Referenzsong an Mastering-Ing.

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Servus beinand!

Würde gern Eure Erfahrungen/Meinungen zu folgendem einholen:
Wenn Ihr Euer Material zum Mastern gebt, schickt Ihr Referenzsongs mit, an denen sich der Ing. orientieren kann/soll? Oder meint Ihr, es ist besser wenn der Mastering-Ing. "unbeeinflußt" bleibt?
Welche Erfahrung habt Ihr diesbezüglich gemacht?
Danke schon mal!
 
Moinsen!

ich persönlich schicke zumindest beim ersten Auftrag etwas zur Orientierung, um eine Diskussionsbasis zu schaffen. Bisher klappte es immer ganz jut...

Bei Folgeaufträgen war es dann halt nicht mehr notwendig, da der Ing. anschliessend wusste in welche grobe Richtung die Reise gehen soll.

lG

D.
 
ich war das erste mal der ganze tag dabei
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wenns aber nicht persönlich geht, ist ein referenzsong bestimmt nicht verkehrt.

da es bei uns in der schweiz nur etwa 5 (mir bekannte) ernstzunehmende mastering-menschen gibt, wähle ich je nach musikrichtung auch ein bisschen aus. jeder hat so seine vorzüge, der eine macht's sehr clean und somit top für pop, der andere pumpend und rotzig und somit top für abgefahrene sachen.
 
Manch ein Engineer mag oder bevorzugt das andere können wohl auch ganz darauf verzichten.
Meistens wird sowas vorab geklärt, oft besteht auch noch Aufklärungsbedarf bezüglich des anzuliefernden Materials da kommt sowas meist auch zur Sprache.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, das es meist von daher nützlich ist, weil viele unterschiedliche Menschen/Musiker ein unterschiedliche Vokabular verwenden bzw. sich unter gleichen Begriffen und Umschreibungen was gänzlich unterschiedliches vorstellen. Reizthema: "Der Song soll warm klingen"
 
Ich sag's ja, Reizthema bei dem Missverständnisse vorprogrammiert sind weil jeder das hineininterpretiert was er aus seinem direkten Umfeld kennt
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Ich muss bei warm immer an Pizza denken
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Wenn ein Mastering-Onkel seinen Job richtig macht, erübrigen sich solche Fragen.
Du kannst von dem erwarten, dass er im Vorfeld das Gespräch mit dir sucht und genau solche Dinge anspricht Tut er es nicht sollte das einem zudenken geben.

Es gibt Leutz die wollen daneben sitzen, meiner Erfahrung nach macht das wenig Sinn, denn nach einer Zeit wird der Kunde müde oder ungeduldig und das wirkt sich aufs Gesamtergebniss aus.
Ausserdem hat der Kunde dann mit einer für ihn ungewohnten Abhörsituation zu tun. ( Jeder der mal Boxen gekauft hat, bzw welche verglichen hat wird wissen, dass jedes Modell anders rüber kommt auf die man sich erstmal einstellen muss)
Der Mastering-Onkel muss sich in dem Prozess konzentrieren können und da nervt es, wenn einer ständig was zu erzählen hat.
Wenn man daneben sitzen mag, dann besser nur für einen Song und danach hat man sich aufeinander eingestellt.

Oftmals kann man aber drauf vertrauen, dass der Masteringmann auf Grund der Erfahrung und Technikauswahl weiss, was am besten für den Song ist. Sollten mal alle Stricke reissen, darf man einen weiteren Entwurf erwarten können
 
@ Loftone

Ich gebe Dir Recht im Bezug auf "der Mastering Onkel sollte wissen was er tut"
Doch ganz so einfach ist das nicht!

Der Mastering Onkel (so wie ich) weiß, dass er die Dynamik nicht platt bügeln darf. Aber was soll er machen, wenn die Kunden das so wollen. Headroom "-2dB.
Er kann sagen, nee das geht oder das mach ich nicht. In dem Fall, wenn der Kunde das so will verdient der Mastering Onkel nichts. Das heißt der Kühlschrank bleibt leer. Oder er macht was der Kunde will und hat was zu Essen.

