Ludwig Kompositionssoftware vs. Band-in-a-box

  • Ersteller wavelow
  • Erstellt am
W

wavelow

Registriert
30.03.09
Beiträge
332
Reaktionen
6
Punkte
413
Hi... Bin gestern zufällig auf einen <a href="http://www.zeit.de/2007/40/C-Kompositionssoftware">Bericht in der Zeit</a> von 2007 gestolpert. Es geht um die Software "Ludwig" eine Kompositionssoftware. Der Journalist scheint vorher noch keine allzu grossen Erfahrungen mit Musiksoftware gemacht zu haben, sonst würde er nicht so begeistert schreiben. Vor allem der Begriff "Weltneuheit" ist etwas weit hergeholt wie ich finde.<br /><br /><a href="http://www.komponieren.de">Website von Ludwig - Komponieren leicht gemacht</a><br /><br />Mich würde nun mal interessieren ob jemand Ludwig schon mal ausprobiert hat und wie es sich im Vergleich zu <a href="http://www.bandinabox.com/de/">Band-in-a-Box</a> schlägt? (Ich kann Ludwig im Moment nicht downloaden, surfe nur über einen Surfstick zur Zeit)<br />Einen grundlegenden Unterschied habe ich schon ausgemacht: Ludwig kann mit 16 Spuren komponieren, BiaB nur mit 7. Viel mehr weiss ich noch nicht.<br /><br />Ich habe vor einigen Jahren mal ausgiebig mit BIAB herumgespielt und tatsächlich einige Songs damit produziert die ich leider nicht mehr wieder finde. Hitpotential hatten sie nicht grad, aber handwerklich waren sie wohl nahezu perfekt arrangiert - was eben noch lange keinen Charthit ausmacht <img src="http://homerecording.de/uploads/smil451c7211b9e19.gif" alt=" " /> Aber es wurden daraus manchmal wieder neue Ideen geboren und Spass hat es auch gemacht wenn man mal Lust dazu hatte.<br /><br />Ludwig würde mich trotzdem mal interessieren. Die Schöpfer von Ludwig hauen zwar recht doll auf die berühmte Kacke, haben aber andererseits eines der erfolgreichsten Schachprogramme der Welt - Fritz - entwickelt. Ob man Schachalogarithmen mit Musiktheorie vergleichen kann wird allerdings strittig sein.<br />Lustig finde ich die AGB der Ludwig Leute, dass alle Werke die mit Ludwig entstanden sind, deren geistiges Eigentum bleibt. <img src="http://homerecording.de/uploads/smil451c7211b9e19.gif" alt=" " /> Bin gespannt wie sich das je beweisen lassen soll. In die Verkaufscharts wird es ein Ludwig Song wohl eher nicht schaffen, genausowenig wie ein BIAB Song. Oder doch? Wer weiss was wir im Radio alles so hören....<br /><br />Hat jemand schon mal mit Ludwig gespielt?
 
Also ich habe heute bei Ebay geshen das es sogar schon Ludwig2 geben soll.........mich würde das auch mal brennend interessieren.
 
Habe heute mal ausgiebig mit der Demo von Ludwig 2.0 gespielt...

Bin hin- und hergerissen zwischen Verwunderung und Langeweile. Das meiste was rauskommt ist langweilig, bleibt nicht im Ohr... Aber hin und wieder zuckt man doch mal zusammen, da kommen da ganz ansprechende Melodien heraus. Ist aber sehr mühselig und dazwischen muss man sich jede Menge Unbrauchbares anhören.

Ausserdem habe ich festgestellt: wählt man z.B. immer die gleiche Einstellung, "komponiert" er auch immer nur die gleiche Melodie, manchmal nur sehr leicht variert. So wirds schnell langweilig und von "Kompositionssoftware" kann man dann wohl erst recht nicht sprechen.

Vielleicht liegts auch an der Demoversion.
 
Nein, liegt nicht nur an der Demo Version von Ludwig, Ludwig 2.0 ist langweilig. Band in a Box ist da schon ein anderes Kaliber, aber auch langweilig. Wenn man Standardsachen für altersheimgerechte Zuhörer benötigt, dann sind beide Klasse. Auch prima zur Fahrstuhl Beschallung.

