Multibandkompressor zum Verdichten

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Invisible

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Hallo,
ich wollt mir mal hier ein paar Infos einholen bezüglich der groben Arbeitsweise eines Multibandkompressors.
Man sagt ja das bei Mastern ein Multibandkompressor sehr gut geeignet ist um gewisse Frequenzen nochmal zu verdichten und auf diesen Wege auch einen "Druckvolleren" Sound zu bekommen, sprich auch einen Lautheitsgewinn etc.

Wie geht Ihr bei sowas vor? Ich habe einen Mix welcher mir vom Grundsound echt gut gefällt aber gegen einen handelsüblich Mix von [g=420]CD[/g] nicht ankommt, weil es an Lautheit, und wie man so schön sagt an, "Druck" fehlt.

Woher weiss (höre) ich welche Frequenzen ich noch verdichten muss um auf ein ähnliches Ergebniss zu kommen??? Und wie Regelt ihr am Kompressor??
 
indem du dein gehör über lange lange zeit trainierst und dich damit auseinandersetzt was ein solcher multibandkompressor überhaupt macht und vor allem, was er trotz seines tollen namens nicht kann.

hinweise zum "einstellen" usw sind ja vollkommen sinnlos weil jeder mix nunmal anders ist. übe doch einfach damit rum und schau, besser gesagt höre was sich verändert.....

cheers
 
lautheit kannst du schon bei der summenbearbeitung machen, aber druck eher nicht.. der sollte im mix schon sein. durch extremes erhöhen der lautheit nimmt meist der druck eher noch ab, wenn alles platt gefahren wird.
 
Invisible schrieb:
Ich habe einen Mix welcher mir vom Grundsound echt gut gefällt aber gegen einen handelsüblich Mix von [g=420]CD[/g] nicht ankommt, weil es an Lautheit, und wie man so schön sagt an, "Druck" fehlt.

Du wirst mit einem MB mehr Druck hinbekommen und das Marteial (Alter Schwede, was hab ich denn da zusammen getippt) wird sich mehr verdichten aber die Lautheit wird nicht angehoben werden weil auch ein MB die Transienten stehen laesst.

Sofern er korrekt eingestellt ist...
 
Wolfgang, gib mal bitte Tipps wie man den MB oder auch den Kompressor korrekt einstellt.
 
delux0r schrieb:
Wolfgang, gib mal bitte Tipps wie man den MB oder auch den Kompressor korrekt einstellt.

Eine pauschale Einstellung gibt´s da nicht.
Das ist vom Titel und Kompressor abhaengig.

Beim MB ist die Einstellung nicht viel schwieriger als beim SB aber es kostet sehr viel mehr Zeit die Einstellungen unter den einzelnen Baender feinzutunen.
 
Ich weis das pauschale Tipps wirklich genauso gut in die Hose gehen können, aber ich hab mal dazu ein interessantes Videotutorial eines bekannten Recording-podcasts gesehn;-)

darin wird empholen (bezogen auf mastering), den [g=359]Threshold[/g] auf den durchschnittlichen Pegel des einzelnen Bandes zu setzen, und dann vorsichtig zu komprimieren (Ratio.Attack,etc...).
OK, genauer weis ichs jetzt nicht mehr, müsste ich mir nochmal das Video anschauen, aber ich verweise dich trotzdem mal an cubeaudio.de ;-)
 
Hi,

Weil das Thema mich auch interessiert und wieder diese "...kann man pauschal nicht sagen..." Aussagen gefallen sind:

- Wie geht ihr beim Einstellen eines MB Kompressors vor?
- Verwendet ihr eigentlich die Solo-Funktion für einzelne Bänder zum Einstellen?
- Wie sorgt ihr dafür, dass die [g=184]Balance[/g] der [g=349]Frequenz[/g]-Bereiche bestehen bleibt und der Mix nicht kaputt gemacht wird?
- Komprimiert ihr einzelne Bereiche stärker als andere (mehr [g=105]Gain[/g]-Reduction)?
- Songteile, die absichtlich eine schräge Frequenzaufteilung (Stichwort Telefoneffekt....) haben werden vom MB Kompressor oft "entschärft".
Nehmt ihr für den Bereich dann den MB Kompressor raus (2te Spur), oder
nimmt man das in Kauf und mischt den Effekt so stark, dass ein MB Kompressor nichts mehr machen kann oder....?

Also ich bin in letzter Zeit bei folgender Vorgehensweise hängen geblieben:
(schließe nicht aus, das ich da was sub-optimal mache *G)
- Jedes Band mittels Solo anhören und wie bei einem klassischen Kompressor einstellen. Dabei stelle ich Attack nie zu niedrig ein. Speziell im [g=118]Bass[/g]-Bereich kann ein "großzügigerer" Attack sehr viel [g=118]Bass[/g]-Punch bringen.
Bei Release bevorzuge ich die Automatik, sofern möglich.

