+++Recording Amp+++

[rockfred]

Scheint ja der neue heilige Gral zu sein. Ich verticke meinen Kemper hole mir den Mustang und vom Wechselgeld gehe ich Eis essen, in New York...

 

[sts]

el_davide schrieb:
Das ist aber kein Modelling Amp....

Falls Du ebenfalls vom Mustang I V.2 sprichst: Warum meinst Du, dass das kein Modelling-Amp ist? Die Spezifikationen auf der Fender-Seite weisen ihn jedenfalls als solchen aus ("Seventeen high-quality Fender and other amp models including five new ones...").

 

[Pleytoon]

Die Aussage, dass dieser Amp einem signaltechnisch nicht weiterhelfen würde ist totaler Quatsch. Man muss bedenken, dass durch den ohnehin schon druckvollen fetten Sound der durch den Amp produziert wird, dieser Grundton später (so wie er als Ausgangssignal in die DAW reinkommt) mit Guitar Rig 5 weitermoduliert und noch zusätzlich verbessert werden kann.

Und du bist dir sicher, dass ein kleiner Amp mit einem 8" Speaker einen "druckvollen fetten Sound" liefert? Wie ein Marshall, Mesa oder Engl mit 4x12? Für 134€? Das wäre ja revolutionär!

Ne im Ernst, ich glaube auch nicht, dass du eine Klangverbesserung erfährst durch die Kombination Mustang + GuitarRig. Für abgefahrenes Sounddesign vielleicht, aber ich denke du tust dir da keinen Gefallen. Hatte vor ein paar Tagen einen Kemper hier. Solche Geräte eigenen sich als Modeling Amp für Recording auf jeden Fall. Klar, das ist eine Budgetfrage. Aber ich würde dir eher zu einer anständigen DI Box raten und noch einmal checken, ob das, was über die Pickups aus deiner Gitarre kommt auch in Ordnung ist. Mit einem sauberen DI Signal kannst du sehr viel intern in deiner DAW machen. Schau dir mal "Metal Amp Room" von Softube an. Das könnte auch eine Alternative sein.

 

[el_davide]

el_davide schrieb:
Das ist aber kein Modelling Amp....

Falls Du ebenfalls vom Mustang I V.2 sprichst: Warum meinst Du, dass das kein Modelling-Amp ist? Die Spezifikationen auf der Fender-Seite weisen ihn jedenfalls als solchen aus ("Seventeen high-quality Fender and other amp models including five new ones...").

Weil ein Modelling Amp heutzutage in der Lage sein sollte, Abbilder von anderen Amps herstellen zu können, wie eben der Kemper. Sonst wäre ein POD oder V AMP ja auch ein Modelling Amp... sollte ich falsch liegen, korrigiere mich bitte...

 

[Mecca]

@Pleytoon

also das mit der DI Box wusste ich ehrlich gesagt garnicht. Das klingt in der Form sogar wesentlich nützlicher um das Signal nochmal richtig sauber und stark rüber zu bringen.

Kannst du mir eine gute DI-Box empfehlen, bis max. 130€? Und wie genau kann ich diese DI-Box dann mit meiner E-Gitarre und meinem UR-22 Audiointerface verbinden? Beziehungsweise kann ich das in der Form überhaupt verbinden um die DI-Box nurzen zu können oder brauche ich dafür noch andere Hardware? Werde ich für Kabel etc brauchen die ich noch zusätzlich anschaffen muss?

 

[sts]

Weil ein Modelling Amp heutzutage in der Lage sein sollte, Abbilder von anderen Amps herstellen zu können, wie eben der Kemper. Sonst wäre ein POD oder V AMP ja auch ein Modelling Amp... sollte ich falsch liegen, korrigiere mich bitte.

Es geht mir nicht um "richtig" oder "falsch", sondern darum, zu verstehen, was Du meinst. Bisher verstehe ich Dich so, dass aus Deiner Sicht etwas nur dann als "Modelling-Amp" gilt, wenn das damit erzeugte klangliche Abbild eines Verstärkers so originalgetreu ist, wie es beim Kemper der Fall ist. Somit hätte nur ein Kemper dieses Prädikat verdient. Gut, das kann man so sehen, es entspricht aber nicht unbedingt dem landläufigen Verständnis des Begriffs. Für mich z.B. ist durchaus auch ein POD oder V-Amp ein Modelling-Amp (ein Preamp in diesem Fall, der allerdings noch andere Elemente wie z.B. Lautsprecher simuliert - und zusätzlich noch ein paar Effekte hat).

