Spotify will weniger Geld an kleine Künstler auszahlen

[Sascha Franck]

Wie @Soundshelter oben feststellt, gehen von den Beiträgen auch weiterhin die Löwenanteile an Künstler, die die Endnutzer evtl. überhaupt nicht gestreamt haben.

Das ist doch generell eines der ganz großen Probleme der Streaming-Plattformen. Ich kann als Kunde die Künstler nicht direkt unterstützen. Selbst wenn ich da jetzt von morgens bis abends endlos nur die Titel eines einzigen Künstlers streame, hat der/die da einfach so gut wie gar nix von. In der Pre-Streaming-Ära konnte man einen Künstler halt ganz gezielt durch Kauf einer CD (oder auch eines immateriellen Datenträgers) unterstützen. Jetzt geht von meinem Spotify-Abo jeden Monat erstmal ein Euro in die Tasche von Taylor Swift, ganz egal, ob ich die höre oder nicht.
Eigentlich müsste, um der Sache vergleichsweise gerecht zu werden, das Verhalten jedes einzelnen Streamers abgerechnet werden. Sprich, wenn ich in einem Monat ausschließlich Songs genau eines Künstlers streame, müsste meine komplette Abo-Kohle (minus "Dienstkosten") an denjenigen bzw. diejenige gehen.
Das wird aber niemals passieren - und ich sehe auch ansonsten kaum wirklich gut machbare Modelle. Und über all dem steht natürlich so oder so, dass schlicht und ergreifend gar nicht mehr so viel Kohle drin steckt, gerade im Streaming-Bereich ist doch kaum noch was zu holen.
Wollte man da sozial fairer sein, müssten die großen Acts deutlich weniger pro Stream bekommen, denn die machen ihr Geld sowieso in erster Linie über andere Geschichten (Konzerte, Merch, Werbung, "echtes" Airplay), aber dass das nicht passieren wird, ist auch vollkommen klar.

Unterm Strich bleibt halt stehen, dass man, die ganz großen Acts mal ausgenommen, heutzutage mit dem Verkauf (oder eben per Streaming) von welchen Tonträgern auch immer, kein nennenswertes Geld mehr verdienen kann. Und ich glaube nicht, dass sich das jemals wieder ändern wird, ganz im Gegenteil, per KI generierte Musik wird da eher für noch engere Zügel sorgen.
Welch Ironie des Schicksals übrigens auch. Da sind sämtliche Produktionsmittel quasi demokratisiert worden, jede/r einigermaßen ambitionierte MusikerIn ist ohne Weiteres in der Lage, in Eigenregie sehr professionell klingenden Kram zu produzieren, über das Internet ist auch Kenntniserwerb bzw. Weitergabe für jede/n ohne Probleme möglich - nur in klingende Münze lässt sich das alles weniger denn je zuvor umwandeln. Und wie gesagt, das wird wahrscheinlich auch nie mehr wieder anders.

 

[Hitman]

In der Pre-Streaming-Ära konnte man einen Künstler halt ganz gezielt durch Kauf einer CD (oder auch eines immateriellen Datenträgers) unterstützen.

Ja, dachte ich mir auch schon, man könnte bei Spotify noch ein paar mehr Funktionen einbauen, um die Künstler noch etwas zu supporten. z.B. extra Content von den Bands z.B. Video Content aus dem Studio, oder Merchandise usw.

 

[SoulFrontier]

Unterm Strich bleibt halt stehen, dass man, die ganz großen Acts mal ausgenommen, heutzutage mit dem Verkauf (oder eben per Streaming) von welchen Tonträgern auch immer, kein nennenswertes Geld mehr verdienen kann. Und ich glaube nicht, dass sich das jemals wieder ändern wird, ganz im Gegenteil

+1
Deswegen lohnt imo auch keinerlei Diskussion darüber.
Streaming ist und bleibt für tourende Musiker mit eigenen Songs ein reines Marketing Vehicle. Nennenswert Geld direkt daraus verdienen ist per se fast unmöglich.

