Selbst aufgenommene Drumsamples "realistisch" antriggern...

[Brocken]

> manch einer hat es eben gerne etwas individueller - das macht natürlich
> viel Arbeit aber wer unbedingt seinen eigenen, garantiert sonst
> nirgendwo verwendeten Sound haben will....

Ein klein wenig Verhältnismäßigkeit sollte aber nichtsdestotrotz gewahrt bleiben, meinst du nicht? BFD2 packt an die 50GB an Samples auf die Platte, die von professionellen Technikern über einen langen Zeitraum aufgenommen und geschnitten wurden; d.h. es wird PRINZIPIELL einen massiven Qualitätsunterschied in Klang und Spielbarkeit geben. Mir erscheint es da sinnvoller, eine bewährte Library heranzuziehen und die mit ein paar Kniffen zu personalisieren.

Mit allem anderen lädt man sich ungebetene Gäste ein - nämlich Aufwand und Enttäuschung. (Was wiederum viel mehr Sinn macht ist, eine vorhandene Realaufnahme mit ein paar Samples zu füttern. Dagegen soll nichts gesagt sein. Aber "from scratch" eine sauber programmierbare Drumlibrary basteln? Das ist Sisyphosarbeit.)

 

[Sawdust]

Ich wusste das eine Diskussion über den Sinn meines Vorhaben entsteht! ;D

Mein Anliegen war es auf jeden Fall "professionelle" Drumsamples dazu zu mischen bzw als Hauptkomponente zu verwenden. Ein Anteil sollte aber eben doch der ganz "eigene" Sound und vorallem Raum sein, da der Rest der Instrumente dort auch aufgenommen wird. Und wie gesagt, an der Technik und dem Raum solch nicht scheitern. Benutze zwei U87 bzw. KM184 als OHs und hab ein Päärchen Schoeps Kugeln für den Raum. Dynamisch ist auch alles da was das Herz begehrt. Ich suche halt nur einen guten Sampler! ;D

Werd aber wahrscheinlich die Drumagog Variante wählen. Ist auch das erste was ich mir Überlegt habe. Ist am Ende nur nervig 20 Drumagog Instanzen in den Sequenzer zu laden!

 

[zettberlin]

Ari schrieb:

Ja genau deshalb mag ich keine Musiker. Weil die alle keine Ahnung von Sound haben.

Supercool
Ohne Musiker ist allerdings nicht viel aufzunehmen....

Einige von diesen Kaputten haben es sogar auf Platten gebracht. Tom Waits ist so einer. Hat auf Kinderinstrumenten gespielt und absichtlich in alte Kohlekörnermikros gekrächtzt - obwohl es doch so schöne Gesangsmikros gibt. Haben dann auch noch ein paar hundertausend Leute gekauft und andere Musiker (kein Wunder...) haben das Zeug teilweise nachgespielt...

Heute mittag habe ich gerade wieder im Radio ein total unrealistisches Schlagzeug gehört - klang wie eine von diesen veralteten Beatboxes aus den 1980ern. Total verzerrt auch noch. Unglaublich, was einem zugemutet wird...

Aber große eingebildete Sprüche machen, dass ihr sound NUR aus ihren Maschinen rauskommt. Ich muss dann immer kotzen, wenn ich das höre.


Ari

Mal im Ernst: ich denke eigentlich, dass jeder Sound, den ein Musiker hören will, richtig ist. Schließlich zeichnet der Musiker verantwortlich.
Andererseits gibt es natürlich viele Musiker, die gar keine klare Vorstellung von ihrem Sound haben und/oder nicht wissen, dass eine aufgenommene [g=422]Gitarre[/g] aus den Monitoren natürlich anders klingt, als die gleiche [g=422]Gitarre[/g], wenn man beim Spielen vor dem voll aufgedrehten Stack steht.

Und fehlende Erfahrung wird eben von einigen gern mit Hilfe von divehafter Arroganz und Wichtigtuerei überspielt.

 

[tylerhb]

Drumagog ist da schon eine sehr gute Lösung, ich habe mir auch schon meine eigenen GOGs gebastelt, da es imo keine wirklich nützlichen GOGs am Markt gibt. Selbst bei meiner Lieblings Drum Library, Slate Drums 3.0, finde ich die GOGs nicht wirklich gut gemacht, weil die viel zu wenige Sample [g=85]Layer[/g] haben und dadurch schnell unrealistisch, weil eben viel zu statisch, klingen. Und über [g=32]MIDI[/g] Sounds von BFD und Superior2 anzusteuern ist imo auch nicht wirklich sinnvoll, weil diese Libaries viel zu aufgebläht und träge in der Handhabung sind.

Ich habe so ca. 20 Sample [g=85]Layer[/g] pro GOG File verwendet, das reicht, um genug Variation in allen Dynamikbereichen zu haben und ist dabei immer noch sehr schlank in der Handhabung.

 

[zettberlin]

Brocken schrieb:

Ein klein wenig Verhältnismäßigkeit sollte aber nichtsdestotrotz gewahrt bleiben, meinst du nicht?

Wer ein wirklich realistisch klingendes Schlagzeig haben will, ist mit Sicherheit mit einer Profilib am besten bedient. Da stecken hunderte Arbeitsstunden, 1a Equipment und viel KnowHow dahinter.

Kommt auf die Prioritäten an: wenn es nicht perfekt sauber und realistisch sein muss/soll, kann eine eigene Lib aber durchaus interessant sein.

Deiner Warnung vor zu hohen Erwartungen in Sachen technischer Perfektion des Resultats kann ich allerdings nur zustimmen....