Saitenhaltbarkeit & Lautstärkenregler

[Leander]

Hallo!

Ich habe zwei Fragen und würd euch um Feedback bitten!

1) Ich bin Spielen und Aufnehmen mit meiner Fender Stratocaster gewöhnt. Saitenwechsel ist da kein Problem. Nun habe ich auch eine Ibanez RG 350 EX....ohne Erfahrung ist das Wechseln der Saiten und das Einstellen des Tremolos eine Herausforderung. Ich möchte vor dem Aufnehmen von einigen Songs die Gitarre noch mal professionell im Gitarrenshop einstellen lassen.

Welches Zeitfenster habe ich zum Aufnehmen meiner Songs? Sprich, wie lange klingen die neuen Saiten gut, bis sie abgespielt sind? Ich habe einiges zu tun für verschiedene Projekte bzw. Job, habe da nicht so die Zeit, mir selber das Wechseln und Einstellen des Tremolos anzueignen....Möchte dann alle Songs mit dem selben Satz Saiten einspielen...weiß nicht, ob die Frage komisch ist...ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.

2) Während meine Fender beim Einspielen des Direktsignales mit dem POD XT normal aufgenommen werden kann, so ist die Ibanez lauter und clippt in der DAW. Ich muss den Lautstärkenregler der Gitarre um einiges runterdrehen...ohne Zahlenanzeige (Lautstärke 8, Lautstärke 4 usw.) ist es nicht so leicht, den richtigen Spot zu finden für guten Sound, der nicht clippt.
Das POD XT kann leider das Input nicht ändern....es gäbe die Möglichkeiten, eine neue Hardware zu kaufen, die das kann.....die Lautstärke an der Gitarre zu regeln oder ein Pedal VOR das Pod zu schalten, um weniger Lautstärke zu haben. So ist z.B. alles leiser, wenn das Digitech Whammy vor dem POD hängt...auch im nicht eingeschaltenen Zustand...nur verfälscht das vielleicht leicht den Sound.

Was ist euer Vorschlag? Gibt es gute, nicht zu teure Hardware, die ihr empfehlen würdet? Oder sonstwas?

 

[Moiterei]

Hallo!

Ich habe zwei Fragen und würd euch um Feedback bitten!

1) Ich bin Spielen und Aufnehmen mit meiner Fender Stratocaster gewöhnt. Saitenwechsel ist da kein Problem. Nun habe ich auch eine Ibanez RG 350 EX....ohne Erfahrung ist das Wechseln der Saiten und das Einstellen des Tremolos eine Herausforderung. Ich möchte vor dem Aufnehmen von einigen Songs die Gitarre noch mal professionell im Gitarrenshop einstellen lassen.

Welches Zeitfenster habe ich zum Aufnehmen meiner Songs? Sprich, wie lange klingen die neuen Saiten gut, bis sie abgespielt sind?

Ich würde mal so sagen: mehrere Stunden halten sie schon durch. Bei Aufnahmen (also jedenfalls bei welchen, die auch veröffentlicht werden sollen) würde ich aber schon jeden Tag neue Saiten drauf ziehen. Vor Konzerten ziehe ich auch jedesmal frische Saiten auf. Wenn jedoch gerade nichts "wichtiges" anliegt (außer Bandprobe und so weiter...), dann bleibt so ein Satz Saiten aber auch schon mal mehrere Wochen drauf.
Und die Erfahrung kommt von selbst wenn man etwas immer wieder macht, also keine Angst vor'm Tremolo (Floyd Rose oder was?). Lass Dir das Saiten aufziehen und Gitarre einstellen einfach mal in Ruhe richtig zeigen von jemand mit Plan und dann mach's einfach selbst. Du wirst sehen, so schlimm ist diese "Herausforderung" eigentlich doch nicht. Übung macht den Meister.

 

[Ran]

Hi,

frische Saiten sind schon wichtig, aber ich empfinde zu frische Saiten auch nicht gerade günstig, da sie manchmal noch zu krisp sind und auch noch nicht richtig Stimmstabil sind. Ich würde mal sagen, das Zeitfenster liegt so zwischen 1 Tag bis hin zu 3 Wochen, vorausgesetzt es sind ordentliche Saiten (schlechte Saiten können schon nach 2 Tagen mies klingen). Es kommt dann auch noch ganz stark darauf an, wie die Gitarre gequält wird und was man für einen Sound haben möchte. Habe auch schon sehr gute Aufnahmen mit relativ abgeranzten Saiten gemacht, weil ich den Sound wollte, aber der Normalfall ist das nicht.

