Mein Plattenvertrag.. / Süße Versuchung

machs wie ich:

musik machen ist größtes hobby, meine freizeit, mein leben!

scheiß drauf obs kohle gibt oder nicht. natürlich hab ich im hinterkopf auch so einige pläne und ziele was labels angeht mit meinem trip hop sachen, aber wenn ich mich nur drauf versteifen würde, wäre das nur selbstbetrug an mich selber, weil ich immer im kopf hätte musik wegen dem label/geld zu machen zu müssen und nicht musik von mir für mich und für andere. ich würde meine wahren gefühle die ich beim musikmachen habe mit materiellen werten überspielen und die mucke wär nichtmal ansatzweise so gut wie ich könnte, weil ich herzloses "ich-muss-machen-machen-machen-mich-anpassen" reinstecken würde anstatt leideschaft die ich normalerweise beim musikmachen habe.

gruß

lessi
 
Man sollte aber nach alldem nicht so zynisch sein, sich bei "Deutschland sucht den Superstar" verheizen zu lassen
das hängt natürlich immer davon ab, was man machen will. jemand, der zu DSDS geht muss sich meiner meinung nach folgendem bewusst sein:

a) ich werde anfangs mehr "werkzeug" sein als freischaffender künstler - ich werde einfach "entertainer" sein, der die inhalte präsentiert, die das label und der produzent für erfolgreich halten

aber dann kommt möglichkeit b:

b) wenn ich aber diese "harten zeiten" durchstehe, habe ich u.u. die möglichkeit, einen "eigenen weg" zu gehen - wenn mal die erste "die leute kennen mich, ich hatte ein paar hits, jetzt kann ich auch mal was kreatives machen" hürde genommen ist.

es gibt meiner meinung nach keinen weg, schneller ins musikgeschäft und an die "spitze" zu kommen als mit DSDS heutzutage. in USA ist das inzwischen eine feste insitution in der jugend jedes jungen und mädchen geworden, da einmal hinzugehen - wie eine pilgerfahrt für gläubige;)
also - wenn man sich dem thema DSDS bewusst ist und da nicht mit den total verblauten augen hingeht "kann man das schon machen" - man muss sich halt bewusst sein, "ich bin hier als entertainer und arbeiter, nicht als freischaffender sich selbst verwirklichender künstler".
dann ist das bestimmt interessanter, als sein halbes leben als bezahlter coversänger durch lokale hallen zu tingeln (was ja einige machen heutzutage).



@mittitec:
Und ich mache Musik weil:

- ich es liebe, total chaotisch mit der Band alles zu planen
- total voll zu nem gig zu fahren
- vor ein paar oder ein paar hundert leuten auf der bühne zu stehen
- danach ne riesen party oder nen totalen absturz zu haben
- VOLL AUF DIE KACKE ZU HAUEN EINFACH GEIL IST!!!!

du bist das typische Peter Tägtgren Beispiel;) Der beschreibt seine Live-Gigs genau so! Aber "die Woche über" schafft der sich halt den Arsch sprichwörtlich ab - der Typ isn echter "Musik-Arbeiter". Spielt alles solange selbst ein, bis es perfekt sitzt, auch wenn das Jahre dauert. Aber seine Live-GIgs und den Fun auf Tour beschreibt er ähnlich wie du;)


@HansPansen:
Auch das mit den momentan gut besuchten Konzerten geht irgendwann vorbei... Denn den Leuten geht es ja nicht immer besser, sondern immer schlechter.

das glaube ich hingegen nicht. die leute brauchen eine abwechslung vom alltag, es wird (glaube ich) immer menschen geben, die auf konzerte gehen. man sieht es doch an den strassenfesten, an den weinfesten, am fasching, an den fussballturnieren, etc... die leute müssen raus. die deutschen brauchen das einfach.
 
bensommerfeld schrieb:
"ich bin hier als entertainer und arbeiter, nicht als freischaffender sich selbst verwirklichender künstler".
dann ist das bestimmt interessanter, als sein halbes leben als bezahlter coversänger durch lokale hallen zu tingeln (was ja einige machen heutzutage).
hi,
ohne streit zu provozieren:
genau das - ein mießbehandelter und schlecht bezahlter coversänger wirdst du, wenn dein label dich aus egal welchen gründen nicht mehr als zugpferd braucht.
dann wirdst an neueröffnungen von baumärkten und parkplätzen auftreten, wenn du überhaupt im geschäft bleiben willst.
die zeiten sind so hart, und nur eine devise gilt: du kriegst ruhm, und ich dein geld.
machst du oder machst du nicht?
ok, der nächster, bitte...
-----------
ich sage nochmal: nicht träumen.
und nicht sein arsch verkaufen lassen.
einfach machen und spass dabei haben, ohne ruhm und geld sterben, vielleicht findet jemand (oder noch besser mehrere) deine musik gut und das ist der lohn.
und der onkel gott wird auch zufrieden sein. :D
vg
dia
 
a) ich werde anfangs mehr "werkzeug" sein als freischaffender künstler - ich werde einfach "entertainer" sein, der die inhalte präsentiert, die das label und der produzent für erfolgreich halten

ich hab mal gelesen, dass sascha das damals auf die gleiche weise gemacht hat: bevor ihn jemand kannte, hatte er ne hardrockband, hat dann aber auf schmusesänger gemacht, weils erfolgversprechender schien - und recht hat er ja behalten! die dick brave-schiene und die eher rockigen songs in letzterer zeit zeigen ja, worauf er wirklich bock hat!

