Mixing Geheimnis?

[Knallbraten]

Hi Zusammen,

bin hauptsächlich Musiker, mixe aber seit einer Weile auch und will besser werden. Arbeite an den Songs
meiner Band und würde gerne mal den Mix eines Profis hören, um einfach zu sehen wie jemand der weiß
was er tut an unsere Songs rangehen würde. Nun zur Frage: Ist es ein No Go zu fragen, ob man im Detail
sehen darf was betreffender Mixing Pro gemacht hat? Also sehen wie er EQ, Compressoren, Hall und anderes
benutzt hat? Gibt es da sowas wie ein Berufsgeheimnis, wie ein Koch der seine Rezeptur nicht verraten will?
Bekomme ich also nur die Spuren, oder sehe ich auch im Detail was damit gemacht wurde?

Eine wahrscheinlich sehr naive Frage... freue mich über eure Antworten!
Danke!

 

[chrisspeed]

Auf Youtube gibt es tonnenweise Videos dazu.

Das Geheimnis ist, egal wie viele Bücher du liest oder Videos du schaust, DU wirst dadurch nicht besser. Wie alles im Leben muss man die Dinge üben, üben, üben....ganz ohne Abkürzung, einfach MACHEN!

Da passieren viele Fehler, das ist normal und die müssen auch gemacht werden. Ändert nichts daran, dass nur Fleiß, Wille und Zeit deine Mixe verbessert. Nichts anderes, außer vielleicht KI irgendwann.

Ist vielleicht schwer zu akzeptieren, aber das ist letztlich die Wahrheit. Die Profis haben alle über 1000 Songs gemixt, um sich Profi nennen zu dürfen.

 

[Knallbraten]

Hey, danke für den Kommentar, habe fast erwartet, dass jemand so eine allgemeine Weisheit schreibt. Mein das nicht despektierlich, aber wärs auch möglich einfach auf die Frage zu antworten? Habe über 10 Jahre Musik studiert und bin mir bewusst, dass man nur mit Fleiß und Wille besser wird...trotzdem würde mich interessieren wie eine Profi mit viel Erfahrung an UNSERE Songs rangehen würde, einfach um einen neuen Blickwinkel zu bekommen. Nicht so leicht, wenn es um eigene Musik geht, mit der man sich musikalisch viel beschäftigt hat, über den Tellerrand zu schauen...deshalb die Frage...

 

[Schlumpfpeter]

Hey, danke für den Kommentar, habe fast erwartet, dass jemand so eine allgemeine Weisheit schreibt. Mein das nicht despektierlich, aber wärs auch möglich einfach auf die Frage zu antworten? Habe über 10 Jahre Musik studiert und bin mir bewusst, dass man nur mit Fleiß und Wille besser wird...trotzdem würde mich interessieren wie eine Profi mit viel Erfahrung an UNSERE Songs rangehen würde, einfach um einen neuen Blickwinkel zu bekommen. Nicht so leicht, wenn es um eigene Musik geht, mit der man sich musikalisch viel beschäftigt hat, über den Tellerrand zu schauen...deshalb die Frage...

Kommt auf den Profi deiner Wahl drauf an. Es gibt diverse Leute die das mitlerweile als Kurse anbieten. Musst mal bei den größeren Youtubekanälen suchen. Da gibt es öfter mal so ein "we mix your song live" Format. Kann mir aber auch gut vorstellen das ein Studioinhaber dich, ggf. gegen Aufpreis, bei ner MIxingsession daneben sitzen lässt wenn du ihn als Mischer beauftragst. Es ist ja nicht so das die Infos heutzutage noch groß geheim wären.

 

[LM18]

Er wird es vermutlich anders mischen als er es ungestört machen würde.

Attended Sessions sind stressig.

 

[LM18]

Du kannst die Spuren eines Titels hier in die "Mischmaschine" hochladen.

Das sind dann zwar keine Profimixe als solches, aber wenn sich eine Arbeit besonders hervortut, ist der Akteur sicherlich bereit seine Arbeit zu erklären.

Zumindest in den fraglichen Bereichen.

 

[die_potense]

Hi Zusammen,

bin hauptsächlich Musiker, mixe aber seit einer Weile auch und will besser werden. Arbeite an den Songs
meiner Band und würde gerne mal den Mix eines Profis hören, um einfach zu sehen wie jemand der weiß
was er tut an unsere Songs rangehen würde. Nun zur Frage: Ist es ein No Go zu fragen, ob man im Detail
sehen darf was betreffender Mixing Pro gemacht hat? Also sehen wie er EQ, Compressoren, Hall und anderes
benutzt hat? Gibt es da sowas wie ein Berufsgeheimnis, wie ein Koch der seine Rezeptur nicht verraten will?
Bekomme ich also nur die Spuren, oder sehe ich auch im Detail was damit gemacht wurde?

