mein Bass Kompressor ist zu "langsam", Oder?

[analogie]

Moin liebes Forum,

bin neu hier. Ganz kurz: Produziere Musik im Metal Bereich und zwar so weit wie möglich analog, vor allem auf Tascam Bandmaschinen und anderem analogem Equipment.

Um mein Problem zu schildern hab ichs aber mal in den Rechner gespielt:

Meine Basslines sind sehr simpel, eigentlich nur 8tel oder 16tel im mittleren Tempo. Ich hab mir einen Markbass Compressore geholt, weil ich kein großer Bassspieler bin und bei meiner Musik der Bass wirklich nur füllen soll, dachte ich der gleicht ein bisschen meine Dynamikschwankungen aus.

So und nun sieht das folgendermaßen aus:

SCREENSHOT

Ich hab Pfeile dran gemacht (sollte aber jeder verstehen was das Problem ist)
Nun hab ich nicht viel Ahnung von sowas, liegt das daran dass es ein Röhrenkompressor ist, ich mich also für das flasche Produkt entschieden hab, ist es eine Einstellungssache oder brauche ich noch ein Gerät um dieses erste Klicken los zu werden?

schonmal danke

 

[leary]

was stört dich denn? gerade im bereich metal ist doch auch attack gefragt, seitenanspielgeräusche, rasseln und so...

kannst du an deinem kompressor mal mit den attackregler spielen?

 

[analogie]

ja im Metal schon aber im Black Metal nicht so

Wenn ich Attack wegnehme gibts nur den Punkt wo nach dem Klick dann unter den Pegel runtergeregelt wird den ich haben will, zT sogar ganz lautlos.

Also ist das eher eine Sache die normal ist scheine ich zu begreifen...
Das Problem ist halt, dass diese Spitzen z.T. clippen... Aber so wie ich das Deiner Antwort entnehme, ist das was ganz Normales und ich muss nur den Punkt finden, wo das Clipping aufhört, anstelle die Pegelspitze komplett in Frage zu stellen, oder?

 

[TonyPizza]

pack doch einen Limiter/Clipper dahinter und jut

 

[analogie]

pack doch einen Limiter/Clipper dahinter und jut

Aha das klingt doch nach ner Lösung! Danke dafür :>


aber nochmal die Frage, ist dieser Effekt bauartspezifisch bei Röhren besonders ausgeprägt? Und zB bei Optoakustischen (oder wie heißen die?) nicht so?
Man merkt ja dass er mit schwindendem Attack sehr wohl den Pegel wegnimmt, aber halt zu spät, er ist quasi n bisschen träge

 

[wolfgang_5dot1]

Transienten kannst du mit Kompressoren nicht bearbeiten.
Dafuer benutzt man Limiter und zwar look ahead Limiter oder auch brickwall genannt.
Wenn du auf Band aufnimmst werden diese Transienten mehr oder weniger eh eliminiert.
Vor allem im Laufe der Zeit und nach einigem Spulen.

Stell den Kompressor so ein, das der Bass gut klingt und wenn du Pegel machen willst dann mach das nicht ueber das make up gain (sonst zerrt´s wie du schon richtig bemerkt hast) sondern mit einem brickwall Limiter.

 

[m_tree]

Erst die Spitzen mit einem Limiter oder Clipper leveln, dann normal komprimieren. Das ist nicht nur beim Bass gängige Praxis.
Mit sehr schnellen Attackzeiten kann man "weichere" Spitzen auch halbwegs in den Griff bekommen, allerdings reagiert der Kompressor dann hauptsächlich auf diese Spitzen.

 

[analogie]

Klasse, das ist top! Dann weiß ich ab hier wieder weiter, danke


Ob das auf dem Band überhaupt mit drauf ist hab ich nichtmal geprüft... >__>

 

[synthpark]

du kannst das Problem auch mit einem langsamen Gate entschärfen. Dann werden die auffallenden Spitzen eingefadet.

 

[wolfgang_5dot1]

du kannst das Problem auch mit einem langsamen Gate entschärfen. Dann werden die auffallenden Spitzen eingefadet.

Das funktioniert aber auch nur mit einem look ahead Gate. Ansonsten werden die Spitzen entweder abgeschnitten oder durch Gateknackser ersetzt.

Dann schon lieber einen Transienten Designer.

 

[synthpark]

Das funktioniert aber auch nur mit einem look ahead Gate. Ansonsten werden die Spitzen entweder abgeschnitten oder durch Gateknackser ersetzt.

Dann schon lieber einen Transienten Designer.

