Mikro für Sprache und Gesang

[Andi73]

Hallo

Mein Uraltes Shure SM58 scheint den Geist aufgegeben zu haben. Nun wollte ich mir ein neues zulegen.
Da ich selber allerdings nicht singe, sondern eher auch Sprache aufnehme, sollte es für beides geeignet sein (was wohl kein Problem sein dürfte). Allerdings nutze ich es nicht häufig, so dass es auch kein teures sein sollte. Also so bis 100 Euro halte ich für OK.
Ein Studio habe ich allerdings nicht. Daher sollte das Mikrofon vorzugsweise an der Soundkarte des PCs anschließbar sein. Ich wollte erst ein USB-Mikrofon nehmen, habe mir dann aber gedacht, dass es dann vielleicht Probleme gibt, wenn ich z.B. VST-Instrumente (über die Interne Soundkarte) abspiele und eine Gesangsaufnahme dabei aufnehme (weiß es allerdings auch nicht, wie Flexibel Windows 7 da ist, mit einem USB-Headset hatte ich in der Regel nur Probleme).

Außerdem soll das Mikrofon vielleicht auch mal bei Videoaufnahmen mit der Kamera herhalten können, daher ist ein Klinkenanschluss wohl vorteilhafter.

Jetzt hatte ich mir unter anderem auch Großmembran-Mikrofone angeschaut. Ahnung habe ich jetzt zwar nicht, aber ich vermute, dass diese für "Innenaufnahmen" schon mal besser geeignet sind?
(Ich sage absichtlich nicht "Studioaufnahmen). Mit einem Popschutz dabei wäre es für Podcasts und Hörspiele vermutlich am besten geeignet.

Nur steht dort "Phantomspeisung +48Volt nötig" und ich vermute mal, das ich dazu dann doch wieder irgendwelche Zusatzhardware brauche wie z.B. einen Mixer oder Verstärker.

Und das ist meine Primäre Frage. Was es mit dieser Phantomspeisung auf sich hat und wie ich die am "günstigsten" bekomme.

Wenn natürlich einer andere Mikros empfehlen möchte, sei er herzlich eingeladen (deswegen auch die anfängliche Beschreibung).

Vielen Dank

Gruß
Andreas

 

[tomric]

Und das ist meine Primäre Frage. Was es mit dieser Phantomspeisung auf sich hat und wie ich die am "günstigsten" bekomme.

Kondensatormikrofone und aktive DI-Boxen benötigen im Gegensatz zu dynamischen Mikrofonen und passiven DI-Boxen Phantomspeisung, i.d.R. heute 48 Volt oder in einigen Fällen auch per Batterie, um die Elektronik zu versorgen bzw. den Kondesator (Membran plus Metallplatte) mit einer Vorspannung aufzuladen. Näheres dazu siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormikrofon

Am günstigsten geht sowas mit einem Phantomspeiseadapter z.B. https://www.thomann.de/de/millenium_pp2b.htm?sid=90c9b86d94b50f7c955e4831f19aa810

Von USB Mikrofonen würde ich generell abraten, damit gibt es meistens Probleme. Wenn Dir bisher Dein Sm58 gereicht hat könntest Du dieses einfach mit einem neuen, oder einem SM57 ersetzen, alternativ ein anderes dynamisches Mikrofon der Preisklasse von Audix oder Sennheiser...

 

[Andi73]

Danke.. 29 Euro ist schon OK. Das hilft ja schon mal weiter.

Also ich kann nicht sagen, das ich mit dem Shure unzufrieden war, aber so richtig zufrieden war ich auch nie.
Ist so ein "Splin" von mir.. Irgendwie fand ich die Aufnahmen damit nicht so dolle. Das liegt aber vermutlich an der fehlenden "Endbearbeitung" und nicht am Mikrofon.. Trotzdem "bilde ich mir ein", das ich vielleicht mit einem anderen Mikrofon ein besseres Ergebnis erhalten könnte.

Eigentlich verstehe ich auch nicht, warum das Mikro nichts mehr sagt... Liegt hier eigentlich nur rum..