Ich im meinem Fall kann seit längerem Überzeugen mehr Wert auf die Dynamik zu legen. Und es gibt weitere Punkte, die Du in Deinem Post angesprochen hast die einen Kunden verunsichern. Aber als guter Mastering Engineer kann man damit umgehen. Es kann auch durch Diskusionen erfrischend wirken. Also ich hatte noch nie Probleme mit einem Kunden direkt am Werk zu sitzen. Vielleicht ist das ja auch Unsicherheit?

Grüße
MMPL
www.mastering-mp.de
 
Loftone schrieb:
Wenn ein Mastering-Onkel seinen Job richtig macht, erübrigen sich solche Fragen.
Du kannst von dem erwarten, dass er im Vorfeld das Gespräch mit dir sucht und genau solche Dinge anspricht Tut er es nicht sollte das einem zudenken geben.

diese aussage halte ich für pauschalisiert. wenn man arbeiten eines ME kennt, weiss man auch was man zu erwarten hat & dann braucht man auch nicht unbedingt referenzmaterial schicken & auch kein gespräch. ergo: entweder der kunde gibt mir die infos von sich aus oder er weiss was er von mir zu erwarten hat (oder lässt sich überraschen)
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referenzmaterial hat ja auch seine nachteile: man geht als ME nicht mehr unvoreingenommen ran & verliert einen teil des "big pictures" (was ja so mit das wichtigste ist beim mastering). geht mir beim stem-mastering übrigens nicht anders, weshalb ich solche master auch nicht an einem tag mache, sondern mit 1-2 tage abstand ziwschen mastering & "stem-mix".

ansonsten: es gibt ja revisions (z.b. wenns der kunde doch noch lauter haben will). meine erfahrung zeigt: ein richtiges gespräch muss man eigentlich meist dann suchen, wenn der mix grobe mängel aufweisst, die während das masterings nicht "fixbar" sind.
 
Zitat von der Homepage von MMPL

"Einleitung CD Pre-Mastering:
Das CD Pre-Mastering in Deutschland besitzt leider bis heute nicht den Stellenwert, den es in vielen anderen Staaten einnimmt. Majorcompanies oder amerikanische Studios verzichten unter keinen Umständen auf ein abschließendes Pre-Mastering. Erst nach dem Pre-Mastering erhalten die Produktionen, die für ihren Sound charakteristischen Nuancen. Den amerikanischen Produktionen sagt man nach, dass sie überdurchschnittlich laut, transparent und dynamisch klingen. Man kann auch sagen sie klingen einfach besser. Leider erfahren die meisten Produktionen in Deutschland kein kreatives Pre-Mastering. Die Musiktitel werden 1 zu 1 auf ein Premaster übernommen. Sie werden in einem rein technischen Überspielprozess übernommen. Das heisst, es werden keine klanglichen Korrekturen vorgenommen. Es gibt viele Möglichkeiten, das Premaster durch eine Überarbeitung in einem Masteringstudio entscheidend zu verbessern. Sie können somit, mit anderen kommerziellen Produktionen konkurrieren."


Du glaubst allen Ernstes daran das "in Deutschland" so gut wie kein Titel einem Pre-Mastering unterzogen wird und willst diese Ansicht auch noch den Kunden weismachen als hätten sie dann einen unschlagbaren Vorteil gegenüber dem "normalen" Durchschnitt?
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ja warum klingenden amisongs/egal ob rock,pop,hiphop,rnb... so erstklassig im sound
in deutschland kann und wird da niemand mithalten,meiner einschaezung nach klingen deutsche songs ziemlich ranzig und "ungemaster",die klingen so als würden sie direkt ohne bearbeitung ausm studio kommen,
Ich kenn keinen deutschen song der im bassbereich so klar und druckvoll klingt wie eine amiproduktion
Aber ist ja auch kein wunder ,die amis stecken viel mehr geld in Beats und Mastering, weil die genau wissen dass das der hauptbestandteil eines guten songs ist,die stimme ist nebensächlich,da man die immer gut hinbekommt
 
Wenn ein Mastering-Onkel seinen Job richtig macht, erübrigen sich solche Fragen.
Du kannst von dem erwarten, dass er im Vorfeld das Gespräch mit dir sucht und genau solche Dinge anspricht Tut er es nicht sollte das einem zudenken geben.

