Phase 22: Gitarre verrauscht und kaum zu hören

H

hurz

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Hallo liebe Leute,

ich bin noch ein enormer Anfänger in Sachen Homerecording und habe eigentlich den einzigen Wunsch, ein bisschen auf meiner [g=422]Gitarre[/g] rumzuhauen und das Ergebnis auf meinem PC festzuhalten.

Dazu habe ich mir vor ca. einer Woche eine Soundkarte zugelegt, die mir mehrfach empfohlen wurde: Phase 22 von TerraTec Producer. Nötige (Mono-) Klinkenkabel habe ich mir ebenfalls besorgt, ein Ende in meine [g=422]Gitarre[/g] gesteckt und das andere in die Soundkarte.

Das Ergebnis war überraschend und deprimierend: ein kaum hörbarer, völlig verrauschter Klang, der sogar bei meiner OnBoard-Soundkarte noch besser war.

Ich also völlig enttäuscht, versuche es mit einem zweiten Kabel - und siehe da: es klang toll! Genau so hatte ich mir es vorgestellt.

Jetzt, eine Woche und ca. 5 PC-Abstürze später, die Ernüchterung: plötzlich wieder dieses hässliche Rauschen, die [g=422]Gitarre[/g] kaum zu hören, egal wie ich an den Kabeln zupfe und zerre. Was mir aufgefallen ist: In dem Verstärker in der (halbakkustischen) [g=422]Gitarre[/g] leuchtete bei guter Funktion ein Lichtlein namens "Battery", das jetzt nicht mehr leuchtet.

Kann es also sein, dass die Soundkarte kaputt ist? Oder muss es an den (neu gekauften) Kabeln liegen? Oder mache ich etwas falsch?

Grüße,
hurz
 
[g=176]DI-Box[/g]!

auf blaues kann man draufklicken;)
 
Der Trick bei der Sache wird sein, dass man für die direkt Aufnahme von der [g=422]Gitarre[/g] über den eingebauten Tonabnehmer (soweit ich das jetzt daraus schließen konnte) einen Vorverstärker braucht, weil das Signal vom Tonabnehmer sehr schwach ist, weswegen auch das Grundrauschen im Verhältnis enorm ist. Wie es scheint hat deine [g=422]Gitarre[/g] einen Vorverstärker eingebaut, der mit ner Batterie betrieben wird. Dass die Qualität jetzt wieder schlechter ist wird wohl damit zusammenhängen, dass die Batterie, ersichtlich wahrscheinlich an der Anzeige, leer ist, der Vorverstärler also nichts mehr macht. Versuch mal, bei der [g=422]Gitarre[/g] irgendwie die Batterie auszutauschen.
Das wäre, was mir im Moment dazu einfällt.
 
So einfach funktioniert die Welt... Neue Batterie rein und alles läuft wie gewünscht... :)

Ich hab jetzt aber eine weiterführende Frage in dieselbe Richtung: Ich hab mir auch ein Mikro besorgt, mit Kabel von [g=15]XLR[/g] auf Klinke. Wenn ich dieses Mikro in die Soundkarte stecke (also anschließe, meine ich... *räusper*), kommt am PC kaum Sound an.

Mit ein bisschen Nachdenken erkenne ich Parallelen:
[g=422]Gitarre[/g] leise -> Vorverstärker (eingebaut)
Mikro leise -> Vorverstärker (nicht eingebaut? :()

Ist also des Rätsels Lösung, einen Vorverstärker zu benutzen (hilfe, woher nehmen?!) oder bin ich auch in diesem Fall blöd? (Das Mikro hat nur einen Ein- und Ausschaltknopf und oben steht "Omnitronic M-60 Dynamic Studio Mircophone")

Ich bedanke mich für die kompetente Hilfe!
 
Für das Mic brauchst Du auf jeden Fall einen Mic-Preamp. Der verstärkt die sehr leisen Mic-Signale (oft nur 0,5 mV) auf die "Studionorm" +4dBu (1,23 V), auf die auch die Phase22 ausgelegt ist.

Praktischer sind jedoch Kleinstmischpulte (etwa mit 2x Mic-In-Mono + 2x Line-In-Stereo), die es neu bereits ab ~ 60 EUR gibt, gebraucht noch günstiger. Die sind zudem nur wenig teurer als reine Mic-Preamps.

Damit hast Du dann gleich auch eine nützliche Anschluß-Zentrale für die Phase22 mit separaten Out für die Abhöre, Rec-Out, Kopfhörer Out, EQ uvam. Wenn Du so ein Teil erst mal hast wirst Du es nie wieder missen wollen - ich jedenfalls könnte ohne meinen Mischer nicht mehr leben ;-)

Gruß
Werner
 
Für das Mic brauchst Du auf jeden Fall einen Mic-Preamp. Der verstärkt die sehr leisen Mic-Signale (oft nur 0,5 mV) auf die "Studionorm" +4dBu (1,23 V), auf die auch die Phase22 ausgelegt ist.

