Mehrere Audio Events in Sample Editor bearbeiten

[Invisible]

Hi,
ich habe ein Gitarrentake mit 2 Mikrofonen aufgenommen und möchte beide Spuren gleichermahsen mit der AudioWrap Funktion im Sample Editor bearbeiten.
Ich markiere beide Spuren und öffne den Sample Editor. In der Infozeile werden mir beide Spuren auch angezeigt und ich habe die Option "Nur aktive Audio-Events bearbeiten" deaktiviert.

Trotzdem wir nur die erste Spur bearbeitet.
Im Handbuch hab ich leider nichts gefunden, kann jemand helfen?

 

[tsching]

Im Sample-Editor geht immer nur die Bearbeitung einer Spur. Du kannst imPop-Up-Menü ja schnell die selektierten Events umschalten.

 

[Invisible]

Hmm, okay.
Also kann ich wirklich nicht die beiden Spuren, welche ja eigentlich identisch sind nur durch Mikrofon und Preamp anders klingen, nicht gleichzeitig mit der Audio Warp Funkion bearbeiten?

 

[tsching]

Nein, das geht nicht. Was genau willst Du denn machen, vielleicht gibt es eine alternative Bearbeitungsmöglichkeit.

 

[Invisible]

Ich möchte z.B. einen Gitarrenpart (triolischer, stakkato Part) im Timing mit der Snaredrum matchen.
Einerseits könnt ich das direkt im Projektfenster via cut + slip editing machen aber ich muss die Parts auch etwas timestretchen, was ich ja auch im Projektfenster machen könnte.

Dachte nur ich könnte mal das ganz mit der Audio Wrap Funktion im Sample Editor ausprobieren, daher meine Frage.

 

[holgi]

Ich möchte z.B. einen Gitarrenpart (triolischer, stakkato Part) im Timing mit der Snaredrum matchen.
Einerseits könnt ich das direkt im Projektfenster via cut + slip editing machen aber ich muss die Parts auch etwas timestretchen, was ich ja auch im Projektfenster machen könnte.

Dachte nur ich könnte mal das ganz mit der Audio Wrap Funktion im Sample Editor ausprobieren, daher meine Frage.

Haste das schon mal gemacht?

Ich mache so etwas wenn überhaupt (Faulheit) eher noch wie damals, schneiden, rücken, ziehen etc. Wat ne Fummelei.

Geht das wie du es beschreibst tatsächlich richtig gut? Selbst wenn es 16tel bei 130 bpm oder so sind?

 

[Invisible]

Stretchen geht nur bedingt gut. Müsste mich aber auch noch mal mit den ganzen Algorithmen befassen, vielleicht nehme ich da auch immer den falschen

 

[tsching]

Ich empfehle folgendes Vorgehen:

1) Im Projektfenster gewünschtes Quantisierungsraster eingeben
2) Audio-Event(s) auswählen und Quantisierung durchführen; in den meisten Fällen ist dann schon alles gut quantisiert
3) Falls nicht, Quantisierung rückgängig machen und die angewählten Events doppelklicken
4) VariAudio-Editor öffnen und Analyse durchführen; es sollten dann die Segmente von allen Evens gleichzeitig angezeigt werden
5) Das/die gewünschten Segmente vorne oder hinten anfassen und durch horizontales Bewegen "warpen"
6) Auf diese Weise lassen sich alle Events mehr oder weniger parallel und in Bezug zueinander bearbeiten

 

[richie]

Du kannst ja die Audio Events auch außerhalb des Sampleeditors timestrechen. Dafür würde ich das Raster entweder komplett ausschalten bzw. eher auf relatives Raster stellen (das Event rastet immer zum naheliegensten Event ein), sodass du die Event-Grenzen auch nahtlos (also ohne Überlappungen oder Lücken) zueinander timestrechen kannst. Dafür musst du natürlich die betreffenden Stellen in deinem Audioevent zerschneiden und dann wie beschrieben stauchen oder strecken.

So kannst du auch mit mehreren Spuren gleichzeitig arbeiten.

 

[Gast92251]

Hi,
ich habe ein Gitarrentake mit 2 Mikrofonen aufgenommen und möchte beide Spuren gleichermassen mit der AudioWrap Funktion im Sample Editor bearbeiten.