Zu dem 2. Punkt kann ich nur sagen, dass ich den Volumenpoti normalerweise auf Vollgas betreibe, da das Signal ja in der Regel nicht das lautetste ist, was aus dem Ding raus kommt und möchte es nicht unnötig drosseln. Evtl. ist der Pickup ja auch zu nah an den Saiten, so dass der Output zu hoch ist (da kann man mal versuchen zu drehen, aber nicht übertreiben). Das der Pod kein Input Regler hat ist natürlich doof, aber evtl reicht es dann ja die Zerre ein bisschen runter zu drehen oder den Output (falls vorhanden) runter zu regeln. Mit einem zusätzlichen Ding davor können auch wieder neue Probleme entstehen, aber wenn ich sowas machen würde evtl mit einem passiven Volumenpedal, das sauber arbeite oder so. Falls du dann doch die Variante mit dem Volumenregler nutzt mach doch einfach mit einem Edding ein paar punkte drauf, an denen es gut klingt oder sonst halt mit Klebeband Markierungen setzten. Bedenke jedoch, dass das mit anderer Saitenstärke schon wieder ganz anders aussehen kann.

Grüße
Randy

 

[tylerhb]

Ich kann nur Elexir Saiten empfehlen. Die halten bei mir bis zu drei Monate und verändern dabei kaum den Klang, auch direkt nach dem Aufziehen nicht.

Ich spiele seit 10 Jahren nichts anderes mehr. Gerade für die Floyd Rose Teile ist das ein Segen, Saitenwechsel macht da immer recht wenig Spaß...

 

[Moiterei]

Hi,

frische Saiten sind schon wichtig, aber ich empfinde zu frische Saiten auch nicht gerade günstig, da sie manchmal noch zu krisp sind und auch noch nicht richtig Stimmstabil sind. Ich würde mal sagen, das Zeitfenster liegt so zwischen 1 Tag bis hin zu 3 Wochen, vorausgesetzt es sind ordentliche Saiten (schlechte Saiten können schon nach 2 Tagen mies klingen).

Ich benutze Ernie Ball Saiten, glaube nicht, daß die "schlecht" sind. Und richtig stimmstabil sind sie auch sofort, wenn man sie beim Aufziehen etwas dehnt. Hatte da noch keine Probleme.

 

[tomric]

Sprich, wie lange klingen die neuen Saiten gut, bis sie abgespielt sind?

Kommt auf den Hersteller und die Verpackung an. Ich habe früher lange Zeit d'Addario gespielt, die kommen ganz frisch eingeschweißt, der extrem brilliante Ton am Anfang fängt aber schon nach ein paar Stunden an zu vergehen.

Ich würde mich hier Till (tylerhb) anschließen. Die Brillianz normaler Saiten gibt es bei Elixir zwar nicht, dafür bleibt der selbe Ton viel länger bestehen und da sie quasi nicht rosten, halten sie auch deutlich länger.

2) Während meine Fender beim Einspielen des Direktsignales mit dem POD XT normal aufgenommen werden kann, so ist die Ibanez lauter und clippt in der DAW. Ich muss den Lautstärkenregler der Gitarre um einiges runterdrehen...

Die Line6 Teile haben leider alle das Problem, daß sie bei heißen Tonabnehmern clippen und dann ganz blöde komprimiert klingen, weil man da die Empfindlichkeit des Inputs nicht vernünftig regeln kann. Das haben sowohl die Amps (Spider & Co), als auch die höherpreisigen Pod-Modelle (z.B. HD500).
Wie gehst Du denn mit dem Pod in die DAW, da hängt doch sicher ein Interface dazwischen oder ? An dem solltest Du dann die Empfindlichkeit des betreffenden Eingangs herunterdrehen. Das herunterdrehen an der Gitarre verändert ja den Sound, nicht nur die Lautstärke.

 

[muffy]

Elixir Saiten sind ja immer gerne Gegenstand kontroverser Diskussionen.

Hier ist meine Auffassung zu dem Thema. Elixir werben damit, dass aufgrund der Umspannung mit "Nanoweb" die Saite weniger Verschmutzung, Korrosion usw. ausgesetzt ist und daher länger "gut" klingt.

