Professionelles Setup für 500-700 € ?

[georgyj]

Wichtig wäre zu wissen, wie dein Raum ausschaut, bzw. klingt. Wenn du ein großes Zimmer mit lauter Trockenbauwänden hättest, wäre die Ausgangslage schon mal gut. Altbau mit dicken Steinwänden wieder weniger. Meine Erfahrund geht in etwa in die Richtung, dass gute Leute auf top Equipment sehr schnell zu "professionellen" Ergebnissen kommen. Die selben Leute auf miesem Equipment schaffen das auch, benötigen aber deutlich länger (gegenchecken im Auto etc.). Ich habe schon Top Mixes gehört, die in ärmlicher Umgebung auf billigen Behringer Boxen erstellt wurden. Die Lautsprecher müssen in erster Linie zum eigenen Geschmack passen, dann geht es auch mit wenig Geld (aber viel Einhörerfahrung), wenn der Arbeitsraum akustisch ok ist (Raumakustikforum!!!). Lass dich nicht einschüchtern und probier's einfach aus!

 

[Giraffeaffe]

@georgyj: danke! auf solche Erfahrungswerte hatte ich gehofft!
Mein Raum ist rechteckig, knapp 20m2 und hat Rigipswände.
Vielerorts (auch hier im Forum) hört man halt, dass bspw. Monitore unter 200€ das Paar überhaupt nichts taugen würden. Ich frage mich nur, wo ich, als jemand, der natürlich noch nicht die Erfahrung hat, die Grenze zwischen absolut untauglich und solide ziehen kann. Du denkst also, dass ich mit Monitoren zwischen 500-700, die meinem Hörgeschmack entsprechen, auch langfristig gut bedient bin?


@ach: Über gute Kopfhörer hatte ich auch zuerst nachgedacht, aber ich glaube das wird mir auf Dauer zu unbequem. Habe zum Gegenhören bereits die Beyerdynamic DT770 Pro, die werden ihren Dienst erstmal weiter verrichten müssen.

Wie gesagt, wenn es sinnvoll ist, ein paar € weniger für Monitore zu veranschlagen und dafür in die Raumakustik zu investieren, würde ich auch das tun. Aber auch da stellt sich mir die Frage - Messmikrofon, Software, Akustikelemente: Lohnt es sich denn überhaupt, das anzupacken, wenn nur 100-200€ dafür zur Verfügung stehen? Dafür bekomme ich ja gerade mal die Hardware zum ausmessen.

@digital_dominion & sogyra: Auf die Idee, einen Kredit aufzunehmen, bin ich noch nicht gekommen. Werde vielleicht mal ein paar Nächte drüber schlafen. Hätte aber bedenken, jetzt so viel Geld (das ich noch gar nicht verdient habe) in Equipment zu stecken, über dessen Nutzen ich größtenteils nur spekulieren kann, weil mir die Erfahrung fehlt.



Ich wollte jetzt auch gar keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen. Alles was mich interessiert ist, wie viel Geld ich in Equipment stecken muss, damit ich was professionelles/vernünftiges/solides/nennteswieihrwollt habe.

 

[Sogyra]

Mein Raum ist rechteckig, knapp 20m2 und hat Rigipswände.

Ich hatte also richtig vermutet:

Meiner Vermutung nach zu urteilen willst du in einem herkömmlichem Zimmerchen Musik machen

Alles was mich interessiert ist, wie viel Geld ich in Equipment stecken muss, damit ich was professionelles/vernünftiges/solides/nennteswieihrwollt habe.

Bei allem Respekt, aber du verlangst da ein bisserl zuviel von uns. Das geht so nicht. Versuch nicht so statisch zu denken, sondern mach das was du für richtig hältst. Möglichkeiten gibt es nahezu unendlich viele.
Soll ich dir sagen was ich glaub? Du hast Angst vor Fehlinvestitionen, weil du ohnehin wenig Geld hast. Das ist natürlich ein Problem welches nicht sehr förderlich ist. Solche Fehlinvestitionen hatten wir aber schon alle mal. Wenn du dir nicht sicher bist, nimm dir den Gerbrauchtmarkt zur Brust. Dann hält sich der Verlust auch in Grenzen.