Was mich auch noch interessieren würde: Die Mikrofonkabel haben ja einen 5,6mm Klinkenstecker.
Am PC muß ich natürlich ein 3,5mm Klinkenstecker haben. Deswegen muß ich immer so einen Blöden Adapter nehmen. Deswegen wollte ich mir mal ein entsprechendes Kabel besorgen, das gleich auf 3,5mm geht. Haben solche "kleinen" Stecker denn irgendwelche Nachteile? Oder nutzt man sie als "richtige" Musiker eher, weil sie Robuster sind?

 

[Astronautenkost]

Um analogen Schall in Deinen Computer zu bekommen brauchst Du einen Schallwandler, einen Vorverstärker, eventuell eine Phantomspeisung, einen Wandler. Das gleiche brauchst Du nur umgekehrt, um die digitalen Signale Deines Computers wieder in Schall zu wandeln. Das SM58 ist ein beliebtes Bühnenmikro. Für Deine Zwecke nimmt man meistens aber andere. Die übliche Verbindung von Mikrofonen mit Vorverstärkern zu verbinden sind sysmetrsicche XLR-Kabel. Die üblicherweise in PCs eingebauten Soundkarten sind nicht so der Bringer. Ich würde Dir das Studiopaket von Steinberg empfehlen. Dann hast Du auch ein vernünftiges Interface dabei.

Steinberg UR22 Production Studio​

​

 

[tomric]

... und ggf. noch ein Mikrofonstativ dazu, falls noch nicht vorhanden

 

[Andi73]

Ach verdamt.. Irgendwie bekomme ich hier keine Benachrichtigungen per Email.. Grummel..

Danke für die Antwort.

Ein Mikrofonständer und sogar ein Tisch-Mikrofonständer habe ich.

Nun bin ich allerdings wieder etwas hin und hergerissen.. Bei Wikipedia habe ich den Text zu den Großmembranmikrofonen gelesen. Dort steht, das auf Grund der Größe höhere Frequenzen nicht wahrgenommen werden können und das viele zu diesen Mikrofonen greifen, weil sie meinen "Je größer, desto besser".

Jetzt, nachdem ich die Texte alle durchgelesen habe, kommt das Kondensatormikrofon wohl am besten davon? Die Dynamischen sind wohl eher für Live-Auftritte..

Vielleicht sollte ich mal in ein Musikgeschäfft gehen, nur habe ich bei solchen Oft nur das Gefühl, das sie das verkaufen, was gerade weg muß
Und ausprobieren traue ich mir dann ja sicher auch nicht

Nachtrag:
Das Set scheint schon ganz gut zu sein, ist mir aber eigentlich zu teuer, dafür, das ich noch nicht weiß in welchem Umfang ich das am Ende nutzen werde/kann..

Mit diesen Audio-Interfaces habe ich keine Erfahrung. Mit USB-Headsets dagegen schon und die machten bisher alle Probleme. Da weiß ich dann nicht, wenn ich VST-Instrumente (gleichzeitig) benutze, ob dann irgendwie die Soundkarte "ausgehebelt" wird oder irgendwelche Probleme macht. Kürzlich hatten sie auch bei Amazon ein Audio-Interface im Blitzangebot.. Aber wie gesagt, da bin ich mir unsicher. Ich dachte bisher immer, direkt in die Karte ist besser als über USB..

 

[RefinedRough]

Bei Wikipedia habe ich den Text zu den Großmembranmikrofonen gelesen. Dort steht, das auf Grund der Größe höhere Frequenzen nicht wahrgenommen werden können und das viele zu diesen Mikrofonen greifen, weil sie meinen "Je größer, desto besser".

Das muss ein *hust* Klugscheisser geschrieben haben, totaler Blödsinn.

 

[McCoy]

Bei Wikipedia habe ich den Text zu den Großmembranmikrofonen gelesen.

[...]

das viele zu diesen Mikrofonen greifen, weil sie meinen "Je größer, desto besser".

Da will ich lieber gar nicht wissen, wo derjenige oder diejenige immer reingesungen hat.

