Song texten, richtig ?

  • Ersteller Monolith
  • Erstellt am
artname schrieb:

Kurz: Im schnitt zehnmal durch die Hölle, um so richtig genießen zu können , dass man danach einmal kurz schweben darf:D

Ja, oder auch eine 10 Nächte schlecht schlafen und dann endlich mal wieder...bis es wieder anfängt zu nagen.

LG
 
@ Monolith:

Ich wollte vorauschicken, dass es sicher keinen richtigen oder falschen Weg gibt. Vielmehr wird jeder seinen eigenen Weg finden und wie das funktionieren, haben ja schon einige hier gezeigt.

Du wolltest aber wissen, warum die - ich nenne sie jetztmal - "Ersttextmethode" bei Dir nicht funktioniert.

Vielleicht solltest Du Dir zu diesem Zweck die Frage stellen, welchen Stellenwert der Text in Deinem Gesamtkonzept hat. Ist er - wie man häufig hört - nur ein ein Füllwerk, damit der Sanger halt was zu singen hat, oder kommt es Dir darauf an, dass mit dem Text etwas ausgesagt wird, was Dir wichtig ist?

Im ersten Falle, macht die "Ersttextmethode" m.E. keinen Sinn, denn bei dem Text handelt sich um beliebige Versatzstücke, die abgesehen davon dass sie sich vielleicht reimen sollten und in gewisser Weise metrisch in die Melodielinie reinpassen sollten, keinen eigenen Anspruch erheben. (Das ist völlig ok. Ich möchte damit keine Wertung verbinden.)

Das heißt aber m.E. nicht, dass im zweiten Fall der Text immer zuerst da sein muss. Du wirst aber Wert darauf legen, dass der Text in sich stimmig ist und sich mit der Musik optimal ergänzt. Allein schon deshalb wirst Du die wahrscheinlich schon früher mit dem Text beginnen, und nicht erst warten bis die Musik insgesamt fertig ist.

Ich schätze mal die wenigsten Songwiter verfolgen die "Ersttextmethode" in Reinkultur. Von Leonhard Cohen ist z.B. bekannt, dass er eigentlich Gedichte geschrieben hat und in seinen Songs einen Weg gesehen hat diese, bekannt zu machen. So wurde er dann zum Singer/Songwriter. Aber der ist sicher eine Ausnahmeerscheinung.

Vielleicht interessiert Dich ja, wie ich zu der von Dir auch als "ruhigen Methode" beschriebenen Vorgehensweise gekommen bin?

Ich würde mich persönlich als sehr "textorientiert" bezeichnen. Aber das war auch nicht immer so und manchmal habe ich auch erst einen musikalischen Einfall, der mich dann zum Text führt. Aber gewöhnlich fängt es bei mir mit einer Textzeile an, die mich irgendwie anspringt, mit der ich eine Aussage, oftmals aber auch nur ein Bild verbinde. An dieser Zeile schraube ich dann so lange drann rum bis so langsam ein Text entsteht. Früher habe ich immer gleich die Gitarre genommen und zu der Textzeile Musik gesucht. Da bin ich mittlerweile völlig von ab, weil ich den Eindruck habe, dass dies eher blockiert als hilft.

Ein Text besteht aber nicht nur aus Reimen (z.B. Herz / Schmerz). Ich konzentriere mich also beim Texten auch nicht darauf , sondern beschäftige mich sehr stark mit der Metrik der Verse, achte also auf die Silbenlänge und die Betonungen der Silben. Dadurch entsteht bereits eine gewisse Melodie in dem Text und mir passiert es sehr häufig, dass damit dann auch die Singstimme entsteht - und zwar ohne dass ich die Gitarre nur ein einziges Mal in die Hand genommen habe.

So kann man also auch in der Straßenbahn, im Zug, im Flieger oder eben am Schreibtisch komponieren.

Die "Ersttextmethode" ist also im Ergebnis gar keine solche, sondern besteht darin, dassman schon frühzeitig versucht, Text und Musik als Einheit zu verstehen. Ich weiß nicht ob ich Dir damit helfen konnte? Jedenfalls viel Erfolg beim Ausprobieren.

Gruss


Jens
 
einen text zu schreiben, liegt am "erfindungsreichtum". bei den vielen unterschiedlichen soundrichtungen, aber auch besonders daran, wofür und zu welcher richtung, ein text passen muß.

wenn ich die soundvorgaben und themenwünsche habe, setze ich mich meistens hin und schreibe. im grunde müssen dann text und sound passen. dafür fangen wir meistens mit dem refrain und ner [g=422]gitarre[/g] an und im laufe eines liedes, muß der text eh an einigen stellen überarbeitet werden, da es ja mit der melodie im einklang sein soll.
bis ein song als "fertig" zu bezeichnen ist, vergehen schon mal einige tage des studieren und übens.
 

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