Probleme im Bassbereich und mit Räumlichkeit

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Dave1978

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Hi Leute,

folgender Song ist mein neuestes Baby und klingt jetzt schon sehr geil, aber als Perfektionist hab ich das quälende Gefühl der folgende Mix sei zu gedrungen und der Bassbereich klinge zu "hart".

Link zum File

Das mit dem "hart" mein ich so, dass eine gute Produktion bei höherer Lautstärke im Bassbereich rund bleibt, während eine im Bassbereich harte Produktion bei ansteigender Lautstärke zunehmend beginnt zu dröhnen.

Das bekomme ich nicht in den Griff und das Problem mit der Räumlichkeit. Der Mix wirkt leider noch eindimensional und trocken auf mich, obwohl ich hier und da dezent [g=108]Hall[/g] verteilt habe.

Würde ich den Akustikgitarren jetzt aber mehr [g=108]Hall[/g] geben, wäre der Mix nicht mehr eineiheitlich und die Passagen ohne Akustikgitarre würden konträr zu den anderen wieder zu trocken klingen.

Wäre in so einem Fall ein dezenter [g=108]Hall[/g] auf der Summe angemessen? Wenn ja - mit welchen Einstellungen, damit die Transparenz erhalten bleibt?

Ich danke schon mal für euere Hilfe!

P.S. Die .[g=223]ogg[/g] Datei könnt ihr ganz normal im Winamp etc. wiedergeben. Und unterstellt mir wegen dem Arbeitstitel bitte keinen Grössenwahn. Ich bilde mir nicht ein das angestrebte Niveau bereits erreicht zu haben ;)
 
Hi Dave,

Das mit dem "hart" mein ich so, dass eine gute Produktion bei höherer Lautstärke im Bassbereich rund bleibt, während eine im Bassbereich harte Produktion bei ansteigender Lautstärke zunehmend beginnt zu dröhnen.
Das nennt man nicht „hart“, sondern „noch nicht fertig gemischt“ ;-)
Du hast zwar die Gitarren brav nach Lehrbuch kastriert, aber die alleine mulmen schon. Wenn der Rest dazukommt, wird‘s natürlich eklig ...

Tip: Lo-Cut ist nicht das alleine selig machende. Meistens ist eine Glocke besser – da wo es mulmt – und dafür kommt der Cut ein bisschen tiefer. Gitarren brauchen auch ein bisschen Bauch, um abzugehen.
Da dein [g=118]Bass[/g] recht tief ist und sich mit der Bassdrum beisst, kannst du da gelassen auch noch mal drehen ... wird helfen.

Geheimtip: um bei der Musik und den Geschwindigkeiten sauber zu bleiben kann es Wunder wirken, die üblichen Verdächtigen zweimal zu komrimieren: Also [g=118]Bass[/g] (war klar, oder?) erstmal mit einem Comp behandeln, der das Attack durchlässt und schnell wieder runterfährt und danach ein „leveler“ mit schnellem Attack und langsamen Release. Der erste Comp macht dir bis zu 10 oder dB [g=105]Gain[/g] reduction und der zweite zahme 6 dB.

Würde ich den Akustikgitarren jetzt aber mehr [g=108]Hall[/g] geben, wäre der Mix nicht mehr eineiheitlich
Dann lass das doch bleiben. Wie wär‘s mal mit Delay? Oder der superkontrollierten Variante: Spur zweimal kopieren, einmal um 16tel und die ander um 12tel oder 8tel verzögern, ein bisschen Höhen cutten, hart rechts und links pannen und dann gerade so laut, dass man die beiden gerade nicht hört. Also hochziehen, hören, zurücknehmen.

Es sei denn, du willst einen 80er Jahre Schlager: dann hau [g=108]Hall[/g] rein ...


Sonst dich aber schon sehr prima das Liedchen!



Frank
 
Ok, hab dezent Delay auf Drums und Akustikgitarren gemacht und versucht den Bassbereich aufgeräumter zu gestalten. Gitarren haben mehr Fülle, [g=118]Bass[/g] ist im Drumbereich zurückgenommen, Bassdrum hat mehr Kick.

Download

Aber ich kriegs immer noch nicht gebacken den [g=118]Bass[/g] weich und druckvoll zu gestalten. Es klingt imemr enwteder zu hohl oder zu dröhnend. Evtl. will ich auch zuviel, da ich im Moment die neue Amon Amarth Scheibe als Referenz gegenhöre. Aber auf der anderen Seite denke ich mir, das muss doch eigentlich machbar sein.
 
Hi,

coole Double-[g=118]Bass[/g] - ab sofort in Ruhe lassen: knackt gut.