Die Musiker, die ich so auf social media sehe, die machen einen Heidenaufwand für Werbung inclusive Videos, heute halt dann zerschnippelt in lauter shorts, die betteln ständig um presafe von ihrem bald kommenden neuen Song etc
Schön ist das alles imo nicht.

 

[Sascha Franck]

Schön ist das alles imo nicht.

Definitiv nicht. Und es wird auch nicht wieder so schön werden, wie es mal war.
Musik ist heutzutage idR eher Convenience als Weltanschauung. Und da, wo es noch Weltanschauung sein mag, wird es überwiegend als "reich und schön"verkauft. Taylor Swift (die ich übrigens musikalisch in der Tat ziemlich oft ganz gut finde) steht halt nicht für dreckigen Rock'n'Roll sondern für maximales Bling-Bling.
Ja, klar, es gibt sicherlich noch ein paar Nischen, in denen sich nicht soo viel geändert hat, Metal fiele mir ein, Jazz vielleicht auch noch - aber a) sind das eben Nischen und b) laufen die in erster Linie auch wg. Livekram.

 

[Lacunaflow]

Richtig wäre ALLE bekommen das Geld 1:1 wie sie gehört wurden, voraussetzung ist allerdings ein Treshold, Künstler die ein Jahresumsatz von sagen wir unter 5€ haben werden dann halt allen anderen zugute geschrieben.

Abey hey, das wäre ja fair.

 

[Soundloch]

Hmm, also eher so schwankend - je nachdem ob "Der Mix der Woche" gnädig ist oder eher nicht so . Aber im Monat kommt da vll so ein Fuffi bei rum durch Spotify.

Ich finde, mit nem Fuffi im Monat gehört man unter den Kleinen schon zu den Reichen.

 

[Navar]

Ja, dachte ich mir auch schon, man könnte bei Spotify noch ein paar mehr Funktionen einbauen, um die Künstler noch etwas zu supporten. z.B. extra Content von den Bands z.B. Video Content aus dem Studio, oder Merchandise usw.

Das gibt es bereits. Merch kann man einbinden, kurze Video Botschaften (nicht die Canvas Dinger) und Konzert Promo. Natürlich kann man darüber jetzt im Einzelnen diskutieren wie gut das umgesetzt ist und ob das jetzt wirklich merklich was bringt usw.

In punkto gerichtlicher Verwertbarkeit sicherlich zumindest zweifelhaft. Wie beweist man denn, wer das Botnetz angesetzt hat? Sonst kann ich das super nutzen, um dafür zu sorgen, dass ungeliebte Künstler von Spotify verschwinden.

Zumal diese Botnetzwerke auch zur Verschleierung nicht nur den Account als Ziel befeuern für den sie beauftragt werden, sondern auch zur Tarnung noch andere KünstlerInnen mitnehmen. Das ist eine gängige Taktik und einem Projekt auf meinem Account neulich passiert. Hat den ganzen Algorithmus zerhagelt und drei Monate gedauert bis da überhaupt wieder Künstler Empfehlungen aufgetaucht sind. Die Follower wurden dann nach und nach gelöscht.

 

[Nachhall]

denn die machen ihr Geld sowieso in erster Linie über andere Geschichten (Konzerte, Merch, Werbung, "echtes" Airplay)

Und was hindert den kleinen Künstler daran, sein Geld auch so zu verdienen?

 

[Sascha Franck]

Und was hindert den kleinen Künstler daran, sein Geld auch so zu verdienen?

Ach Gottchen. Ich hoffe, du erwartest nicht tatsächlich eine Antwort. Denn falls doch, müsste ich fragen, ob du in einer Höhle lebst.

 

[Schludi]

Man muss schon lange für en Kaffee sparen :/

 

[Schludi]

Wie soll ich mich zukünftig ernähren ... obwohl ... ich bin fett genug es reicht auch langsam :/

 

[Schludi]

View: https://www.youtube.com/watch?v=cEfPI6m8Vjo

 

[petraneu]

Gut, dass wir alle Spotify nutzen.

Du täuschst dich. Von 27 Musikern im Orchester benutzen das hier 2.