Praktischer sind jedoch Kleinstmischpulte (etwa mit 2x Mic-In-Mono + 2x Line-In-Stereo), die es neu bereits ab ~ 60 EUR gibt, gebraucht noch günstiger. Die sind zudem nur wenig teurer als reine Mic-Preamps.

Soweit verstanden...

Damit hast Du dann gleich auch eine nützliche Anschluß-Zentrale für die Phase22 mit separaten Out für die Abhöre, Rec-Out, Kopfhörer Out, EQ uvam.

Soweit nicht verstanden...

Ich schließe doch so ein Mischpult dann VOR die Soundkarte? Also im Endeffekt kommt dann aus diesem Mischpult nur ein Anschlusskabel raus, das ich in meine Soundkarte stecke, oder? Oder hat jeder Mischpult-Eingang auch einen entsprechenden Ausgang?

Und mit Abhöre, Rec-Out und Kopfhörer-Out fange ich auch irgendwie nichts an...

Ich hoffe, ich stelle mich nicht zu blöd an...

Vielen Dank für die Hilfe!
 
Als Beispiel mal der empfehlenswerte Kleinmixer SOUNDCRAFT COMPACT 4
https://www.thomann.de/de/soundcraft_compact_4.htm
(Dort unter "Smart Navigator" mal auf "Broschüre" klicken für eine Kurzinfo bzw. auf "Manual" für das leider englische aber dafür ausführliche Handbuch).

Dieser Mixer hat etliche Ein-/Ausgänge:
1) An "Record Out" wird der analoge Eingang der Soundkarte angeschlossen, damit Du z.B. ein oder zwei Mics etwa in Cubase aufnehmen kannst. Die Schalter "Record" des Mischers bestimmen dabei die aufzunehmende/n Quelle/n.
2) Am "Mix-Out" (normalerweise - je nachdem kann auch "[g=226]Monitor[/g] Out" sinnvoller sein) wird Dein Endverstärker (wo die Boxen dranhängen) angeschlossen.
3) Am "Engineer Out" wird der Kopfhörer des Produzenten angeschlossen.
4) Am "Artist Out" wird der Kopfhörer etwa des/r SängerIn angeschlossen.
5) Am "Playback In" wird der analoge Ausgang der Soundkarte angeschlossen.
6) Am "Mic In 1" bzw. "Mic In 2" hängen 1-2 angeschlossene Mikrophone.
7) Am "Eingangskanal 2" können (dank des DI-Schalters) bei Bedarf auch alternativ E-Gitarren bzw. E-Bässe ohne eigene Pre-Amps direkt angeschlossen werden.
8) An den beiden "Line-In-Stereo" können weitere Geräte angeschlossen werden, etwa Synths oder sogar Plattenspieler.
9) Uvam: Das sind nur einige simple Beispiele - die "Inserts" der beiden Mic-Kanäle kann man z.B. zum Einschleusen von Hardeware-Kompressoren gebrauchen oder bei Bedarf von dort die beiden Mics mit der Phase22 aufnehmen (unter Umgehung der [g=226]Monitor[/g]-/Mix-Busse dieses Mischers) oder ....

Was bedeutet das praktisch z.B. für die Phase22:
a) Die Phase22 ist nun fest mit dem Mischer verbunden, egal was Du machst - da brauchst Du normalerweise nichts mehr umstecken.
b) Gleichzeitig hast Du am Mischer aber auch die Abhör-Anlage (kurz: "Abhöre") mit den Boxen, ein oder zwei Kopfhörer sowie 1-2 Mics angeschlossen - da brauchst Du ebenfalls normalerweise nichts mehr umstecken.
c) Du kannst nun am Mischer einstellen, was die Phase22 aufnehmen soll.
d) Du kannst nun am Mischer einstellen, was der bzw. die Kopfhörer sowie die Ausgänge "Mix Out" und "[g=226]Monitor[/g] Out" wiedergeben sollen.
e) Wiedergabespuren von Cubase können leicht dazugemischt werden, damit z.B. der/die SängerIn beim Einsingen das komplette Arrangement mit hören kann.
f) Du kannst natürlich auch "nur" das komplette Cubase-Arrangement (vom Line-Out der Phase22) abhören.

Das meine ich mit "nützliche Anschluß-Zentrale":
Wenn Du so was mal hast, wirst Du es wirklich nie mehr missen wollen, weil dann alle angeschlossenen Geräte fest verdrahtet sind (Du also nichts mehr umstecken mußt) und der gewünschten Signalfluß (das sogenannte "Routing") direkt am Mischer eingestellt werden kann.

Der in diesem Beispiel genannte Kleinmischer SOUNDCRAFT COMPACT 4 ist für solche Fälle übrigens ideal geeignet sowie auch (laut anderen Forenmitgliedern hier) robust und klanglich OK. Da er zudem eine (zuschaltbare) "[g=76]Phantomspeisung[/g]" bietet, kannst Du daran später auch professionelle Kondensatormikrophone anschließen, die sowas benötigen.

Wenn Du nun noch dessen Preis mit reinen Mic-Preamps vergleichst wirst Du verstehen, daß so ein Mischer für recht wenig mehr Geld unvergleichlich mehr Möglichkeiten als so ein Mic-Preamp bietet.

