Mixingstrategie, Vorgehensweise Tips, Ratschläge

[R-Kelly]

Das finde ich komisch. Ich meine, wenn ich den schon die ganze Zeit produziere, mixe ich den doch die ganze Zeit quasi parallel.

Also bei mir ist es letztlich so, dass bei Titel, die ich selber mit produziere, diese definierte Mixing-Phase eigentlich komplett wegfällt.

Sollte im Normalfall so sein.

kann ma so pauschal nicht sagen ich finde das macht jeder anders.. Ich bin nicht so der Synthschrauber-Typ oder Soundfrickler-Typ, sondern konzentriere mich beim schreiben erstmal völlig auf die Musik und die Texte und am Sound halt erst im Mixingprozess nachdem ich alle Spuren in Audio umgewandelt habe.

 

[echoRausch]

kann ma so pauschal nicht sagen ich finde das macht jeder anders.. Ich bin nicht so der Synthschrauber-Typ oder Soundfrickler-Typ, sondern konzentriere mich beim schreiben erstmal völlig auf die Musik und die Texte und am Sound halt erst im Mixingprozess nachdem ich alle Spuren in Audio umgewandelt habe.

Da würde ich schon mal einen kapitalen Fehler drin sehen.

Wenn du erst mischst, nachdem zu alles gerendert hast, weißt du ja gar nicht, ob z. B. Drums und Bass ordentlich funktionieren.

Wenn du eine schlechte/unpassende Soundauswahl getroffen hast und dann denkst, das mit EQs und Kompressoren hinbiegen zu können, bist du einfach auf dem Holzweg.

Saumäßig umständlich und überhaupt nicht effektiv.

 

[Cruba]

Hätte ich jetzt genauso geschrieben... Das hat ja auch nix mit Synthschrauben und Soundfrickeln zu tun. Nicht böse sein, aber was ich so lese, stehst Du was Mixing angeht noch ziemlich am Anfang. Da ist es mit ein paar Tips nicht getan. Zumal ja auch der komplette Sound einen Song ausmacht?

 

[R-Kelly]

klar, ein kleiner Premix ist bei mir auch schon während der Produktion drinnen und auf die Soundauswahl achte ich auch schon sehr genau bevor ich das ganze in Audio rendere. Nur weil ich das ganze etwas anders mache, sagt das doch noch lange nix über meine Kompetenzen aus..

Und selbst beim Mixingprozess kann man immernoch zu dem Entschluss kommen die Kickdrum einfach durch eine andere zu ersetzen. Nicht umsonst gibt es da ja diese ganzen Drum-Replacersachen etc.

Abgesehen davon ist mein Rechner auch umso mehr entlastet, wenn ich sämtliche virtuellen Instrumente & Synths in Audio umwandle und somit hab ich wiederum mehr Ressourcen für den Mixingprozess. Obwohl mein Rechner zwar zum alten aber immernoch zum starkem Eisen gehört
(im Multicore fast vergleichbar mit der aktuellen Mac Pro Urne), kriege ich ihn dennoch sehr schnell auf Vollauslastung..

Von daher bin ich schon fast gezwungen alle VSTi's zu rendern und ich finde mit reinen Audiotracks lässt sich sogar optisch schöner mischen

 

[Cruba]

Nur weil ich das ganze etwas anders mache, sagt das doch noch lange nix über meine Kompetenzen aus..

Geh' mal aus dieser Verteidigungshaltung raus. Haste im andern Thread auch schon so gemacht... Iss hier kein Boxkampf.

Und selbst beim Mixingprozess kann man immer noch zu dem Entschluss kommen die Kickdrum einfach durch eine andere zu ersetzen. Nicht umsonst gibt es da ja diese ganzen Drum-Replacersachen etc.

Nu' binnich auch hier raus...

 

[andy_g]

Die Vorgehensweise ist so falsch nicht, die Frage ist eher wie es umgesetzt wird und warum? Mit Drums und Bass anzufangen oder wenigstens früh ins Spiel zu bringen macht durchaus Sinn alleine schon wegen dem Gainstaging, Dynamics auf dem Mixbuss, etc.