Eine wahrscheinlich sehr naive Frage... freue mich über eure Antworten!
Danke!

ein no go ist das sicher nicht. zu schauen was ein profi mit deinen Spuren gemacht hat ist sicher nur bedingt aufschlussreich, und für den mischer/ die mischerin sicher kein preisgeben des berufsgeheimnis.

Denn die Arbeit lässt sich nicht 1:1 auf den nächsten Song übertragen. Wichtig zu verstehen ist ja wieso welche Bearbeitung gemacht wurde. Die Erkenntnis die man von so was erwartet triftt da leider nicht ein (habe ich selbst erfahren müssen)

- "der gesang wurde bei 800hz mit einem dynamischen eq etwas komprimiert"
- also mach ich das beim nächsten Song einfach auch obwohl es bei dem Song gar keinen Sinn macht, da andere intensität der Vocals oder andere Tonlage, die instrumente spielen wo anders usw

 

[muffy]

Arbeite an den Songs
meiner Band und würde gerne mal den Mix eines Profis hören, um einfach zu sehen wie jemand der weiß
was er tut an unsere Songs rangehen würde.

Dann engagier doch einen, es ist halt dann eine Frage des Geldes.

Nun zur Frage: Ist es ein No Go zu fragen, ob man im Detail
sehen darf was betreffender Mixing Pro gemacht hat?

Es ist kein No-Go das zu fragen. Im Gegenteil. Wenn du jemanden anheuerst, kann der Deal sein, dass er dir full disclosure über den Prozess geben soll oder via Teams eine Art Walktrough macht, wo er zeigt, was er wo gemacht hat.

Ist halt eine Frage des Geldes und eine Frage des Charakters des "Pro", weil es viele Leute gibt, die ihre vermeintlichen Tricks nicht offenlegen, um damit vermeintliches Hoheitswissen zu bewahren. Du solltest daher Ausschau nach jemandem halten, der diese charakterliche Schwäche überwunden hat. Du brauchst jemanden, der sagt: selbst wenn ich Dir zeige wie es geht, wirst du es eh nicht selbst nachmachen können.

 

[Decapitator]

na ja dir den ganzen Mix im Nachhinein zu erläutern in den ganzen Details ist viel Zusatzarbeit... die es dann wohl auch zu bezahlen gilt. Grundsätzlich gibt es keine "Geheimnisse" oder eine allgemeine Rezeptur nach Schema A. Ich tippe darauf, dass selbst wenn du dann jeden Schritt im Detail weisst, trotzdem selber nicht an die Mixe herankommst... aus diversen Gründen.. die du ja offenbar lieber nicht hören/lesen willst.

 

[die_potense]

das einzige was so etwas aber sicher bringt ist:

"ahh mann kan mit dem Material ein gutes Ergebnis erzielen wenn man weiss wie", oder der Mischmensch gibt entsprechend feedback betreffend mängel bei der aufnahme.

Ohne grossen mehraufwand ist das aber nur möglich wenn du die selbe DAW benutzt und sämtliche Plug-ins besitzt die im Mix verwendet wurden

 

[RK79]

Habe letztens erst einen Profimischer kennen lernen dürfen, er sagte, es gäbe nur ein Geheimnis:
Die richtige Soundauswahl und/oder sehr gute Recordingspuren, damit es sicher mit wenigen Plugins wie von selbst mischen lässt.

Die Kunst ist dann wohl sein Gehör zu trainieren.

 

[rocking.xmas.man]

Bekomme ich also nur die Spuren, oder sehe ich auch im Detail was damit gemacht wurde?

du bekommst sicherlich im Normalfall einen Mix, also eine Summe und nach Absprache zusätzliche Stems.
Alles andere kannst du aber natürlich erfragen - gegen Fragen spricht nie etwas. Am zielführendsten ist sicherlich, jemanden zu beauftragen, der nicht im Schlafzimmer mit Kopfhörern mischt, sondern ein Studio anzufragen, wo du auch hingehen kannst.
Im Besten Fall kannst du dann zur Abnahme oder vielleicht sogar bei mehr dabei sein, wenn du vorab dein Anliegen kommunizierst. Ansonsten gibts auch die Möglichkeit, per Video integriert zu werden - aus Sicht des Mischers dreht das aber völlig die Aufgabenstellung. Das Tutoring ist dann der viel aufwändigere Job als das Mischen, bezahlen ließe ich mir dann beide.

