Mono vs Stereo Workflow

[pitto]

Hi Leute,

Erst mal allen ein angenehmes Weihnachtsfest. Lasst euch reich beschenken!

hab folgendes Problem, zu dem ich euch gerne befragen möchte:

Bei der Soundauswahl zu einem Track sind die Sounds häufig bereits mit Effekten belegt (NEXUS oder SYLENTH) die Sounds klingen fett und sind meist breit im Stereobild verteilt. Das Problem: Verwende ich mehrere dieser Sounds mit den Effektanteilen, schmiert mir irgendwann mein Mix zu.

Wie sollte ich da vorgehen?

Mir schwebt immer vor, die Einzelspur mono und ohne Effekte zu bouncen, um dann die "songeigenen" Effekte dazu zumischen.

Generell steckt die Frage dahinter, ob es Sinn macht einzelne Spuren tatsächlich erst in Mono bouncen zu haben, um Sie dann später erst mit Stereoeffekten zu mischen....

Hoffentlich hab ich mein Anliegen verständlich machen können....
Gruß, pitto

 

[Ran]

Ich achte meistens bei den Einzelsounds immer darauf, so wenig Effektkram wie nur geht drauf zu haben. Später dann Globale Send Effekte dazu knallen und es wirkt oft homogener. Kann man natürlich nicht immer machen, aber ich fahre damit meistens gut. Evtl die Effektsektion im Synth deaktivieren und ähnliches.

Grüße
Randy

 

[Gast92251]

Ich bin mittlerweile fast komplett ab von irgendwelchen Pseudobreitmachern/FX, die Spuren nur zumatschen.
Viele VSTis verwenden zudem Presets, welche dermassen effektüberladen sind, dass es gar mal schlimme Phasenprobleme geben kann. Im Songkontext eh.
Monospuren/Material rocken/rockt, kann man viel mit anstellen, ist auch oft flexibler, knackiger, punktueller usw. Auch bei den Presets die FX mal ausschalten, per Send usw. neu nachschalten, das wirkt.
Je nach Geschmack und Genre halt, klar.
EDIT: sehe gerade, ist irgendwie komplett ähnlich wie bei Ran.

 

[Can]

Kommt natürlich auch drauf an, wie weit die interne Effektkette den Sound ansich schon ausmacht. Hall und Delays kann man ziemlich problemlos ausschalten und warten, bis man sich dem Mix widmet. Oder zumindest testweise ausschalten und gucken, was dem Song besser tut. Kommt ja auch auf die Anzahl der extra-breiten Synthies an, die man im Song rumfliegen hat...

Mono muss es dann allerdings doch auch nicht unbedingt sein. Synthiesounds mit Effekten, die halt eben stereo sind, haben ja auch ihr besonderes... da muss man die doch nicht unbedingt gnadenlos kastrieren, nur weil Gesang und Triangel von Natur aus auch mono sind Wie wär's einfach mit gezieltem Panorama-Einschränken? Also eben nur so viel Stereo, wie man haben möchte, z.B. nur 50% ...

 

[richie]

Mir schwebt immer vor, die Einzelspur mono und ohne Effekte zu bouncen, um dann die "songeigenen" Effekte dazu zumischen.

Generell steckt die Frage dahinter, ob es Sinn macht einzelne Spuren tatsächlich erst in Mono bouncen zu haben, um Sie dann später erst mit Stereoeffekten zu mischen....

Kommt drauf an. Will ich ne fette Hypersaw, auch ohne zusätzliches Reverb, Delay etc. dann will ich die schon in Stereo. Zur Not Not enge ich halt das Stereobild ein. Man muss ja nicht zwangläufig nur die enthaltenen Effekte nutzen, um den Sound breiter zu bekommen. Es reicht ja schon die Oscs leicht zu verstimmen und jeweils nach links und recht zu verschieben.

Ich sehe da keine Notwendigkeit sich stur für eine Seite zu entscheiden.

 

[P3p0]

Kommt darauf an welchen Sound du anstrebst. Willst du sehr realistisch klingen d.h. Bühne,
Tiefenstafflung etc., macht es Sinn auch den Synth in Mono zu nehmen, zwecks Ortung.

Ganz anders bei Musik die von Stereo Effekten lebt, da sollte man immer abwegen

LG

 

[Moogman]

Man muss ja nicht überall einen Effekt draufklatschen, nur weil man sie im Überfluss hat.
Nur durch gezielte Reduktion können die einzelnen Sounds im Mix differenziert wirken.

 

[pitto]

Hi Leute,

frohes neues Jahr erst mal allerseits. War leider krank und konnte deswegen nicht antworten...

Vielen Dank für eure guten Ratschläge. Ich nehm jetzt mal folgendes für mich mit:

1. Wie bei allem in der Musik gibt es keine allgemein gültige Regel.
2. Abschalten der Effekte in den Synths ist häufig geboten, das Verwenden der Mix-Effekte macht den Klang insgesamt homogner.
3. Bei Stereosignalen ist Vorsicht geboten, da zu viele davon den Mix zermatschen können.

Das hab ich mir mal zu Herzen genommen und einen kleinen Track gemacht... hier ist das Ergebnis:



Gruß, pitto