 

[AWF]

alleine schon wegen dem Gainstaging, Dynamics auf dem Mixbuss, etc.

Kannst du mal erklären warum deshalb?

 

[echoRausch]

Kannst du mal erklären warum deshalb?

Die Frage halte ich für sehr berechtigt.

Geh' mal aus dieser Verteidigungshaltung raus.

Richtig. Es geht letztlich darum, Ursachen dafür zu finden, wenn irgendwo die Säge klemmt. Man lese auch hier https://recording.de/Magazin/Interviews/4549/Henning_Verlage_im_Interview.html#article , da werden teilweise die gleichen Schwerpunkte angesprochen.

Und selbst beim Mixingprozess kann man immernoch zu dem Entschluss kommen die Kickdrum einfach durch eine andere zu ersetzen. Nicht umsonst gibt es da ja diese ganzen Drum-Replacersachen etc.

Das Ding halte ich für sehr abenteuerlich.

Wenn ich was rendere, behalte ich das Original trotzdem im Projekt (kommt alles in eine Ordnerspur (Cubase)); wenn die CPU entlastet werden muß, reicht es dann, das VSTi einfach auszuknipsen.

Mir ist es egal, ob ich im Arrangement Audio oder Midi sehe. Die Übersichtlichkeit reiner Mix-Projekte ist zwar schön, aber letztlich ist nur der Sound entscheidend. Damit steht und fällt die Sache - will heißen, ein unübersichtlicheres Projekt mit besserem Sound macht trotzdem viel mehr Spaß als ein überschaubares mit schlechtem Material.

 

[SOS]

ich habe eigentlich keinen bock auf solche diskussionen über philosophien

der mixbus kompressor wird in den meisten fällen von den drums bzw. kick und snare sowie dem lowend massgeblich getriggert und entsprechend auch darauf abgestimmt. die idee hinter dem mixbus kompression ist bekanntlich "glue", sprich der mix wird gemeinsam etwas "durchgeknetet", es entsteht eine "gemeinsame bewegung", was alles zusammenbringt... wenn die kick spielt, wird alles etwas runtergedrückt, etc... kennen wir.

wenn ich jetzt mit vocals beginne und in den mixbus komp reinfahre mit 2 db gr, werde ich spätestens beim hinzuziehen der drums diesen wert massiv überschreiten und muss wieder nachregeln, ausserdem weiss ich nicht, wie der mixbus komp auf die drums und den bass reagieren wird... beginne ich mit den drums und bass und schaue, dass ich damit irgendwo vielleicht bei 1 db gr liege und das teil schön im rhythmus rockt, werde ich beim hinzufahren vom rest ungefähr bei den gewünschten (beispiel) 2 db gr landen und es funktioniert auf anhieb.

oder wenn ich ersteres versuche zu verhindern, wenn ich mit den vocals beginne und versuche den mixbus komp nicht zu triggern, habe ich keinen ansatzpunkt, wo die vocals überhaupt sitzen, also wenn ich den rest dazufahre mit dem ziel 2 db gr, dann können die vocals von etwas zu leise bis hin zu viel zu leise liegen... und die ganzen tweaks am mixbus komp richten sich nach den vocals, was in den meisten fällen kaum die idee der mixbus kompression ist.

ps: wer ohne mixbus komp mischt, bzw. nicht in den mixbus komp von anfang an reinmischt, kann mein ganzes geschwafel vergessen

 

[m_tree]

Der Bus Kompressor und das Gain Staging sind für mich absolut nicht ausschlaggebend für die Reihenfolge.

Meistens lass ich den Buss Kompressor noch ne ganze Zeit aus. Oft mach ich ihn erst an, wenn ich alles zusammen mische. Einzelne Lautstärken - auch bei den Drums - kann man sowieso erst richtig justieren, wenn der gesamte Mix läuft.

Beim Abmischen einzelner Elemente braucht man den Bus Kompressor schlicht und einfach nicht. Im Gegenteil sogar - er kann u.U. Entscheidungen auf einzelnen Tracks durch seinen Einfluss erschweren.