Interessanter Weise kann man Saiten aber auch innerhalb weniger Stunden platt spielen, ohne dass Korrosion jemals ein Thema hätte werden können.

Und es ist auch nicht Schmutz und Rost, der die Saiten killt, sondern schlicht "Mechanik", d.h. Materialermüdung.

Im Ernst: wenn man sich vor dem Klampfen die Hände wäscht, danach die Gitte ggf. mit einem feuchten Tuch abwischt und dann nicht im Koffer oder Gigbag lagert, werden die Saiten nicht rosten. Ich hatte noch NIE rostige Saiten. In 25 Jahren E-Gitarre und E-Bass nicht mal einen Touch von Rost.

Die Brillianz der Saiten lässt aus folgenden Gründen nach: der Kern dehnt sich mit der Zeit einfach aus, die Saiten liegen auf Steg und Brücke auf scharfen Kanten / Reitern, hier wird das Material zusätzlich ermüdet, vergleiche Büroklammer hin- und herbiegen, bis sie bricht. Wo die Saite auf den Bünden aufliegt, entstehen mit der Zeit Verformungen, wo die runde Umspannung der Saite eingedrückt und verbogen wird, das wirkt sich nachteilig auf das Ausschwingen aus.

Torsion: wenn man die Saite beim Aufziehen verdreht, schwingt sie unregelmäsig aus, durch die Spannung um die Längsachse wird die Ermüdung des Kerns nochmal beschleunigt.

Vor all dem schützt das Nanoweb nicht. Daher ganz klare Meinung: lieber 4-5 Sätze Ernie Ball oder was auch immer statt einem Satz Elixier kaufen und einfach öfter wechseln. Hilft ja alles nix.



tl;dr: Saiten klingen nicht wegen Rost, sondern wegen Materialermüdung über die Zeit dumpf, daher hilft auf kein Nanoweb.

 

[oati]

Und esist auch nicht Schmutz und Rost, der die Saiten killt, sondern schlicht "Mechanik", d.h. Materialermüdung.

Ein interessanter Gedanke. Man müsste mal die Literatur durchforsten was zum Thema Mikrostrukturänderung von Gitarrensaiten bisher publiziert wurde.

In allem was ich jetzt auf die schnelle gefunden habe, geht's wohl trotzdem hauptsächlich um Korrosion, z.B.:

Study of microstructure and corrosion kinetic of steel guitar strings in artificial sweat solution

Correlations between acoustic and electrochemical measurements for metallic corrosion on steel strings used in guitars

Wie du aber richtig sagst, habe auch ich als Gitarrist die Erfahrung gemacht, dass Korrosion bei richtiger Behandlung nur ganz selten ein Thema ist. Das kommt vor allem in den üblichen, feuchten Nachwuchsband-Proberäumen vor.

Wenn man sich die typische Nutzung einer Gitarrensaite ansieht, könnte es sich um zyklische Plastizität eventuell gepaart mit Kriechen handeln.

LG,
Markus

P.S.: Sorry, schon wieder ein böses wissenschaftliches Posting. Wurde ja erst vor kurzem angeprangert.

 

[muffy]

Passt scho. Ich kenne viele Leute, die ihre Gitarren immer schön im Gigbag im Schrank oder unterm Bett gelagert habe und original nur zum spielen ausgepackt haben.

Da waren dann die nicht umwickelten Saiten so richtig schön stumpf und bröselig. Widerlich, die riechen dann auch so metallisch.

Ach ja, ebenfalls ein Klassiker: auskochen. Habe ich mal gemacht. Verändert total die Obertöne bis zur Unstimmbarkeit.

Es gibt wirklich nur einen Weg zum Klang neuer Saiten - neue Saiten. Ansonsten zitiere ich gerne Glenn Fricker von SMG / Spectre Sound Studios "Your Bassplayer is a cheap cxxt."

 

[tomric]

Vor all dem schützt das Nanoweb nicht. Daher ganz klare Meinung: lieber 4-5 Sätze Ernie Ball oder was auch immer statt einem Satz Elixier kaufen und einfach öfter wechseln.

Ich stand dem Thema auch lang skeptisch gegenüber, bis ich vor drei Jahren eine Gitarre gekauft habe, die ab Werk mit Elixir-Saiten ausgeliefert wurde. Die hat dann meine Meinung geändert.