Da es ja eine Gitarre mit zwei Mics ist - erzeuge doch ein Stereofile (hart links rechts gepanned) auf einer Stereospur: diese "beiden L+R Kanäle" kannst du dann bequem zusammen Warpen...
Später beim Mischen könntest du dann einfach genau diesen Stereokanal separat Links und Rechts bearbeiten... z.B. 2x MonoGruppen (2 Sends mit konträrem Panning) oder: direkte Effektbearbeitung per Routingdialog in jedem Insertslot.


Edit, du willst also doch was anderes. ok.


.

 

[oati]

Hallo tsching,
Hallo zusammen,

6) Auf diese Weise lassen sich alle Events mehr oder weniger parallel und in Bezug zueinander bearbeiten

Meinst du mit "mehr oder weniger" so genau wie es halt händisch geht, oder bleibt tatsächlich die Phasenbeziehung erhalten?

Ich persönlich möchte nämlich, dass free-warp phasenstarr funktioniert. Daher verwende ich bislang immer folgenden Workaround:
(1) Audio Files aller betreffenden Spuren aus Cubase exportieren.
(2) Die exportierten Files in Audacity laden.
(3) Aus Audacity ein Multikanal File exportieren (das geht dort auch z.B. mit 10+ Kanälen einer Schlagzeugaufnahme)
(4) Das Multikanal-File als einzelne Spur in Cubase importieren.
(5) Free-Warp durchführen und am Ende ins Event schreiben (Auswahl als Datei).
(6) Gewarpte Spur als Audio-File exportieren.
(7) Exportierte Spur wieder importieren und dabei die Kanäle wieder auf Einzelspuren aufteilen.

Das ist der einzige Weg den ich kenne, free-warp phasenstarr anzuwenden.
Und für mich ist es auch der einzige Weg z.B. Schlagzeugaufnahme zu korrigieren ohne dabei Schnittartefakte zu erzeugen. Mittels Slicing (wie von tsching auf der Cubase Complete DVD beschrieben) ist mir das noch nie gelungen. Da hatte ich immer irgendwo unsaubere Stellen.

Es gibt zur beschriebenen Vorgehensweise eine Youtube-Tutorial - ich such dir das gerne am Abend raus.

Das sollte auch diese Frage beantworten:

Also kann ich wirklich nicht die beiden Spuren, welche ja eigentlich identisch sind nur durch Mikrofon und Preamp anders klingen, nicht gleichzeitig mit der Audio Warp Funkion bearbeiten?

Lg,
Markus

 

[oati]

Da es ja eine Gitarre mit zwei Mics ist - erzeuge doch ein Stereofile auf einer Stereospur: diese "beiden L+R Kanäle" kannst du dann bequem Warpen...
Später beim Mischen könntest du dann einfach genau diesen Stereokanal separat Links und Rechts bearbeiten... z.B. 2x MonoGruppen (2 Sends mit konträrem Panning) oder: direkte Effektbearbeitung per Routingdialog in jedem Insertslot.

Genau,danke das geht natürlich für maximal 2 Kanäle auch noch. Alles mit mehr als 2 Kanälen braucht dann aber den oben gerade beschriebenen Workaround. Oder evt. Surround-Export aus Cubase (k.A. ob das mittlerweile schon geht)?

 

[richie]

@ rkdk

Da es ja eine Gitarre mit zwei Mics ist - erzeuge doch ein Stereofile auf einer Stereospur: diese "beiden L+R Kanäle" kannst du dann bequem Warpen...

Ich hatte es so verstanden, dass er nicht unbedingt beide parallel warpen will, sondern jeweils einzeln warpen, dass diese timingmäßig zur anderen passt.

Ähnlich wie mehrere Vocals-Takes zueinander anpassen. Die werden ja auch nicht unbedingt alle gleichzeit und parallel verschoben.

 

[oati]

Ich hatte es so verstanden, dass er nicht unbedingt beide parallel warpen will, sondern jeweils einzeln warpen, dass diese timingmäßig zur anderen passt.

Ähnlich wie mehrere Vocals-Takes zueinander anpassen. Die werden ja auch nicht unbedingt alle gleichzeit und parallel verschoben.

Hat er nicht oben gesagt es ist eine Aufnahme mittels Multimiking? Also ein Take?

edit: Ja, hat er:

Ich habe ein Gitarrentake mit 2 Mikrofonen aufgenommen und möchte beide Spuren gleichermahsen mit der AudioWrap Funktion im Sample Editor bearbeiten.