Gain Staging und Headroom sind immer ein Thema.
Da gabs ja letztens erst so ne interessante Diskussion
Das sind eigentlich Grundlagen, die lange in Fleisch und Blut übergegangen sein sollten.

 

[echoRausch]

der mixbus kompressor wird in den meisten fällen von den drums bzw. kick und snare sowie dem lowend massgeblich getriggert und entsprechend auch darauf abgestimmt. die idee hinter dem mixbus kompression ist bekanntlich "glue", sprich der mix wird gemeinsam etwas "durchgeknetet", es entsteht eine "gemeinsame bewegung", was alles zusammenbringt... wenn die kick spielt, wird alles etwas runtergedrückt, etc... kennen wir.

Macht "man" das heute so? Kein Wunder, das keiner mehr mit irgendwas fertig wird...

 

[synthpark]

Der Bus Kompressor und das Gain Staging sind für mich absolut nicht ausschlaggebend für die Reihenfolge.

Meistens lass ich den Buss Kompressor noch ne ganze Zeit aus. Oft mach ich ihn erst an, wenn ich alles zusammen mische. Einzelne Lautstärken - auch bei den Drums - kann man sowieso erst richtig justieren, wenn der gesamte Mix läuft.

Beim Abmischen einzelner Elemente braucht man den Bus Kompressor schlicht und einfach nicht. Im Gegenteil sogar - er kann u.U. Entscheidungen auf einzelnen Tracks durch seinen Einfluss erschweren.

Gain Staging und Headroom sind immer ein Thema.
Da gabs ja letztens erst so ne interessante Diskussion
Das sind eigentlich Grundlagen, die lange in Fleisch und Blut übergegangen sein sollten.

da stimm ich Dir mal 100% zu.

 

[SOS]

das ist eben philosophie... ich mische von anfang an volle kanne in eine mastering chain rein... das liegt aber sicher auch an dem genre indem ich mich bewege... und daran das fck you!

 

[echoRausch]

Das sind eigentlich Grundlagen, die lange in Fleisch und Blut übergegangen sein sollten.

Also ich meine mich an Zeiten zu erinnern, da wäre man an die Wand gestellt worden, wenn man beim Mischen schon mit Summenkompression hantiert hätte.

Ich persönlich bin überhaupt kein Freund von "klassischen" Kompressoren/Bus-Kompressoren/"Glue" auf der Summe.

Damit spart man sich auch schon mal diese ganze vermeintliche Gain-staging/Headroom/Sättigungs/Hastenichgesehen-Problematik auf der Summe.

 

[SOS]

Beim Abmischen einzelner Elemente braucht man den Bus Kompressor schlicht und einfach nicht. Im Gegenteil sogar - er kann u.U. Entscheidungen auf einzelnen Tracks durch seinen Einfluss erschweren.

das ist genau so blödsinn (sorry), wie wenn du sagen würdest, es mache keinen sinn elemente im mix zu bearbeiten, sondern nur im solo mode, weil man im mix nicht genau hört, was mit dem signal passiert... aber easy, letztlich ist es wie gesagt philosophie... und es ist ja nicht so, dass mir der mixbus komp die scheisse übel runterreisst, sondern er schwingt gemächlich zwischen 1.5 und 2 db gr... man könnte hier auch wieder die herren scheps, cla, wallace, brauer (aber hallo!!!) etc. anführen, die allesamt viel aufmerksamkeit in ihre mixbus chain legen und diese von anfang an, wenn sie mit den drums beginnen, online haben... *öl ins feuer giess*

 

[m_tree]

Ich find Summenkompression schon wichtig.
Aber man sollte halt genau wissen, was der Summenkompressor macht.

Wenn ich die einzelnen Elemente mische ist nicht mal der (Schutz-)Limiter auf der Mastering Kette an. Ich will 1:1 hören wie die Rohspuren klingen und was ich auf den Einzelspuren mache. Ohne irgendeinen Schleier auf dem Masterbus.

das ist eben philosophie...