Ja da gebe ich dir absolut Recht.

Vor dem Mastering wriklich erstmal ausgiebig besprechen wo denn seine Klangvorstellungen hingehen. Dannach darauf hinweisen was machbar ist und wo man evtl. Kompromisse eingehen sollte.


ansonsten: es gibt ja revisions (z.b. wenns der kunde doch noch lauter haben will). meine erfahrung zeigt: ein richtiges gespräch muss man eigentlich meist dann suchen, wenn der mix grobe mängel aufweisst, die während das masterings nicht "fixbar" sind.


Würde ich erstmal nicht ganz so unterstreichen:

Natürlich ist die Kreativität des Eng gefragt der das Master macht. Letztendlich ist es aber auf jeden Fall zumindest sinnvoll dem Kunden das Gespräch anzubieten. Wenn er sagt... "Mach mal" dann ist ja Wurst... ansonsten würde ich immer das Gespräch bevorzugen, da dies einfach zum guten Kundenkontakt dazu gehört.
 
digital_dominion schrieb:
Zitat von der Homepage von MMPL

Leider erfahren die meisten Produktionen in Deutschland kein kreatives Pre-Mastering. Die Musiktitel werden 1 zu 1 auf ein Premaster übernommen. Sie werden in einem rein technischen Überspielprozess übernommen. Das heisst, es werden keine klanglichen Korrekturen vorgenommen.

ich behaupte mal es gibt auch in D keine halbwegs vernünftig releaste produktion die kein mastering bekommen hat. einige erfahrende mixing engineers mastern selber, aber das ist ja dann auch kein reines "überspielen".
das "pre-" lässt man umgangssprachlich weg, machen die amis übrigens auch so
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Hallo karumba,

ich habe geschrieben, dass das Pre-Mastering in Deutschland nich den Stellenwert hat wie es in anderen Ländern hat. Ich habe nicht geschrieben dass das in Deutschland überhaupt nicht gemacht wird. Wir sprechen nicht von grösseren Produktionen. Daraus folgt, dass in Deutschland nicht so viel in das Pre-Mastering in externe Masteringstudios investiert wird wie in anderen Länder. Viele "Pre-Mastern" zu Hause. Allerdings fehlt dort oftmals die objektivität zum Mix. Es gibt aber noch weitere Punkte.

Zum "Pre-"
Das Premastering ist aber der fachlich Richtige Ausdruck. Wir müssen hier in Deutschland ja nicht alles den "Amis" nachmachen.

Gruss
MMPL
www.mastering-mp.de
 
Das sind doch Ammenmärchen
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MMPL schrieb:
ich habe geschrieben, dass das Pre-Mastering in Deutschland nich den Stellenwert hat wie es in anderen Ländern hat. Ich habe nicht geschrieben dass das in Deutschland überhaupt nicht gemacht wird. Wir sprechen nicht von grösseren Produktionen.

dann schreib doch auch "kleine produktionen werden meist nicht gemastert", oder sowas in der art. so kehrst du ja alles über einen kamm, denn die meisten releases sind nunmal gemastert, zumindest alles was du im laden oder i-net kaufen kannst.

Zum "Pre-"
Das Premastering ist aber der fachlich Richtige Ausdruck. Wir müssen hier in Deutschland ja nicht alles den "Amis" nachmachen.

ich wills mal weiter fassen: mir scheint wir deutschen sind die einzigsten die das "pre-" noch am ehesten unterbringen. deutsche tugend der genauigkeit?
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am ende weiss doch eh jeder was gemeint ist...
 
"dann schreib doch auch "kleine produktionen werden meist nicht gemastert", oder sowas in der art. so kehrst du ja alles über einen kamm, denn die meisten releases sind nunmal gemastert, zumindest alles was du im laden oder i-net kaufen kannst"

So wie er's geschrieben hat verkauft es sich aber besser als scheinbarer Vorteil gegenüber unbedarften potentiellen Kunden
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"diese aussage halte ich für pauschalisiert. wenn man arbeiten eines ME kennt, weiss man auch was man zu erwarten hat & dann braucht man auch nicht unbedingt referenzmaterial schicken & auch kein gespräch. ergo: entweder der kunde gibt mir die infos von sich aus oder er weiss was er von mir zu erwarten hat (oder lässt sich überraschen)"


Da magst du zu einem gewissen grad recht haben, nicht jeder Kunde ist gleich. Ich suche immer das Gespräch im Vorfeld, denn dort kann ich noch auf Dinge hinweisen oder in Erfahrung bringen, oder einfach nur einen persönlichen Draht herstellen und nebenbei merkt derjemige auch das er keine Nummer am Fliessband ist.


