Preamp

[mr_saz]

Hallo ihr Lieben,

die Anschaffung eines exterenen Preamps ist meiner recherche nach ein doch recht umstrittenes Thema. Die Einen sind der Meinung, man könne bessere Aufnahmen damit erzielen, als mit den Preamps im Interface. Die Anderen widerum nutzen es für Klangformung oder brauchen einen starken Preamp für dynamische und Bändchenmikrofone. Andere wiederum sind der Meinung, dass die Preamps des Interfaces für alle Aufgaben eine ordentliche Arbeit leisten und man kein externes Preamp braucht.

Mich würde gerne interessieren aus welchen Gründen ihr, welches Preamp gekauft habt und welche hörbaren Unterschiede ihr zu eurem Interface-Preamp habt.

Vielen Dank im Voraus.


Grüße

 

[Gel Mitglieder 67478]

Schwierige Frage, weil es bei einem Vergleich immer auf das ankommt, was du schon hast.

Beispiel (Ohne den Klang usw. zu berücksichtigen):
Ein Sm7b braucht z.b. viel Gain. Wenn der Preamp in deinem Interface ausreichend ist, ist alles cool.
Wenn nicht, brauchst du ein externen Preamp mit mehr Power.
Anders kann man für den Fall aber auch ein Fethead in die Kette klemmen.

Es kommt immer ganz auf den Fall an. Generelle Aussagen darüber sind eher schwer.

 

[Entone]

Mich würde gerne interessieren aus welchen Gründen ihr, welches Preamp gekauft habt und welche hörbaren Unterschiede ihr zu eurem Interface-Preamp habt.

Ich habe einen GAP (Neve-artig) und einen Warm Audio (API-artig).

Der GAP sättigt mehr bzw. verzerrt und komprimiert früher. Der Sound wird weicher, sättigt eher in den Tiefen und setzt sich gut durch. Für Gesang gefällt mir das sehr gut, vor allem weil mein trafoloses Gesangsmikro allein eher nüchtern klingt.

Der WA komprimiert nicht so stark, wenn er zerrt, dann gleich sehr stark. Man muss also aufpassen, denn der Sweet Spot der leichten Kompression/Zerre im gut klingenden Bereich ist hier wesentlich enger als beim GAP. Die Zerre ist auch eher im oberen Bereich, also eine andere Farbe und eben nicht so stark, bevor der (hier recht abrupt einsetzende) eher unbrauchbare stark verzerrte Bereich einsetzt. Der Warm Audio hat auch einen DI-In mit höherer Impedanz (2 MOhm), was ihn für die direkte Instrumentenaufnahme z.B. von E-Bässen prädestiniert. Die bekommen dann schon gleich die leichte Färbung ab, was mir sehr gut gefällt.

Die Einen sind der Meinung, man könne bessere Aufnahmen damit erzielen, als mit den Preamps im Interface.

Ob die Aufnahme besser wird, ist fraglich. Am wichtigsten ist die Performance. Man kann mit der gezielten Wahl eines Preamps den Klang schon in eine gewisse Richtung drücken, wo man ihn dann später haben will.

Die Anderen widerum nutzen es für Klangformung

So sehe ich es bei mir.

oder brauchen einen starken Preamp für dynamische und Bändchenmikrofone.

Das kommt natürlich aufs Interface an und wie laut die Signalquelle ist. Ich nehme mit dynamischen und Bändchen fast nur laute Instrumente (E-Gitarrenamps, Schlagzeug) ab, da braucht man dann wieder nicht so viel Verstärkung.

Andere wiederum sind der Meinung, dass die Preamps des Interfaces für alle Aufgaben eine ordentliche Arbeit leisten und man kein externes Preamp braucht.

Das kann man schon durchaus so sehen, weil man ja auch viel Farbe mit Plugins ins Spiel bringen kann. Ich habe die Preamps auch deshalb, weil ich viele für Mehrspuraufnahmen brauche. Da ist denn natürlich interessant, auch mal mit verschiedenen Farben zu experimentieren. Ich hätte mir natürlich auch ein paar externe neutrale Preamps kaufen können. Aber der Spieltrieb lässt einen dann auch mal Experimente machen.