Richtiges EQ´ing

[rubyone]

Hallo,

ich habe mal gehört, daß man EQ´s eigentlich nur zu absenken benutzt und nur indirekt anhebt, indem man das davorliegende Spektrum absenkt. Bei meinen Versuchen in diese Richtung war der Effekt verschwindend gering.

Warum bestimmte Frequenzen nicht anheben ?

Wie geht ihr beim EQ´ing vor ?

 

[Signalschwarz]

Natürlich kannst Du auch Anheben, nur sollte man immer überlegen ob man nicht an das selbe Ziel kommt, wenn man absenkt. Diese Weisheit stammt aber auch aus dem analogen Zeitalter und besitzt in der digitalen Musikproduktion weitaus weniger Relevanz.

 

[alpenjodel]

Das kann man nicht so einfach beantworten,da es von den vorhanden Spuren abhängt.

Es ist halt manchmal richtiger wenn eine Spur zu zicken anfängt,lieber diese eine Spur in dem oder den Breich/en etwas auszudünnen,als 2-3 Spuren mit dem Eq anzuheben,was ja auch wesendlich mehr arbeit machen würde.

 

[karumba]

denk nicht so viel drüber nach
höre genau hin & überleg ob was fehlt oder was zu viel ist. wenn was zu viel ist -> absenken. wenn was fehlt reindrehen.

 

[Gel Mitglieder 58746]

Es gibt kein Richtig oder Falsch - wenn das Ergebniss gut klingt WAR es gut.

Ansonsten gibts eben verschiedene Vorgehensweisen, Situationen & auch Techniken wie man EQs einsetzen kann.

Man kann Sweepen - soll heißen man nimmt einen schmalen Q wert & hebt das ganze hart um ~6 db oder mehr an. Dann fährt man die Frequenzen durch bis man eine Resonanz heraushört die in dem Bereich liegt welchen man als störend empfindet. Dann zieht man das Gain ins Minus um diese Resonanz ab zu schwächen. Das kann man machen um einen Mix oder ein Instrument, ich nenns mal "weicher" klingen zu lassen.
Ähnlich funktionieren auch die EQs für PA Systeme welche einen sehr schmalen Q Wert & feste Frequenzen besitzen. Man kann nämlich durch dieses Vorgehen auch das Feedback oder eine Wummernde Frequenz positiv verändern. Bsp - ein absenken der Wummerfrequenz von 80hz welches durch zb. eine Stehende Basswelle verursacht wird & in dem Club die scheiben zum mitschwingen anregt ließe sich so in den Griff bekommen.

Dann gibt es das herausarbeiten eines guten Klangbildes. Hierfür eignen sich EQs besonders gut die mehrere Voll einstellbare Bänder besitzen am besten. Auch hier gibt es nochmal Technisch bedingte Unterarten. Analoge EQs, Digitale EQs sind einfach zuwenig Abstufungen. Es gibt nicht DEN EQ schlecht hin - sondern nur den der für das was man machen möchte am besten geeignet ist. Sprich - mache dich mit deren Technik und deren Einsatzgebiet mal mehr vertraut! Welche Vorteile hat der EQ? Ist der Regler weich justierbar oder hat er Rasterung - was für manche Situationen sehr nützlich ist (will man den Wert zb. notieren).
Als nächstes steht der Aspekt der ich nenns Optik. Manche EQs sind so aufgebaut das man weniger nach den Einstellungen schaut - sondern sich an dem "klang" orientiert. (Pultec). Warum ist der EQ so beliebt & Legendär? Welche Eigenschaft machte ihn dazu? Das zu wissen kann helfen ihn RICHTIG ein zu setzen.

Wobei wir am Kern angekommen sind. Um einen EQ korrekt zu nutzen solltest du erstmal wissen was du damit erreichen willst. OHNE das machst du schonmal mit großer Warscheinlichkeit grundlegend einen Fehler bei der Wahl des EQs. Denn es ist nunmal so das man das Rad nicht jedesmal neu erfinden muss! Und es ist auch manchmal so das der EQ nicht so gut geeignet ist für das was man eigentlich erreichen will.
Erwische mich häufiger das ich anstatt zu EQen mit Sättigungseffekten arbeite weil sich das Signal dadurch "aufpolieren" lässt.

Ein Ansatz wäre da auch noch der Dynamik EQ wie zb. der von Hofa oder Voxengo. Dieser ist aber auch Technisch anders & somit ist es wieder - WISSE WAS DU MACHEN WILLST! Und das bedeutet WISSE WAS DEM MIX am besten tut. Es bringt nix wenn die Gitarre gut klingt - aber sich im Mix irgendwie nich durchsetzen kann.
In dem Fall hilft häufig das absenken! Weshalb viele auch sagen senke eher ab als anzuheben. Wen du weist das Instument hat seinen Hauptanteil zwischen zb. 8-11khz. Dort aber ist noch einiges mehr das mit der Gitarre um den Platz kämpft Senke doch diese Frequenz an den anderen instrumenten ab - hebe diese geschmackvoll auf dem Instrument an - Evoila es klingt schon ausgeglichener.

Und was man nie vergessen sollte ehe man anfängt den EQ zu bemühen cutte erstmal mit nem Locut das was dem Instrument nicht wirklich was bringt weg. Wenn der bass & die Drum brülllen - hörst du die Frequenz der Lead Gitarre bei 80hz nicht heraus - es ist nur überflüssiger Frequenzmüll der dein Bass zustopft. Kommt aber ganz auf den MIX an. Wenn die Drums & der Bass aufhört macht es sinn den Cut heraus zu nehmen - um dem Instrument dann den Bass zu geben, klingt oft besser.

Letzten endes ist alles erlaubt - hauptsache am Ende klingt es hervorragend!

 

[renbeatz]

wenn dein mix von ungewollten frequenzen ersmal befreit ist kannst du ruhig anheben..setze den mix bzw.die spur esrtmal bissle runter in der lautstärke damit es beim anheben nicht clippt

 

[Boxxxstar]

Vielleicht könntest du uns sagen worum es genau geht.


Wenn es um Vocals geht senke ich eigentlich nur ab, eigentlich immer im unteren frequenzbereich.

Anheben nur ganz selten, wenn die Vocals immer noch dumpf klingen wenn ich im unteren Bereich die resonanzen abgesenkt habe, hebe ich die höhen etwas an.

Ein Low Cut bei Vocals finde ich nicht besonders gut dann lieber ein Low shelf.

Und immer drann denken weniger ist meistens mehr!
Viele nehmen am Eq manchmal so starke eigriffe vor das sie dadurch eher den ganzen Mix kaputt machen.

 

[DICK-Records]

Gerade für Vocals nutze ich meist 2 EQs, meist einen Cambride und davon auch ein Band als Lowcut sowie die Präsenz der Stimme hervorzuheben, sprich leichte Anhebung, und eine Absenkung im Mittenmumpfbereich damit das ganze klarer wird. Als zweiten nutze ich meist einen EQ der die Höhen schön samt und geschmeidig klingeln lässt, beispielsweise UAD Precision EQ, sehr weich!

Aber generell erlaubt ist was sich gut ahört, kann man auch nie pauschal sagen welche Stimme genau wie bearbeitet werden soll, Erfahrung, Geduld und vor allem das richtige "Hören" und der Umgang damit sind entscheidend.