ich denke, wettbewerbe sind eine gute möglichkeit, gute kontakte mit einflussreichen menschen aufzubauen - da sprech ich aus eigener erfahrung! dabei geht es weniger um den wettbewerb als solchen (zu gewinnen), wie z.b. dsds, sondern eher darum, "prominente" fans zu gewinnen, die dich dann wirklich in ihr eigenes studio einladen. leider sind viele solcher leute meist sehr ungeduldig und lassen dich bei ausbleibender resonanz (von plattenfirmen) schnell wieder fallen - das nennt sich dann niedlich "testballon" und die verträge laufen dann nach 6 monaten wieder aus und du bleibst zurück mit deinem scherbenhaufen... uhhhh, frust macht sich breit ... :-[]
das ist wohl der übliche weg
 
@diagnostix:
ich würde das nicht alles so fatal darstellen. letztendlich liegt es immer noch an einem selbst. meine erfahrung in dem geschäft ist: wenn du genug energie und zeit investierst, wirst du (wie bei allem im leben) auch irgendwann gewisse früchte ernten - nichts kommt hopplahopp - aber mit dem richtigen ehrgeiz kannst du einiges erreichen.
und ob "onkel gott" zufrieden ist, steht ja auch erstmal ausser frage. wie es ja auch die bibel sagt ist "gott in mir";) also ist "gott zufrieden, wenn ich zufrieden bin" ;) (is jetzt provokant ich weiss - aber ich finde, das thema gott ist zu speziell, um es hier in den topf zu werfen - nicht jeder bringt "gott" mit seinem hobby in verbindung)

die frage, die sich natürlich jeder selbst stellen kann, ist "warum mache ich denn musik?".

sehr viele möchten anerkennung. viele machen musik, die ihnen gefällt. viele machen aber auch musik, um davon zu leben.

es gibt hier keinen eindeutigen rat von wegen "Nicht Träumen". Finde ich total falsch. Träume sind das, was viele Menschen jeden Tag zuversichtlich sein lässt und sie auf ein Ziel hinarbeiten lässt und dieses auch erreichen lässt. Ohne Träume wäre das Leben doch ein wenig zu "buddhistisch" ;)

Letztendlich labern wir hier eh nur rum - es gibt dennoch täglich neue Gesichter in der Musikwelt, die es komischerweise "irgendwie geschafft haben" - und es gibt genauso genug Leute, die scheitern und es gibt weiterhin ein Forum, wo über tausend Dinge philosophiert wird, während der Nachbar plötzlich einen Hit schreibt und wir nur dumm gucken können;)

Es gibt immer die "Macher" und die "Darüber Sprecher".

Ich glaube, ich sollte für heute mal aufhören zu schreiben, und "machen" ....
 
:D
richtig.
ben, ich gönne jedem seine wege und sein glück.
wenn jemand sinn seines schaffens in der zirkus-branche sieht, soll er machen, aber unbedingt.
so wird er glücklich in jedem fall.
ich persönlich bin nicht dazu geboren. und deswegen ist meine meinung gegenüber diesem dream- und wahnsinn-theater ziemlich negativ eingestellt.
habe auch selber ziemlich viel einblick "hinter der kulissen" und kann ruhig sagen: grausamste und unmenschliste biz-sparte ist entertaiment.
fleischmarkt hat entgegen zumindest hygiene-vorschriften.
entertaiment noch nicht mal das, obwohl mit fleisch statt mit kunst handelt.
aber jedem das seine, gehe bissel "ooooommmmmm" machen, das tut gut, und die krankenkasse hat bezahlt, also... :D
vg
dragan
 
Hi,

Zunächst mal: Es war noch nie leicht mit Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Und durch die zunehmende Inflationierung wird es natürlich noch schwieriger werden.
Diese Schiene sollte wirklich nur einer einschlagen der mit dem Herzblut dabei ist. Und Du mußt billigend in kauf nehmen, Zeit deines Lebens ein armes Schwein zu sein.

Die meisten Berufsmusiker die ich kenne haben eine Instrument oder Gesang studiert und leben hauptsächlich vom Unterricht.
Die haben zwar auch alle Band Projekte am Laufen und CD´s eingespielt, aber alleine davon können nur ganz wenige Leben.

Gennerell hast du zwei Schienen die du fahren kannst.

Zunächst das ALDI-Prinzip:

Musik für Massen , austauschbar, schnell rein, schnell raus!
Gut ins Vermarktungskonzept der Großen Label passen.
Musik als Ware begreifen und dich sebst als Verkäufer im Auftrag.

Dann das Chanell Prinzip:
Musik für wenige Leute die was besonderes suchen und die auch bereit sind dafür etwas mehr Geld auszugeben.

