"diese aussage halte ich für pauschalisiert. wenn man arbeiten eines ME kennt, weiss man auch was man zu erwarten hat & dann braucht man auch nicht unbedingt referenzmaterial schicken & auch kein gespräch. ergo: entweder der kunde gibt mir die infos von sich aus oder er weiss was er von mir zu erwarten hat (oder lässt sich überraschen)"
Da magst du zu einem gewissen grad recht haben, nicht jeder Kunde ist gleich. Ich suche immer das Gespräch im Vorfeld, denn dort kann ich noch auf Dinge hinweisen oder in Erfahrung bringen, oder einfach nur einen persönlichen Draht herstellen und nebenbei merkt derjemige auch das er keine Nummer am Fliessband ist.
"referenzmaterial hat ja auch seine nachteile: man geht als ME nicht mehr unvoreingenommen ran & verliert einen teil des "big pictures" (was ja so mit das wichtigste ist beim mastering). geht mir beim stem-mastering übrigens nicht anders, weshalb ich solche master auch nicht an einem tag mache, sondern mit 1-2 tage abstand ziwschen mastering & "stem-mix".
Da stimme ich dir voll zu und wenns das gewünschte Ziel unrealistisch ist muss man das ansprechen ggf den Auftrag ablehnen ( den solche können einen mit zigfach Revisionen in den wahnsinn treiben) In meinem Alltag erlebe ich das eher seltener das wer nach sowas verlangt. Vielmehr überwiegt das Vertrauen darauf, das der ME schon weiss was dem Material am besten tut.
"ansonsten: es gibt ja revisions (z.b. wenns der kunde doch noch lauter haben will). meine erfahrung zeigt: ein richtiges gespräch muss man eigentlich meist dann suchen, wenn der mix grobe mängel aufweisst, die während das masterings nicht "fixbar" sind."
Ich weise meine Kandidaten drauf hin, warum ich was und warum gemacht hab erkläre warum es (je nach Musikstil) für das Material unvorteilhaft wäre am Loudness-Race teilzunehmen, überlasse aber die endgültige Entscheidung dem gegenüber. Abgesehen von diversen HipHop oder Dance Dingen fragt auch keiner danach. Aber auch das Gespräch zuvor kann einem Revisionswunsch hinfällig machen, da man vonvornherein sich drauf einstellen konnte.
"Der Mastering Onkel (so wie ich) weiß, dass er die Dynamik nicht platt bügeln darf. Aber was soll er machen, wenn die Kunden das so wollen. Headroom "-2dB."
Dann ist dem halt so - nun liegts an dir ob deine Empfehlung verständlich rüberbringen kannst
oder machst es so wie ich er kriegt seinen Wunsch erfüllt zugleich aber ungefragt meine Version/Vorschlag zum direkten Vergleich.
"Er kann sagen, nee das geht oder das mach ich nicht. "
Solche Aussagen sind generell tödlich.
".... Oder er macht was der Kunde will und hat was zu Essen."
Man sollte immer das tun was der Kunde will, wenn du aber anderer Meinung bist kann nur ein Gespräch samt Gegenvorschlag/Entwurf wahre Wunder bewirken.
"Ich im meinem Fall kann seit längerem Überzeugen mehr Wert auf die Dynamik zu legen. Und es gibt weitere Punkte, die Du in Deinem Post angesprochen hast die einen Kunden verunsichern."
Bitte näher erklären
"Aber als guter Mastering Engineer kann man damit umgehen. Es kann auch durch Diskusionen erfrischend wirken. Also ich hatte noch nie Probleme mit einem Kunden direkt am Werk zu sitzen. Vielleicht ist das ja auch Unsicherheit?"
Das es nervig für den ME sein kann, dass der Kunde daneben sitzt hat weniger mit Unsicherheit oder einer fehlenden Diskussion ( ich nenne es lieber Gespräch) zu tun eher in der Tatsache, das man in den meisten Fällen stets in seiner Konzentration unterbrochen wird(Privates Anregungen, Meinungen,Tech-Talk, etc) unabhängig von den in meinem ersten Thread genannten Gründen Dies hat zwar zunächst keinen grösseren Nachteile aber es frisst Zeit, die den üblichen Rahmen der auf Festpreis basierenden Leistung zu sprengen droht.
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