Signale kleben zu sehr in der negativen- bzw. positiven Halbwelle

[RefinedRough]

https://www.soundonsound.com/sound-advice/q-why-do-waveforms-sometimes-look-lop-sided

Hat nichts mit DC offset zu tun, sondern ist ganz normal bei komplexen Signalen (Phase, Obertöne, Verzerrung..)

 

[diagnostix]

http://www.producenewmedia.com/asymmetric-waveforms-should-you-be-concerned/


https://www.soundonsound.com/sound-advice/q-why-do-waveforms-sometimes-look-lop-sided

 

[bluebell]

Was Dir vorschwebt, erstellt kein Gleichgewicht, sondern das Pendant zu einem Gleichspannungs-Offset. Das Signal bleibt ja viel länger auf der oberen Seite.

Ja. Aber wie ich ja bereits geschrieben habe geht es mir um die Peaks, und nicht um die Energieverteilung über die Zeit.
Richtig. Im Endeffekt möchte ich die Achse verschieben. Aber liebsten nicht so Holzhammer mäßig, sondern etwas cleverer mit einer separaten Amplitudenbearbeitung für negative - und positive Halbwelle. Aber ja. Das ist es, worauf es hinausläuft.

"... Peaks, und nicht um die Energieverteilung über die Zeit."

Mit Verlaub, das ist einunddasselbe. "Peaks" sind eine Art, (Signal-) Energie über der Zeit zu verteilen.

Ich glaub es würde dir helfen wenn du dich ein bisschen mehr mit sagen wir Fourieranalyse und -synthese beschäfigen würdest.
Sinuskomponenten, Betrag, Phase, Frequenz, und wie das zusammenspielt.

Ist halt schon Jahrzehnte her seit dem Uni-Studium (Schwerpunkt Nachrichten- und Hochfrequenztechnik).
Sollte ich was falsch in Erinnerung haben, dass man über die Zeit integrieren muss, also die Flächen betrachten, um die Energie zu ermitteln, dass also ein spitzer Peak eine höhere Amplitude haben muss als ein bauchiger, damit die selbe Fläche pro Zeit und somit die selbe Energie rauskommt, bin ich für einen konkreten Link dankbar. Manchmal muss man das alte Wissen auffrischen.

Ob es vorkommen kann, dass im realen Leben der halbseitige Peak ein echtes, hörbares Problem erzeugt, ist Spekulation. Kompressor, Limiter und Sättigungsstufen deformieren das Gesamtsignal eh nochmal.

 

[bluebell]

ein Allpassfilter kann das.

Von einem Allpassfilter höre ich das erste mal. Hab mal kurz überflogen (https://elektroniktutor.de/analogtechnik/allpass.html) zu welchen Zweck man das einsetzt. Klingt interessant, ist aber, denke ich, nicht das was ich brauche. So wie ich das verstanden habe, würfelt mir das die Phasen jeder Frequenz durcheinander Vllt hab ich's auch nicht richtig verstanden.
ich will sowas hier:

Damit hat man früher Phaser gebaut, indem man das Allpasssignal variabel per LFO dem Originalsignal zugemischt hat. Gab einen spacigen Effekt mit geringem Hardwareaufwand (ein paar Op-Amps).

Ist allerdings nicht zu verwechseln mit Flanger und Chorus, die durch echte, frequenzunabhängige und zeitlich variable[1] Verzögerungen im Millisekundenbereich (durch analoge Eimerketten-ICs oder digital) Frequenzänderungen erzeugen. Mit dem Originalsignal zusammengemischt gibt es Schwebungen. Einen Kanal des verzögerten Signals um 180 Grad gedreht ergibt Stereo-Effekt. Rückkopplung des verzögerten Signals zum Eingang macht aus dem Chorus einen Flanger.

[1] Ähnlich Dopplereffekt

 

[bluebell]

Mich würde ja mal interessieren, wie man auf sowas kommt, wenn man Musik macht.

"Das Auge sieht auch mit"

 

[livingsounds]

Damit hat man früher Phaser gebaut, indem man das Allpasssignal variabel per LFO dem Originalsignal zugemischt hat. Gab einen spacigen Effekt mit geringem Hardwareaufwand (ein paar Op-Amps).

Baut man immer noch. Und klingt immer noch cool.

 

[bluebell]

Damit hat man früher Phaser gebaut, indem man das Allpasssignal variabel per LFO dem Originalsignal zugemischt hat. Gab einen spacigen Effekt mit geringem Hardwareaufwand (ein paar Op-Amps).

Baut man immer noch. Und klingt immer noch cool.

Crumar oder Solina Strings + Phaser
… und ab in die 70er

Ich hatte einen Crumar Multiman-S und einen Selbstbauphaser

 

[der_julian]

@Fritz
Das klingt nach "mit Kanonen auf Spatzen schießen". Ich denke das ist viel zu umständlich.