 

[tsching]

Meinst du mit "mehr oder weniger" so genau wie es halt händisch geht, oder bleibt tatsächlich die Phasenbeziehung erhalten?

Um die Phasenbeziehung nicht zu beeinflussen, empfehle ich Group Editing. Hier muss man natürlich etwas experimentieren, da das Ergebnis stark vom eingespielten Material abhängt. Aber durch die Auto Crossfades erzielt man mit perkussiverem Material eigentlich fast immer ein sehr brauchbares Ergebnis. Hab das schön desöfteren mit Rhythmusgitarren gemacht.

 

[oati]

Um die Phasenbeziehung nicht zu beeinflussen, empfehle ich Group Editing. Hier muss man natürlich etwas experimentieren, da das Ergebnis stark vom eingespielten Material abhängt. Aber durch die Auto Crossfades erzielt man mit perkussiverem Material eigentlich fast immer ein sehr brauchbares Ergebnis. Hab das schön desöfteren mit Rhythmusgitarren gemacht.

Ok, also habe ich dich schon richtig verstanden, danke.

Ja, wie gesagt mit Group Editing, so wie du es auf deiner Cubase-Complete DVD erklärst, komme ich persönlich überhaupt nicht zurecht. Ich habe damit schon mehrere Tage verbracht und das Ergebnis ist leider qualitativ weit weg von dem was ich mit free warp nach der oben beschriebenen Methode erreiche; im Speziellen bei Aufnahmen eines echten Schlagzeugs.

 

[tsching]

Ja, wie gesagt mit Group Editing, so wie du es auf deiner Cubase-Complete DVD erklärst, komme ich persönlich überhaupt nicht zurecht. Ich habe damit schon mehrere Tage verbracht und das Ergebnis ist leider qualitativ weit weg von dem was ich mit free warp nach der oben beschriebenen Methode erreiche; im Speziellen bei Aufnahmen eines echten Schlagzeugs.

Wie gesagt, das Ergebnis hängt immer stark vom Ausgangsmaterial ab. Spielt ein Schlagzeuger mit relativ schlechtem Timing, kann auch Group editing da leider nix mehr rausholen. Hier hilft nur Üben. Für die Korrektur der üblichen "humanen" Timingschwankungen funktioniert das aber wirklich gut.

 

[oati]

Wie gesagt, das Ergebnis hängt immer stark vom Ausgangsmaterial ab. Spielt ein Schlagzeuger mit relativ schlechtem Timing, kann auch Group editing da leider nix mehr rausholen. Hier hilft nur Üben. Für die Korrektur der üblichen "humanen" Timingschwankungen funktioniert das aber wirklich gut.

Das soll zwar jetzt hier nicht das Thema sein, aber ich möchte es trotzdem noch aufklären:
Ich hatte da einen wirklich guten Schlagzeuger - der hat immerhin Jazz-Schlagzeug studiert.

Aber mit schlecht spielen hatte mein Problem auch nichts zu tun, sondern rein damit, dass beim Group Editing immer gewisse Schnitte zu hören waren. Ich vermute das kam einfach von den unterschiedlich langen Laufzeiten der Mikros (Close zu OH/Roommics). So hat er mir, egal wie ich die Parameter auch gedreht habe, immer irgendwo ein Signal angeschnitten. Die Fades verhinderten dann leider nur mehr das Knacksen; falsch klang es trotzdem. Kann ja sein, dass ich etwas komplett falsch gemacht habe.

Trotzdem war nach diesem Test meine persönliche Entscheidung: lieber Free-Warp, weil für mich schneller und besser klingend.

P.S.: Ich will hier jedenfalls nicht streiten, das bringt ja nichts. Jeder soll das verwenden was für ihn funktioniert und (schnellstmöglich) zum Ziel führt. Es ist ja schön wenn es mehrere Wege gibt.

 

[Invisible]

Da es ja eine Gitarre mit zwei Mics ist - erzeuge doch ein Stereofile (hart links rechts gepanned) auf einer Stereospur: diese "beiden L+R Kanäle" kannst du dann bequem zusammen Warpen...
Später beim Mischen könntest du dann einfach genau diesen Stereokanal separat Links und Rechts bearbeiten... z.B. 2x MonoGruppen (2 Sends mit konträrem Panning) oder: direkte Effektbearbeitung per Routingdialog in jedem Insertslot.

Geile Idee, hätt ich ja auch mal selber drauf kommen können. Danke.