Attended Sessions sind stressig.

und dennoch für manche Leute ja die Norm.

 

[clemenserwe]

Habe über 10 Jahre Musik studiert und bin mir bewusst, ...

Naja - kannst Du einem Instrumental-Einsteiger empfehlen, Dir beim Üben oder Erarbeiten eines Musikstücks zuzuschauen, um es dann selbst genauso zu machen?

Probiere mal den Vorschlag von LM18:

Du kannst die Spuren eines Titels hier in die "Mischmaschine" hochladen.

... wenn sich eine Arbeit besonders hervortut, ist der Akteur sicherlich bereit seine Arbeit zu erklären.

 

[die_potense]

Habe letztes erst einen Profimischer kennen lernen dürfen, er sagte, es gäbe nur ein Geheimnis:
Die richtige Soundauswahl und/oder sehr gute Recordingspuren, damit es sicher mit wenigen Plugins wie von selbst mischen lässt.

Die Kunst ist dann wohl sein Gehör zu trainieren.

sehe ich auch so. die Kunst ist zu hören, was der mix braucht. den regler drehen ist ja nicht schwer...

ist ähnlich wie bei der Matheprüfung. Wenn ich die Lösungen der Prüfung aus dem letzten jahr auswendig lerne, bringt mir das bei einer neuen Prüfung mit anderen Zahlen absolut garnix

 

[muffy]

Die richtige Soundauswahl und/oder sehr gute Recordingspuren, damit es sicher mit wenig Plugins wie von selbst mischen lässt.

Ich bin zwar definitiv kein Pro, habe aber schon etliche DYI Projekte gemischt. Ich mag an dieser Stelle ergänzen: "und ein gutes Arrangement, das zum jeweiligen Song passt."

Will man z.B. einen fetten Chorus, der "aufgeht", braucht man eben auch Material dafür, z.B. weitere Gitarrenspuren, die einsteigen, fette Fläche zum andicken, "gestrummte" Akustikgitarren, Chöre, ausladende BGVs, was auch immer. Eine dröge Gitarrenspur hinwerfen und sagen, mach ma Epic - das geht nicht.

 

[RK79]

sehe ich auch so. die Kunst ist zu hören, was der mix braucht. den regler drehen ist ja nicht schwer

Daher: Wenn man glaubt viele Plugins zu benötigen um wie ein Profil zu klingen, bleibt man ewig Amateur.

 

[RK79]

Ich bin zwar definitiv kein Pro, habe aber schon etliche DYI Projekte gemischt. Ich mag an dieser Stelle ergänzen: "und ein gutes Arrangement, das zum jeweiligen Song passt."

Will man z.B. einen fetten Chorus, der "aufgeht", braucht man eben auch Material dafür, z.B. weitere Gitarrenspuren, die einsteigen, fette Fläche zum andicken, "gestrummte" Akustikgitarren, Chöre, ausladende BGVs, was auch immer. Eine dröge Gitarrenspur hinwerfen und sagen, mach ma Epic - das geht nicht.

Ja Arrangement hab ich vergessen.

 

[die_potense]

Will man z.B. einen fetten Chorus, der "aufgeht", braucht man eben auch Material dafür, z.B. weitere Gitarrenspuren, die einsteigen, fette Fläche zum andicken, "gestrummte" Akustikgitarren, Chöre, ausladende BGVs, was auch immer. Eine dröge Gitarrenspur hinwerfen und sagen, mach ma Epic - das geht nicht.

absolut. und evtl verstehen dass der Chorus nur Epic aufmachen kann, wenn die strophe nicht auch dasselbe versucht. Das weglassen von Ballast erachte ich als genauso wichtig

edit: wir entfernen uns aber von der Fragestellung

 

[muffy]

Deswegen heisst es ja auch Mischen und nicht Pluggen - jederzeit die Lautstärkeverhältnisse herstellen, die der Song an der jeweligen Stelle braucht. Die Pluginindustrie hat die Sicht auf Mischen, d.h. Fader bewegen, komplett versaut und völlig abstruse Erwartungshaltungen geschaffen.

 

[RK79]

Habe gestern meinen Pluginordner massivst reduziert. Man fühlt sich auch wohler finde ich