Vom BiaB kann man wenigstens noch die [g=118]Bass[/g]- und Drumspuren gebrauchen, evtl. noch ein kleines Solo, als [g=32]Midi[/g] speichern und dann in den eigenen Sequenzer schieben und noch verändern. Die mitgelieferten [g=77]VST[/g] Instrumente sind Müll, die RealInstrumente sind nett, mehr nicht.

Vorteil für beide, sie halten sich strickt an bestehende Muster der Harmonielehre, immer kommt was gefälliges raus.

Edit: Auch Songsmith von Microsoft zielt in die Richtung. http://research.microsoft.com/en-us/um/redmond/projects/songsmith/ der Ansatz ist aber ein anderer. Hier trällert man mit seiner Stimme rein und Songsmith bastelt den Instumentenpart dazu. Momentan reicht es zumindest um seiner Mutti ein Ständchen zu bringen. Den Microsoft Ansatz finde ich interessant, müsste aber noch ausgefeilter werden, denn hier braucht man überhaupt keine Ahnung mehr zu haben, nur einigermaßen treffsicher singen = Noch mehr Schrott bei myspace und Co. :( Örkzzzz
 
Hi

interessanter Thread .... was auf jeden Fall auffällt: Ludwig ist bei weitem aufgeräumter und einfacher zu bedienen ... BiaB hat im Laufe der Jahre den absoluten Funktionsoverkill bekommen..

gruss, karsten
 
Ja, BiaB hat immer noch den Win95 Touch, viele Funktionen die wild verstreut sind und kaum einer braucht.

Aber da ihr alle von Ludwig mehr oder weniger begeistert seit, werde ich mir die 2.0 mal antun. Hat sich ja einiges getan. Ich hatte die 2.0 direkt nach dem erscheinen ausprobiert und fand es unflexibler in der Handhabung als BiaB. Nun gibt es ja zwei updates http://www.komponieren.de/Versionlist.htm Wenn was nettes bei rum kommt, mal schaun...

Ich finde solche Programme interssant für Ideenfindung oder wenn einem an einer Stelle nichts gescheites einfällt oder beim arrangieren wenn man nicht unbedingt Musik studiert hat so wie ich. Aber so richtig anfreunden kann ich mich bisher mit keinem der Programme. Irgendwie klingt alles nach eingeschlafene Füße. Für FuhrstuhlTanteErnaCafehausmusik-Produzenten aber ideal. Dafür kommt richtig was gescheites bei raus. :)
 
HipHop mit Ludwig wird wohl nicht funktionieren.

Den Ansatz von Microsoft finde ich auch nicht übel, werd ich mir mal ansehen. Wird aber wohl noch noch rudimentär sein, sonst hätte man in der Musikwelt schon mehr darüber gehört.
Melodien fallen mir hin und wieder schon mal ein, sie festzuhalten ist das Problem wenn man nie Noten gelernt hat. Gibt es da nicht auch was von Ratiopharm?

Ludwig hat aber noch mehr Funktionen:
Man kann durchaus seine eigenen Melodien eingeben, auswählen an welchen Stellen das Stück dramatischer werden soll, Höhepunkte kommen sollen u.v.m. Anschliessend arrangiert er einen ganzen Song draus inkl. Akkorden (nach eigener Wahl oder Ludwig wählt sie), zweiter Melodiestimme etc.

Wie auch immer: Mal so zur Entspannung, als Inspirationshilfe ganz lustig.

Da wird sich sicherlich noch einiges tun in diesem Bereich in den nächsten Jahren. Die Melodyne Funktionen hat vor einigen Jahren auch niemand für möglich gehalten.
 
wavelow schrieb:

Da wird sich sicherlich noch einiges tun in diesem Bereich in den nächsten Jahren. Die Melodyne Funktionen hat vor einigen Jahren auch niemand für möglich gehalten.