Ich finde, das funktioniert wunderbar. Bei ca. 1 ms Attack höre ich keine Knackser (Software Gate), zumindest nicht mit einem guten Gate, auch ohne Look Ahead. Und diese Spitzen da sehen unnatürlich aus, so wie der Output bei einem Kompressor, der die ganze Zeit im extremen Gain Reduction Bereich arbeitet und nur am Anfang jeweils ne Spitze durchläßt. Gegenüber dem Transient Shaper hat man den Vorteil, dass das Gate nur beim Einsetzen arbeitet und nicht die ganze Zeit. Fabfilter Pro G oder Prefix Gate (Freeware). Ich fand das Gate in Protools übrigens super. Kann jeder selbst ausprobieren. Das Gate muss aber schnell zurückregeln, sonst klappts nicht.

 

[analogie]

Also in der Zeit des "Nichtspeicherns im Forum" "kam heraus" dass ich auf ner Tascam 8Spur recorde, weil ich den Sound der 80er/90er so authentisch wie möglich treffen will.

Mich würde sehr wohl (um die Geeks hier mal ein bisschen zu locken) eine Softwarelösung interessieren, die muss mir Sound liefern in dieser Art:
Dazu kommt, und das ist mir wirklich wichtig, dass es sich um Freie (nicht freeware) Software handelt, und wenn möglich sollte sie unter Linux laufen (tun die meisten Plugins ja).


Ich bin, um euren "Spott" (den ich nicht übel nehme, da es ja nicht gerade normal ist was ich so treibe) zu mildern, ein Freund von allem was man gebraucht kriegen kann, was also nicht neu produziert werden muss. Oldtimer z.B. auch.

-> Ja und es gibt auch Musikrichtungen die ich am Rechner Produziere, auch wenn ich den Charme von dem Frequenzband des Tapes nicht missachtet lassen will

Und jetzt mal ganz ehrlich, wer von Euch schmilzt bei dem Gedanken an eine "Mix-playlist" von der ersten Freundin dahin? Nein, da wollen wir doch das Mixtape

Zu meiner Bassspur, die klingt nun auf dem Tape super.

 

[muffy]

Schöner Rumpelcharme. Venom und Darkthrone lassen Grüßen. Könnte es sich bei der "Transiente" nicht auch um irgend einen Peak handeln, der durch Verkabelung oder fehlende Erdung vom Bass entsteht? Ich habe mal mit nicht abgeschirmten Pickups unter einer Lichttraverse gespielt, da hats bei jedem Anschlag leicht getitscht. War mir auch nicht so geheuer... ^^

 

[wolfgang_5dot1]

Also in der Zeit des "Nichtspeicherns im Forum" "kam heraus" dass ich auf ner Tascam 8Spur recorde, weil ich den Sound der 80er/90er so authentisch wie möglich treffen will.

Wuerde mich echt wundern, wenn zu der Zeit auch nur eine kommerzielle Produktion damit gemacht worden waere.

Dazu kommt, und das ist mir wirklich wichtig, dass es sich um Freie (nicht freeware) Software handelt...

Was verstehst du darunter?

...und wenn möglich sollte sie unter Linux laufen (tun die meisten Plugins ja).

Ich kenn keine einziges Plugin das unter Linux laeuft.

 

[analogie]

Schöner Rumpelcharme. Venom und Darkthrone lassen Grüßen. Könnte es sich bei der "Transiente" nicht auch um irgend einen Peak handeln, der durch Verkabelung oder fehlende Erdung vom Bass entsteht? Ich habe mal mit nicht abgeschirmten Pickups unter einer Lichttraverse gespielt, da hats bei jedem Anschlag leicht getitscht. War mir auch nicht so geheuer... ^^

Guter Punkt, aber den Signalweg hab ich eigentlich überprüft. Ich kriegs ja ohne den Kompressor hin, nur dann ists halt unkomprimiert. Einstreuungen wären zwar Oldschool, aber das muss ja dann nicht sein, die hab ich also im Griff.

 

[muffy]

Oder erzugt der Kompressor beim Zupacken diesen Ausschlag? Waere einfach mal praktisch, das zu hoeren.

 

[Entone]

Vielleicht wurde auch einfach nur die Aufholverstärkung vergessen.

 

[analogie]

Wo lädt man denn ein snippet hoch, um das hier zu zeigen? Was ist da üblich bei Euch? Extern oder kann ich die Forumsfunktion nutzen?

 

[muffy]

Am besten via Dropbox-Player.

 

[Turquoise]

Erst die Spitzen mit einem Limiter oder Clipper leveln, dann normal komprimieren. Das ist nicht nur beim Bass gängige Praxis.

Ih habe genau das Problem auch immer beim Aufnehmen - v.a. auch mit Gitarren und Gesang. Deshalb ist dieser Tip für mich ebenfalls gerade Gold wert.
Da ich beim Aufnehmen über den Tegeler VTRC rein gehe, bei dem mir der Kompressor auch im Fast-Modus oft nicht schnell genug zugreift, bedeutet das dann wohl, dass ich einen analogen Limiter davorschalten müsste, oder? Was käme denn da für einer am besten in Frage?