Aber vielleicht meinst Du es ja auch ganz anders.

 

[Seyan1408]

Also für schnelle aufnahmen benutze ich auch gr 5

Ich habe aber vor der DAW meine Bodentretter vorgeschaltet. Habe immerhin Geld für bezahlt ^^
Stelle die amps auf clean und lasse meine Effekte den sound färben. Denke das wär die Lösung für dein Druck Problem. Durch zusatzeffekte geht mehr Saft durch die DAW xD

Muss mich meinen vorrednern aanschließen, mit 150 Euro findest du nix außer ein multieffektgerät.

Kann dir nur anraten mit mic aufzunehmen. Es klingt einfach besser.

 

[kickback]

Danke für all eure Antworten. Ich merke aber auch an, dass die meisten von euch rein subjektiv urteilen / geurteilt haben.

Ist aber auch egal. Du bist ganz verliebt in den Mustang und willst ihn dir eh nicht ausreden lassen.

geiler Amp

perfekt

Einige Aussagen von dir deuten darauf hin, dass du dich noch nicht sehr mit der Materie beschäftigt hast. Vielleicht solltest du dich noch etwas damit auseinandersetzen, bevor du etwas neue kaufst. Sonst landest du in 2 Jahren beim Kemper und bist mit dem auch nicht zufrieden.

Die meisten Amp-Sims funktionieren dann besser, wenn man an die Sache herangeht, wie an einen echten Amp. Nicht Presets herumprobieren, sondern Amp einstellen.
Du hättest eigentlich schon eine recht gute Ausgangsbasis, um einen soliden Sound hinzubekommen.

Wenn dir GR nicht zusagt, kannst du dir ja auch einmal die kostenlose Variante von Amplitube herunterladen und herumspielen ( http://www.ikmultimedia.com/products/amplitubecs/ ).


Aber wie auch immer:
Viel Spaß mit dem Mustang.

 

[Mecca]

@kickback

Also ich bin mir ehrlich gesagt nicht mehr so ganz sicher, seid dem ich von der "Di-Box" gehört habe. Wenn die DI-Box wirklich so gut ist wie hier beschrieben, dann bräuchte ich den Mustang ja eigentlich nicht, da das Signal der Gitarre dann so klar und dominat wäre, dass man damit in GR 5 quasi gut vorankommen würde.

Daher stellt sich mir jetzt die Frage: "DI-Box" oder Fender Mustang Amp?"

Da ich wie gesagt noch keinen Amp habe und nun durch die Fender Mustang nicht nur einen sehr guten Amp bekommen könnte (Testbericht.de 1.0 Benotung!), sondern zusätzlich auch noch einen den ich voll in die DAW integrieren kann.

Bei einer DI-Box müsste ich mir die Frage stellen, ob dessen Benutzung ohne Amp überhaupt Sinn macht, da ich ja momentan halt nur das Audiointerface zum Spielen der E-Gitarre benutze. Die Sache mit dem Fender Mustang erscheint mir daher halt schon etwas attraktiver zu sein.

Kann so ein Fender Mustang Amp die Signalstärke einer DI-Box übertrumpfen? Bzw. welches von den dreien (UR-22, DI-Box, Fender Mustang Amp) verstärkt das E-Gitarrensignal denn am besten?

 

[kickback]

Wenn die DI-Box wirklich so gut ist wie hier beschrieben

Ähm, ...
In einer perfekten Welt macht die DI-Box in Verbindung mit einem Preamp (zB dem deines Interfaces) genau das gleiche wie der hi-z Eingang.
Wie schon erwähnt, sind die hi-zs oft nicht so wahnsinnig super; ein Unterschied wie Tag und Nacht ist aber (oft) auch nicht. Ich umgehe die hi-zs von Interfaces aber auch meistens.

Ich glaub, mit den Begrifflichkeiten hängen wir noch ein wenig:

Kann so ein Fender Mustang Amp die Signalstärke einer DI-Box übertrumpfen?

