spl kutube oder lieber in VST shadow hills plugin investieren ?

[max_cluba]

Hey leute,

ich bin grad an dem punkt angelangt, an dem ich mir selbst zutraue mein zeugs zu mastern
habe den izotope ozone 5 und will aber die stereo summenspure mit
einem besseren compressor bearbeiten
um dann danach im ozone 5 (ohne den ozone compressor) weiter zu mastern
wie eq usw...

jetzt wollt ich fragen was haltet ihr von dem spl kultube ? erfahrung ?
wäre das die bessere wahl um eine stereo spur klanglich gut zu compriemieren
oder sind die vst plugins schon so gut das auf hardware verzichtet werden kann ?

Wunsch: es soll nur gut klingen, muss nicht unbedingt eine vintage färbung haben!

lg und danke

 

[Schacht]

Eine etwas komische Frage (sorry), die ich konzeptionell merkwürdig finde, aber natürlich spricht nie wirklich etwas gegen den Erwerb eines guten Kompressors. Ich habe den Kultube seinerzeit mal hier getestet und war nicht zufrieden. Das Gerät ist nicht gerade prädestiniert, wenn Kompression eher nicht färben soll.
Kompression ohne Färbung entspricht auch meinen Anforderungen und als ich letztes mal nach so etwas gesucht habe, stellte sich der Avalon AD2044 als der quasi unhörbarste Kompressor heraus, den ich finden konnte. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass er durchaus flexibler ist, als die Meisten denken, aber färbungsfreie Kompression ist immer noch etwas, was der Avalon gut beherrscht.

Ein optischer Kompressor eben. Darüber, ob Dein erster und einziger Kompressor Röhren im Schaltkreis haben muss, wenn es nicht färben soll, würde ich zu aller erst nachdenken.

Ein bisschen problematisch ist, glaube ich, neben dem Konzept, der Preispunkt. Ich kenne keinen Kompressor, von dem man sagen könnte, dass er erstens um die Tausend Euro kostet und zweitens für die Summenbearbeitung prädestiniert ist. Eigentlich kenne ich strenggenommen keinen Hardware Kompressor zu diesem Preis, den ich überhaupt mag, wenn man den Drawmer 1968 ausser acht lässt. Den könnte man aber mal ausprobieren, ich wette, gegenüber Ozone ist die Kiste ein klarer Fortschritt, wenn man das typische Klangbild mag. Es gibt ein paar relativ günstige Geräte, die man vielleicht ins Auge fassen sollte. Der Distressor ist nicht teuer, Du brachst aber zwei davon. Relativ viele Leute verwenden ihn wegen seiner Flexibilität. Der Elysia Xpressor findet immer mal wieder Erwähnung, aber ich kenne ihn nicht persönlich.
Vielleicht finden sich ja noch ein paar freundliche Kollegen, die noch andere Ideen in den Ring werfen.

Was ich mich frage ist, warum nicht einfach den FabFilter verwenden, dass ist ein seriöses Werkzeug, es addiert dem Signal keine Scheisse, um für fünf Minuten nach Vintage zu klingen, bevor einem die ganzen Nachteile auffallen, wie es sehr viele Emulationen heute recht schamlos praktizieren.

Herzliche Grüße
Thilo

 

[karumba]

ich schließe mich an. spl kultube ist nichts was dich summe weiterbringt & im 1000€ preisbereich kenne ich keinen kompressor der fürs mastering taugt (DIY SSL clones mal außen vor, die gelegentlich ev. mal passen *können*). hinzu kommt auch der wandler. wenn der nicht solide ist, würde ich lieber ITB bleiben & nur software verwenden.

hör dir mal den NI vari-comp an, wenn du in richtung vari-mu / opto-like suchst. der ist meine letzte "underrated" entdeckung in sachen software-compression. der hats mir so stark angetan, dass ich mit der hardware liebäugle (manley varimu). ansonsten ist der softube cl1b nachwievor nicht schlecht. der TDR comp 2 ist auch super, wenns zackiger sein soll (hat was von cransong stc8/titans).

noch kurz was zum punkt "ich traue mir selbst zu zu mastern": ich traue es mir auch zu, versuche es aber immer zu vermeiden. der grund ist nicht, dass man es nicht könnte, sondern dass man seine eigenen fehler nicht bzw. schlechter sieht & den blickwinkel aufs gesamte nicht so einfach wechseln kann.