- Ratio stelle ich nie besonders hoch ein. Zusammen mit dem [g=359]Threshold[/g] stelle ich jedes Band auf eine [g=105]Gain[/g]-Reduction von 3-6dB ein. Das mache ich dann bei jedem Band gleich.

- Ich versuche oft, die Höhen gar nicht bearbeiten zu lassen ([g=46]Bypass[/g]). Klingt offener, aber oft passt es dann nicht mehr zum Rest (Frequenzbalance) und man kommt nicht drum herum.

- Mir fällt es oft schwer rauszuhören, ob ein Frequenzband mehr oder weniger Kompression braucht um vom Dynamikumfach zu den anderen zu passen. Ab und zu, dass ich den [g=118]Bass[/g] oder die unteren Mitten stärker komprimiere, habe da aber auch schon oft Probleme gehabt.

lg. JayT.
 
Also ich kann aus meiner Perspektive sagen, dass ich in den meisten Fällen die Finger davon lasse, da mich oft der MBKomp doch eher überfordert als unterstützt und ich meinen Sound dann eher kaput mache als aufwerte. Zumal ich von der Summenbearbeitung eh nicht viel halte, da ich das meistens "versuche" alles beim Mix schon passend zu regeln...

Obwohl ich zugeben muss, dass JayT's Anmerkungen dennoch plausibel klingen :D

Aber mein Statement jetzt bitte nicht als Stoff zur Grundsatzdiskussion nehmen!!! ;-)
 
ich bin kein profi. zuerst klatsche ich auf jeden kanal ein eq und zieh die frequenzen die platzen schmalbandig runter . danach haue ich manchmal nicht immer einen multibandkompressor rauf um noch mal leicht die höhen und tiefen auszugleichen. auf den output dann noch ein limiter oder ein expander. manchmal merke ich das meine correlation durch den eq eingriff schlimmer geworden ist wenn das passiert. klatsche ich ein plug in namens DIRECTION MIXER rauf das macht den stereo sound wieder mono kompatibel. nun es kann auch sein das ich den bx digital solo nutze um die stereo breite zu verändern. aber ein mutiband kommpressor ist finde ich eher dafür geeignet bestimmte frequenzen rauf oder runter zudrehen. denkt ihr mein arbeitsschritt ist richtig. wenn dich dann kritisiert mich den ich will lernen
 
sazci schrieb:
ich bin kein profi. zuerst klatsche ich auf jeden kanal ein eq und zieh die frequenzen die platzen schmalbandig runter . danach haue ich manchmal nicht immer einen multibandkompressor rauf um noch mal leicht die höhen und tiefen auszugleichen. auf den output dann noch ein limiter oder ein expander. ...
:huh: :huh: :huh: :huh: :huh: :huh:
Ich habe versucht das zu lesen -> bin leider gescheitert.... :)

sazci schrieb:
....
aber ein mutiband kommpressor ist finde ich eher dafür geeignet bestimmte frequenzen rauf oder runter zudrehen.
...
Nein, das sicher nicht. Man kanns als EQ mißbrauchen :-o , ist aber eigentlich für die [g=4]Dynamik[/g]-Bearbeitung gedacht.

@richie1982:
"...Finger davon lassen... "
Oft kein schlechter Vorschlag. Spiele nicht selten ewig an den Einstellungen am Multiband Kompressor, mache immer wieder einen AB-Vergleich mit dem [g=46]Bypass[/g]-Knopf und nehme den MB-Kompressor dann schlußendlich wieder raus. Tolle Sache um viel Zeit zu verschwenden... :D

Bin genauso gegen "Reparieren wir den Mix beim Mastering".
Mal abgesehen von der Qualität des Mixes ist Summenbearbeitung (eben auch mit z.b. einem Multibandkompressor) aber eine zusätzliche Möglichkeit, das Gesamtergebnis zu veredeln. Da wirds dann interessant....

lg. JayT.
 
Also einen MBKomp nur dafür zu verwenden um Frequenzen "rauf und runter zu drehen" finde ich etwas seltsam. Dafür kann ich auch meinen EQ nehmen. Vielleicht habe ich dich aber auch falsch verstanden. Warum packst du ein zusätzliches [g=8]Plugin[/g] drauf um dein Signal monokompatibel zu machen. Warum bekämpfst du nicht die Quelle des Übels?
 
