Pentatonik = Wozu?? (Gitarre)

[Tuberizer]

Hi liebe Kinder,

ich stelle mir gerade die Frage - und kann sie mir nicht nicht wirklich beantworten - wozu üben alle Gitarristen die Pentatonik, wozu ist sie gut?

Beim Solospiel in einer Tonart kann ich ALLE Töne dieser Tonart benutzen, nicht nur die sogenannten "sicheren" Töne der Pentatonik. Soliere ich auf einem Stück z.B. in a-moll, kann ich auch F und H verwenden und nicht nur die Töne der Pentatonik. Sie sind Leit- und Strebeton, klar, aber so lange ich das weiss und sie entsprechend gebrauche kann ich sie verwenden.

Ist die Pentatonik also nur eine Art Hilfsgerüst mit der sich der Gitarrist - sobald er sie drauf hat - weitere Skalen und Tonleitern erarbeiten kann? Oder gibt es tatsächlich Anwendungsgebiete, wo (zumindest im Wesentlichen) vornehmlich Töne einer Pentatonik gezockt werden?

 

[Dodo_I]

Die Pentatonik ist die Bluestonleiter und damit Grundlage sehr vieler "Gitarrenmusik" ...

 

[SidV]

wo (zumindest im Wesentlichen) vornehmlich Töne einer Pentatonik gezockt werden?

Ähm, wie wärs mit Rock, Blues, Soul, Gospel, Jazz. Schon mal von gehört?

 

[Kosaken-Kaffee]

Penta (= 5), also Pentatonik ist sehr praktisch, weil man sie mit einer Hand spielen kann.

 

[TGud]

weil man sie mit einer Hand spielen kann.

 

[AndiPaulo]

Ist die Pentatonik also nur eine Art Hilfsgerüst mit der sich der Gitarrist - sobald er sie drauf hat - weitere Skalen und Tonleitern erarbeiten kann?

...oder er lernt nix dazu und bleibt bei der Pentatonik stehen. Für die Leute gibt´s ne Selbsthilfegruppe: anonyme Pentatoniker.

 

[Can]

Die Pentatonik-Skala (in dur oder moll) ist halt eine melodisch sehr sehr starke Struktur. Nicht ohne Grund bestehen die Melodien vieler Stücke (Pop, Jazz, Filmmusik ...) hauptsächlich aus Tönen dieser Skala. Die hat schon ihre Berechtigung.

Aber wie überall: Nur Pentatonik ist auch langweilig. Es ist also eine (melodische) Farbe, ein Stilmittel, ein Impro-Konzept. Und zwar eines, das auch noch sehr schnell erlernbar ist und oft gut klingt.

Beim Solospiel in einer Tonart kann ich ALLE Töne dieser Tonart benutzen, nicht nur die sogenannten "sicheren" Töne der Pentatonik. Soliere ich auf einem Stück z.B. in a-moll, kann ich auch F und H verwenden und nicht nur die Töne der Pentatonik. Sie sind Leit- und Strebeton, klar, aber so lange ich das weiss und sie entsprechend gebrauche kann ich sie verwenden.

Es gibt aber auch Stücke, die in Moll dorisch stehen (z.B. Scarborough Fair) und nicht in natürlich Moll. In A-moll dorisch gibt's kein F, sondern man spielt F#. Und dann gibt's A-moll phrygisch (nicht ganz so verbreitet in der Popmusik, dafür umso mehr in der Kirchenmusik und auch im Jazz), hier ist die 2. Stufe Bb anstatt H.

Das wären also zwei Beispiele, wo du, wenn du H oder F gespielt hast, merkst, dass die beiden Töne gerade nicht so gepasst haben Die Pentatonik passt aber auch in diesen beiden Fällen. Ist also wirklich ein sehr universelles Werkzeug

(Achso, bevor jemand meckert: Klar kann man immer ALLE Töne spielen, wenn man weiß, wie. Wenn man einen Ton, der eigentlich nicht in der Skala vorkommt, spielt und den gelungen auflöst, funktioniert das natürlich...)