Das wird es wohl sein. Für mich käme deine Philosophie jedenfalls nicht in Frage

IMO sollte der Mix auch schon ohne irgend etwas auf dem Masterbus funktionieren.
Dann ist man halt nur auch gezwungen vorsichtiger mit den Summen Effekten umzugehen. Aber IMO ist das der richtige Weg.

 

[andy_g]

[ref=[URL]https://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Mixing/204661/Post_2352263.html#35]SOS[/URL] schrieb in #35: [/ref]man könnte hier auch wieder die herren scheps, cla, wallace etc. anführen, die allesamt viel aufmerksamkeit in ihre mixbus chain legen und diese von anfang an, wenn sie mit den drums beginnen, online haben... *öl ins feuer giess*

Ouch

 

[AWF]

Ich weiß nicht wieso man es so kompliziert macht wegen dem Summenkompressor?

Ich beginne mit den Drums nur wegen dem Summenkompressor?? Ist doch Blödsinn, oder nicht?

Als erstes (jedenfalls ich) zieht man doch alle Fader hoch und erstellt einen Rough. Danach kommt der Kompressor auf die Summe und wird dann leicht gekitzelt, dies ist der Ausgangspunkt.

Wenn ich dann mit den Vocals beginne, auch wenn diese Solo sind, dann wird der Summen-Kompressor niemals von den Vocals getriggert, es sein dem, ich mische wie ein totaler Anfänger:

Nach jedem Plugin wird die Spur immer lauter so das der Rough für den Popo ist und der Summenkompressor auch.

Beim Mischen werden auch Spuren komprimiert und ausgedünnt. Das gleicht sich gegen Ende schon wieder aus, so dass der Kompressor nicht plötzlich bei 10dB Gainreduction ist.


Und wenn ich jetzt so vorgehe, dann verstehe ich die Begründung nicht, warum man mit den Drums anfangen muß (wie so ein kleiner Anfänger der mal die Interviews von"Mischen für Profis" gelesen hat).

Wer natürlich erst den Kompressor auf die Summe klatscht und dann nach und nach einzelne Spuren der Reihe nach hochzieht und mischt, der ist natürlich ein Vollhorst. Klar das dann der Kompressor bei so einer blinden Vorgehensweise überstrapaziert wird.

Und wenn man noch bisschen mehr Routine hat, dann hat man seine persönliche Abhörlautstärke.
Und alleine dadurch kann man merken ob die Vocals (alleine) zu laut sind. Wenn die S-Laute den Bart stutzen, dann wird man das merken.

 

[SOS]

ja, du hast eigentlich in allen punkten recht. nochmal: es ist philosophie und persönliche vorliebe. ich mache z.b. niemals einen roughmix und lege gleich los. ich weiss selbstverständlich auch, wo meine levels ungefähr sitzen, damit ich den mixbus komp nicht überfahre. das mit der vocallautstärke war unglücklich ausgedrückt, natürlich kann man das anhand der referenzlautstärke abschätzen, ich meinte eher, wie der mixbus komp darauf reagiert, wenn man drums und bass hinzufährt, kann man nicht abschätzen.

Nach jedem Plugin wird die Spur immer lauter so das der Rough für den Popo ist und der Summenkompressor auch.

naja, hier verstehe ich dich nicht ganz... machst du kein gainstaging?

 

[R-Kelly]

Naja

das gefährliche an dem ganzen Mixingding ist halt, dass es eigentlich garkein "richtig oder falsch" gibt...Da führen halt unzählige Wege in die Irre aber genauso auch nach Rom..Erlaubt ist was gefällt und wenn's klingt dann ist es wohl richtig.

Der eine hat die Philosophie, der andere hat jene Strategie, der nächste macht's mit Magie und der andere kocht auch nur mit Wasser

das ist eben philosophie... ich mische von anfang an volle kanne in eine mastering chain rein... das liegt aber sicher auch an dem genre indem ich mich bewege... und daran das fck you!

In welchem Genre bewegst du dich denn wenn ich fragen darf ?