Richtige PreDelay Zeit für einzelne Instrumente ??

[max_cluba]

Hallo Leute,

kann mir einer Sagen, wie ich am besten Vorgehen soll ?

Ich habe einen Song in 160 BPM, hier habe ich
3 Gruppen mit Send Plates belegt. (Drums, Vocals, Instrumente)

Um die Tiefenstaffelung vorzunehmen habe ich nun ein Stereo Deay vor den Hall gelegt.

So...wie würdet ihr nach dieser Tabelle: (siehe link)

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-bpmtempotime.htm

vorgehen ?

ich könnte jetzt hergehen und sagen ich nehem für meine Gruppe Voices
laut Tabelle ein Achtelnoten Echo mit 188 ms ?
okay soweit so gut

aber was kann ich dann für die anderen Gruppen verwenden,

wäre es den üblich jetzt für die Drums 1/8T mit 125 ms zu verwenden ?

Hilfe wie geht Ihr vor ?

viele grüße max

 

[AndiPaulo]

Ah, malen nach Zahlen?

Is ja schön mit solchen Werten, sind ja auch sinnvoll, aber es geht nicht drum irgendwas "richtig" zu mischen, sondern es muss sich gut anhören und den Zuhöhrer berühren.

Außerdem gilt für jede Audio-Regel:
Auch das Gegenteil kann richtig sein.

Also:
Probier´s einfach aus, wenn´s dir gefällt isses richtig, auch wenn die Werte nicht mit irgendwelchen Tabellen übereinstimmen.

 

[richie]

Ich find's immer wieder geil, dass es Leute gibt, die solche ausladenen Tabellen überhaupt brauchen.

Haben die alle bei den Grundrechenarten in der Schule geschlafen?

 

[bavarianoutback]

Du kannst das Predelay natürlich passend zum Songtempo wählen - musst du aber definitiv nicht!

Grundsätzlich gilt (theoretisch):

Je kürzer das Predelay, desto weiter rückt das Signal nach hinten. Ohne Predelay projizierst du die Schallquelle praktisch an die Wand deines erstellten Raumes (Direktsignal und Reflexion kommen gleichzeitig beim Hörer an). Je länger der Abstand zwischen Direktsignal und Reverb, also je größer das Predelay, desto näher wirkt das Signal und desto weiter weg erscheint "die Wand".

Also angenommen du möchtest in deinem Beispiel die Vocals ganz vorne und die Drums ganz hinten haben, könntest du das Predelay bei den Vocals am längsten und bei den Drums am kürzesten wählen. Wie kurz oder lang genau, kann man allerdings nicht exakt beziffern. Das hängt vom gewünschten Effekt, der Größe des Raums, der länge der Hallfahne, dem Genre, dem Song usw... ab.
Manchmal möchte man als Effekt z.B. einen unrealistischen, riesigen Raum mit langer Predelayzeit und daraus resultierendem, deutlich hörbaren Echo (dann wird man eher aufs Songtempo achten). Manchmal will man aber auch einen kleinen Raum mit kurzem Predelay, das lediglich verhindert, dass Direktsignal und Reflexionen zu sehr miteinander verschmelzen.

Aber das ist wie gesagt alles nur graue Theorie.
Ab und zu erreicht man die gewünschte Tiefenstaffelung auch schon durch andere Faktoren, bzw. einer Mischung daraus. Hallanteil, Höhenanteil, Lautstärke... Dann kann man das Predelay z.B. als Echo eher freier, künstlerischer einsetzen und nicht zur exakten Platzierung des Signals. So kann ein Signal mit langem Predelay vor dem Hall trotzdem weit hinten erscheinen und umgekehrt.

Exakte, tempobezogene Werte können so oder so natürlich oft ein guter Startpunkt sein und evtl. auch genau passen, aber letztlich musst du in einem gewissen Rahmen die richtige Zeit suchen, bis es eben dann da sitzt, wo du es haben willst.

