Mischpult (u. evtl. Preamps) für max. 3500 Euro

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Guest
Hallo,
ich mache Sprachaufnahmen (Predigten, Interviews, Hörspiele), die ich direkt auf RW-CD und DAT aufzeichne und anschließend auf dem PC mit Samplitude weiterverarbeite. In Ausnahmefällen soll die Produktion auch ohne PC über ein Mischpult erfolgen können. Ich befinde mich nun in der glücklichen Lage, ein neues Mischpult kaufen zu können, das über 3 bis 4 Mikro-Inputs und etwa 4-6 Stereo Line-Inputs verfügen sollte. Mir stehen maximal 3500.- Euro zur Verfügung. Gerne möchte ich mir vorher einen Rat bei Euch einholen. Was könnt Ihr in dieser Preisklasse für meine Zwecke empfehlen? Ich verwende Kleinmembranmikrofone. Wäre vielleicht eine Kombination aus zwei oder drei Preamps mit integriertem Limiter und einem kleineren Mischpult sinnvoller? – Ich bin für jeden hilfreichen Rat dankbar!
Lithos
 
Hi,

da stellt sich die Frge, ob in dem Etat auch ein Mikro mit eingeplant werden muss, oder ob es um eine reine Verstärkungsmöglichkeit geht. Und: was Du ausser Sprache bei den Hörspielen noch aufnehmen willst - selbst für ein Interview genügen zwei Mikropreamps - ein Mischer wäre nicht von Nöten.
Wenn Du die Gelegenheit hast, Deine Aufnahmen nachzubearbeiten wäre auch ein Channelstrip mit EQ, Desser und Komp nicht unbedingt nötig, da könnte man sich tatsächtlich nach höherwertigen reinen Preamps mit Limiter umschauen.

Wenn allerdings für die Hörspielaufnahmen mehr Kanäle gebrauch werden: Ein Mischer mit schon recht guten Preamps (denen aus den Ghost- Recordingkonsolen), recht guten EQs, Direkt Outs und einem S/PDIF- Ausgang für den Mainmix wäre das Soundcraft Spirit M8 - zusätzlich kann man dann nach guten Preamps Ausschau halten. Oder soll es eine digitale Konsole sein (das wäre in Deinem Etat ja durchaus drin)? - Schreib doch mal Deine Vorstellungen....

Gruß Günter


music009.gif
 
Hi, Günter,

danke für Dein schnelles feedback!
Es geht mir primär um reine Verstärkungsmöglichkeiten. Was die Mics angeht, benutze ich z. Zt. ein Paar Kleinmembranmikrofone von earthworks: http://www.earthwks.com/ns/sro.html , mit denen ich eigentlich recht zufrieden bin. Sicherlich sollte sich in Zukunft auch noch ein gutes Großmembranmikrofon dazugesellen, aber das ist jetzt nicht dran.
Ich denke auch, dass reine Preamps mit Limiter (vielleicht in einer Dual-Ausführung?) sinnvoll wären. Die würden mir auch schon für Hörspielproduktionen ausreichen, da ich die Stimmen lieber einzeln aufnehme. Ich produziere vornehmlich Hörspiele für Kinder. Geräusche und Musik werden im wesentlichen später von CDs zugemischt (Highland-Musikarchiv u.ä.). Die Nachbearbeitung (EQ etc.) erfolgt im wesentlichen über Samplitude. Als Beispiel einer solchen Produktion kannst Du ja – wenn Du magst - auf http://www.audiomessage.de unter „hörspiele“ in „Jonas eigenwillige Reise“ reinschnuppern... Also konzentrieren wir uns zunächst einmal auf die Preamps, die dann mit dem Marantz-CD-Recorder oder dem Tascam-DAT-Recorder verbunden werden. Die Limiter-Funktion wäre für mich dabei recht wichtig.Gruß,
Peter
P.S.: Ich habe mir gerade das von Dir erwähnte Soundcraft Spirit M8 angeschaut. Das macht ja wirklich einen ganz feinen Eindruck! Wie ist es eigentlich mit der Reparaturfreudigkeit solcher Geräte? Sollte man darauf achten, dass jeder Kanalzug einzeln austauschbar ist?
 