Gruß Can

 

[Tuberizer]

Grundsätzlich finde ich Eure Antworten sehr interessant - sie zeigen nämlich, dass es keiner (außer vielleicht Can) so richtig weiß. Ich schließe mich selbst da ausdrücklich ein, sonst hätte ich diesen Thread nicht eröffnet.

Es gibt aber auch Stücke, die in Moll dorisch stehen (z.B. Scarborough Fair) und nicht in natürlich Moll. In A-moll dorisch gibt's kein F, sondern man spielt F#. Und dann gibt's A-moll phrygisch (nicht ganz so verbreitet in der Popmusik, dafür umso mehr in der Kirchenmusik und auch im Jazz), hier ist die 2. Stufe Bb anstatt H.

Das wären also zwei Beispiele, wo du, wenn du H oder F gespielt hast, merkst, dass die beiden Töne gerade nicht so gepasst haben Die Pentatonik passt aber auch in diesen beiden Fällen. Ist also wirklich ein sehr universelles Werkzeug

Ja ok, das Beispiel hat aber nur Gültigkeit, so lange ich als Solo-Gitarrist nicht weiss, dass es sich möglicherweise um a-moll dorisch oder phrygisch handelt. Dann kann ich mir mit der Pentatonik behelfen. Wenn ich es aber weiss - was ja normalerweise der Fall ist - dann gibts keine Probleme alle Töne der entsprechenden Tonleiter zu verwenden. Die Pentatonik bleibt also ein Hilfskonstrukt, wenn ich das richtig sehe.

Die Pentatonik ist die Bluestonleiter und damit Grundlage sehr vieler "Gitarrenmusik" ...

Das ist schlicht falsch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bluestonleiter

 

[Dodo_I]

Grundsätzlich finde ich Eure Antworten sehr interessant - sie zeigen nämlich, dass es keiner (außer vielleicht Can) so richtig weiß.

Grundsätzlich finde ich Deine Antwort sehr interessant. Sie zeigt nämlich, dass Du gar nicht verstehst, was Andere Dir erklären.

 

[Tuberizer]

Grundsätzlich finde ich Eure Antworten sehr interessant - sie zeigen nämlich, dass es keiner (außer vielleicht Can) so richtig weiß.

Grundsätzlich finde ich Deine Antwort sehr interessant. Sie zeigt nämlich, dass Du gar nicht verstehst, was Andere Dir erklären.

Warum so aggro? Du zitierst mich verkürzt. Ich hab mich selbst mit eingeschlossen.

Und guck Dir mal an was Du sagst, Pentatonik ist die Bluestonleiter. Quatsch ist das. Check den von mir verlinkten Wikipedia-Artikel. 6 oder 7 Töne hat die Bluestonleiter, nicht 5. Die Pentatonik ist die Basis der Bluestonleiter, nicht mehr. Sie ist aber - wenn man so will - auch Basis der natürlich oder harmonschen Moll-Tonleiter.

 

[litoni]

Auch wenn es sich "nur" um Pentatonik handelt, solltest du zuerst die Kirchentonleiter verstehen ! Denn du kannst auf jedem leitereigenen Ton eine neue Tonleiter mit verschiedenen Fingersätzen kreieren. Bei der Pentatonik fehlen halt die Sekund und Sext, ansonsten kannst du mit den gleichen leitereigenen Tönen weitere Skalen bilden wie in der Kirchentonleiter. Die Pentatonik ist halt speziell auf der Gitarre eine sehr populäre Skala, von Jazz bis zu heutigen Stilen.
Um die Pentatonik in ihrer Anwendung besser zu verstehen, empfehle ich unbedingt folgenden link:
(wenn du das mal drauf hast dann kannst du dich schon als recht guten Gitarristen nennen )

https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/skalen-workout-pentatonic-scale.html

 

[Tuberizer]

Um die Pentatonik in ihrer Anwendung besser zu verstehen, empfehle ich unbedingt folgenden link:
wenn du das mal drauf hast dann kannst du dich schon als recht guten Gitarristen nennen

https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/skalen-workout-pentatonic-scale.html

Das sieht sehr interessant aus, das zieh ich mir mal rein. Danke!