Du hast doch in der Nähe ein gut ausgestattetes Studio wie ich im #1 gelesen hab. Da hast du doch schon eine gute Messlatte. Das du in deinem Raum nicht ganz so weit kommen wirst kann dir jedoch auch passieren, aber für amtliche ergebnisse wirds langen. Allerdings ist das ein steiniger und langer Weg, den wir aber alle gegangen sind. Der eine mehr, der andere weniger.
Es gibt im Netz genügend Infos für dich. Ein paar Links hab ich dir ja schon gepostet-mehr kann man aus vernünftiger Sicht in deinem Fall leider nicht tun. Wurde eh schon genuig geschrieben. Jetzt liegt es an dir etwas zu machen.
Wie gesagt: vernünftiger Studiotisch, Raumakustik und gute Boxen sind das A+O für eine gute Ausgangsbasis wo sich auch vernünftig arbeiten läßt.

Hier zum Schluß noch ein Link zum messen deiner Raumakustik:
https://recording.de/Community/Foru...ik/Raumakustik_und_Dämmung/147164/thread.html

So, mehr hab ich nicht dazu zu sagen: viel Spaß, ich bin raus

 

[Giraffeaffe]

Wo ist der Unterschied zwischen "professionell" und "amtlich"? Was soll "amtlich" bedeuten?

Ja, klar habe ich Angst vor Fehlinvestitionen - da musst du doch gar nicht rumspekulieren. Das ist doch genau der Grund, weshalb ich diesen Thread in Kaufberatung(sic!) aufgemacht habe!

Inwiefern habe ich mit dem Profistudio eine Messlatte? Da steht doch größtenteils Equipment drin, das weit außerhalb meines Budgets liegt.


Ich möchte doch nur wissen, ob es sich überhaupt lohnt, um die 700€ in Monitore zu investieren, ob die generell eine gute Arbeitsgrundlage bieten können, oder eher Ramsch sind. Ob meine Vorstellungen was Budget angeht realistisch sind, wie viel ich langfristig etwa an Geld einkalkulieren muss, um auf gute Ergebnisse zu kommen. Ich bin mir sicher, dass ich bspw. mit 50€ PC-Speakern nicht ordentlich arbeiten kann. Ich weiß nur nicht, wo die Grenze ist. Sind 500€ vielleicht auch noch zu wenig?

 

[Sogyra]

Den Unterschied zwischen professionell und amtlich würde ich so bezeichnen wollen:
Professionell=Geld verdienen
Amtlich=gute Musik zu kreieren(dabei verstehe ich einen Mix abzuliefern der ausgewogen klingt, und die Tiefenstaffelung passt)

Profistudio: ja dann nenn doch bitte mal ein paar Details. Wie schon gesagt, ist das sonst nur Rätselraten und bringt dich nicht weiter, und wir haben wieder unnötig Strom verbraten.

Ob es sich lohnt die 700 Euro in Monitore zu investieren? Ja, mit 700 Euro pro Stück bist du schon gut mit dabei. Allerdings gibt es auch Leute die mit 300 Euro/Paar gute Musik machen können. So, und bist jetzt schlauer? Nein. Warum? Weil du nicht DEINEN Weg für DEINE Musik gehst. Lass dich eher von deinen Gefühlen inspirieren als das du blind auf andere User in einem Forum hörst.

Wenn du wirklich so geil auf Zahlen bist, dann geb ich dir eine Empfehlung mit aufm Weg:
Studiotisch selbst gebaut zwischen 300-400 Euro...kann je nach Ausführung stark variieren-auch nach unten hin.
Raumakustik analysieren und behandeln so um die 500-600 Euro(kann aber auch deutlich weniger sein, wenn die Raukakustik schon so halbwegs passt.
Boxen mit Ständern und Pads: grob ab ~500 Euro/Stück
Ebentuell Subwoofer ab ca 350 aufwärts(Nubert Sub).
Damit bist schonmal im guten Mittelfeld positioniert, wo sich amtliche Ergebnisse erzielen lassen können.