Davor habe ich ja Angst, viele geben sich kaum noch Mühe beim singen oder Instrumente einspielen, Standardspruch: "Och, hast doch bestimmt Melodyne. Melodyne wirds schon hinbiegen". Wenn jetzt noch eine Kompositionssoftware den Komponisten in Zukunft nahezu arbeitslos macht, dann gute Nacht. Noch mehr Müll und Einheitsbrei. Es gibt jetzt schon viel zu viel davon. Aber, auch ich finde solche Programme sehr interessant und haben mir auch schon das eine oder andere mal etwas geholfen. ;)

Eine Software die gesummte Melodien und Begleitungen in Notation umwandeln kann, wie z. B. eine Sprachsoftware das gesprochene Wort in einen Brief, das wäre sicher hilfreich. Instrument vorgeben, summ, summ, summ.... und fertig, nächstes Instrument, usw.. Oder einfach Noten besser lernen, gilt auch für mich. ;)
 
Davor habe ich ja Angst, viele geben sich kaum noch Mühe beim singen oder Instrumente einspielen, Standardspruch: "Och, hast doch bestimmt Melodyne. Melodyne wirds schon hinbiegen".
Ich habe zwar schon diverse Demos auf Youtube gesehen und mal mit dem Korrekturtool von Sonar rumgespielt, aber: Ist das wirklich so? Eine miese Performance ohne Feeling wird man damit nicht oder nur mit extrem hohem Aufwand hinbiegen können, mal ganz abgesehen von den Abstrichen bei der Soundqualität einer derart verbogenen Spur.

Angst werde ich erst dann bekommen, wenn Software depressiv oder euphorisch sein kann und dazu in der Lage ist sich zu verlieben und zu besaufen.

Gruß Stephan
 
Ich habe LUDWIG ausgiebig getestet, da mich das Programm doch sehr interessiert hat. Natürlich kann man damit keine Chartshits mal so auf die schnelle basteln. Aber wenn man eine ansprechende Melodie hat, braucht man sich um die Begleitung (sprich richtigen Akkorde) erstmal keine Sorgen machen. Nach fünf verschiedenen Melodien klingt zwar doch irgendwie alles gleich, aber wie schon gesagt, es ist eine schöne Grundlage, auf der man weiter komponieren kann. Desweiteren kann man die Projekte exportieren (Vollversion) und dann mit seinen eigenen Klängen versehen.

Im Großen und Ganzen ist das nicht schlecht, besonders für "mal auf die schnelle Mogeln". Aber Sinfonien wie Bruckner, Dvorak oder Schumann, oder Hits von oder für die Charts bekommt man damit nicht hin. Da muss man schon noch nachfeilen.

Trotzdem kann ich das Programm in gewisser Weiße empfehlen, da es doch ein paar Ideen liefert, bzw. die eigenen Ideen voran bringt.
 
stevo schrieb:
Davor habe ich ja Angst, viele geben sich kaum noch Mühe beim singen oder Instrumente einspielen, Standardspruch: "Och, hast doch bestimmt Melodyne. Melodyne wirds schon hinbiegen".
Ich habe zwar schon diverse Demos auf Youtube gesehen und mal mit dem Korrekturtool von Sonar rumgespielt, aber: Ist das wirklich so? Eine miese Performance ohne Feeling wird man damit nicht oder nur mit extrem hohem Aufwand hinbiegen können, mal ganz abgesehen von den Abstrichen bei der Soundqualität einer derart verbogenen Spur.

Leider ja, ich meine da auch nicht die 08/15 NichtMalDSDSVorauswahlBewältiger, sondern durchaus welche die singen oder Instrumente spielen können (oder sollten). Die kommen in das Studio meines Bekannten, leiern ihre Sachen runter und Melodyne soll es richten. Ok, Studio kostet Geld pro Std. aber mit so wenig Leidenschaft für Musik, schon traurig. Soll sich nachher natürlich bombastisch anhören. Die leisen Endsilben sollen auch noch lauter, Harmoniestimmen dazu etc.. Was soll´s, mein Bekannter lebt von solchen Sachen. Wenn er schon nicht an der Studiomiete verdient, dann zumindest an der Nachbearbeitung. Ist das seriös, sollte er nicht lieber den Künster zur Höchstleistung animieren? Möchte ich nicht beurteilen, aber er ist in den meisten Fällen nicht der Produzent und für den vorher/nachher Vergleich lieben und bezahlen ihn die Leute. Die Musik die er meistens "verbessert" ist im Schlager/deutsch Rock/Pop Bereich anzusiedeln.

stevo schrieb:
Angst werde ich erst dann bekommen, wenn Software depressiv oder euphorisch sein kann und dazu in der Lage ist sich zu verlieben und zu besaufen.

Gibt es schon, nennt sich Tamagotchi, naja mit dem besaufen klappte nicht so, aber ersaufen von so einem Teil im Bierglas schon. :D
 

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben