Master VU; Anzeige RMS und Peak

[guitaroldie]

NiCKEL schrieb:
Ich arbeite mittlerweile sehr gerne mit Reaper, aber ich hasse das Metering!!

Der RMS-Wert MUSS immer niedriger sein als der [g=357]Peak[/g]-Wert. Das ist auch bei Dir der Fall, aber die Anzeige ist beim Reaper verwirrend. Du kannst Dir für lau den FreeG von Sonalksis runterladen. Damit kann man arbeiten. Zumindest habe ich den im Masterkanal.

Allerdings ist das gar nicht so wichtig. Das einzige, was es bei der digitalen Bearbeitung zu beachten gilt, ist, dass es NIEMALS rot ausschlägt - egal an welcher Stelle. Das ist der wichtigste Unterschied gegenüber der analogen Bearbeitung. Solange alles unter der 0dBfs-Grenze bleibt ist alles in Ordnung.

Bei mir bleibt der Masterkanal (bis auf Mess-Tools) frei von Plug-Ins. Der [g=230]Mixdown[/g] darf gerne 5-6dB (oder mehr) leiser sein, als man ihn gerne hätte. Durch die paar dB Luft nach oben, geht nur theoretisch Qualität verloren, praktisch ist das nicht wahrnehmbar, da mittlerweile alle Sequenzer im Masterkanal mit mindestens 32 [g=395]Bit[/g] arbeiten - das ist schon jenseits von Gut und Böse. Aber Reaper hat sogar 64 [g=395]Bit[/g]. Bei der folgenden Summenbearbeitung, in einem separaten Schritt, kann man dann die Lautstärke holen, die man gerne hätte. Falls Du vorher immer alles *ins Rote* gefahren hast, solltest Du durch diese Arbeitsweise auf Anhieb ein *weniger gestresstes* Klangbild erhalten.

Zur Frage nach Richtwerten... Lade Dir mal einen Track in den Sequenzer, an den Du von der Lautheit her rankommen willst und sieh Dir die RMS- und [g=357]Peak[/g]-Werte im FreeG an. Dann hast Du Deine Richtwerte, an die Du bei der Summenbearbeitung versuchen kannst, ranzukommen. Aber zur Sicherheit hier nochmal der Thread zum LOUDNESS WAR...

blöde Frage, gilt das auch für C4 ?

Gruß
Oldie

 

[NiCKEL]

C4 habe ich zwar nicht, aber ich berücksichtige das bei jeder [g=17]DAW[/g], bzw. bei jeder digitalen Audiobearbeitung. Digital ist nicht dafür ausgelegt über Null zu gehen. Im Gegenzug bieten 24 Bit so wahnsinnig viel Headroom, dass man überhaupt nicht nötig hat, irgendwo der Übersteuerungsgrenze nah zu kommen. Auch wenn man durch die *gefürchteten* 32 [g=395]Bit[/g] etwas unvorsichtiger sein darf (von wegen "kann man nicht übersteuern" )... Aber das ist nicht meine (persönliche) Vorstellung von *sauberem* Arbeiten...

 

[guitaroldie]

danke @nickel, genau das wollte ich wissen !

Gruß
Oldie

 

[Apenn]

So - jetzt hab ich gestern Abend fleissig an meinem Mix gearbeitet - alle Ratschläge befolgt und es ist mir bei meinem aktuellen Mix nur dann möglich im RMS im nicht-rot Bereich zu bleiben, wenn ich beim Mastern den Limiter auf einen [g=105]Gain[/g]-Wert nahe 0 dreh -> kann doch nicht sein.

Am besten ich geh nochmal einen Schritt zurück und bitte euch um [g=94]Feedback[/g] ob die folgende Mixing Kette so Sinn macht:

1. Alles mal verkabeln. Seit kurzem gehe ich vom Mixer per [g=126]SPDIF[/g] an den Rechner. Jeder Kanal einzeln aufgenommen.
>>> Ziel: Pegel (mit und ohne Effekte) hierbei je Kanal 2-3 db (Anzeige für jeden Kanal ist denk ich ein [g=357]Peak[/g]-Meter) unter 0 zwegs [g=284]headroom[/g]!?
-> Passt?

2. Lautstärkenverhältnisse zueinander angepasst
>>> Ziel: Ausgangspegel ([g=357]Peak[/g]) knapp unter 0, d.h. vielleicht zwischen 0 und -1 db
-> Passt?

3. Seit kurzem generiere ich nach diesem Step im Reaper eine wav, die ich dann weiterbearbeite. (ich denk, das ganze versteht man als Ergebnis des Mix-Downs)

4. Mastering: Eingangspegel is der von Punkt 2
Mastering Kette für den aktuellen Mix:
a: EQ für Tiefen und ein paar kleine Korrekturen
b: Bischen Ambience
c: [g=322]Compressor[/g] für die "Ausreiser" mit relativ schneller Reaktionszeit und 0db Verstärkung
d: 3-Bank [g=322]Compressor[/g] für Tiefen, Mitten und Höhen -> bis auf die Höhen, die ich um 1db angehoben habe keine weitere Verstärkung
e: Limiter -> und hier hab ich nun das Problem, dass ich schon bei einer geringen [g=105]Gain[/g]-Erhöhung schon den beschriebenen Rot-Ausschlag im RMS hab.
f: Nun hab ich an dieser Stelle noch die von euch beschriebenen Anzeigetools, die mir eigentlich die Clips im Digitalen und Analogen bestätigen sobald ich den Limiter etwas aufdrehen möchte...