 

[tomric]

Exakte, tempobezogene Werte können so oder so natürlich oft ein guter Startpunkt sein und evtl. auch genau passen

…wenn man ein Delay einstellen will, nicht aber bzgl. Predelay beim Reverb. Schließlich geht es dabei i.d.R. um einen Raum und ich hab noch keinen gesehen, der bei 120 BPM andere Maße annimmt als bei 100 BPM…

Wenn man schon rechnen will, dann mit metrischen Werten für die Raumgröße und der Schallgeschwindigkeit, um dann auf plausible Werte für die jeweilige Aufstellung im Raum zu kommen… oder man verwendet einfach diese Dinger auf der linken und rechten Seite des Kopfes.

 

[max_cluba]

Ich habe das jetzt mal so gemacht für die Gruppe Drums , das ich in dem Send effect ,

1.ein stereo delay schalte, mit der einen seite 1/8T und die andere 1/8 delay Zeit
danach kommt ein Lexicon Plate Hall in insert Weg.

das ganze klingt schon sehr räumlich und sehr stereo fett.

das gleiche mache ich mit den anderen gruppen (Instrumente und Drums)

ich wollte jetzt nur fragen, ist es blödsinn wenn man ein stereo delay als predelay verwendet ? ich finde es klingt besser wie ein monodelay.

und noch eine frage:
1/8T ist ein sehr kurzes Delay im Gegensatz zu 1/8 oder ?

 

[bavarianoutback]

Exakte, tempobezogene Werte können so oder so natürlich oft ein guter Startpunkt sein und evtl. auch genau passen

…wenn man ein Delay einstellen will, nicht aber bzgl. Predelay beim Reverb. Schließlich geht es dabei i.d.R. um einen Raum und ich hab noch keinen gesehen, der bei 120 BPM andere Maße annimmt als bei 100 BPM…

Wenn man schon rechnen will, dann mit metrischen Werten für die Raumgröße und der Schallgeschwindigkeit, um dann auf plausible Werte für die jeweilige Aufstellung im Raum zu kommen… oder man verwendet einfach diese Dinger auf der linken und rechten Seite des Kopfes.

Damit hast du natürlich Recht. Ich meinte damit auch die Anwendung als hörbares Echo/Delay, bzw. als rhythmisches Element. Sprich, dass der Reverb deutlich hörbar vom Direktsignal getrennt nach einer bestimmten Zeit einsetzt. Als gewünschter Effekt. Wenn es tatsächlich um Tiefenstaffelung und eine Anordnung der Instrumente in einem Raum geht, dann machen tempobasierte Werte natürlich wenig Sinn!

 

[bavarianoutback]

Ich habe das jetzt mal so gemacht für die Gruppe Drums , das ich in dem Send effect ,

1.ein stereo delay schalte, mit der einen seite 1/8T und die andere 1/8 delay Zeit
danach kommt ein Lexicon Plate Hall in insert Weg.

das ganze klingt schon sehr räumlich und sehr stereo fett.

das gleiche mache ich mit den anderen gruppen (Instrumente und Drums)

ich wollte jetzt nur fragen, ist es blödsinn wenn man ein stereo delay als predelay verwendet ? ich finde es klingt besser wie ein monodelay.

und noch eine frage:
1/8T ist ein sehr kurzes Delay im Gegensatz zu 1/8 oder ?

Ich glaube da liegen noch ein paar grundsätzliche Verständinsprobleme vor.

Tiefenstaffelung (die du ja in deinem Ausgangspost erwähnt hast) heißt nicht für alle Instrumentengruppen den selben Reverb mit den selben Parametern zu verwenden, oder dafür zu sorgen, dass ein einzelnes Signal "räumlich" oder "fett" klingt. Es geht vielmehr darum, die beteiligten Signale in einem Raum zu positionieren, so dass sie sich gegenseitig ergänzen und ein "tiefes" Klangbild ergeben, in dem die einzelnen Signale gut ortbar sind. Manche weiter vorne, manche weiter hinten. In etwa so, wie du es von links nach rechts mit dem Panoramaregler machst.