Im Idealfall gibt es bereits eine Nische für "Deine" Musik.
Schau dich darin um. Was machen die Anderen und vor allen Dingen WIE machen sie auf sich aufmerksam. Was haben die gemacht die es "geschafft" haben. Wo gibt es "Scenen".

Solche Musik läuft meistens nicht im Radio und hat dennoch eine zwar kleine aber dafür um so treuere Fangemeinde.


In beiden Fällen gilt: Du mußt gut sein, so gut, daß die Leute bereit sind Geld dafür auszugeben DICH zu hören und nicht irgendeinen XY!

Selbst bei DSDS!

Mike, Nevio und CO. haben es so weit gebracht weil sie wirklich sehr gut sind UND eine eigenes Profil haben.

Gruß Wolfgang
 
Mike, Nevio und CO. haben es so weit gebracht weil sie wirklich sehr gut sind UND eine eigenes Profil haben.

ich kann euch allen, die Mike und Nevio für "sehr gute Sänger" halten, nur raten: schaut mal bitte American Pop Idol an. Was da allein schon im Vorcasting auf der Matte steht, da kann unsere gesammelte DSDS-Sieger-Mannschaft aller Staffeln komplett abstinken. Da würden 90%% derjenigen, die bei uns unter den ersten 10 sind, nichtmal das Vorcasting überleben - wenn überhaupt einer.

Ich glaube aber andererseits nicht, dass wir in Deutschland nicht ebenso gute Sänger haben wie in den USA - die gehen nur anscheinend nicht zu DSDS.

Aber diese Diskussion ist alt und sowieso alles sehr subjektiv. Letztens erst habe ich einen Soul-Sänger auf nem Strassenfest gehört. Der hat da 20 Minuten lang ein soul/jazziges Stück gesungen - sehr geil. Soviel Feeling, technisches Können und Glaubwürdigkeit hab ich noch bei keinem DSDS Kandidaten gesehen. Und das(!) sind für mich die richtigen Sänger. Die es auch auf ner kleinen Bühne vor 5 Leuten schaffen, dir Gänsehaut zu vermitteln und bei mir ein ehrwürdiges Kopfnicken und Händeklatschen verursachen.

Wenn ich dann nen Nevio sehe, der auf seiner Homepage ein Video veröffentlicht, wie er 3 Minuten lang in die Kamera spricht und verzweifelt zu überzeugen versucht, dass er doch kein arroganter Kerl ist und sich ebenso mühevoll gegen Aussagen von Hr. Bohlen bezüglich seiner Gestik zu wehren versucht - anstatt einfach locker zu bleiben und durch Leistung zu überzeugen - schau ich mir doch lieber nochmal den Soul-Sänger um die Ecke an;)
 
bensommerfeld schrieb:
Wenn ich dann nen Nevio sehe, der auf seiner Homepage ein Video veröffentlicht, wie er 3 Minuten lang in die Kamera spricht und verzweifelt zu überzeugen versucht, dass er doch kein arroganter Kerl ist und sich ebenso mühevoll gegen Aussagen von Hr. Bohlen bezüglich seiner Gestik zu wehren versucht - anstatt einfach locker zu bleiben und durch Leistung zu überzeugen - schau ich mir doch lieber nochmal den Soul-Sänger um die Ecke an;)

Ich verstehe den Typen eh nicht. Gesang, Auftreten, Charisma - alles da. Und dann kommt wieder irgend ne Aktion die das alles kaputt macht.
 
Als Musiker erfolgreich zu sein, muß meiner Meinung nach nicht bedeuten, dass man sich vom Business abhängig macht. Es gibt (auch hier in Deutschland) Musiker, die es es aus eigener Kraft zu großem Erfolg gebracht haben .
Ein sehr gutes Beispiel ist für mich das Grand Hotel Van Cleef Label. Die Majors wollten deren Bands (Kettcar, Tomte) damals nicht unter Vertrag nehmen, da man BEVOR die derzeitige "noch neuere deutsche Welle" über uns kam, nicht davon ausging, dass man Musik mit deutschen Texten von unattraktiven Mittdreißigern verkaufen kann.
Mittlerweile sind diese Bands äußerst etabliert, und haben zudem die Möglichkeit, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, ohne sich für irgendein Marketingkonzept zum Horst machen zu müssen, um ein Jahr später fallengelassen, und in die Bedeutungslosigkeit entlassen zu werden.
Das zeigt doch nur, dass in Zeiten einer im sterben liegenden Plattenindustrie Indie einfach der bessere Weg sein kann. Und wenn man etwas selber macht, und daran glaubt, dann kann sich Qualität auch durchsetzen!
Wenn ich mir die Top Ten anhöre (was ich eigentlich vermeide), dann ist mir ohnehin klar, dass ich da nichts zu suchen habe. Warum sich also anstrengen, allen zu gefallen und dem Massengeschmack zu entsprechen? Mach einfach das, was du selbst für gut hälst, und glaub daran.
Wenn du aber lieber ein "Star" sein willst, um von allen für 5 Minuten beklatscht zu werden, dann geh zum Dieter, und sei schön nett zu ihm (ansonsten hagelt es Bild-Schlagzeilen).
 

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