Lohnt sich ein Gesangs/Sprachlehrer?

[Oxford]

Hallo zusammen.

Seit nun 4 Tagen besitze ich nun ein richtiges Mikrofon. Davor habe ich Aufnahmen meist über billige Headset-Mics etc. gemacht. Teilweise haben mir die Aufnahmen sogar gefallen.

Mein Problem: Ich komme mit meiner Stimme einfach nicht aus mir heraus. Es ist so, als würde irgendetwas die ganze Sache blockieren. Eigentlich singe ich schon fast, wie ich rede. Und das kommt dann wie ein Ballermann-Urlauber rüber.

Noch ein Problem: Ich schaffe es vllt mal einen (höchstens zwei) Sätze konzentriert ins Mikro zu sprechen. Danach mache ich meist schon wieder eine Pause.

Für mich ist das alles noch eine Gewöhnungssache. Vllt. liegt es auch daran, dass ich es zuhause bei meiner Familie aufnehme und mein Kopf unterbewusst meint, dass ich hier nicht so aus mir raus sollte.

Ich möchte jetzt die nächsten Wochen weiter mit der üblichen Methode vorgehen. Evtl. sogar mal einen kleinen Proberaum mieten, wo ich etwas freier sein kann.

Ich selbst interessiere mich für viele Musikstile, möchte es aber erstmal bei Pop/HipHop versuchen, da ich hier mehr Talent sehe.

Ich wollte euch fragen, ob ihr meint, dass ein Gesangs/Spachtraining erfolgreich verlaufen kann? Ich selbst bin ein offener Mensch, aber ich weiß bis jetzt noch nicht, ob ich vor einer fremden Person aus mir raus kann. Sofern es sich lohnt - würde eine Stunde, alle 2 Wochen genügen?

Würde mich über eure Erfahrung freuen. Vielleicht gibt es hier jemand, der ein ähnliches Leiden hatte.

 

[Ari]

Mal vorweg: Als Sänger ist man ja meist Frontmann, oder Hauptperson oder Highlight einer Musikformation. Wenn du dir das nicht zutraust, dann ist ja da schon alles verloren. Also sing deinem Coach alles vor, was du kannst, und er soll dir von da ausgehend weiterhelfen.

NIchts tun ist immer ganz schlecht.
Kompetente Betreuung suchen ist IMMER gut!

Ari

 

[clemenserwe]

NIchts tun ist immer ganz schlecht.
Kompetente Betreuung suchen ist IMMER gut!

Besser hätte man's nicht sagen können.

Clemens

 

[Bonzo3000]

Ich wollte euch fragen, ob ihr meint, dass ein Gesangs/Spachtraining erfolgreich verlaufen kann?

Ja

 

[Mike3000]

Hi Oxford,

ein Sprach- oder Gesangstraining lohnt sich eigentlich immer.

Bei dir klingt es mir allerdings eher nach zu wenig Erfahrung und Übung:

also ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN!

Am besten da wo dich keiner hört, und die Texte immer wieder singen bis du sie im Schlaf auswendig kannst.

Und ich denke der Übungsraum wird einen positiven Effekt haben, denn da darfst du schreien, krächzen, brüllen ohne dass es jemanden stört

Wenn du dann noch unzufrieden bist, dann denke ich ist ein Trainer/Lehrer eine Option.

 

[anthe]

Hi Oxford,

ein Sprach- oder Gesangstraining lohnt sich eigentlich immer.
.

+1 !

mMn dazuzusagen:
in größter Abhängigkeit vom Lehrer. Unbedingt nur mit mind 1. Probestunde u anfangs ohne größere, längerfristige Verpflichtung. Egal, wo Du stehst , solltest Du nach kürzester Zeit spürbare ( hoffentlich positive ) Veränderungen merken.

lg
Andi

 

[helge1973]

Tach, Oxford,

manche Schulen/Lehrer bieten sogar ein oder mehrere kostenlose(s) Probetraining(s) an.
Auch wenn die Leutz oben recht haben, so ist diese Art von Lernen nicht jedermanns Sache, grade dein obiges Problem von wegen "vor fremden Menschen" kann ich gut nachvollziehen.
Um dann eben auszutesten, ob du mit der Person kannst/nicht kannst, gibt's besagte Probetrainings.

Aber es gibt kaum eine bessere Art zu lernen, als wenn dich jemand an die Hand nimmt .
Generell gilt: Nimm, was du kriegen kannst.

 

[Meex]

Ich würde es auf jeden Fall mal probieren. Gesangstrainig kann was bringen, um dir zu zeigen, wo du was besser machen kannst. Ob das dann dein fall ist wirst Du ja dann sehen!

 

[Abdalmalik]

Ein Gesangslehrer bzw. ein Vokalcoach kann schon für Fortschrittr sorgen, sofern du eine einigermaßen gute Stimme hast. Bei dem Gesangstraining lernst du eben, deine Stimme zu beherrschen und die richtigen Töne zu treffen. Ich würde sagen es lohnt sich.

 

[sixstringwarrior]

Wenn sich Zielsetzung und Lehrmethode ergänzen, kann durchaus was fruchtbares dabei herauskommen.

Deiner Schilderung nach bist du nicht gerade der geborene Frontman. Demnach könnte eine Zielsetzung sein laut und sauber zu intonieren. Da sehe ich durchaus eine höhere Lernkurve als bei Leuten, die von Natur aus Rampensäue sind. Die machen halt ihr DIng, während unsichere Naturen formbarer sind.