Ich habe letztens den Frevel begangen, anstelle des MBK's einfach die Spur zu kopieren - auf einer alle Höhen weg, auf der anderen alle Bässe weg und beide mit Single Band Kompressoren bearbeitet. Da fällt mir die Bedienung viel leichter und das Ergebnis war für mich überzeugend. Wahrscheinlich wird mir jetzt erklärt, dass das aufgrund der Übergangsfrequenzen bzw. Phasenproblemen nicht geht? Für mich hat's halt funktioniert...
 
goldendawn schrieb:
auf einer alle Höhen weg, auf der anderen alle Bässe weg und beide mit Single Band Kompressoren bearbeitet.

Und was ist da von der Bedienung anders als bei einem 2 Band MBK?
 
Hi,

1.) MB hat in der Summe beim Mix nichts verloren.
2.) Selbst bei der Stereobearbeitung kommt man in 90% der Fälle mit einem guten normalen Comp weiter.

Jedes Band mittels Solo anhören und wie bei einem klassischen Kompressor einstellen.
Absolut nicht. Der ganze Witz an den Dingern ist, sie [g=349]frequenz[/g]-selektiv zu nutzen und damit genau nicht wie einen Fullrange-Comp.

Dabei stelle ich Attack nie zu niedrig ein. Speziell im [g=118]Bass[/g]-Bereich kann ein "großzügigerer" Attack sehr viel [g=118]Bass[/g]-Punch bringen.
Das bringt die Bassdrum besser heraus, weil es dem E-[g=118]Bass[/g] egal ist, wie hoch die Zeit ist. Will man im Umkehrschluss den [g=118]Bass[/g] besser hörbar machen wählt man kurze Attack-Zeiten, um die Bassdrum zu bändigen. Diese Variabilität hat man mit einem normalen Comp sonst nicht und ist die MB-Paradedisziplin. Einer der Gründe, warum man bewußt und zielgerichtet mit den Dingern arbeiten muss.

Bei Release bevorzuge ich die Automatik, sofern möglich.
Vorsicht: böse Falle bei MBs!!!!
Release ist der Regler, der es „grooven“ lässt. Bei normalen Comps funktioniert Auto-Release sehr, sehr oft, da die Releasezeit zwar programmabhängig ist, aber für alles gleich eingestellt wird – ziemlich abhängig von dem Frequenzbereich mit der meisten Energie.
Beim einzelnen Bändern des MB kann das nicht mehr gehen: über [g=118]Bass[/g] und Mitten bis zu Höhen muss die Auto-releasefunktion zu völlig anderen Ergebnissen kommen und die einzelnen Bändern arbeiten im dümmsten Fall gegeneinander!
Bei MBs ist es essentiell, Release bewußt nach der Songgeschwindigkeit einzustellen: etwas kleiner als der Abstand zum nächsten, wichtigen Schlag.

Zusammen mit dem [g=359]Threshold[/g] stelle ich jedes Band auf eine [g=105]Gain[/g]-Reduction von 3-6dB ein. Das mache ich dann bei jedem Band gleich.
Von der Denkweise normaler Comp lösen!
Der Witz ist ja gerade, dass man bestimmte Bereich vor der Kompression „schützen“ kann. Wenn alle Bänder deiselben GR haben kann man sich das Ding quasi fast schenken!

Verwendet ihr eigentlich die Solo-Funktion für einzelne Bänder zum Einstellen?
So gut wie nie. Macht aber im Bassbereich Sinn um Verzerrungen besser zu hören (und zu verhindern)

Wie sorgt ihr dafür, dass die [g=184]Balance[/g] der [g=349]Frequenz[/g]-Bereiche bestehen bleibt und der Mix nicht kaputt gemacht wird?
MB weglassen!
Im Ernst: Haupteinsatzbereich ist es, die [g=184]Balance[/g] zu ändern.
Beispiel: Rock/Popmusik „wärmer“ machen geht OHNE Kompression, indem man die Bänder geschickt wählt. Den Bereich zwischen 120 und 500 Hz ganz leicht anheben hat mit dem MB (digitale [g=43]Filter[/g]) keinerlei Phasenkonsequenzen und klingt viel besser, als dasselbe mit einem EQ zu machen. Das endet nprmalerweise mulmig.

„Radioready“-Arbeiten bestehen im wesentlichen in einer starken Kompression des Bassbereichs für die Kontrolle, dem totalen „in Ruhe lassen“ des Stimmbereichs und einer leichten Absenkung der Höhen, da der folgende Limiter i.d.R. das Gleichgewicht in genau entgegengesetzer Weise gefährdet.