 

[Akai31]

genau!
wenn man kein externes mastering braucht/ will, braucht man auch kein internes. einfach direkt in den limiter mischen ist mE viel effektiver als diese staendige gedoens ums selbst-mastering.... in meinen augen wiedermal ein reines industrie-konstrukt, um das entsprechende geraet unters volk zu bringen...
die "offsets" aus eigener wahrnehmung, abhoersituation, erfahrung etc. buegelt man ja so eh nicht aus. muss man ja vlt auch nicht, aber dann sollte man dafuer auch kein extra fass aufmachen.

 

[Schacht]

Ich bin ja vollen Herzens auf Seiten eines Jeden, der für Arbeitsteilung plädiert und ich freue mich auch total, wenn jemand in einer paradiesischen Welt seine Brötchen verdient, in der sämtliche Projekte üppig budgetiert sind.
Hier kommt es leider vor, dass manchmal nicht mal für Fernsehproduktionen Mastering vorgesehen und bezahlt wird. Ich hasse es, aber was sein muss, muss sein und so ist es leider hier und da notwendig, selbst zu mastern.
Mastering ist schließlich nicht nur Reparatur und Veredelung - strenggenommen und traditionell ist die Anpassung auf den Nennpegel der selbe Arbeitsschritt.

Ich würde mich hüten (wie gesagt), die Notwendigkeit in Frage zu stellen, das Mastering Spezialisten zu überlassen. Genauso wenig lässt sich im praktischen Berufsalltag heute die Notwendigkeit ignorieren, auf schrumpfende Budget zu reagieren.

Sinnvoll ist aber unbedingt, die Sache nicht auf die Leichte Schulter zu nehmen. Das gilt für den ganzen Produktionsprozess. Als ich anfing zu arbeiten, bekam mein erster Kunde einige Blätter Papier mit Noten darauf und ich bekam Geld. Ich hätte jeden für irre gehalten der mir prophezeit hätte, dass ich einst ein Tonstudio betreiben würde, um diesen Job (Filmmusik weitestgehend) machen zu können.
Aber es hat ja nicht nur Nachteile, wenn man die Angelegenheit und Ihren immensen Umfang ernst nimmt und darum das Fachwissen zu erwerben trachtet.

Zum Thema wäre vielleicht noch die Bemerkung sinnvoll, dass Mastering nicht nur den Besitz eines Hardware Kompressors erfordert. Im Konzept "Ozone plus besserer Kompressor" fehlt vieles - vor allem gute Equalizer. Ja - wenn wir nun über Hardware nachdenken, wird es voraussichtlich teuer. Trotzdem - Hardware ist für so ein Notmastering nicht unbedingt erforderlich. Ich würde über ein Konzept nachdenken, dass möglichst schlüssig Filter, Kompression und Limiting leisten kann und bessere Beabeitungsmöglichkeiten bietet als so ein All-In-One-Tool.

Es bleibt aber sicher problematisch, dies für einen Tausender zu realisieren. Auch darum lohnt es sich vielleicht je nach Arbeitsumfeld, lieber eine konstante, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Masteringstudio zu etablieren.

 

[Akai31]

ich versuch ja gar nicht die "notwendigkeit" kleinzureden( fuer 1000,- Compressoren kann man schon vernuenfting mastering einkaufen gehen).
ich wollt nur sagen, dass ich bei einzelnen songs keinen triftigen grund fuer ein eigenes mastering sehe. mischt das zeug so gut ihr koennt, macht meinetwegen noch etwas glue und glanz auf die summe und zieht das teil auf die erforderliche lautheit.
ich versteh nicht dieses ganze tamtam, um eine bearbeitungsstufe die expilzit aks extern ausgelegt ist. wenn man nicht extern gehen will, brauch man den affentanz doch nicht mitmachen ... hat fuer mich was von einem kuenstlich generierten beduerfniss, weil alle sagen das gehoert dazu.
von einem album mastering redet ja bei diesen debatten kaum jemand.