 

[Froschkapitaen]

Hier fliegt ja alles durcheinander, der arme Kerl.

Mit dem Bondeo Artikel wirst du ganz gut bedient sein.

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Als Gitarrist/Bassist ist es megapraktisch, schon alleine weil ich sicher solieren kann und die Strukturen sehr sehr oft anwendbar sind.

 

[BendedSkies]

Das herausstechendste Merkmal der Pentatonik ist, dass alle Töne miteinander harmonieren.
Das kommt daher, dass gegenüber einer Dur-Tonleiter mit 7 verschiedenen Tönen diejenigen Töne, die die Halbtonschritte 3/4 und 7/8 hervorbringen, fehlen.

Wozu ist das gut?
Man kann super einfach ein Solo auf der Gitarre in einer Pentatonik spielen und alle Töne passen immer rein (vorausgesetzt, man kennt die Grundtonart) und passen sogar zusammen!

Anderes Beispiel:
Alle schwarzen Tasten eines Klaviers ergeben eine pentatonische Tonleiter.
Selbst jemanden, der keine Ahnung vom Klavierspielen hat, kannst du sagen, er soll nur auf den schwarzen Tasten rumdrücken und es wird immer harmonisch klingen.

 

[Kosaken-Kaffee]

Selbst jemanden, der keine Ahnung vom Klavierspielen hat, kannst du ihm sagen, er soll nur auf den schwarzen Tasten rumdrücken und es wird immer harmonisch klingen.

Das ist dann, wenn's Chinesisch klingt.

 

[BendedSkies]

Das ist dann, wenn's Chinesisch klingt.

Jo. Die Chinesen nutzen die Pentatonik ja auch schon seit ein paar tausend Jahren.
Einen Jazzsong oder Popsong nur mit der Pentatonik-Skala zu schreiben wäre zwar möglich, aber sehr langweilig.
Bei Jazz müssen unbeding die "Blue-Notes" rein und Pop/Rock können auch ein paar Halbtonschritte nicht schaden, da sie für die notwendige Spannung sorgen.

 

[Tuberizer]

Man kann super einfach ein Solo auf der Gitarre in einer Pentatonik spielen und alle Töne passen immer rein (vorausgesetzt, man kennt die Grundtonart) und passen sogar zusammen!

Danke für Deine Antwort!
Mmmh, unter der Voraussetzung, dass ich die Grundtonart kenne, kann ich aber doch ALLE Töne der entsprechenden Tonart beim Solo verwenden. Ich weiss, dass die Quarte und die Septime Leit/Strebetöne sind, also aufgelöst werden wollen. Aber sie können doch - wenn ich die Grundtonart kenne, wie du schreibst - auf keinen Fall falsch sein.

Wozu also die Pentatonik? Kannst Du mir das noch etwas genauer erklären?

 

[Schlumpfpeter]

Selbst jemanden, der keine Ahnung vom Klavierspielen hat, kannst du ihm sagen, er soll nur auf den schwarzen Tasten rumdrücken und es wird immer harmonisch klingen.

Das ist dann, wenn's Chinesisch klingt.

Hab ich auch grad gedacht

 

[Froschkapitaen]

Man kann super einfach ein Solo auf der Gitarre in einer Pentatonik spielen und alle Töne passen immer rein (vorausgesetzt, man kennt die Grundtonart) und passen sogar zusammen!

Danke für Deine Antwort!
Mmmh, unter der Voraussetzung, dass ich die Grundtonart kenne, kann ich aber doch ALLE Töne der entsprechenden Tonart beim Solo verwenden.

Kann man so machen.

Klingt halt scheisse.