Kann mir jemand sagen, wo ich in obiger Kette einen Fehler hab?

Bis vor kurzem hab ich bei Reaper noch alles in einem Aufwasch gemacht - was den Rechner regelmäßig in die Knie gezwungen hat, da hatte ich komischerweise das Problem mit dem RMS nicht.....

Danke nochmals für eure Antworten!

Gruß,
Alex

 

[Kainer]

in schritt 2 würde ich mir einen [g=284]headroom[/g] von mind. 3db lassen, wenn nicht 6.

sonst kommst du mit den summeneffekten beim "mastern" ziemlich schnell an die grenze. (mit deinem punkt 4.mastering d)-> die anhebung im multibandkompressor reicht um zu übersteuern würde ich mal annehmen.)

bevor du den limiter am schluss einsetzt solltest du noch etwas luft nach oben haben.

 

[NiCKEL]

Ich glaube, dass der Limiter falsch eingestellt ist. Du hattest was von Knee 70% oder so gesagt. Ein Brickwall-Limiter, wie er am Ende einer *Mastering*-Kette üblich ist, hat kein Knee. Er muss ALLES gnadenlos abschneiden, was über den [g=359]Threshold[/g] geht. Ohne Attack und ohne Soft Knee. Ceiling darf gerne etwas unter 0dBfs stehen, etwa -0,3dBfs. Dann sollte nix clippen...

Ein *softer* Limiter, wie Du ihn benutzt, macht eher Sinn in Einzelspuren, die vereinzelte, hohe Pegelspitzen haben. Einen solchen Limiter benutze ich in sehr vielen Einzelspuren oder Gruppen, jeweils als letzten Prozess und nur so leicht, dass er nur sporadisch und sehr kurz arbeiten muss. Das hat den Vorteil, dass dadurch auch das Summensignal weniger heftige Pegelspitzen hat. Dadurch kann dann der Brickwall-Limiter stressfreier arbeiten, wodurch man letztendlich auch etwas lauter fahren kann.

BTW -1dB ist etwas zu wenig [g=284]Headroom[/g] für's *Mastering* (wie Kainer schon schrieb)...
Wenn Du mit dem EQ etwas erhöhst, ist der kleine [g=284]Headroom[/g] sofort aufgebraucht. Sogar nach einem simplen LowCut, der ja eigentlich nur absenken sollte, könntest Du bei nur einem dB Headroom ins Clippen kommen (was mit der Funktionsweise solcher [g=43]Filter[/g] zu tun hat). Es darf der Mix also gerne bis -6dB [g=284]Headroom[/g] haben, um damit in die Summenbearbeitung zu gehen...

 

[Kainer]

danke für die bestätigung

 

[Apenn]

Super Danke - ich in diesen beiden Punkten liegt es:

-> Werd heut den [g=284]Headroom[/g] auf 6db mal runterziehen.

-> der TLs Pocket Limiter is wohl dann die falsche Qual der Wahl.
=> letzte Frage soweit mal: Welchen vernünftigen Master Limiter würdet Ihr mir aus der Welt des Freeware empfehlen!?

Danke für eure super hilfreichen Antworten - is echt Klasse!!

Alex

 

[Kainer]

event horizon (in reaper mit dabei) von stillwell/schwa.

einfach mal bei kvr schauen...

 

[Apenn]

Hab nochmal im Web bezüglich dem aktuell verwendeten Limiter gekuckt:
"TLs Pocket Limiter"

Features:
- Transparent Brickwall Limiting with 0 db stop.
- Variable knee from 0% to 100% to keep limiting [g=23]distortion[/g] at a minimum.
"IQ" mode to get a more "intelligent" release from the knee with program emphasis.
- Low latency for live performance use (40 samples at 44.1khz = ca 1ms latency).
- Stereo link to preserve stereo field.
- Supported samplerates: 44.1khz - 192khz.

=> Das Ding is also doch ein Brickwall Limiter!! => ich hab keine Ahnung warums dann doch noch Clippt.

Fest steht, der Limiter is so falsch dann nachat net!

Ich werd mal heute Abend die anderen sehr wertvollen Tips bezüglich [g=284]Headroom[/g] versuchen umzusetzten.

Gruß,
Alex

 

[NiCKEL]

Kenne das Teil leider nicht. Aber dann schau mal, ob Du mit Knee auf 0% (oder 100% - man weiss ja nie, wie die ticken) eine bessere Brickwall hinbekommst

Vielleicht gibt's ja auch ein Brickwall-Preset..?