"referenzmaterial hat ja auch seine nachteile: man geht als ME nicht mehr unvoreingenommen ran & verliert einen teil des "big pictures" (was ja so mit das wichtigste ist beim mastering). geht mir beim stem-mastering übrigens nicht anders, weshalb ich solche master auch nicht an einem tag mache, sondern mit 1-2 tage abstand ziwschen mastering & "stem-mix".

Da stimme ich dir voll zu und wenns das gewünschte Ziel unrealistisch ist muss man das ansprechen ggf den Auftrag ablehnen ( den solche können einen mit zigfach Revisionen in den wahnsinn treiben) In meinem Alltag erlebe ich das eher seltener das wer nach sowas verlangt. Vielmehr überwiegt das Vertrauen darauf, das der ME schon weiss was dem Material am besten tut.


"ansonsten: es gibt ja revisions (z.b. wenns der kunde doch noch lauter haben will). meine erfahrung zeigt: ein richtiges gespräch muss man eigentlich meist dann suchen, wenn der mix grobe mängel aufweisst, die während das masterings nicht "fixbar" sind."

Ich weise meine Kandidaten drauf hin, warum ich was und warum gemacht hab erkläre warum es (je nach Musikstil) für das Material unvorteilhaft wäre am Loudness-Race teilzunehmen, überlasse aber die endgültige Entscheidung dem gegenüber. Abgesehen von diversen HipHop oder Dance Dingen fragt auch keiner danach. Aber auch das Gespräch zuvor kann einem Revisionswunsch hinfällig machen, da man vonvornherein sich drauf einstellen konnte.




"Der Mastering Onkel (so wie ich) weiß, dass er die Dynamik nicht platt bügeln darf. Aber was soll er machen, wenn die Kunden das so wollen. Headroom "-2dB."

Dann ist dem halt so - nun liegts an dir ob deine Empfehlung verständlich rüberbringen kannst
oder machst es so wie ich er kriegt seinen Wunsch erfüllt zugleich aber ungefragt meine Version/Vorschlag zum direkten Vergleich.


"Er kann sagen, nee das geht oder das mach ich nicht. "

Solche Aussagen sind generell tödlich.



".... Oder er macht was der Kunde will und hat was zu Essen."

Man sollte immer das tun was der Kunde will, wenn du aber anderer Meinung bist kann nur ein Gespräch samt Gegenvorschlag/Entwurf wahre Wunder bewirken.




"Ich im meinem Fall kann seit längerem Überzeugen mehr Wert auf die Dynamik zu legen. Und es gibt weitere Punkte, die Du in Deinem Post angesprochen hast die einen Kunden verunsichern."

Bitte näher erklären


"Aber als guter Mastering Engineer kann man damit umgehen. Es kann auch durch Diskusionen erfrischend wirken. Also ich hatte noch nie Probleme mit einem Kunden direkt am Werk zu sitzen. Vielleicht ist das ja auch Unsicherheit?"

Das es nervig für den ME sein kann, dass der Kunde daneben sitzt hat weniger mit Unsicherheit oder einer fehlenden Diskussion ( ich nenne es lieber Gespräch) zu tun eher in der Tatsache, das man in den meisten Fällen stets in seiner Konzentration unterbrochen wird(Privates Anregungen, Meinungen,Tech-Talk, etc) unabhängig von den in meinem ersten Thread genannten Gründen Dies hat zwar zunächst keinen grösseren Nachteile aber es frisst Zeit, die den üblichen Rahmen der auf Festpreis basierenden Leistung zu sprengen droht.

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Loftone">Loftone</a> am 25.04.2010 03:34 Uhr]
 

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