Im Normalfall hat ein Satz bei mir je nach Hersteller 2-3 Wochen durchgehalten (1 Gig plus ein paar Proben zzgl. Üben zu Hause), bevor die so fertig waren, daß sie gerissen sind. Auf den exakt selben Gitarren (selber Sattel, selbe Bridge) und in exakt der selben Saitenstärke schmeiße ich je nach Einsatzhäufigkeit die Elixir nach 2-3 Monaten runter, weil sie dann irgendwann die Stimmung nicht mehr sauber halten, vermutlich dem geschuldet, was Du weiter oben in Deinem Posting beschreibst. Ein Satz Elixir mag gut das Doppelte kosten, für mich lohnt es sich unterm Strich aber. Wissen muß es jeder selbst...

 

[tylerhb]

Ich habe neben meinen Hauptklampfen relativ viele Gitarren für spezielle Zwecke und Studiobetrieb, die ich nur selten nutze. Selbt bei Abwischen und sorgfältiger Pflege konnte man da ständig neue Saiten raufpacken. Jetzt habe ich überall Elexir Saiten drauf und ich kann mir das schenken. Finde ich super...

 

[oliveramberg]

Ich war früher ein regelrechter Saiten-Wechsel-Junkie. Vor jedem Gig neue Saiten, an jedem Studiotag.

Heute seh ich das viel entspannter und verlass mich auf meine Ohren. Solange sie für mich gut klingen, bleiben sie auch drauf.

 

[Saurus]

Bei Gitarren ist das Längerdrauflassen imho auch weniger soundkritisch als bei Bässen. Ich hab leider das Glück, zur Tieftonfraktion zu gehören und den Anspruch an as much crisp as possible.
Von daher habe ich auch einen relativ hohen Drahtverbrauch.
Allerdings auch bei mir: Wenn längere Zeit keine Gigs oder Recordings anstehen, lasse ich die Strippen auch gerne mal Wochen oder gar Monate drauf. Dann ist zwischendurch auch mal wieder ein saftiges Ribeye drin

 

[muffy]

saftiges Ribeye

Finde ich auch gut, mal richtig reinzuhauen. Schonmal reverse sear gemacht?

 

[Saurus]

Das musste ich erstmal nachschlagen. Antwort also: nein. Klingt aber interessant.

 

[Leander]

Hey! Danke für die vielen Antworten!

Lautstärke: Ich verwende den Bridge-Pickup, der normal eingestellt ist. Die anderen beiden sind ganz reingedreht und quasi versenkt, weil mich sonst der mittlere beim Spielen stört bzw. dem Plektrum im Weg ist bei meiner Handhaltung. Zudem verwende ich die Pickups eh nicht....hab den 5-Wegschalter nur auf Bridge eingestellt. Für andere Sounds habe ich eh die Fender.

Ich schließe die Gitarre ans POD an, nehme über USB auf...und zwar das REINE Gitarrensignal...unprocessed. Gibt es ein nicht zu teures Hardwareding, das das Signal regeln kann? Wobei die Lösung mit Volumeregler an der Gitarre einstellen vielleicht doch besser ist...extra um 100€ Hardware, von der ich eh keine Sounds brauche, sondern nur die Anschlussmöglichkeit, ist vielleicht nicht so sinnvoll oder?

Saiten:

Ich habe D'Addario Saiten, Nickelwound XL, EXL 110, 0.10-0.46. Gestimmt ist die Gitarre auf D-G-C-F-A-D.

Bin damit zufrieden...hatte mal Ernie Ball bzw. eine österreichische Firma, die angeblich super Saiten produziert, allerdings hab die nach zwei Stunden Spielen Rost angesetzt, was ich davor und danach noch nie hatte. Vor und nach dem Spielen wasche ich mir die Hände bzw. reinige ich die Gitarre mit einem Tuch. Vielleicht probier ich die Elixir-Saiten mal, danke für den Tipp!

Die Gitarrenwartung mit Saitenwechsel, Tremoloeinstellen kostet bei mir ca. 65€. Wenn ich aufnehme und zig Songs habe, wäre es 1x ok, aber nicht jeden Tag wieder Saiten wechseln...wobei ich das eh dann selber lernen will, aber jeden Tag wechseln kostet auch ordentlich, wenn ein Saitensatz auch nicht kostenlos ist. Saiten bei der Fender sind schnell gewechselt, aber bei der Ibanez ist es etwas fummeliger...aber da muss ich wohl durch.