Gruß
Werner
 
Wow, ich bin begeistert von so schnellen und informativen Beiträgen in diesem Forum! Vielen Dank für diese Mühe!

Also ich habe mir das Mischpult mal in der 3D-Ansicht angesehen und ich glaube, ich habe soweit alles verstanden...

Dabei sind mir aber jetzt ein paar Fragen gekommen...

1) Der Micro-Eingang am Mischpult ist als [g=15]XLR[/g] und als Klinke möglich... Mein Micro hat einen [g=15]XLR[/g]-Ausgang, mitgeliefert wurde aber nur ein Kabel, das von [g=15]XLR[/g] auf Klinke "umschaltet". Ist damit ein Qualitätsverlust verbunden, oder macht das nichts?

2) Die beiden Line-In-Eingänge am Mischpult (stereo 1 & 2) haben nur Cinch-Eingänge (wenn ich das richtig erkenne). Ich "arbeite" bisher aber nur mit Klinke-Kabeln ([g=422]Gitarre[/g], E-Piano). Heißt das jetzt Adapter-Sturm-Kaufen, oder gibt es ohnehin bessere Cinchkabel?

3) Hat Cinch gegenüber Klinke einen Vorteil?

4) Ich besitze eigentlich nur Klinke-Mono-Kabel, und habe Stereo-Kabel auch nicht zum Kauf angeboten gesehen. Wenn ich von meiner [g=422]Gitarre[/g] jetzt also den Sound durch ein Klinke-Mono-Kabel jage und dann über einen Adapter auf die zwei Cinch-Kanäle verteilen lasse, kommt doch auf einem (Links oder Rechts) nichts an, oder?! Ist das ein Problem bei der Aufnahme?
(Ich habe das Problem zurzeit bei der Soundausgabe, denn aus der Soundkarte kommen ja zwei Mono-Kanäle, meine Boxen besitzen aber nur ein (Stereo-)anschlusskabel. Der Sound kommt also immer nur aus einer der beiden Boxen, noch schlimmer ist es natürlich beim Kopfhörer. Ich habe jetzt Y-Stereoadapter bestellt, die dem Problem hoffentlich Abhilfe schaffen)

Ich bedanke mich nochmals für die ausführliche Hilfe hier!
 
zu 1.
Es wird ein Kabel von [g=15]XLR[/g] auf [g=15]XLR[/g] benötigt

zu 2.
Ja. Adapter kaufen.

zu 3.
Das ist eine blöde Frage.
Nächste Frage bitte !

zu 4.
In diesem speziellen Fall käme natürlich auf beiden Seiten was an.
Aber: Für den Anschluss einer E-[g=422]Gitarre[/g] hat der Compact4 eine eigene spezielle Klinkenbuchse.

Um Deine Billigboxen mit der Sopundkarte zu verbinden benötigst Du in der Tat ein Y-Kabel. 2x Klinke auf 1x Stereoklinke.
 
Danke für die schnelle Hilfe!

zu 3.
Das ist eine blöde Frage.
Nächste Frage bitte !

Warum ist die Frage blöd? Kleine Klinke ist ja bspw. qualitativ schlechter als große Klinke, warum kann dann nicht auch ein Qualitätsunterschied zwischen Klinke und Cinch sein? Oder sind das die berühmten Äpfel und Birnen?
 
zu 3)

Zweipolige "unsymmetrische" Mono-Klinkenkabel sind in der Regel mechanisch etwas robuster als Cinchkabel, und dank des größeren Kabeldurchmessers zumeist "niederkapazitiver", was längere Kabellängen erlaubt.
Hochwertige Cinchkabel (mit "dicken Kabeln" und evtl. sogar vergoldeten Kontakten) klingen im Vergleich dazu in der Praxis aber nicht schlechter, wenn sie max. 2 - 2,5 m lang sind.
Von superbilligen Cinchkabeln mit oft nur 1,5 mm Leitungsdurchmesser (von außen gemessen) kann ich aber nur dringend abraten!

Ich selber verwende (mal abgesehen von Mics) zumeist auch (jeweils möglichst kurze) Cinchkabel - dafür stecken ein dutzend Adapter Klinke-Male/Cinch-Female in meinem 16-Kanal-Mischer, der fast ausschließlich Klinkenanschlüsse hat.

zu 1)
Es gibt Adapter ([g=15]XLR[/g]-Male/Klinke-Female), mit dem Du Dein bisheriges Mic-Kabel ohne Qualitätsverlust an so einem Mischer betreiben kannst.

Noch zur Info:
In der Praxis geht es leider nicht ohne Adapter :-(
Ich selber habe eine ganze Kiste voll mit diversen verschiedenen Kabeln und 'zig selbstgelöteten Adaptern, damit ich Bedarf jegliches Audio-Gerät mit meinem Mischer verbinden kann.
Das ist zugegebenermaßen nervig, aber es gibt letztlich keine Alternative dazu - damit muß man halt leben.

Gruß
Werner
 

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