Mein mulmender Bassbereich: Chancen, Risiken und Nebenwirkungen

Ein Aufsatz über die Problematik tiefer Töne und Lösungsvorschläge
(Untertitel: die perfekte Welle)

Einleitung:
Richtige tiefe Töne brauchen Platz – zeitlich und frequenzmäßig gesehen. Die Dinger sind behäbig, launisch und neigen dazu, sich zum falschen Zeitpunkt und am falschen Ort aufzublasen und den Dicken zu machen. In der Literatur ist nicht zu Unrecht immer wieder vom „Familienvater“ des Frequenzbereichs die Rede. Stell dir so ein richtig tiefes D mit einer Flasche Bier im Fernsehsessel bei der Sportschau vor: da hast du dein Problem erstklassig visualisiert.

Da wir heute mal ein bisschen konservativ eingestellt sind kommt eine Scheidung nicht in Frage (Das wäre dann „Blowin‘ in the wind“ zur Wandergitarre singen).

Gott sei Dank gewinnt selbst die trübste Macho-Pflaume, wenn man ihm eine attraktive, nette, wortgewandte und gut organisierte Dame zur Seite stellt.

– Die erledigt blitzschnell Sachen, für die er 2 Wochen Planung und ein paar Vitamintabletten bräuchte, ganz nebenbei,
– glättet die Wogen, wenn ihn wieder irgend so ein „Käskopp mit Wohnwagen“ am rechts-Überholen hindert
– vermeidet Skandale und Ausbürgerung, indem sie jederzeit nett und intelligent mit Leuten plaudern kann, denen er die richtige Meinung über Rot-Weiß Essen am liebsten einprügeln würde.

Den Bassbereich als Pärchen oder gut funktionierendes Ehepaar behandelt kann jederzeit helfen:
1.) Spur kopieren.
2.) #1 kümmert sich um die tiefen und #2 um die höheren Töne
3.) Beide verschieden EQ’en. #1 läuft über 200 Hz friedlich aus, #2 setzt eigentlich erst bei 250 Hz ein (nicht zu hart getrennt)
4.) Beide verschieden komprimieren: #1 mit den tiefen Tönen kommt nicht gut mit schnellem Release zurecht, also Vorsicht. #2 macht den Knack: langes Attack und kurzes Release
5.) Wenn’s hilft, kann #2 ein bisschen angezerrt werden. Macht es weicher aber auch besser hörbar
6.) Lo und hi-Cut in die Summe hauen und nur Sachen zwischen 200 Hz und 5 KHz behalten. Hier spielt die Musik, hier sind alle wichtigen Informationen. Der [g=118]Bass[/g] darf nicht verloren gehen oder leiser werden, wenn Töne unter 200 Hz fehlen.
7.) Wenn alles glatt gegangen ist, mulmt dabei nichts (jedenfalls im [g=118]Bass[/g]). Wenn es also irgendwo brummt, dann bei Kandidat #1.
8.) Wenn die Suche nach dem guten Sound gegessen ist, kann man mit dem EQ auch retten: Mulmende Töne identifizieren. Ist es z. B. ein “C“, kann man probieren, den Grundtöne und/oder harmonische auszudünnen. Das wäre dann bei 65, 131 und 262 Hz. Faustregel: je schneller die gespielten Töne, um so besser ist es, Grundtöne loszuwerden. Brummt’s bei Balladen, Grundton lassen und die beiden höheren probieren.
9.) Wie in jeder guten Beziehung ergänzt man sich: jeder macht das, was er am besten kann. Also automatisieren, was dein Sequenzer hergibt. Volumen, EQ und – fuchsteufelswild – natürlich auch die Comps.
10.) Am Ende des Tages finden sich beide gemeinsam auf einem [g=183]Bus[/g] wieder, wo dann der „Leveler“ quasi die Rolle der Aromakerzen zum besinnlichen Beisammensein spielt.
11.) Schnell gespielte 16tel (ist klar, bei welchem Teil unser Analogie wir gerade sind, oder? Richtig: Abendessen!) kann man durch Side-chaining in den Griff kriegen oder ganz simpel, indem man [g=118]Bass[/g] und Bassdrum auf einen Buss packt. Comp dazu, gescheit eingestellt und immer wenn dein Klopfer in die Bassdrum latscht, geht der [g=118]Bass[/g] mit runter. Funktioniert blind.


Du musst dabei in Kauf nehmen, dass es sich am Ende wie auf einer Profi-[g=420]CD[/g] anhört. Aber damit kannst du vermutlich leben.

Zum Thema „Räumlichkeit“ fällt mir bestimmt noch die eine oder andere Sache ein, aber für heute habe ich das Forum mal genug vollgespammt ...