Komprimiert ihr einzelne Bereiche stärker als andere (mehr [g=105]Gain[/g]-Reduction)?
Bassbereich kann bei unbeherrschten Teenager-Mixen schon mal 8:1 erfordern und erhebliche GR, Mitten und Höhen werden außer im Katastrophenfall so gut wie immer in Ruhe gelassen.

Also einen MBKomp nur dafür zu verwenden um Frequenzen "rauf und runter zu drehen" finde ich etwas seltsam. Dafür kann ich auch meinen EQ nehmen.
Genau nicht! Jeder (JEDER) Comp hat Nebenwirkungen. Ein MB mit digitalen Filtern ist immer zu bevorzugen, speziell bei Anhebungen in Bereichen, wo EQs totsicher Katastrophen verursachen (400 - 500 Hz).

Der Trick ist der zielgerichtete Einsatz nach dem Motto „Wenn es nicht kaputt ist, repariere es nicht“.

Kleine S- und nervige HiHat-Probleme: Ein Band zwischen 7500 und 8500 aktivieren - sonst nix
usw.!!
Es müssen nicht alle vier Bänder gleichzeitig laufen.


Frank
 
  • Danke
Reaktionen: MYW
@he-vey:

bestens!
endlich mal jemand der es schön, verständlich vorallem mal sinnig richtig erklärt hat. das sollte man gleich mal als lesezeichen speichern, denn die Fragen "wie funzt ein MB?" oder "benutzt ihr MB, und wenn wie wird sicher noch an die 1023 mal hier gepostet werden!!!
 
Es müssen nicht alle vier Bänder gleichzeitig laufen.

Das ist wohl der wichtigste Satz.
 
Und bei Einzelspuren genauso...
Mit dem ersten Band tieffrequente Rumpler wegkomprimieren... das dritte oder vierte Band als [g=166]De-Esser[/g] hernehmen. Nur da eingreifen wo es brennt.

He-vey schrieb:
Jeder (JEDER) Comp hat Nebenwirkungen.
Mag sein, aber ich denke Du meintest "EQ" ;)
 
Mag sein, aber ich denke Du meintest "EQ"
Hmmpf, logisch :-(
Danke. Konnte ja nicht ahnen, dass es jemand liest.

Okay, nur eine Mega-Panne in dem ganzen Gelaber ... 's is' Freitag ...


Frank
 
Wie schon mehrfach erwähnt (will's aber nochmal unterstreichen), sollte man einen Multiband-Kompressor nicht pauschal auf die Summe klatschen, um dann "laut zu machen" oder nach Druck zu suchen, sondern man hat einen gewissen Task, und den geht man dann gezielt mit dem MBK an.

Wenn man Material von anderen Menschen pre-mastert, kann ein MBK oft Probleme angehen, an die man mit einem Single-Band-Kompressor oder EQ halt nicht rankommt.

Hat man zum Beispiel einen matschigen [g=118]Bass[/g]-Bereich, kann man diesem wieder mehr [g=4]Dynamik[/g] verpassen, damit es eben nicht ein brummender Teppich sondern ein paar definierte [g=118]Bass[/g]-Hits sind (zum Teil unter Zuhilfenahme von Sidechaining aus einem anderen Band).

Oder man kann dem Track ein bisschen eine andere Stimmung aufdrücken. z.B. soll er "wärmer" klingen. Dann komprimiert man die unteren Mitten etwas und hebt sie leicht an. Wenn man sie nur statisch anhebt (per EQ), kann einem schnell die Transparenz des Mixes verloren gehen. Per MBK kann man die "kälteren" Stellen ein wenig auffüllen wärend der Rest unbearbeitet bleibt und somit nicht zu mumpfig wird.

Oder man hat unangenehm schrille Hihats (oder sonstwas), was mit ekelhaften Höhen aufwartet. Senkt man jetzt statisch mit dem EQ ab, kann die Billanz verloren gehen. Per MBK (oder besonders hierbei auch gerne einem dynamischen EQ) kann man die entsprechenden Stellen entschärfen, ohne den Hochton-Bereich zu kastrieren.

Und das gilt natürlich für die Bearbeitung von einzelnen Spuren genauso:
Bestimmte Tasks erfordern bestimmte Tools. Eigentlich sollte es nicht so sein, daß man sich fragt "Hmmm, ich hab hier son MultiBandKompressor .. was kann ich denn jetzt mit dem machen?", sondern, daß man sieht "Ah, ich hab hier ein Problem. Am präzisesten und besten kann ich das nur mit frequenzselektierter Kompression angehen. Und zwar genau hier."



Dann gibt's natürlich auch noch jede Menge kreative Einsatzmöglichkeiten ... aber da darf jeder von selbst drauf kommen. ;)
 

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