Songs vor Diebstahl beim Ortsgericht schützen lassen ?

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Guest
War vorhin beim Ortsgericht und habe mal nachgefragt ob sie auch Demo CD schützen können. Er meinte nicht direckt, aber es gebe eventuell eine möglichkeit:
Ich mache meine CDs in einen Umschlag und versiegel Kanten und Faltungsenden mit Siegelack. Könnte dann zum Ortsgericht gehen und die würden mir auf den Umschlag schreiben/bescheinigen, daß dort und dort ein verschossenes Siegel ist und es am dem Datum xyz überprüft wurde.
Die große Frage ist, ob das wohl rechtskräftig genug wäre falls es mal zu einem Rechtsstreit kommen sollte ?
Der Vorteil wäre das es nur wenige Euro kosten würde.
 
Dieses Thema wurde schon oft diskutiert,auch der Trick mit dem Einschreiben an sich selbst und so.Am besten klappt wohl die Methode mit dem beim Notar hinterlegen,kost aber auch was mehr.Dein Vorschlag kannte ich noch net,hab ja auch noch nix was es zu veröffentlichen lohnt... :-D.
Mal ne andere Frage:Ob wohl jeder der hier im Forum um ein [g=94]Feedback[/g] bittet vorher den Track auf irgenteine Weise geschützt hat?
 
Ich habe auch nur mal gehört, das wohl mansche sich das Zeugs verschlossen via Post schicken.
Aber ganz ehrlich, wer soll klauen? Entweder man ist gut, und hat einen Deal, dann wird das Zeugs ja eh mitgeschütz oder/und mit der [g=119]Gema[/g], oder man ist einfach noch nicht so bekannt, als das sich große Plattenfirmen bei dir spionieren wollen.
Kann aber auch sein, dass das vorkommt, und ich falsch liege ;)

Chris
 
Und was is wenn man gut ist und noch keinen Deal hat?
 
Also zunächst an die Moderatoren: Sorry habe das neue Forum für Musik und Recht übersehen. Vielleicht könnt ihr den Thread verschieben ?

Naja also einem Kumpel von mir haben sie schon einen Track geklaut obwohl er keinen Deal bekommen hat.
Auch hab ich schon jemanden kennengelernt, der nichts anderes macht als für Kohle in seinem Studio eingeschickte Demos von Labels nachzuproduzieren und diese "neuen" Produktionen ans Label zu verkaufen.

Anyway mit einschreiben-rückschein scheints ja wohl nicht mehr zu funktionieren, was ich so mitbekommen habe.
Weiß jemand was generaures ?
 
zolomusic schrieb:

Ich mache meine CDs in einen Umschlag und versiegel Kanten und Faltungsenden mit Siegelack. Könnte dann zum Ortsgericht gehen und die würden mir auf den Umschlag schreiben/bescheinigen, daß dort und dort ein verschossenes Siegel ist und es am dem Datum xyz überprüft wurde.

Na toll. Wenn es hart auf hart kommt, musst du beweisen Urheber des Werkes zu sein. Alles was du dann vorlegen kannst ist der versiegelte Umschlag. Und der beweist lediglich, dass du an Tag x beim Gericht y warst und dir das Gericht die Echtheit des Siegels bestätigte. Das beweist aber NICHT, was in dem Umschlag war, ob der damalige Inhalt des Umschlags mit dem heutigen übereinstimmt...
Und wenn's Zweifel am Beweis gibt, und die wird es unweigerlich geben, kommt wieder die Frage nach Zeugen auf und dann kannst du gleich einpacken. (Ich glaube kaum, dass Rechtsreferendar z, der mittlerweile Rechtsanwalt ist, sich im Jahre 2017 noch daran erinnert, wem er anno 2004 im Gericht y einen Stempel auf den Umschlag gekloppt hat).

Benutz mal die Suchfunktion, solche Diskussionen gab es schon oft.
Quintessenz: Das einzig sichere, ist der Gang zum Notar.

Gruß
 
Mal ne andere Frage:Ob wohl jeder der hier im Forum um ein [g=94]Feedback[/g] bittet vorher den Track auf irgenteine Weise geschützt hat?

Also ich habe bisher einen kompletten, neuen Song ins [g=94]Feedback[/g]-Forum gestellt. Ohne ihn zu schützen, denn wenn ihn ein anderer performen und mit dem Text verbreiten würde, wäre mir das mehr als recht. Ansonsten hab ich mal einen kurzen Auszug aus einem meiner alten Songs hinterlegt, um meine "Gesangskünste" zu demonstrieren.