Frank
 
@he-vey
was ich an deiner "beinahe-scheidung" nicht ganz verstehe:
warum in 2 spuren trennen? alles, was du beschrieben hat funktioneirt doch auch, wenn es nur eine spur ist..? (stichwort multibandcomp, etc...)
 
Danke, Frank...kommt in mein schlaues Buch...:D

Pepe

Edit
@ Dave: Sorry, das war unhöflich:
Klingt gut für mich...ich bin technisch zu unbedarft, um mehr dazu zu sagen...:)
 
alles, was du beschrieben hat funktioneirt doch auch, wenn es nur eine spur ist..? (stichwort multibandcomp, etc...)
Ja, fast alles.
Ich verzerre aber oft und brauch danach sowieso Einzelspuren für meine beliebte „routen bis der Arzt kommt“ Arbeitsweise ...



Frank
 
Ufffz... gibts da nicht noch eine Musiker-freundliche Variante?

Wenn ich dich also richtig verstanden habe, trenn ichmeine [g=118]Bass[/g]-Spur in zwei verschiedene Spuren. Die eine beinhaltet die tief gespielten Töne, die andere die hohen?

Und "[g=183]Bus[/g]" ist das gleiche wie Gruppenspur, oder? Also Bassdrum und [g=118]Bass[/g] auf eine Gruppe und dort den Kompressor pumpen lassen, damit die Basedrum den [g=118]Bass[/g] wegdrückt?

-------------------------------------------------------------------

"6.) Lo und hi-Cut in die Summe hauen und nur Sachen zwischen 200 Hz und 5 KHz behalten. Hier spielt die Musik, hier sind alle wichtigen Informationen. Der [g=118]Bass[/g] darf nicht verloren gehen oder leiser werden, wenn Töne unter 200 Hz fehlen."

-----------------------------------------------------------------------

Welche Summe meinst du? Die beiden [g=118]Bass[/g]-Spuren nehme ich an? Und ist ein Lo-Cut bei 200 Hz für einen [g=118]Bass[/g] nicht viel zu hoch angesetzt???

:?
 
Wenn ich dich also richtig verstanden habe, trenn ichmeine [g=118]Bass[/g]-Spur in zwei verschiedene Spuren. Die eine beinhaltet die tief gespielten Töne, die andere die hohen?
Nö. Du kopierst die [g=118]Bass[/g]-Spur. Die beiden werden nach [g=349]Frequenz[/g] getrannt, nicht nach Tonhöhe.

Und "[g=183]Bus[/g]" ist das gleiche wie Gruppenspur, oder? Also Bassdrum und [g=118]Bass[/g] auf eine Gruppe und dort den Kompressor pumpen lassen, damit die Basedrum den [g=118]Bass[/g] wegdrückt?
Genau.

Welche Summe meinst du? Die beiden [g=118]Bass[/g]-Spuren nehme ich an? Und ist ein Lo-Cut bei 200 Hz für einen [g=118]Bass[/g] nicht viel zu hoch angesetzt???
Die Cuts kommen – nur zum testen – in deine Stereo-Summe (L/R-Out). Das ist nur eine Kontrolle, ob dein [g=118]Bass[/g] auch auf einem Küchenradio zu hören ist. Nicht, weil Leute auf Küchenradios hören, sondern weil Bässe, die nur fundamental vorhanden sind, unheimliche Energieverschwender sind. Da wird es nie richtig laut und du hast Stress mit wummern, weil dein Summencomp malochen muss wie ein Wahnsinniger. Immer ein dankbarer Ansatz für „Unfall-Forschung“.

Danke, Frank...kommt in mein schlaues Buch...
Supi, danke.
Und ich hoffe nicht nur, weil ich dein „dummbatziges und nutzloses“ Buch schon voll gelabert habe ;-)



Frank
 
Und ich hoffe nicht nur, weil ich dein „dummbatziges und nutzloses“ Buch schon voll gelabert habe

Nix da...solch ausformulierte Tips sind für Techniknoobs wie mich pures Gold!
Ist schon in "Word" kopiert und kommt unter's Kopfkissen!

Pepe :)
 
song ist wieder echt goil !!!

und für einen besseren mix und ein bisschen hinter die kulissen zu blicken kann ich nur die bücher von f. tischmeyer empfehlen: internal mixing und audio-mastering mit pc-workstation.

ich kann zwar noch nicht alles umsetzen und nachvollziehen, aber zumindest fallen mir bei meinen referenz-stücken jetzt sachen auf, die ich vorher noch nicht gehört habe... (und hoffe, dass meine songs auch besser werden)

schöne grüße
andreas
 

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