Bzw. welches von den dreien (UR-22, DI-Box, Fender Mustang Amp) verstärkt das E-Gitarrensignal denn am besten?

Die Verstärkungsleistung via hi-z wird vermutlich nicht das Problem sein!

Da ich wie gesagt noch keinen Amp habe und nun durch die Fender Mustang nicht nur einen sehr guten Amp bekommen könnte (Testbericht.de 1.0 Benotung!), sondern zusätzlich auch noch einen den ich voll in die DAW integrieren kann.

Jo.. ich kenn zufällig ein paar kleine Amps in der Preisklasse. Stehen im Garten im Geräteschuppen für Jamsessions nach dem Grillen. Note 1.0 für den Preis, von mir aus. Für sich als Amp.. naja, ich hab da so meine Zweifel. So halbwegs spaßig wird's ab Fender Blues Junior.

Wenn nicht Verstärkung sondern Sustain dein Problem ist, dann gibt's nur eine Möglichkeit: einen Amp beim einspielen... da ist aber erst einmal egal, ob ein echter oder GR via Software-Monitoring.


Poste doch einfach einmal ein kurzes Beispiel einer cleanen Aufnahme. Es gibt hier genug Leute, die schon anständige clean-Spuren gehört haben. Dann kann man dir anhand dessen einmal sagen, ob das Problem überhaupt da zu suchen ist.

 

[Mecca]

@kickback

Zitat: "Poste doch einfach einmal ein kurzes Beispiel einer cleanen Aufnahme."

Du meinst jetzt einfach mit eingeschaltetem hi-z ohne GR und ohne VSTs ein Cleanbeispiel?
WIeso? Meinst du etwa etwas könnte mit der Gitarre nicht stimmen? Das würde mich wirklich sehr wundern, da ich wie gesagt hochwertige Pickups drinne habe.

 

[Mike3000]

Da ich wie gesagt noch keinen Amp habe

Dann würde ich sagen: Kauf dir einen!

...du spielst gleich ganz anders über einen richtigen Amp

Kann so ein Fender Mustang Amp die Signalstärke einer DI-Box übertrumpfen?

Meiner hat kein Line-Out, aber vielleicht habe ich auch ein altes Modell ...

 

[Doeblart]

Hi Mecca,

Wenn ich dich richtig verstehe willst Du eigentlich nur das Eingangsignal deiner Gitarre verstärken, im Sinne von Signalanhebung. Du sagst das du das GR5 hast. Damit wäre aus meiner Sicht ein ModelingAmp überfüssig. Du hast hier eigenlich jeden Amp den du haben willst.
Ich hab mir das GR schon vor Urzeiten gekauft (Version 1) und hatte das (blaue) GR Controlboard dabei. Das funktioniert auch noch einwandfrei unter 5. Damit wird quasi das Signal der Gitarre angehoben von da aus gehe ich dann in meine DAW. Die Signalstärke die dort ankommt ist perfekt. Das ginge in deinem Fall auch mit einer DI Box.
Aber kann dein Interface nicht das Signal auch anheben bzw. kannst Du es dort nicht regeln. Das sollte doch eigenlich den gleichen Effekt haben??
Einen Modeling Amp nur zur Siganlverstärkung zu nehemen wäre aus meiner Sicht Unsinn, dann solltest Du ihn auch komplett als Sounderzeuger nutzen. Ich fürchte nur, dass du dann mit deinem Budget nicht hinkommst. Der Fender wird dann hier auf Dauer zu unfelxibel sein. An dieser stelle schon mal über einen Pod von Line6 nachgedacht. (Muss nicht zwingend der neuste oder das 19" Gerät sein.) Damit würde dann auch meiner Sicht wiederum das GR5 als Sounderzeuger überflüssig.

Stay Tune
Jörg

 

[el_davide]

Weil ein Modelling Amp heutzutage in der Lage sein sollte, Abbilder von anderen Amps herstellen zu können, wie eben der Kemper. Sonst wäre ein POD oder V AMP ja auch ein Modelling Amp... sollte ich falsch liegen, korrigiere mich bitte.