 

[Andi73]

Also kann ich das vergessen.. Gut, dann bin ich ja beruhigt

Ich habe mal nach USB-Interfaces geschaut (Siehe oben auch noch meinen Nachtrag)..
Dabei habe ich z.B. sowas hier gefunden:

https://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_q802_usb.htm



Das kostet nur 66 Euro und hat noch eingebaute Effekte und Compressor.. Erscheint mir für den Preis schon fast wieder zu billig. Aber Behringer ist doch auch kein schlechter Anbieter, oder?

"Leider" haben es mir solche Geräte mit vielen kleinen Reglern und Fadern unheimlich angetan (ich will mir ständig so eine DJ-Control-Station kaufen, obwohl ich da vermutlich überhaupt nix mit anfangen könnte )

 

[Andi73]

OK, habe dieses Video geschaut:

-3ltcpEiI



Spricht mich direkt an.. Dann wird es natürlich doch ein Audio-Interface.

Wobei ich noch gesehen habe, das es die auch als Fire-Wire gibt. Da hätte ich natürlich auch noch einen Anschluss über. Muß mal schauen, was sich hierbei so anbietet/besser ist...


EDIT: Ach.. Ruhe is.. Ich habe jetzt das Steinberg-UR22 genommen. Ist bei Thomann der Bestseller und soll wohl auch eines der besten in der Preisklasse sein. Warum also munkeln und hinterher ärgern..

 

[Astronautenkost]

Leider hat der "Fachmann" immer um den heißen Brei herumgeredet.

Ein Mischpult ist dazu da, viele Eingangssignale auf eine reduzierte Anzahl von Ausgangssignalen zu mischen. Deshalb Mischpult, nicht wahr. Das war zu den Zeiten, als Aufnahmegeräte nur einen Kanal, zwei Kanäle, vier, acht, sechtzehn, vierundzwanzig hatten und enstprechend reduziert werden mussten. Hinzu kam die Aufgabe, Effektgeräte, Equalizer oder Dynamikprozessoren einzubinden. Live ist das auch immer noch der Fall, wobei viele Signale auf zwei max. vier Kanäle zweck der Wiedergabe über Lautsprecher per Mischung reduziert werden.

Ein Soundinterface hat aber den Zweck, genau diese Signale getrennt zu halten und voneinander getrennt an eine (digitale) Workstation zu übertragen, damit diese dort einzeln bearbeitet werden können. Dort erfolgt die Signalbearbeitung dann oft in der digitalen Umgebung.

 

[Andi73]

Naja.. Aber das hat er doch irgendwie gesagt.. Habe ich jedenfalls genau so auch verstanden..

Und in meinem Fall trifft das ja auch zu. Er macht ja auch nicht die Mischpulte an sich schlecht, sondern sagt, wo und wann die unterschiedlichen Geräte eingesetzt werden.
Weil ich ja nur mit einer DAW arbeite und die Signale ohnehin dort verarbeitet/gemischt werden, ist das Audio-Interface die richtige Wahl.

Ich habe mir das UR 22 gerade bestellt. Damit hat es jetzt Ruhe... Eigentlich wollte ich ja nicht mehr vor Weihnachten bestellen, aber ich dachte mir, warum sollte ich die Feiertage nicht noch nutzen.. Und sicherlich bestellt außer mir sowieso keiner mehr so kurz vor Weihnachten (Sarkasmus!!).

Na, dann bin ich mal gespannt..

 

[Astronautenkost]

"Irgendwie" ist auch daneben ...

 

[Andi73]

Na, ist das nicht wieder mal typisch? Oder ist es das nicht? Da habe ich gerade gestern das Steinberg UR 22 bestellt und dann gibt es das jetzt bei Amazon im Blitzangebot.. Also das ist doch immer wieder das selbe.. Wie machen die das nur immer

 

[Andi73]

So, das Paket ist heute angekommen. Ein erster Sprachtest: Erheblich besser als Soundkarte + Shure.. Genau so hatte ich mir das Gewünscht. Kräftige Stimme, klar und schön

Das UR22 macht auch einen guten Eindruck. Das einzige, dass mich jetzt stört ist die Tatsache, dass man das Gerät nicht abschalten kann. Wenn der PC im "Normalen" Betrieb ist, leuchtet halt immer die LED...
Ansonsten kann ich das ganze erstmal so weiterempfehlen und bedanke mich für den Guten Tip.