REW Messung - xelaf

[xelaf]

Schönen Guten Abend,

Ich habe ein kleines Studiozimmer und möchte das akustisch etwas aufwerten.

Zur Zeit ist der Raum absolut leer. Die Maße sind:

Breite: 2,54m
Tiefe: 4,12m
Höhe: 2,50m

Ich habe nun als ersten Schritt 3 verschiedene Aufstellungen für die Monitore und Abhörposition ausprobiert, und würde gerne eure Meinung hören, mit welcher Aufstellung ihr weiter machen würdet.

Das Stereodreieck hat in jedem Fall eine Kantenlänge von ca. 1,15m.

Aufstellung 1 (türkis):

Abstand Monitore - Frontwand: 50cm
Abstand Hörplatz - Frontwand: 135cm



Aufstellung 2 (rot):

Abstand Monitore - Frontwand: 70cm
Abstand Hörplatz - Frontwand: 155cm



Aufstellung 3 (gelb):

Abstand Monitore - Frontwand: 90cm
Abstand Hörplatz - Frontwand: 175cm



Was natürlich sofort auffällt, ist dass die fiese 40Hz Mode bei der 3. Aufstellung quasi verschwunden ist. Das sieht ja erstmal sehr gut aus. Auch die 81Hz Mode ist hier von allen 3 Messungen am schwächsten ausgeprägt. Die Mode bei 128Hz ist unverändert ätzend bei allen Positionen. Außerdem gibt es bei der 3. Aufstellung eine stärkere Mode bei 163Hz sowie größere "Löcher" bei 99Hz, 330Hz und 370Hz..

Was würdet ihr sagen? Mit welcher Positionen würdet ihr weiterarbeiten? Panels für die Erstreflektionspunkte sind bereits gebaut, ich brauche eben nur noch die genaue Position. Und Platz für Bassabsorber habe ich an den beiden hinteren Ecken auch. Nur meine Frontwand ist durch ein Fenster blockiert, da kann ich kaum etwas aufhängen... außer vielleicht nen dicken Akustikvorhang.

Gibt es abgesehen von den Bässen noch andere Werte, die ich mir bei der Wahl des Aufstellungsortes genauer anschauen sollte?

Schonmal Danke für eure Hilfe!

Gruß, xelaf

 

[P3p0]

Bei den proportionen des Raumes bzw. Größe ist es schwer ein vernünftiges ITG (Anfangszeitlücke) hinzubekommen.
Ich würde von so einem Raum eher abraten und vielleicht auf gute Kopfhörer setzen.

Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht ?
LG

 

[xelaf]

Hallo P3p0, Danke für deine Antwort.

Dass die Proportionen des Raumes nicht optimal sind ist mir schon bewusst, trotzdem gillt es nun das Bestmögliche herauszuholen.

Mit Kopfhörern habe ich beim Mischen bis jetzt keine guten Erfahrungen gemacht, daher ist das keine Option für mich.

Zudem habe ich, indem ich meine Absorber schonmal grob an die Erstreflektionspunkte gestellt habe, schon ganz brauchbare Ergebnisse bekommen. Ich bin also guter Dinge, dass das mit entsprechender Optimierung noch besser werden kann.

 

[P3p0]

Hmm, na dann würde ich ersteinmal versuchen mit porösen Materialien à la sonorock bzw. Thermohanf ersteinmal den Bassbereich in den Griff zu bekommen bevor ich über Lautsprecheraufstellung sinniere.
Wenn du ein Fenster auf der Stirnseite deines Raumes hast, wie groß ist es und wieviel Platz hast du zur Raumecke?
Bei 2,50m raumbreite könnte da schon das nächste Problem liegen...

LG

 

[xelaf]

Das Fenster ist sehr nah an der linken Seitenwand und unterhalb des Fensters befindet sich noch ein Heizkörper, die ganze Ecke Stirnwand/ linke Seitenwand ist also verloren. An der Ecke Stirnwand/ rechte Seitenwand hätte ich Platz ohne Ende. Wäre dann halt asymmetrisch..

An die Bassabsorber setze ich mich jetzt die Tage dran. Die rückwärtigen Ecken würde ich dann von unten bis oben mit Sonorock füllen.

 

[P3p0]

Dann würde ich eher das Fenster hinter mich bringen und darüber nachdenken deine abhörposition um 180grad zu verändern.

 

[xelaf]

Das würde die Ergonomie auf jeden Fall deutlich einschränken, da die Tür halt an der Wand gegenüber vom Fenster ist. Müsste ich ausprobieren. Ist Bassabsorption an der Wann hinter den Lautsprechern so viel effektiver, als an der Wand davor?

 

[AlphaMastering]

Klar, kann man seine Speaker so aufstellen, dass man weniger Moden anspricht. Speziell in einem Raum mit zwei gleichen Dimensionen.
Es wird sich dann nur insgesamt vermutlich ein drucklos klingender Bassbereich einstellen. Leider hat dieser Plan bei mir noch nie funktioniert. Aber es kommt natürlich auch auf Deine Ansprüche an. Dir ist ja klar, dass die beiden identen Seiten ein Problem sind.
Einmal hat es halbwegs funktioniert die Speaker und die Hörposition diagonal im Raum anzuordnen.
Es müssen dann richtig gute, große Absorber in alle Ecken, wofür dann aber auch Platz ist (zumindest bei 2)

Ist Bassabsorption an der Wann hinter den Lautsprechern so viel effektiver, als an der Wand davor?

Das kann man so nicht sagen. Untere Moden eher gegenüber der Speaker, höhere Moden (ca. >50Hz) dann eher auf der Seite der Speaker. Oder in Deinem Fall die 40Hz hinten, die 80Hz eher vorne.

 

[P3p0]

Das kann man so nicht sagen. Untere Moden eher gegenüber der Speaker, höhere Moden (ca. >50Hz) dann eher auf der Seite der Speaker. Oder in Deinem Fall die 40Hz hinten, die 80Hz eher vorne.

Das deckt sich nicht mit den Erfahrungen, die ich bis heute gemacht hatte bzw. Habe ich Derartiges noch nicht festgestellt.

Kannst du das belegen bzw. Messungen nachliefern?
Ich glaube Rolanded in seinem sticky hatte glaube eine aussagekräftige feststellung damals demonstriert, warum die raumecken hinter den Lautsprechern so wichtig sind.

Wäre über einen Beleg deinerseits sehr erfreut.

Lg

 

[AlphaMastering]

Ich brauche für mich keinen Beleg, darum hab ich das nie daraufhin dokumentiert. Es ist bei allen Projekten so gewesen und für mich auch logisch, wenn man die Wellenlängen betrachtet.
Je höher die Frequenz, desto mehr Entstehungsorte sind da bzw. desto mehr Orte zur Absorption sind vorhanden.
Sicher, eine Grundsätzliche breitbandige Absorption ist in allen 4 Ecken gleich-wichtig. Aber die Moden, die dann noch über bleiben bzw. oft dann erst wirklich sichtbar werden (sieht man ja bei vielen Projekten hier), für die gilt das oben geschriebene.

Es wird wenig bringen, wenn die tiefste Mode (meist die der Längsachse) bei den Speakern mit einem Helmi bearbeitet wird, denn die Ausbreitung ist nunmal von vorne nach hinten (mit Umweg über die Frontwand, die hinter den Speakern) und somit ist die erste Möglichkeit der Verhinderung der Reflexion an der Rückwand des Raumes (gegenüber Speaker). Bei höheren Frequenzen (kleineren Wellenlängen) sind vom Speaker bis an die Rückwand schon viele Orte einer möglichen Absorption.