Raumgewicht / Stauchhärte Schaumstoff

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The_Unknown

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Hi,

wie bei vielen Dingen ist es im Musikbereich ja auch, dass man einige Dinge evtl. günstiger bekommt, sofern es nicht unter "Musikzubehör" läuft, so auch mein Verdacht bei Schaumstoffartikeln hinsichtlich Schallabsorbtion, beispielsweise bei Bassabsorbern (gemeint die die ca. 100 cm langen Dreiecke, die man in die Ecken stellt).

Die Angaben bzgl. des Schaumstoffs beziehen sich immer auf Raumgewicht und Stauchhärte, gilt dort generell, dass je höher, je besser ist, oder geht die gewünschte Eigenschaft ab einem gewissen Raumgewicht / Stauchhärte wieder verloren ?
 
...hm, keiner ne Idee ???

Also habe auf die Schnelle bei einem Hersteller von sogenannten Tiefbassabsorbern ein paar Werte gefunden, die mit RG 30 und SH 3,5 angegeben sind.

Der verfügbare Schaumstoff des anderen Herstellers gäbe es in folgenden Varianten:
1. RG 28 - SH 3
2. RG 35 - SH 5
3. RG 40 - SH 7

Die spannende Frage wäre ja nun, welcher sich da am Besten eigenet bzw. ob die höheren Werte der Variante 3 sich eher positiv oder negativ auswirken... ???

Wo sind die Spezialisten unter Euch ? ;-)
 
...danke für den Link, werde heute Abend mal genauer lesen, bin nicht so der Englisch Held ;-)
Ansonsten weitere Kommentare gerne willkommen :)
 
Hi auch,

von Raumgewicht und Stauchhärte hab ich noch nichts gehört, das sagt nämlich nichts darüber aus, wie der Stoff im Innern aufgebaut ist. Die Größe, die die Eignung eines Stoffes am besten beschreibt, ist der Strömungswiderstand.

Exemplarisch ein paar Richtwerte:
Bei einzelnen Schichten (z.B. einem akustisch wirksamen Vorhang) sollte der spezifische Strömungswiderstand zwischen 100 Ns/m³ (leichtes Gewebe) und 5000 Ns/m³ (schwerer Teppich) betragen.
Bei porösen absorbierenden Stoffen allgemein sollte der Strömungswiderstand zwischen 10 kNs/m4 und 500 kNs/m4 liegen.
Wer als Hersteller solcher Stoffe etwas auf sich hält, kann auf Anfrage diese Werte zur Verfügung stellen. Allen anderen Möchtegern-Absorberherstellern ist grundsätzlich zu misstrauen.

Bleibt anzumerken, dass der Strömungswiderstand nur ein Einzelkriterium bei der Auswahl von Stoffen ist, am aussagekräftigsten ist immer noch die Messung des Absorptionsgrades im Hallraum oder im Impedanzrohr. Hier bitte darauf achten, dass man nicht nur von irgendjemand ein blankes Excel-Chart untergeschoben bekommt, das kann jeder selbst zu hause machen. Seriöse Hersteller lassen so etwas von einem akkreditierten Prüfinstitut messen und bekommen ein entsprechendes Prüfzeugnis, darauf kann man sich dann auch verlassen.

Richtig ist, dass ein gutes Mittelmaß am besten ist, der Stoff sollte weder zu dicht noch zu durchlässig sein. Auch verbessert man die Eigenschaften eines Absorbers nicht, wenn man möglichst viel Material irgendwo reinstopft, im Gegenteil. Der Absorber sollte immer möglichst lose und spannungsfrei eingebaut werden.

So long

the Dschitz
 
Das Raumgewicht bei Schaumstoffen kennzeichnet die Rohdichte in kg/m³ die Stauchhärte wird mit Shore angegeben und kennzeichnet die Elastizität von Schaumstoffen. Je höher die Rohdichte bzw. das Raumgewicht, desto härter der Schaumstoff. Aus diesen Parametern lässt sich in erster Linie die Isolierwirkung für eine elastische Lagerung ableiten.
Bei diesen Schäumen scheint es sich daher um Matratzenschäume zu handeln.
Wenn es sich hierbei jedoch um offenzellige Schäume handelt, können sie auch in der Raumakustik Verwendung finden. Der Strömungswiderstand bei Schaumstoffen schwankt deutlich stärker als bei Mineralfaserprodukten (z.B. am Rand einer Schaumstoffplatte könnte ein deutlich höherer oder ein deutlich niedrigerer Strömungswiderstand herrschen als in der Mitte der Platte,…100% Schwankungen sind daher nicht unüblich …da die Bläschen nicht gleichmäßig zerplatzt sind…früher gab es Firmen die die Schaumstoffplatten in einer Vakuumkammer nachbehandelt haben… jedoch waren die Kosten sehr hoch…teils wurden auch Harze im Ofen bei einer bestimmten Temperatur gezündet-> Poppkorneffekt. Hierbei wurde an der Temperatur gearbeitet bei der die Bläschen am gleichmäßigsten zerplatzen).
Rückschlüsse aus der Rohdichte bzw. Raumgewicht auf den längenspezifischen Strömungswiderstand sind nicht empfehlenswert, da widersprüchlicher weise bei einem höheren Raumgewicht ein deutlich niedrigerer Strömungswiderstand gegeben sein kann.
Die Wirksamkeit von Schaumstoffplatten lässt sich mit der Theorie von Kreiskapillaren berechnen oder auch durch empirische Kennwert Relationen, d.h. wie bei der Berechnungsmethodik von Delany und Bazley für Mineralfaserabsorber, lassen sich die zugehörigen Koeffizienten und Exponenten für Absorberkennwerte durch Messungen bestimmen und sind dann für Berechnungen übertragbar.

Ein kleiner Tipp:
Vor einigen Jahren habe ich aus eigenen Experimenten interessante Ergebnisse durch kostengünstige Beschichtung von Schaumstoffplatten erzielt.
Es lässt sich eine deutlich breitbandigere Absorption erzielen, wenn Schaumstoffplatten durch Glasfasertapeten mittels Sprühkleber beschichtet werden. Dies ist eine sehr günstige Lösung mit einem verblüffenden Effekt.
Im Gegensatz zu Pyramiden-, Waffel- oder Noppenschäumen hat es noch den gravierenden Vorteil, dass eine Höhenüberdämpfung nicht übermäßig gegeben ist.
Da die Luft selbst in den höheren Frequenzen eine stark Dämpfende Wirkung aufweist erzielt man häufig den Effekt, dass sich ein Druck auf den Ohren bemerkbar macht wenn lediglich die Höhen bedämpft sind. Meist kommt die Problematik der tieffrequenten Verzerrung so richtig schön zum Vorschein, wenn der Raum mit einem High-Cut versehen ist. Die Hauptproblematik von kleineren Räumen liegt jedoch bedingt durch die ortsgebundenen Schallfeld Erscheinungen primär bei den tieferen Frequenzen. Warum dann Schaum???

Grüße
Will
 

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