Es geht mir nicht um "richtig" oder "falsch", sondern darum, zu verstehen, was Du meinst. Bisher verstehe ich Dich so, dass aus Deiner Sicht etwas nur dann als "Modelling-Amp" gilt, wenn das damit erzeugte klangliche Abbild eines Verstärkers so originalgetreu ist, wie es beim Kemper der Fall ist. Somit hätte nur ein Kemper dieses Prädikat verdient. Gut, das kann man so sehen, es entspricht aber nicht unbedingt dem landläufigen Verständnis des Begriffs. Für mich z.B. ist durchaus auch ein POD oder V-Amp ein Modelling-Amp (ein Preamp in diesem Fall, der allerdings noch andere Elemente wie z.B. Lautsprecher simuliert - und zusätzlich noch ein paar Effekte hat).

Aber vielleicht meinst Du es ja auch ganz anders.

Nein. Du verstehst mich schon richtig... Aber ich denke die Definition für Modelling Amp ist noch recht schwammig... In meinen Augen kopiert ein Modelling Amp einen anderen Amp nahezu perfekt, alles andere sind für mich Simulationen... Aber um ehrlich zu sein hab ich da noch nie sooo genau drüber nachgedacht...

 

[rocktale]

In meinen Augen kopiert ein Modelling Amp einen anderen Amp nahezu perfekt, alles andere sind für mich Simulationen

Der Name "Modelling Amp" sagt es doch eigentlich schon. Es geht darum, ein bestehenden Verstärker in Form eines Modells abzubilden. Über die Qualität des Modells wird dabei aber nichts gesagt. Kurzum, wenn ich behaupte, einen Fender zu modellieren und mein Modell ist furchtbar weit von der Realität entfernt, ist das zwar ein schlechtes Modell - es bleibt aber ein Modell. Bei allem anderen wird es schon schwer "nahezu perfekt" vernünftig zu quantifizieren. Vor einigen Jahren war da vielleicht Line6 das Maß der Dinge, heute ist es eben der Kemper. Wer weiß, wie es morgen aussieht.

 

[rocktale]

@kickback

Zitat: "Poste doch einfach einmal ein kurzes Beispiel einer cleanen Aufnahme."

Du meinst jetzt einfach mit eingeschaltetem hi-z ohne GR und ohne VSTs ein Cleanbeispiel?
WIeso? Meinst du etwa etwas könnte mit der Gitarre nicht stimmen? Das würde mich wirklich sehr wundern, da ich wie gesagt hochwertige Pickups drinne habe.

Also bei Schwierigkeiten mit dem Computer sitzt das Problem ja meist vor dem Bildschirm. Das wäre hier also auch noch eine Option - "der Ton kommt schließlich aus den Fingern". Es gibt einfach genug Stellschrauben, an denen man drehen könnte, um hier ein besseres Ergebnis zu erreichen. Hier stochern aber alle im Dunkeln, weil solche Aussagen wie "es passt nicht", "ich hätte es gern STÄRKER" nur bedingt zu einer Lösung führen, wenn keiner dir sagen kann, wo gerade das Problem liegt. Kommt das (cleane) Signal komisch in der DAW an, ist der Pegel zu schwach, wählst du die falschen Amps mit dem falschen Einstellungen, usw. Eine zielführende Hilfe ist vor allem dann möglich, wenn man sich den Ursachen widmet. Ein guter Arzt sucht die Ursache für eine Krankheit und verschreibt nicht einfach wahllos Medikamente, weil sie irgendwann irgendwo irgendwem schon mal geholfen haben.

Aus meiner Erfahrung kann man mit deinem Interface und GR schon sehr gute Ergebnisse erzielen, wenngleich ich mit GR selbst nie richtig warm geworden bin. Eine andere Amp-Sim könnte da schon helfen (Kuassa gibt es als Demo oder die anderen Freeware VSTs - einfach mal die Suchfunktion benutzen). Vielleicht braucht es auch nur einen Kompressor (Plugin) davor oder dahinter. Wie wäre es mit einem modellierten TubeScreamer vor dem Amp? Es gibt sooo viele Möglichkeiten und keiner weiß hier, was du schon probiert hast und wo es genau klemmt.