Aber einen kompletten Track davon würde ich nie hier reinstellen, ohne mich vorher abzusichern. Diese Seite ist zugänglich für alle, wer weiß, vielleicht kommen auch findige Produzenten hierher, die sich so den ein oder anderen Hit besorgen wollen. Wenn mir eines Tages einer dieser Songs oder Teile davon im Radio und in der Hitparade begegnen würden und ich das Nachsehen hätte, weil ich nicht abgesichert war, würde ich mich auf der Stelle umbringen.

Das mit dem Amtsgericht erscheint mir aus diesem Grund auch höchst gefährlich, wenn es mal hart auf hart kommt. Nur dem Notar nimmt man es später auch wirklich ab, wenn man in seinem Beisein die Dinge einpackt und sie anschließend hinterlegt. In ein paar Wochen geh ich auch dahin, und mir tut die Kohle jetzt schon leid, aber es muß leider sein. Musikstücke stellen ggf. einen hohen finanziellen Wert dar, weshalb diese Gefahr immer gegeben ist. Denn die Welt ist voller Füchse, die nur auf solche Gelegenheiten lauern - nicht nur im Musikbereich. Schließlich zählt in diesem System ja nicht, wie man reich wird, sondern daß.

Also: Ich würde es bei erfolgversprechenden Songs keinesfalls darauf ankommen lassen. Zumindest solange nicht, bis sich das Gegenteil herausstellt.

Gruß Henning
 
Habe selbst bereits bei einem Notar etwas hinterlegt. Ich weiß nicht mehr so genau, was die mir abgeknöpft haben (irgendwas zwischen 50 und 150 DM)...

Alles andere ist NICHT gesichert...
 
Hi, also ich habe meine songs auch vom notar versiegeln lassen, hab den umschlag allerdings wieder mitgenommen weil das billiger war (50 €, hinterlegen hätte 100€ gekostet). Das hab ich aber erst gemacht als wir ein album fertig hatten, das wir richtig (250 stk) verkauft haben. Gruß Pri
 
Hallo!

Was hat denn die Gegenseite für Beweise? Bessere als den versiegelten Umschlag?

Komischerweise kenne ich keinen einzigen Musiker persönlich, dem bereits ein Song gestohlen wurde. Aber zig Leute, die massive Paranoia haben, das jemand ihre Songs stiehlt. In den meisten Fällen würde sichs aber kaum lohnen ... in den meisten Fällen sind das echt maßlose Selbstüberschätzung und paranoide Tendenzen bzw eben Überschätzung der eigenen Songs, Ihrer Anziehungskraft und Reichweite.
Im Normalfall sieht es so aus:
Kaum jemand kennt die Songs, kaum jemand hat überhaupt ein Interesse sie zu stehlen. Noch viel weniger Leute haben die kriminelle Energie dazu. Die Fälle von Melodienklau, die hin und wieder passieren, werden von den Medien aufgebauscht, weil sich eben gute Stories draus machen lassen. Manchmal sind es auch Trittbrettfahrer, die die Stars zur Kasse bitten wollen, weil sich das billige Motiv eben ähnlich anhört.
Und wenn es wirklich zum Stress kommt, ist ein halbgarer Beweis immer noch besser als gar keiner -wenn Ihr im Recht seit, kann die Gegenseite ja eigentlich schwer bessere Beweise vorbringen...

Ich würde gerne mal die ganzen Urteile sehen, in denen die armen Musiker mit ihren versiegelten Umschlägen gegen die räuberischen Star-Produzenten verloren haben ... beschäftigt Euch doch lieber damit, Songs zu schreiben die es lohnt zu klauen statt zum Notar zu rennen ;-)

Naja, mit kaum etwas macht man heute bessere Geschäfte als mit der Angst der Menschen ...

Grüße
Floppy8
 
Hi, also ich habe meine songs auch vom notar versiegeln lassen, hab den umschlag allerdings wieder mitgenommen weil das billiger war
Naja ist fast das gleiche. Bis auf daß es kein Notar sondern daß Ortsgericht ist und ich es schon versiegelt hinbringe. Würde dann so ~2 Euro kosten
@Entone
Das beweist aber NICHT, was in dem Umschlag war, ob der damalige Inhalt des Umschlags mit dem heutigen übereinstimmt...
Naja wie willst du danach denn den Umschlag aufbekommen ohne die Siegel zu zerbrechen ?
 
