Songs schreiben..etwas oftopic aber wohin damit?

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florida

florida

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Hi,
kann mir der ein oder andere vielleicht ein paar tips geben wie man beim Songs schreiben anfängt???Bin da absoluter newbie!
Wie schreibt ihr denn so eure Songs???
Habt ihr gute Links?Her damit ;-)

Achja ich hab den thread hier her geschrieben,
weil man könnte songs ja auch in MS WORD schreiben was ja ein Software ist :-D

Nee, aber hier fehlt so ein Offtopic forum Oder nicht??

Denaun
 
Ääääh, wie meinst'n das? Musikalisch oder lyrisch oder beides???? Oder gar technisch (wg. MS WORD)????

Also wenn Du Songwriting meinst, gibt es einen ganz einfachen Tip: setzt Dich hin und höre viel (und zwar sehr viel) Deine Lieblingsmusik, -musiker, -band, -songs oder -CDs, geh viel raus (Stille ist auch sehr wichtig) und horch mal in Dich hinein. Setz Dich hin und spiel auf Deinem Instrument (welches auch immer das ist) und versuch einfach, eigene Ideen zu entwickeln. Summ dazu eine nette Melodie oder noch besser: fang gleich an, dazu zu singen. Irgendwann formt sich dann ein Gesamtbild, alles wird ganz klar und fertig ist der Song. Ob Du damit zufrieden bist, ist dann eine ganz andere Sache. Denn auch Songwriting hat 'ne Menge mit (Lebens-)Erfahrung zu tun. Sprich: man schreibt nicht mal eben 'nen guten Song. Auch dazu gehört 'ne Menge Übung (auf dem Instrument, mit der Stimme und auch textlich).
Aber das allerwichtigste ist die Inspiration. Und die bekommt man nicht, in dem man irgendwelche Skalen oder Läufe auf seinem Instrument vor sich hin dudelt bis man Knoten in den Fingern hat. Denn: gutes Songwriting ist schlicht und darum so schwierig.
Achja: wenn Du nicht in Deiner Muttersprache schreiben willst, empfehle ich ganz nebenbei Sprachkurse und viele Auslandsaufenthalte im entsprechenden Land, denn sonst wird's peinlich... Wenn Du in Deiner Muttersprache schreiben willst, lass bitte das Reim-Lexikon stecken... :-D :-D :-D
Ansonsten gibt's nur eins: einfach hinsetzen und machen...
Und nicht zu viel erwarten. Und nicht permanent an etwas rumbasteln, sondern irgendwann sagen: "So, jetzt ist er fertig." Denn sonst wird er es nie.
Merke: Musik ist etwas sehr Dynamisches, selbst Songs sind einer ständigen Veränderung unterworfen, da es immer etwas gibt, was man noch besser machen kann...

Ich wünsch Dir viel Spaß und viel Erfolg... :)

Gruß
Mike
 
Hi,
danke erst mal.
Das mit Word war nur ein spaßiger Vorwand dass der post ins Hard-und Software forum passt weil word ja einen software ist:-D

Meine Muttersprache ist englisch und deutsch geht auch einigermaßen sonst könntest du das hier nicht lesen:-Doder auch doch:roll:

Pooh, das les ich mir heut abend noch mal in aller ruhe durch aber danke für die ausführliche Antwort

Denaun8-)
 
florida schrieb:
Wie schreibt ihr denn so eure Songs???

Also bei mir ist es oft ganz unterschiedlich. Manchmal dudel ich auf der Gitarre so vor mich hin. Dabei komm ich dann auf Akkordfolgen und fang gleich an, mir schon eine Gesangsmelodie dazuzudenken. Manchmal komm ich beim Instrumentalspiel aber auch auf gute Melodien, Riffs, etc., die sich dann evtl. gut als Intro oder Solo einsetzen lassen.

Aber am wichtigsten ist es, nicht mit Anspannung an die Sache ranzugehen. Wenn du dir denkst: "so jetzt schnapp ich mir mein Instrument und schreib den Nr. 1 Hit" geht das zu 99,9% in die Hose. Je entspannter man ist, umso mehr Kreativität kann sich entwickeln. Bei mir äußert sich das oft, wenn ich gerade gar nix mit Musik am Hut hab, z.B. beim Duschen, Einkaufen oder mitten in der Nacht vor dem Einschlafen.

Also ein Patentrezept, wie man gute Musik zu schreiben hat gibt es somit nicht. Beherrschst du eigentlich ein Instrument? Denn das erleichtert zumindest die Umsetzung der eigenen Ideen ungemein und lässt einen überhaupt erst auf neue Ideen kommen.
 
hi,

also ich -( ganz subjectiv) - denke das song writing in erster linie ein *handwerklicher* vorgang ist. bei mir wuerde ich ca 85% handwerkliche faehigkeiten, 5% inkompetenz , 5 % kreativitaet und 5% glueck sagen.

das klingt jetzt hart - ich weiss - aber mal ganz objectiv gesehen:
die kreativitaet ist eher eine sache wie und wo und welche art an melodien / grooves/ chords dir einfaellt, denn der song wird ja eigentlich dann um diese ursprungsidee herumgebaut, und das ist meist eher handwerklich als wirklich kreativ.