Auf der anderen Seite kannst du dir die Fender-Kiste ja ruhig bestellen, wenn du sowieso so versessen darauf bist (ich kenn das Shopping-Fieber, keine Sorge). Dann wirst du sehen, ob es besser ist oder nicht. Die Zurückhaltung der Leute hier ist aber auch schnell erklärt. Der Amp kostet kaum mehr als dein Interface - hat aber neben einer Eingangssektion (die dein Interface auch hat) noch Lautsprecher, einen Prozessor zur Signalverarbeitung und viele weitere Teile, die ebenfalls Kosten verursachen. Wenn der Eingang von dem Fender also SOOOO viel besser als dein Interface wäre, würde Fender den Amp teurer verkaufen oder Steinberg macht bei dem UR Interface etwas grundsätzlich falsch. Als Übungsamp erfüllt der Fender bestimmt seinen Zweck, den heiligen Recording-Gral kann und darf man davon aber nicht erwarten. Aber vielleicht passt es für dich ja genau - wer weiß das schon.

 

[kickback]

Hi Mecca,

rocktale hat deine Frage an mich genau in meinem Sinn beantwortet.
Nein, ich will's nicht gleich auf die Gitarre schieben, aber das Signal einmal zu hören, mit dem du nicht zufrieden bist, kann ja nicht schaden.
Auch in Hinblick auf das offensichtliche Vokabel-Problem kommen wir so vermutlich schneller voran.

Wenn du willst, kannst du ja dein Endergebnis mit GR zusätzlich posten. Vielleicht drängen sich dann auch noch ein paar Tipps im Umgang mit GR auf.

 

[sts]

Nein. Du verstehst mich schon richtig... Aber ich denke die Definition für Modelling Amp ist noch recht schwammig... In meinen Augen kopiert ein Modelling Amp einen anderen Amp nahezu perfekt, alles andere sind für mich Simulationen...

Das würde ich nicht so sehen. Ein Imitator ist ein Imitator, egal, ob er perfekt oder nur mittelmäßig imitiert. Nur dann, wenn wirklich überhaupt nicht mehr erkennbar ist, was eigentlich imitiert werden soll, würde ich ihn vielleicht nicht mehr so nennen wollen. Aber selbst in diesem Fall zählt die Absicht.

 

[akl]

Die guten Beiträge gehen irgendwie im Unverständnis des TE unter.

Einen guten Amp Sound bekommt man nur über hochwertiges Equipment rein und über eine gute Kombination von Gitarre, Amp, Micro ... wenn man Glück hat, dann erwischt man auch eine gute Kombination von Geräten in "moderater" Preislage. Für einen passablen Tube Amp würde ich aber schon pi mal Daumen mindestens €800-1200 ansetzen.

Das Problem fängt zuhause bereits da an, dass man idR den Amp nicht so laut einstellen kann, so dass er in seinen optimalen Arbeitsbereich kommt und dann auch wirklich gut klingt.

Es gibt da verschiedene Möglichkeiten, wie man da rumtricksen kann, um etwas einigermassen Brauchbares hinzubekommen.

Ein ganz anderer Lösungsansatz ist, auf den klassischen Amp zu verzichten und ein synthetisches Produkt zu nehmen (Software, Standalone Programm oder VST für die DAW). Aber da ist das Problem, dass die Sachen irgendwie doch nicht so organisch klingen und man da wieder in andere Problemfelder reinkommt, wzB Latenzen.

Zuhause muß man lernen mit Kompromissen zu leben und das Gear richtig einzusetzen. Es gibt nicht immer "die Patentlösung", die immer funktioniert, Kreativität ist gefragt. Dann kommt es auch noch auf die Stilrichtung und den persönlichen Geschmack an.

Letzten Endes wird dann beim späteren Mixing Prozess das "wunderschöne" Amp Signal dann auch noch mit EQs geformt, dass es nicht mehr so dominant ist und sich besser in den Mix einfügt. Aber erstmal muss es überhaupt nach was klingen ...

Mit einem Kemper vermute ich hat Du im Grunde genommen das Beste aus allen Welten. Du hast das Problem Lautstärke und Amp/Micro Kombination erschlagen. Und auch die Latenzen halten sich in einem engen Rahmen, weil das alles unabhängig von Deiner Kombination Recording Interface / Rechner berechnet wird und das endgültige Signal einfach auf der DAW aufgenommen wird. Wenn Du ein gutes recording Interface hast, dann hast Du near zero latency und hörst direkt was Du spielst ohne Umwege über die DAW.