 

[FutureSound]

Ich kenn das von mir selber und kann Dich nur dazu ermuntern alles zu tun, was Deinem Ziel in irgendeiner Weise dienlich ist.

Sprach- und Gesangslehrer sind wichtig, Ich würde aber sogar noch weitergehen und mich auch etwas mit der Schauspielerei beschäftigen.

Schau mal ob es bei Euch in der Nähe evtl. eine Improtheatergruppe gibt. Die VHS bietet auch immer wieder mal Theaterkurse an.

All diese Dinge bringen Dich nicht nur als Künstler, sondern auch als Mensch weiter! Sie machen Dich selbstbewußter und fördern Deine soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit. So wirst auch Du zur Rampensau

Viel Erfolg auf Deinem Weg, es lohnt sich!

 

[al_mighty]

Dass du im Wohnhaus vor dem Rechner dazu neigst, sehr "verhalten" zu trällern ist ganz normal und sagt nichts über deine Rampenqualitäten aus.
Du brauchst unbedingt einen Proberaum, oder eine Gesangskabine, wo du die Sau raus lassen kannst.
Die Stimme braucht Training, vor allem auch darin, laut zu singen.
Ich mach Livesound und hatte oft Räpper auf der Bühne stehen, bei denen man einfach hört, dass sie sonst nur im Wohnzimmer rappen. Da kommt keine Energie rüber (und es pfeift schnell, weil man die Stimmen so weit aufdrehen muss).

Um sich an lautes Singen zu gewöhnen kann es schon helfen, im Auto (sofern vorhanden) zu üben. Einfach deine Tracks ins Autoradio, nicht zu leise, und dann energetisch draufsingen. Fand ich zumindest sehr hilfreich. Oder brüllstunden im Wald, irgend sowas.
Du musst deine Stimmbänder darin trainieren, ihre volle Dynamik auszunutzen, das wird nichts im Wohnzimmer.

Ein Gesangslehrer kann natürlich nicht schaden, aber viel kannst du auch allein trainieren.

 

[Hagu]

Die Methode "Light" wäre in einen Chor zu gehen.
Da wird auch begrenzt Stimmbildung gemacht und es ist die Gelegenheit, wöchentlich laut zu trainieren.
Außerdem ist der mehrstimmige Gesang ein gutes Training, was irgendwann auch in einer Band gefragt ist.
Ein Chorbeitrag ist vergleichsweise gering.
Jazz- und Popchöre gibt es heute eigentlich in jeder etwas größeren Stadt.

Wenn es die finanziellen Möglichkeiten zulassen, dann rate ich wie die Vorredner aber auch zu privater Stimmbildung.

 

[Oberton]

Grüß dich Oxford.

Vor einigen Jahren war ich in einer ähnlichen Situation. Damals habe ich es nicht gewagt, vor anderen - vor allem nicht vor einem Gesangslehrer - zu singen. Auf die Bühne wollte ich schon. Mein Umweg war über viele Instrumente (Flöten, Klarinette, Saxophon), da steht man nicht so "nackt" wie beim Singen vor den Leuten.
Parallel habe ich schon gesungen - für mich, oder Mal am Lagerfeuer.

Sehr empfehlenswert weil geniale Akustik und dadurch Rückmeldung für deinen Ohren/Hirn:
Singen in Unterführungen, unter Brücken (mit Wasserrauschen als Powertraining), Kapellen und mein Favorit: Höhlen! Ist spaßig zum hinkommen, gruselig, aber als Höhlenmensch kann man sich so richtig austönen / austoben.

Dann bin ich draufgekommen, dass ich es MIR selbst eingestehen muss, was und wie ich am ALLERLIEBSTEN singe. Da habe ich dann nicht mehr gesucht sondern meine Klänge zu genießen angefangen. Damit war es dann ganz leicht (bis auf einer Bühne wo Fracksausen wohl dazugehört am Anfang): Ich singe nicht so wie irgendwelche Vorbilder - kann ich nicht. Dafür kann nur ich so singen wie ich bin.
Und jetzt macht sich der Umweg über die vielen (Blas)Instrumente bezahlt. Mein Hören, musiktheoretischer Hintergrund, Zusammenspiel in unterschiedlichen "Positionen" einer Band / Ensemble, sind die ganze Zeit geschult worden.

Für ein Semester Grundlagentraining mit einem Gesangslehrer bin ich danach viel offener gewesen. ABER: das sind 15 JAHRE.

Rein ins kalte Wasser und Vollgas kann auch was!!

Falls du dir bei deinem Lehrer nicht sicher bist, such dir wen anderen. Je besser es menschlich passt, umso spielender geht was weiter bei dir.

Lieben Gruß!

 

[Gast59155]

Sieht nach falscher/mangelhafter Atmung aus.
Das Wichtigste ist überhaupt das Atmen, die Atemstütze oder Bauchatmung. Verlernen wir fast alle nach dem Säuglingsalter, ist aber wichtig für Stimmkondition und Modulation. Braucht es fast immer einen Coach und Einzeltraining.
Na, will mal nicht so sein und gebe eine winzige Lektion:
lege die Hand auf den Bauch (nicht die Brust) und atme ein. Hebt sich die Bauchdecke? Und hebt sich die Brust erst dann, NACHDEM sich die Bauchdecke beim Einatmen geweitet hat?
Dann wärs richtig.
Beim Ausatmen erst langsam die Brust "leeren", dann den Bauch. Evtl. über einer Kerze, die nicht flackern sollte.