Hi Peter,

Hier im Büro kann ich mir mangels Soundkarte keine Audiobeispiele anören- hole das aber bestimmt nach (schließlich bin ich nebenbei auch noch in der gemeindlichen Kinder- und Jugendarbeit engagiert ;-)

Esrt mal zu den Mischpulten: einzeln auswechselbare Kanalzüge findet man eigentlich nur in recht teuren Pulten. Und da ist man pro Kanalzug schon schnell im 4-stelligen Bereich dabei. Zusätzlich werden dann teilweise noch Kanalzüge in unterschiedlichem technischen Design angeboten, die man seinen Bedürfnissen entsprechend apassen kann.
Günstigere Mischer kommen meist mit Einplatinen- Technik aus. Wobei bei Mischern wie dem M8 die Teile, die Verschleis unterliegen (Drehregler und Fader) leicht zu tauschen sind - und man kann davon ausgehen, dass bei einem Hersteller wie Soundcraft auch noch in 10 Jahren Ersatz zu haben ist. Ich war eigentlich lange im erschwinglichen Bereich auf Mackie "festgefahren", die mit ihren Kleinpulten der VLZ-Pro Serie konkurrenzlos gute Qualität zum erschwinglichen Preis auf dem Markt hatten. Mit der M-Serie zum günstigeren Preis und meiner Meinung nach besseren Preamps und EQs (und auch mehr Features wie mehr Aux-Wegen, die Du für Deine Aufgabe aber nicht benötigen wirst).

Sicher wirst Du mit externen Preamps auch bessere Qualität erkaufen. Wobei sich mir halt die Frage stellt, ob Dein Etat implizit oder explizit eines Großmembranmikes kalkuliert ist In dem Etatbereich wäre da durchaus ein Mikro wie das AKG C 414 (in einer seiner beiden "Erscheinugsformen" als TL - mit einer Präsenzanhebung - oder als ULS als lienares Mikro) oder das Neumann TLM 103 möglich (oder ein Brauner Phantom) - Preislage zwischen 900 und 1300 Euro.

Ein guter Preamop gehört aber zu so einem Mikro. Interessant ist hier wieder einmal der amerikanische Markt. Da gibts dann so (für unseren Markt doch recht ausgefallene) Produkte wie den Apogee Mini Me als hervorragenden Preamp "mit allem" (incl. AD-Wandlung) für ~ 1500 Dollar.

Oder die Geräte, die Great River baut: der Great River MP 2NV für einen Strßenpreis von ~ 2000 Dollar (allerdings ohne Limiter).

Ich kenne das Equipment von Earthworks eigentlich nur aus Revievs - was man da so liest, wäre ein Blick darauf aber sicher auch lohnend ;-)

Hier auf dem deutschen Markt sind es halt die Geräte von SPL, Focusrite, Mindprint etc., die den Markt ab 1000 Euro für einen Channelstrip abdecken.

So, das muss erst mal reichen - die Kollegen warten auf meine Aktion....

Gruß Günter

:harp:
 
Hallo Günter,
das Apogee Mini Me macht ja ebenfalls einen sehr guten Eindruck! Danke nochmals für Deine schnellen und hilfreichen Tipps! Ich mache mich jetzt zu den einzelnen Teilen gründlich schlau und vergleiche die Preise. Und dann...
Gruß,
Peter
 
Hallo Günter,

nun bin ich doch noch auf eine digitale Konsole gestoßen: TASCAM DM-24. Hast Du schon Erfahrungen mit diesem - doch recht neuen - Teil?
 
Lithos schrieb:
Hallo Günter,

nun bin ich doch noch auf eine digitale Konsole gestoßen: TASCAM DM-24. Hast Du schon Erfahrungen mit diesem - doch recht neuen - Teil?

Nein, leider nicht - ich ärgere mich immer noch mit meinem Yamaha 01V herum ;-) Ich habe das Teil aber auch schon selbst ins Auge gefasst - und würde es bei einer Neuanschaffung zumindest dem 01V-96 vorziehen.

Ich gehe aber mal davon aus, dass hochwertige externe Preamps besser sind als die in (doch noch relativ "einfachen") digitalen Konsolen....

Gruß Günter

:-o
 

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