Was du vorhast, ist wahrscheinlich eher das groß und breit machen der einzelnen Instrumente. Aber auch da musst du beachten, dass du nicht jedes Element zu jeder Zeit unendlich groß und fett machen kannst. Setzte Prioritäten und bestimme, was in welchem Teil des Songs wichtig ist und die meiste Aufmerksamkeit erregen soll und arbeite diese Elemente besonders aus. Lass immer immer genug Platz für die anderen Gruppen/Instrumente und wähle deine Effekte/Bearbeitungsschritte/Parameter so, dass sich die Signale gegenseitig ergänzen und nicht miteinander konkurrieren.

1/8T bedeutet, dass es sich um Triolen handelt. Der Notenwert, also die Länge von 1/8T ist 1/4 geteilt durch 3.

 

[bavarianoutback]

ich wollte jetzt nur fragen, ist es blödsinn wenn man ein stereo delay als predelay verwendet ? ich finde es klingt besser wie ein monodelay.

Dafür hast du eigentlich einen Predelay Parameter in den allermeisten Effektprozessoren. Das Predelay ist im eigentlichen Sinne kein gesonderter Effekt, sondern die Zeit, die vergeht, bis nach dem Direktschall die ersten Reflexionen hörbar sind.

Ich denk was du machst, ist ein Delay benutzen und das dann anschließend verhallen. Das geht auch, ist aber etwas ganz anderes.

 

[bavarianoutback]

Eine Anmerkung noch: Du kannst natürlich auch ein extra Delay als Predelay nutzen. Dafür musst du aber dann im Hall Plugin das Predelay auf Null stellen und im Delay Plugin das Feedback maximal kurz, nämlich genau eine Wiederholung, sowie links und rechts dieselbe Delayzeit wählen. Das wäre dann derselbe Effekt. Und sollte dein Hall keinen Zugriff auf das Predelay haben, kannst du es mit einem Delayplugin so zumindest verlängern.

 

[max_cluba]

ich habe das lexicon plugin bundle PCM und da kann man natürlich auch pre delay zeiten einstellen aber das gefällt mir nicht so gut wie wenn ich zuerst den Cubase Stereo delay reinladen und danach ein lexicon hall preset.
ausserdem kann man bei dem lexicon hall das predelay nicht in stereo schalten.

die stimme hab ich mal am fettesten gemacht

die delay werte sind identisch auf beiden seiten. (also 1/16 und 1/16)

sollte ich bei dem feedback schalter (stereo delay cubase) den wert dann auf z.b. 10 für beide seiten setzten (100 ist maximum) oder auf 0 ?

was meinst du dazu ?
vielen Dank

 

[Realist]

ausserdem kann man bei dem lexicon hall das predelay nicht in stereo schalten.

Das Predelay beim Reverb ist ja meist nur eine Verzögerung, hat also mit Stereo oder Mono nix zu tun.

die delay werte sind identisch auf beiden seiten. (also 1/16 und 1/16)

sollte ich bei dem feedback schalter (stereo delay cubase) den wert dann auf z.b. 10 für beide seiten setzten (100 ist maximum) oder auf 0 ?

Feedback sind die Wiederholungen des Delays. Nutze mal beide Extreme und Du wirst sehr schnell hören, worauf das hinausläuft.
Es ist halt jetzt die Frage was Du erreichen willst:
Eine "stinknormale" Verzögerung oder einen Delay-Effekt (dort könnte man dann auch verschiedene Delaywerte nutzen) der in einen Hall geht.
Beides ist möglich, obwohl ersteres mit nur "einem" Delay nicht unbedingt Sinn macht, da man dann auch das Predelay des Reverbs nehmen kann. Ich bin mir nur nicht sicher, was Du möchtest.

 

[Signalschwarz]

Was dem Klang bestimmt mehr zuträglich ist als die Rumrechnerei von der Dir bereits mehrmals abgeraten bzw. erklärt wurde warum das nicht wirklich der Schlüssel ist, wäre ein guter Plate-Algorithmus.