 

[Giraffeaffe]

@Sogyra: Es geht mir ja nicht ums Musik machen generell, komponieren tu ich grad auch auf 50€ Tröten. Es geht mir explizit darum, mich näher mit Mixing und Audio Production auseinanderzusetzen.
Und dafür suche ich Monitore, die eine gute Arbeitsgrundlage bieten können. Wenn ich die für 700€ nicht bekomme, dann spare ich lieber noch eine Weile und investiere dann in was vernünftiges, mit dem ich langfristig für ein Projektstudio gut bedient bin.

Mein Problem ist, dass ich überall im Internet schwülstig lange Diskussionen über Monitore finde und nicht so richtig verstehe, worauf es denn jetzt wirklich ankommt. Die Adam a5x gefallen mir vom Klangbild zum Beispiel sehr gut - deiner Meinung nach aber taugen sie nicht so gut zum Mixen, wie es welche im höherpreisigen Bereich tun. Aus welchen Gründen?
Oder die billigeren Adam F5 - auch wenn die nicht so pralle klingen, ich könnte mir trotzdem vorstellen, den ganzen Tag davon beschallt zu werden, ohne dass ich es als unangenehm empfände. Trotzdem lassen sich laut Tests u.a. angeblich schlechtere Ergebnisse damit erzielen, als mit ihren teureren a5x Brüdern.

Ich bin mir sicher, dass es ab einem gewissen Preisrahmen in erster Linie eine Geschmacksfrage ist, für welche Boxen man sich entscheidet. Ich frage mich nur, wo in etwa dieser Preisrahmen anzusiedeln ist. Auf meinen 50€ Tröten bspw. könnte man sicherlich kein "amtliches" Ergebnis erzielen, weil die nichteinmal das gesamte Hörspektrum abbilden können.

Über die günstigen Homerecording Monitore (Yamaha HS Serie oder KrKs z.B.) liest man halt auch nur widersprüchliches. In einigen Zeitschriften werden sie hochgelobt und als professionell beworben, andernorts liest man, dass sie sich rein technisch schon nicht so gut dafür eignen können, wie es Höherpreisige Modelle tun. Überall liest man Fazits, dass der und der Speaker echt ne Menge für das Geld bieten würden - aber das hilft mir nicht. Ich will wissen, wie viel Geld man in etwa für ne solide Arbeitsgrundlage ausgeben sollte.

Daher ist mir mit deinen Zahlen schonmal geholfen. Der Grund, warum ich nen Thread dazu eröffnet hatte, war der, dass ich gerne mehrere Meinungen dazu hören würde.

 

[Sogyra]

Eigentlich wollte ich dazu nichts mehr schreiben, aber wenn du mir unterstellst, das meiner Meinung nach die Adam a5x nix taugen sollen, dann muß ich dennoch zum letzten mal hier meinen Senf dazugeben.

Erstens hab ich nie geschrieben, das die Adam a5x nicht zum mixen taugen sollen. Wo steht das?

Oder die billigeren Adam F5 - auch wenn die nicht so pralle klingen, ich könnte mir trotzdem vorstellen, den ganzen Tag davon beschallt zu werden, ohne dass ich es als unangenehm empfände.

Na bitte-geht doch. Wenn du dich damit wohl fühlst, dann ist es auch die richtige Wahl.

Trotzdem lassen sich laut Tests u.a. angeblich schlechtere Ergebnisse damit erzielen,

Scheiß(sorry liebe Verhaltensregeln, das mußte jetzt mal sein...ausnahmsweise) auf das was andere schreiben und meinen. Mach dein Ding und gut is.

Ich bin mir sicher, dass es ab einem gewissen Preisrahmen in erster Linie eine Geschmacksfrage ist, für welche Boxen man sich entscheidet. Ich frage mich nur, wo in etwa dieser Preisrahmen anzusiedeln ist.

