soweit ich das beurteilen kann, im hiphop:
kommerzielle releases:
wird normalerweise alles erkennbare gecleared.
man versucht wirklich alle eventualitäten abzuklären.
wenn man ein sample nicht bekommt wird der beat verworfen oder per hand nachgespielt.
trotzdem kann es sein dass jede menge samples ungecleared bleiben.
nicht viele sind so dumm wie bushido. außerdem choped/flipped bushido ja nichtmal.
da kann man dann auch gerne von stehlen sprechen... (hab aber selbst auch schon sowas gebaut, und hörs auch gern, hat halt wenig künstlerische relevanz, eher gutes handwerk).
indie bis underground:
releasen und hoffen das nix passiert.
blöd wenn man dann einen hit hat, zb "weck mich auf". dann kann man sich die einnahmen in die haare schmieren
ich für meinen teil mache sehr stark samplelastige musik.
da ich nix release werd ich auch nie was clearen.
sollte dochmal ein/e wunder/katastrope geschehen würde ich aber nur clearen um mich abzusichern. ich habe kein schlechtes gewissen wenn ich die musik jemand anderes nehme und in meine eigenen werke einarbeite.
das meiste wird eh nicht mehr erkannt und erfordert von mir soviel kreative arbeit, dass es nicht einfach "geklaut" ist.
und große, erkennbare loops, egal ob gechopt oder "natur", sind vorallem einmal zitate. und wenn man sie eben choped steckt da schon wieder soviel arbeit und auch kreatives schaffen drin dass ich das endprodukt einfach als "meine musik" bezeichnen kann.
@bender
wegen aufwand vs. free sample libs:
ich selbst verwende für die drums auch gerne mal samplelibs, aber ich nehm auch oft sachen die mir einfach auf alten platten auffallen und die gut klingen. selbst wenns nur eine hihat ist.
außerdem gehört dieses platten-durchhören, dieses zusammenfügen von vielen unterschiedlichen einflüssen einfach dazu. das ist die art wie ich und viele andere hiphopmusik "gelernt" haben.
aber es ist auch kein geheimnis dass nicht jeder "rap-beat-produzent" (they forgot bout hiphop) heutzutage so arbeitet.
diese leute klauen aber ideen und setzen sie dann in ihren synthies um. das find ich schlimmer als aus den umgesetzten ideen anderer seine eigene vorstellung zu schaffen.
wenn ich mir neue platten zum diggen kauf, dann lerne ich im besten fall pro platte 45 minuten "neue" musik kennen. wenn ich dabei das ein oder andere sample finde ist das toll. wenn nicht, auch egal. die platte kommt ins regal und wenn sie mir gefallen hat wird sie halt zumindest konsumiert

es ist schlichtweg die liebe zu meiner musik, zur musik anderer und zu den tonträgern.