@floppy8:

Die Gegenseite braucht erstmal keine Beweise, die braucht nur bestreiten.

Der Beweis des Urhebers, wann er schon über das Werk verfügt hat, ist entscheidend. Und da gibt es halt unsichere und sicherere Beweise. Der Gang zum notar ist wasserdicht, der beste Beweis. Ob der, der zum Notar geht, sich überschätzt, ist dabei doch wurscht.

Das Einschreiben an sich selbst ist kein sicherer Beweis. Den Grund hat Entone schon geschrieben.

@zolo:
Die Sache mit dem Versiegeln durch das Amtsgericht hört sich aber schon interessant an. Schwer vorzustellen, dass ein Richter die Siegel und den Stempel des Amtsgerichts nebst Datumsangabe und Unterschrift nicht gelten lässt. Wenn alle Ecken und damit auch die Klebestellen versiegelt sind, dürfte auch nicht ernsthaft in Betracht gezogen werden, dass sich danach einer dran zu schaffen gemacht hat. Nunja, vielleicht kannst Du den Beweis ja irgendwann mal führen ;-)

Gruß Rainer
 
floppy8 schrieb:
Naja, mit kaum etwas macht man heute bessere Geschäfte als mit der Angst der Menschen ...

Also das ist schon ein Ding! Sorry, aber den Spruch finde ich in dem Zusammenhang echt daneben. Der Notar schürt keine Ängste, die Leute kommen selbst zu ihm, von sich aus. Wo gibt es heute noch sowas? Und er macht auch keine Werbung. Und Geschäfte? Was glaubst Du, mit was der Geschäfte macht? Mit Songs, die zu 99% nie ein Hit werden? Oder vielleicht doch eher mit den Gebühren aus Eheverträgen, Grundstückskaufverträgen und Testamenten? :nonono:

Gruß Rainer
 
Ich will es mal mit einem kleinen Vergleich sagen, warum ich mit meinen Sachen zum Notar gehe - vielleicht wird es dann besser verständlich.

Wer spielt Lotto mit immer den gleichen Zahlen? Ich selber spiele gar keins, aber wenn ichs täte, würde ich ja auch nicht hingehen und den Tippschein nicht abgeben, nur weil ich der Ansicht bin, sowieso keinen Haupttreffer zu landen. Im Gegenteil - ich würde sorgfältig darauf achten, den Schein pünktlich abzugeben, um kein Risiko einzugehen. Das ist nicht nur ein alter Witz, den man immer hört, sowas hat es tatsächlich schon gegeben: der Tipschein wurde nicht eingereicht und hätte den Hauptpreis gewonnen.

Ich hasse Lotto, aber stattdessen schreibe ich Songs. Die Hitwahrscheinlichkeit liegt mindestens in einem ähnlichen Bereich wie der, einen Sechser im Lotto zu haben, ist aber wohl eher größer als nur 1:13,49 Millionen. Ich habe keine Ahnung, wie mein Sachen auf andere wirken, aber wenn ich mir anschaue, was man heute in den Charts findet, so bin ich sicher, daß man auch aus meinen Sachen was machen könnte. Natürlich nicht so, wie ich sie bald hier vorstelle - Audiospuren in Anfänger-Homerecordingqualität, gespielt von mir allein am Keyboard mit seinen oft seltsamen Sounds, gesungen von meiner Ohrenfolterstimme im Gröhl-Brumm-Bereich, was die Wirkung auf die meisten sicherlich deutlich herabsetzen, wenn nicht gar völlig vernichten wird.

Ein guter Verkäufer und Produzent, zum Beispiel jemand wie Dieter B. (denn dort hat er ohne Zweifel seine Talente), würde einen möglichen Hit jedoch auch noch auf einer rauschenden Kassettenaufnahme, die man nachts besoffen mit dem eingebauten Mikro aufgenommen hat, mühelos erkennen. Während ich also noch auf das [g=94]Feedback[/g] der ersten Version warte oder den Song vielleicht einmotte, weil er in meiner Ausführung beschissen ankommt, könnte irgendwo anders schon kurz darauf eine professionelle Produktion anlaufen - ohne mein Wissen.