Wenn du dir sooo sicher bist, warum kennst du dann nicht auch den "dazu passenden" Preisrahmen? Neee...du GLAUBST es zu wissen

Über die günstigen Homerecording Monitore (Yamaha HS Serie oder KrKs z.B.) liest man halt auch nur widersprüchliches. In einigen Zeitschriften werden sie hochgelobt und als professionell beworben

Stell dir mal vor, du wärst ein Redakteur einer jener Zeitschrift und würdest einen Auftrag bekommen, um einen Bericht über ein bestimmtest Produkt zu verfassen. Wie würdest du schreiben? Sicher nicht abwertend. Somit sind solche Tests sicher eine gute Informationsquelle, aber blind verlassen darauf würd ich mich nicht. Vertrau lieber deinem gesunden Hausverstand, der sagt dir schon was für dich richtig ist und was nicht.

Ich will wissen, wie viel Geld man in etwa für ne solide Arbeitsgrundlage ausgeben sollte.

Ok, eine Antwort hast du ja von mir schon bekommen.

Der Grund, warum ich nen Thread dazu eröffnet hatte, war der, dass ich gerne mehrere Meinungen dazu hören würde.

Und wie würdest du letztendlich entscheiden, wenn jeder hier was anderes schreibt?

 

[BasisM]

Also ich fasse mal zusammen:

Professionelle Stadio/Radiosound wirst Du in der Preislage nicht ansatzweise erreichen. Selbst die besten und teuersten Monitore können nur so gut wie der Raum in dem sie sich befinden.

Das kostet Geld und würde Deine 700 Euro schon mal locker verschlingen. Dazu kommt natürlich jahrelange professionelle Erfahrung - die kostet min Zeit. Wenn Du kein Vitamin B hast kosten auch diese Erfahrungen meist Geld.

Alles was Du erreichen kannst - und das ist der faule Kompromiss in der wir uns alle hier befinden - sich stückchenweise auf deinem eigennen level weiterzuentwickeln.

D.h. stets sich selber die Frage ehrlich zustellen, was brauch ich - bzw. brauche ich überhaupt - an neues Equipment um mich ein ein oder zwei Level auf der Treppe hochzuklettern. Und meistens sind erstmal nur Erfahrungen und KnowHow.

Bevor Du überhaupt an teuere Monitore nachdenken solltest , solltest Du checken ob der Raum optimiert ist - sonst wirst Du von der Investion SEHR wenig haben. Da ist es egal ob Du 50 Euro Tröten oder 10.000 Euro Monitore Dir hinstellst. Desweiteren ist es eine Frage ob Deine Ohren so geschult sind Unterschiede zu hören.

Daher die Frage an Dich:
Was vermisst du an deiner jetzigen Abhörsituation?

 

[georgyj]

Versteif dich nicht so auf die Lautsprecher und was andere darüber schreiben. Warum wurden so viele Hits auf NS10 gemischt, wo die doch bei Weitem keine 10000€ gekostet haben und eigentlich Schrott sind? Richtig, weil sie für viele Engineers einfach funktioniert haben. Du mußt dir halt viel Zeit nehmen, um DEIN Paar ausfindig zu machen. Dann stellst du es in deinen Raum und misst solange, bis du den optimalen Platz gefunden hast. Dann weißt du, wieviel Aufwand du akustisch noch treiben mußt. Du kannst aber schon vorher mit einem geliehenen Paar Messungen machen, um böse Überaschungen zu vermeiden. Welchen Lautsprecher du verwendest ist da nicht so heikel, da die Peaks und Einbrüche trotz verschiedener Modelle meist frappierend ähnlich ausfallen. Messmikro und REW (Room EQ Wizard = Freeware Messsoftware) sind Pflicht.
Die anfangs verlinkten Dynaudios würde ich übrigens als sehr interessant einstufen. Zur Tiefbass kontrolle bist du mit dem DT770 eh gut bedient, denn Lautsprecher im Preissegment bis 700€ bringen halt ausnahmslos keine satten 30HZ, die aber gerade in deinem Bereich nicht unwichtig sind. Möglicherweise wäre in deinem Fall auch ein 2.1 System interessant.
Dir muß nur generell bewußt sein, dass Mixing und Mastering nicht von heute auf morgen perfekt beherrscht werden können. Um da Profiniveau zu erreichen, sind schon ein paar Jahre harte Arbeit und Talent gefragt..........