Moin,
ich habe gerade etwas Zeit, daher versuche ich mich mal an einer Erklärung.
Wenn du da im Nachgang lediglich mit Effekten spielst passt der Begriff "reamping" nicht so richtig.
Der Begriff Re-Amping kommt eher aus der Ecke "E-GItarre"+ "Röhrenamp + Speaker" - diese Kombination ist im wesentlichen für den meist ver- oder angezerrten Sound einer E-Gitarre verantwortlich.
Früher hat man da ein Mikro vor den Amp gestellt, der Gitarrist hat seinen "Wohlfühlsound" eingestellt und dann hat man aufgenommen. Anschließend konnte man beim Mix das Signal dann noch etwas mit dem EQ anpassen und gut wars.
Wenn sich beim Mix dann herausgestellt hat, dass anstelle einer fetten Marshall Plexi-Zerre vielleicht ein crunshiger 5E3 Sound besser ins Gesamtbild passen würde, war es zu spät bzw. dann musste neu eingespielt werden.
Wenn man jetzt mal vom Spielgefühl absieht, was ja letztlich auch von Amp und Speaker beeinflusst wird, wäre es nicht zu spät, wenn man zusätzlich das "reine und rohe Gitarrensignal" aufgezeichnet hätte, denn dieses Rohsignal kann man im Nachhinein erneut durch jede andere beliebige "Amp-Speaker-Kombination" durch schicken (="Re-Ampen").
Heute ist die Technik so weit, dass die verschiedenen Amps und Speaker (mal schlechter mal besser) auch durch Software modellieren und simulieren kann und der eigentliche "Amp-Sound" erst nach der Aufnahme erzeugt wird.
D.h. auch das wäre mehr oder weniger ein "digitales Amping" bzw. "Reamping", denn da wird sowieso das Rohsignal aufgenommen und weiterverarbeitet.
Kuck mal, - der Kollege hat meist ein sehr gutes Händchen wenn es darum geht die ideale Gitarre-Amp-Speaker Kombination zu finden, - OK, die Händchen können auch spielen