---

Ich will mich jetzt nicht streiten wie genau gleichmäßige Energieverteilung definiert wird.
Fakt ist, dass (in diesem Beispiel) der negative Ausschlag deutlich höher ist als der Positive. Und wenn nicht alles Blödsinn ist, was ich mir an Wissen über die letzten 15 Jahre draufgeschafft habe, dann macht sich das beim limitieren durchaus bemerkbar.

Inwieweit mir mein Vorhaben nutzen wird ist nicht gewiss, aber ich tendiere eher dazu Ideen auszuprobieren bevor ich sie fallen lasse.
Daher kürze ich das Ganze mal ab, in dem ich einfach behaupte es ginge mir um ein "reines Sounddesign Experiment".
Völlig frei von tontechnischem Nutzen versteht sich
Und dazu meine Frage an euch:

Kennt ihr PlugIns, Techniken, was auch immer..., die sich mit der Trennung, oder der getrennten Bearbeitung von positiven und negativen Halbwellen beschäftigen?

Für jeden Hinweis wäre ich sehr dankbar.

 

[livingsounds]

Du veränderst so oder so den Sound. Willst Du guten Klang oder laut?

 

[der_julian]

Du veränderst so oder so den Sound. Willst Du guten Klang oder laut?

Kommt drauf an. Welche Antwort würde dich persönlich denn am ehesten dazu verleiten mir bei meinem Vorhaben zu helfen, anstatt es wiederholt einfach nur in Frage zu stellen?

 

[bluebell]

Du veränderst so oder so den Sound. Willst Du guten Klang oder laut?

Kommt drauf an. Welche Antwort würde dich persönlich denn am ehesten dazu verleiten mir bei meinem Vorhaben zu helfen, anstatt es wiederholt einfach nur in Frage zu stellen?

Audacity hat eine Remove DC Offset funktion. Einen Versuch ist es wert. Wenn Audacity die Wellenform einfach mittig ausrichtet, ist es das, was Du haben willst.

Effekt -> Normalisieren -> [X] Gleichspannung entfernen

(und sonst nichts anhaken, wenn die Lautstärke gleichbleiben soll)

 

[der_julian]

Nicht ganz. Ich würde die Nulldurchgänge ja gerne beibehalten. Und ebenso Phasenschiebungen verhindern.

Hab das jetzt trotzdem mal gemacht. C1 sieht ganz brauchbar aus. Die Ausschläge sind ausgeglichen und klanglich unterscheidet es sich nicht all zu sehr vom Original. Insgesamt macht der DC Offset aber nichts als Chaos. Bei C0 bspw. bekomme ich das gleiche Problem. Nur umgekehrt.
Ich möchte ja, wie bereits mehrfach erwähnt, positive und negative Halbwellen unabhängig voneinander stauchen/strecken können.

 

[livingsounds]

Kommt drauf an. Welche Antwort würde dich persönlich denn am ehesten dazu verleiten mir bei meinem Vorhaben zu helfen, anstatt es wiederholt einfach nur in Frage zu stellen?

Weil ich das Vorhaben für unsinnig halte. Wie minimiere ich den Rollwiderstand meiner Reifen auf null ohne Grip zu verlieren?

 

[hsl]

Du hast doch schon alle Antworten bekommen. Ein Limiter mit entsprechen kurzem Attack und Release macht genau das. Ansonsten geht es nur mit händischer Bearbeitung. Dafür gibt es kein anderes Werkzeug. Und nun darfst Du einmal raten, warum es kein Werkzeug dafür gibt.

 

[der_julian]

Weil ich das Vorhaben für unsinnig halte.

Das hab ich schon verstanden. Nur ist mir deine persönliche Meinung egal. Nimm's mir bitte nicht übel.
Du verschwendest damit nicht nur meine Zeit, sondern im Endeffekt auch deine Eigene. Ich hab mehrmals beschrieben welches Ergebnis ich erzielen will. Ich hab's vorhin sogar nochmal runter gebrochen:

Kennt ihr PlugIns, Techniken, was auch immer..., die sich mit der Trennung, oder der getrennten Bearbeitung von positiven und negativen Halbwellen beschäftigen?

Ist 'ne simple JA/NEIN Frage. Für wie sinnig oder unsinnig du das hältst hab ich nicht gefragt und steht somit nicht zur Debatte.

Ansonsten geht es nur mit händischer Bearbeitung.

Ok. Aber wie? Ich kann mit meinen Mitteln positiv und negativ nur gleichzeitig anheben und absänken. Ich suche eine Möglichkeit das unabhängig zu tun.

 

[Fritz]

Was du bräuchtest ist wohl eine Art Waveshaper bei dem man die Eingangs-Ausgangs-Kennlinie für den negativen und den positiven Bereich unabhängig voneinander einstellen kann.

Villeicht hier als Startpunkt:

https://www.kvraudio.com/forum/viewtopic.php?t=386257