Wenn Du mit einem richtigen Amp spielst und aufnimmst, dann hast Du die üblichen Vorteile, dass Du den Amp mitnehmen kannst zum Jammen. Und ein richtiger Vollröhren Amp ist nicht wegzudenken, denn ein Amp muss sich im Band Kontext durchsetzen. Es fühlt sich auch besser an beim Spielen, weil die Signalwege kürzer sind, der Amp spricht schneller an.

Wenn Du nur auf Rechner VSTs setzt, dann ist das zwar auch ein valider Ansatz, aber ich finde, die Dinger hören sich alle ziemlich gruselig an und man hat zwangsläufig mit Latenzen zu kämpfen, weil hier das Signal tatsächlich im Rechner erstmal berechnet werden muss, dann geht das Signal über USB oder Firewire Bus auf Dein Recording Interface und dann erst hörst Du Dein Gitarrenspiel zusammen mit der Begleitmusik über Kopfhörer.

Kauf Dir entweder einen Kemper (sparen sparen sparen) oder einen guten Vollröhren Amp (die sind auch nicht ganz billig).

Die Rumfuckelei mit Software basierten VSTs würde ich mir sparen oder halt nur als workaround Lösung betrachten, bis was Besseres da ist.

Einen gut gewarteten Amp kannst Du noch in 50 Jahren spielen. Bei Software VST gibts Software Bugs, Kostenpflichtige Updates, irgendwann mal Inkompatibilitäten mit WIndows "13" ...

Das mit dem Kemper würde ich mir aber auch gut überlegen, weil ich mir immer noch nicht so sicher bin, ob die bei Live Musik wirklich genau das an Sound Druck und Durchsetzungsfähigkeit bringen, wie die Originale, die der Kemper abbilden möchte. Da scheiden sich die Geister ....

Ich trickse hier auf meine eigene Art und Weise rum:
Marshall DSL 50, kleinen JCM 900 Kombo als Box (offen) und eine 2. JCM 900 expansion Box (geschlossen, auch 12" Speaker). Die 2. Box bringt mehr Volumen rein auch bei sehr leisem Gitarrenspiel.
Der Marshall an sich hat genug Grundzerre. Für den JCM 900 passte gut ein Marshall Guvner Pedal, um da mehr Zerre und Pfund reinzubringen. Nahm allerdings auch mehr Störungen aus der Umgebung auf. Darum bin ich froh, dass der DSL 50 von sich auch genug Gain hat.
Das ganze nehme ich mit 1-2 Micros auf. Ein färbendes Tube Micro und ein Shure SM57. Früher hatte ich nur mit dem Tube Micro aufgenommen.

Hier 2 Soundbeispiele:

Eins aus der Ära mit dem JCM 900 + Guvnor
https://soundcloud.com/tubevoltage/bits-feel-like-makin-love

und hier 2 mit dem DSL 50
https://soundcloud.com/tubevoltage/bits-track11 (distorted, overdub)
https://soundcloud.com/tubevoltage/alien-v12 (clean&lead)

Gut, damit habe ich nicht die Flexibilität eines Kempers, aber ich finde es ist ein organischer Gitarrenklang den ich halt gerne mag.

Der Einsatz von Lexicon Reverbs / Delays kann uU auch gut helfen, etwas Schärfe aus dem Gitarrensignal zu nehmen, weil die Lexicon Effekte eh etwas weicher / runder sind .. Das geht zB gut über das MX200 als Einstiegsmodell oder man nimmt das PCM Effect Bundle, das es letztens tuto Kompletto für ca. € 290 gab (die Reverbs und Modulationseffects).

 

[sts]

Der Kemper hat einen großen Nachteil, der viele Vorteile überwiegen kann: Den Preis. Aufgrund dessen ist er nicht für jeden eine Option, und manche möchten ja auch lieber erstmal was spielen und aufnehmen, statt zu sparen. Man kann sich aber damit trösten, dass es neben dem Kemper auch andere sinnvolle Wege gibt - akl hat einige davon aufgezeigt.