In der westlichen musik gibt es nur 12 toene und die daraus resultierenden akkorde. will man einen tanzbaren groove - dann ist auch schon mal ein muster vorgegeben. In der pop und rock musik gibt es weitere formen, die einem weitere muster vorgeben. oftmals erschoepft sich dann der kreative anteil auf die darbietung, die soundauswahl, das 'design' und feeling eines songs - aber die sind - auch wenn sie den groessten einfluss am gesamtwerk haben - die kleinsten teile.

wenn man viel musik hoert, stellt man sehr schnell fest, dass es in jeder musikrichtung immer wiederkehrende muster gibt, die 'angenehm' sind. in der inneren systematic aehneln sich prodigy's breath und brittney spear's opps mehr als so einem lieb ist.

die alten griechen haben das schon erkannt, dass musik bestimmten grundsaetzen folgt, die sich leicht und verstaendlich in mathematischen (bzw. ) geometrischen formen ausdruecken laesst. archimedes' versuch mit der saite und der untereteilung ist da wohl das bekannteste beispiel.
es ergeben sich, wenn man eine saite teilt bestimme proportionen, welche alle eine bestimmte funktion haben - daraus laesst sich ableiten, das ein musik stueck aehnlichen regeln folgen sollte - vorallen in der proportionalitaet.

hat man man eine macro - structur des stueckes festgelegt (zb intro 4 bars - strophe a 12 bars - chorus 12 bars - bridge A 2 bars - strophe b 12 bars - bridge b 2 bars - chorus 12 , chorus b 6 bars - c - teil / oder strophe c 8 bars - bridge a - bridge b - chorus 4mal - out 2 bars)

kann man die meta structur festlegen : tonarten,zaehlzeiten, taktwechsel, sounds

um dann auf der micro-ebene zu arbeiten -
wie klingt die terz des tonika akkordes zum basslauf ? welche anticipationen, will man neben tonarten benuetzten oder tonart wechsel andeuten / oder vorteuschen ?

wenn man songwriting analysiert - welches sich (und v.a. -an meinem beispiel sehr stark- vom 'ich-mach-mal-einfach-stiel' unterscheidet), erkennt man ,dass das ganze mehr mit handwerk und mathematik zu tun hat, als mit kreativitaet.
der grund warum viele komponisten so arbeiten - ist die efficienz: die songwriter teams welche die charts beliefern , haben keine zeit um auf *den* einfall zu warten, ein systematischer ansatz, hilft dar sehr viel, man weiss im vornherein wie es klingen wird (vorallem wenn man sich leadsheets anlegt), kann sehr einfach den song an begebenheiten anpassen und transponieren (zB in b-tonarten wenn es besser fuer den /die saengerin ist), etc.

ich arbeite auch sehr viel mit leadsheets; leadsheets enthalten nur die absolute grundinformation fuer einen song.

das kann zb so aussehen:
intro:
4/4 IIm7 - V7 - VIsus2 - N-Imaj7 | Imaj7 :||

strophe
4/4 V7 - Imaj7 | IVmaj7 VIsus2 - VII m7b5:||

etc etc etc

vielleicht noch ein paar skizzen zu den hauptthemen und melodien, vielleicht noch ein skizze zum grund groove, vielleicht notiere ich - wenn es komlex ist - einen oder zwei breaks. mehr nicht.

solche sachen sammeln sich dann im lauf der jahre an, und bald hat man schnell einen sehr sehr grossen pool an songs. je mehr man dies uebt um so sicherer wird man und bekommt ein gespuer was gut ist und was nicht, was machbar ist und wie man songs schreibt. ist also wirklich eine rein handwerkliche faehigkeit, die es zu ueben gilt.

tja, zu den texten ....
auch diese folgen einem inneren system. das worauf die betonung im text - die aussage - liegt, sollte eindeutig oefter kommen, als nebensaechliches. schlagwoerter machen sich immer ganz gut auf ganzen zaehlzeiten, ueberleitende phrasen auf den 'und' zaehlzeiten. ansonsten, wie schon andere geschrieben haben, nichts ist peinlicher als ein englischer text vorgetragen mit starken saechsischem akzent (nichts gegen die sachsen !! hier ist nur beispiel.... wer das beispiel nicht mag kann gerne bayrisch, pfaelzisch oder berlinerisch einsetzten)

die zeilen sollten in den takt passen, das heisst man muss sich gedanken ueber die silben und anzahle der silben machen. manchmal klingt ein leichter reim ok, meist aber nicht wirklich und errinert zu stark an modern talking - deswegen ist es wichtiger das die silben und die silbenbetonung zueieanderpassen. optimal sind zeilen und betonungen die schon selbst einen groove mit sich bringen... :'nothing else matters' groovt eben von der silben betonung doch mehr als 'angel of berlin' :p


naja, ich hoffe ich habe mal nun nicht alle idealisten zu sehr vor den kopf gestossen - den der einwand der sicherlich kommen wird ist '...aber die kreativitaet, die soul ....' -
jep, da habt ihr recht, genau dieses quentchen 'kreativitaet, spontanitaet, soul' macht aus einem handwerklich guten song einen hit.... das sehe ich genau so.
aber es wichtig zu erwaehnen, dass songwriting ansich, ein handwerklicher process ist und bleibt. je besser man sein handwerk beherrscht, desto leichter wird es seine kreativitaet wirklich einzubringen.