 

[Akai31]

aber das ganze thema ist sowieso eine neverending story und unendlich abgegessen. gab ja erst neulich einen ellenlangen thread. jeder sollte selbst gucken, was er fuer. prioritaeten setzt.


eine masteringkette muss man aufbauen, die kauft man nicht fertig. mein tfpro , den ich verkaufe, taugt sehr wohl fuer einen anfang. man sollte aber schon mehr beduerfniss artikulieten koennen, als nur "besser als software".

 

[Schacht]

hat fuer mich was von einem kuenstlich generierten beduerfniss, weil alle sagen das gehoert dazu

Es ist auch immer wieder erstaunlich, dass man auf unterschiedliche Weise völlig einer Meinung sein kann.

Da, wo heute die meisten Fehler begangen werden, nämlich aufnahmeseitig, muss Fachwissen her. Es ist ausserdem wahr, dass man eine Aufnahme oder fertige Mischung auch mit extrem teurem Equipment schlecht klingen lassen kann. Einen Dickreiter kaufen ist dabei sogar billiger als die meisten Plugins.

Sorry für's OT, aber die Debatte hat sich ja ohnehin etwas geöffnet.


P.S.:

mein tfpro , den ich verkaufe, taugt sehr wohl fuer einen anfang

Der P38EX? Na, vielleicht findet das gute Stück ja nun einen neuen Besitzer.

 

[Akai31]

genau! war mir eigentlich klar, dass wir grundsaetzlich einer meinung sind. das problem sind halt mehr die unterschiedl. interpretationen der leute zum gesagten. das ist halt background und erfahrungsbedingt und macht solche diskussionen in einem so weit gefaechertem forum wie diesen etwas nutzlos; jeder liesst nur das was er lesen will, und biegt sichs dann noch zurecht.

 

[max_cluba]

okay vielen dank für eure antworten,

wenn ich das richtig verstanden habe, ist der spl com. wohl nicht das gelbe vom ei für meine zwecke.

dennoch habe ich den ozone 5 bereits und meine es wäre wohl besser wenigstens
einen andern vst plugin comp. zu kaufen da ich finde der von ozone ist jetzt nicht so der hit vom klang her ( ein all in one plug in eben )

am besten ist es wohl , wenn man sich für das selbst mastern entscheidet
und dieses dann nicht mit hardware componenten macht ( zu teuer) sondern per
vst plugins ,
in gute einzelne plugins zu investieren ( wie oben genannt ) filter (eq), comp. und limiter ...

das ist wohl die bessere lösung wie dieses ozone zeugs...?

mir ist schon klar das das viel übung und ausprobieren erfordern wird, aber wenn man es mal rausgefunden hat wie die eigenen produktionen gut klingen spart man sich für die zukunft viel geld

 

[Schacht]

das […] macht solche diskussionen in einem so weit gefaechertem forum wie diesen etwas nutzlos

Man weiss nie…

Anforderungen an Mastering sind heute so unterschiedlich wie es unsere breit gefächerte Branche ist. Wenn einer einfach R 128 will, hört die Zielgruppe sich das auf einem Fernseher an, dessen Ton so Flach klingt, wie die Kiste aussieht. Andere Produkte wenden sich ganz gezielt an Leute, die zum Musik hören ihr Mobiltelefon verwenden und die nächste Produktion wird überwiegend von Menschen konsumiert, die anstatt einen Zweitwagen zu erwerben, etwas hübsch verchromtes von Burmester auf einem Altar im Wohnzimmer platzieren.

Darum ist auch richtig, wenn Du sagst, dass man zuerst wissen sollte, was man tun möchte, dann ist die Auswahl des passenden Werkzeugs schon viel einfacher.

 

[Akai31]

nimm den tdr comp und dazu deren eq. beides von tokyo dawn labs und freeware. besser als viele dieser ueberteuerten analogsound-simulations plugins..der limiter aus ozone ist auch ein guter. mehr brauchst du erstmal nicht...

 

[Jesajah]

Wenn man Ozone 5 wirklich beherrscht, kann man auch nur damit akzeptable Freizeitmaster erstellen.
Als Ergänzung ist Tony Frenzels DC8C ein guter Tip und für den Preis m.E. nicht zu schlagen.
http://www.klanghelm.com/index.html

 

[max_cluba]

okay vielen dank für eure weiteren tips.
klanghelm kling interessant und auch der compressor für 20 euro
ist ein schnäppchen

vielleicht teste ich das aus
aber eq haben die von klanghelm keinen auf der seite ?