Nicht zum Notar zu gehen, käme für mich damit gleich, den Tipschein nicht abzugeben. Natürlich ist mir klar, daß meine Songs höchstwahrscheinlich erstens keine Hits und zweitens auch von niemandem geklaut werden, aber alleine die Vorstellung, daß es theoretisch so kommen könnte, macht mich wahnsinnig - dann beruhige ich lieber meine Nerven so weit wie möglich.

Gruß Henning
 
@EarlGrey
Danke für dein hilfreiches Kommentar ;-)
Ich werde es einfach ausprobieren. Bräuchte jetzt nur noch jemanden der mal eben den Song klaut. Freiwillige vor ! :-D Kleiner Scherz zum auflockern...

@Thema sichern lassen
Ach falls mir eine Numme geklaut werden würde die super erfolgreich wäre, fände ich das gar nicht mal so schlimm. Wäre doch toll, daß dann die eigene Musik von vielen Menschen gehört werden würde. Mit dem Geldbetrug wäre zwar ärgerlich, aber man wüßte immerhin, daß man Potential hat :)
 
Hi zolo,

ich hab mir die Sache nochmal durch den Kopf gehen lassen. Die notarielle Beurkundung bleibt schon der sicherste Nachweis. DIe Unterschriften der Notare sind z.B. bei den Landgerichten hinterlegt, so dass sich auch 30 Jahre später feststellen lässt, dass die Unterschrift auf der notariellen Urkunde auch vom Notar stammt und nicht von einem, der das Siegel und die Kordel gklaut hat.

DIese Nachweismöglichkeit hast Du bei der Versiegelung durchs Amtsgericht z.B. nicht, aber auch da ist schwer vorstellbar, dass einer den Stempel geklaut hat. naja, Sachen gibt´s, das glaubt man gar nicht, ;-)
Aber die Versiegelung durch das Amtsgericht erscheint mir dennoch als RELATIV sicher, wenn sie einwandfrei gemacht wird. Jedenfalls viel sicherer als das Einschreiben.

Gruß Rainer
 
Wenn es doch nach dem Datum des Materials geht, könnte man dann nicht auch das gesamte gespeicherte Material auf der Festplatte/Multisession CD als Beweis nehmen?

Gruss,
wanc
 
Wenn es doch nach dem Datum des Materials geht, könnte man dann nicht auch das gesamte gespeicherte Material auf der Festplatte/Multisession CD als Beweis nehmen?
ich kann mir nicht vorstellen, dass das in irgendeiner Form anerkannt werden würde:
die Zeitstempel der Dateien sind manipulierbar...

Neulich gab es diese Diskussion bereits auch im Zusammenhang mit E-Mail an sich selber und digitalen Zertifikaten...
EarlGrey wies darauf hin, dass so etwas schon interessant ist, aber man wahrscheinlich viel Glück braucht,
um einen Richter zu finden, der das versteht und anerkennt...
(Außerdem sind diese Zertifikate bislang eher für verbindliche Vertragsabschlüsse, verb. E-Mails, Software-Zertifizierung usw. gedacht - damit Urheberschaft an einer Komposition zu belegen, hm, ich glaub das ist noch nicht so weit...)

Schwierig ist halt, "Song und Zeit" zusammen glaubhaft zu belegen -
derzeit scheint dies nur durch einen Notar hieb und stichfest möglich zu sein...

Was ist eigentlich mit den Songs im [g=94]Feedback[/g]-Forum?
Wenn jetzt jemand hinging und einen (älteren) Song klauen würde - könnten dann WIR als Zeugen aussagen?!?!
"Die Verteidigung ruft DonChris in den Zeugenstand..." :)

Grüße!
 
na ja, was ich mir denke: wenn ich einen Song bei [g=114]mp3[/g].de oder so hochlade, dann müßte man doch aus deren Aufzeichnungen (vielleicht auch Backups) feststellen können, wann das war. Glaub aber nicht, daß das ausreicht.
 
@HenningW:

Ich habe keine Ahnung, wie mein Sachen auf andere wirken, aber wenn ich mir anschaue, was man heute in den Charts findet, so bin ich sicher, daß man auch aus meinen Sachen was machen könnte.

Aber ganz bestimmt stehen die Chancen nicht schlecht, wenn man gute Ideen hat. Das einzige, was man aber dann noch haben sollte, ist Vitamin B. Ohne läuft wohl gar nichts.
Hast du von dir mal was zum Anhören?

Gruß

Marty
 

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