alles gute,
shihoban
 
Uh Oh!!
Es gibt zwei sorten von Songwritern:
Die, die ihre Songs schreiben, aus spass an der Freude, meißt zufällig,
und die, die die songs der Oben genannten analysieren um später eigene zu konstruieren.
*seitenhieb @ shopgirl * :-D

Natürlich sieht musik, wenn man sie analysiert anders und interessanter aus, weil auch viel in hinein interpretiert werden kann, als eigendlich sache war. ich habe auch früher steve vai bis metallica sachen analysiert und mich immer wieder gefragt "wie kommt man auf sowas".
Die Antwort: Sicher nicht so, indem man versucht solche Songs zu konstruieren!
Denn am Ende hat man nur eins: Eine Kopie!

Heute gehe ich anders an die sache ran.
Ich setzt mich hin, und spiel nach gefühl.
Was dabei herauskommt, versuche ich festzuhalten. Meisst programmiere ich gleich den passenden drumtrack dazu, eine zweite git. usw.
Und wenn ich dann ein Notenblatt eines Song hervorkrame, den ich irgendwann einmal geschrieben habe, und den dann versuche nach den musikalischen regeln zu analysieren, denke ich dabei das Selbe wie Oben beschrieben:
"Wie bin ich darauf bloss gekommen!".

cu
mike
 
Hallo zusammen,

habe mir die vorigen Beiträge mal aufmerksam durchgelesen und möchte auch mal meinen Senf dazu geben... :)

Ich denke die Realität sollte zwischen den angesprochenen Stilen liegen; Handwerk ist natürlich die Grundlage; aber ohne eine vernüftige Idee oder Inspiration (die natürlich auch mal Zeit brauchen kann!) sollte man sich nicht ans Handwerk setzen, sonst hört man die 26589ste VI-V-IV Verbindung mit einer eher hastig improvisierten Melodie dadrüber - und ist es nicht das was wir bei vielen aktuellen Pop-Produktionen bemängeln???
Hat man allerdings eine Idee, die einem auch am nächsten Tag nicht mehr aus dem Kopf geht, weil man sie bei aller Selbstkritik für brauchbar hält, dann beginnt natürlich eine Phase, die sowohl aus Experimentieren wie auch zum großen Teil aus Handwerk besteht: die Harmonien, die Instrumentierung, das Arrangement.
Bei den Harmonien ist wirklich weniger mehr!
Wie es schon in den vorigen Beiträgen angesprochen wurde sind die simpelsten Dinge die schwierigsten, aber auch manchmal die schlichtweg genialsten!
Also bei simpleren Voicings beginnnen; eine durchdachte Streicherlinie z.Bsp kann auch nachträglich noch manchen Harmonien "den Kick geben"

Lange Rede kurzer Sinn:
Gutes Songwriting spielt sich wohl immer zwischen (idealistischer) Inspiration und Ideen(meist zu Beginn) und dem Handwerklich-Technischem (im folgenden ab)
 
@SHOPGIRL:

Klingt nicht uninteressant. Hast du diese Weisheiten zufällig aus Literatur, die du mir empfehlen kannst?!

Slowhand

PS: Meine (komprimierte) Meinung dazu:
Viele Wege führen nach Rom, der eine kommt besser so, der andere so dahin.
Paul McCartney kann bis heute keine Noten lesen - und soweit ich mich erinnere hat er ein paar äußerst eingängige Hits produziert....
 
@ shopgirl:
hast vollkommen recht.
kreativität ist beim songwriting nichts anderes als das gelernte theoretische wissen (wenn einer von sich behauptet "kreativ" zu sein, erfindet er schließlich nicht die komplette musik neu...) in strukturen und formen zu bringen.

wenn man keinen plan von klängen hat, wie will man den kram, den man in seinem kopf hört zu papier bringen?
sicherlich wird es jedem schonmal passiert sein, dass er was spitzenmässiges in seinem kopf hört, es aber nicht in akkorde oder töne fassen kann.
vergleichbar mit einem dichter, der nie eine sprache gelernt hat. auch wenn er noch so schöne gedanken im kopf hat, kann er sich nie artikulieren.
fehlt das "handwerkliche", nämlich die theorie, die erfahrung im umgang mit tönen, dann wird aus der besten idee nichts und man bleibt auf einem niveau stehen.

deswegen hat shopgirl recht ;-)

mfg, Nils
 

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