Schall dämmen: Bodenaufbau mit Streifen- oder Punktlager?

[MMG]

Hallo zusammen,

ich möchte den Schall zu der Wohnung unter mir möglichst gut dämmen. Der Boden besteht aus Hohlkörpersteinen. Welcher Bodenaufbau ist bei Verwendung einer Fußbodenheizung am Besten geeignet?

Lösung 1: Estrich auf vollflächiger Dämmlage (regulärer schwimmender Estrich)
Zunächst wird auf den Rohboden eine Dämmlage mit 30 mm starker hochverdichteter Glaswolle* ausgelegt. Darauf soll eine Schrenzlage und dann der 50 mm dicke Zementestrich eingebracht werden.
*Dynamische Steifigkeit: 7 MN/m³

Lösung 2: Estrich auf Dämmstreifen
Es werden 80 mm breite und 12 mm hohe Sylomer-TSS Trittschalldämmstreifen im Abstand von ca. 600 mm auf den Rohfußboden ausgelegt. Darauf kommt entweder a) eine 28 mm dicke Pressspannplatte oder b) eine Schwalbenschwanzplatten mit 50 mm dickem Zementestrich.

Lösung 3: Estrich auf Punktlager
Über die Fläche werden gleichmäßig Sylomer-Punktlager im Abstand von ca. 600 mm zueinander ausgelegt. Darauf kommt eine 28 mm dicke Pressspannplatte, dann 30 mm Glaswolle und schließlich 50 mm Zementestrich.

Anmerkung: Lösung 2b entspricht eigentlich auch einem Estrich auf Punktlager, da die Schwalbenschwanzpaltten orthogonal auf den Dämmstreifen liegen. Allerdings sind die Punktlager hier deutlich enger gesetzt.

Gibt es bessere Lösungen? Die Höhe des Bodenaufbaus sollte ≤ 100 mm sein.

 

[Dorgul]

Hallo MMG,

Falls es noch von Interesse sein sollte:
Die Lösung 1 entspricht ja eigentlich der Standardlösung im Neubau, wobei eher Styroporplatten mit Trittschallentkopplung genutzt werden. Persönlich habe ich im Haus Betondecken mit mindestens 30mm Styropor, darauf eine Tackerplatte für die Fußbodenheitzung = Styropor mit Trittschalldämmung und Folienkaschiert plus 65mm Zementestrich.
Die Frage ist, wo denn deine Fußbodenheizung ist oder sein soll. Eigentlich gehört die in den Estrich mit min 45mm Überdeckung.

Für die beiden anderen Lösungen sollte man sich bezüglich der Dauersteifigkeit der Pressspanplatten schlau machen. Die Abstände müssen ja passen.
Wichtig sind Randstreifen als Trennung zwischen Estrich und Wand. Die Dicke ist abhängig von der Raumgröße. Min 8mm sollten es sein. Dazu Trennstreifen zum nächsten Raum unter dem Türblatt. Eine 2€ große Kontaktfläche macht übrigens fast die ganze Entkopplung kaputt...

Ich habe in meinem Raum-im-Raum eine Holzkonstruktion auf 25mm Sylomer blau Pads gebaut, die Gefache mit Sonorock 70mm gedämmt, 25mm OSB3, Dampfbremse und 20mm Trockenestrich. Damit ist der gesamte Aufbau allerdings schon 140mm hoch + Bodenbelag. Da ich noch nicht fertig bin fehlen noch Messungen.

In jedem Fall muss das Sylomer berechnet werden, da auch eine gewisse Belastung erforderlich ist um im elastischen Bereich zu liegen. Der Hersteller hilft einem aber bei der Auslegung falls gewünscht.

In einem anderen professionellem Projekt wurden Sylomerbahnen mit hochverdichteten Glasfaserplatten dazwischen verwendet und darauf eine Betonplatte gegossen.

In jedem Fall wichtig für die Betrachtung: Ist denn der Boden der Hauptschaltüberträger oder kommt es auch durch die Wände??? (Kamin, Abflussrohre, etc.)

Grüße,
Dorgul