Laney-Gitarrenverstärker Zerrkanäle defekt, wo ist der Fehler?

[usenene]

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich habe einen Laney TFX3H, bei dem von einem Tag auf den anderen folgendes Problem aufgetreten ist (abends lief er noch reibungslos, am nächsten Tag ging es los):

- Der Clean-Kanal läuft einwandfrei, auch Effekte und EQ funktionieren normal.

- Beide Zerrkanäle sind bei voll aufgedrehter Lautstärke und Gain ganz leise (verzerrt wie es sein soll) hörbar. Die Lautstärke ist so niedrig, dass ich erst dachte, da käme gar nichts mehr.

Für die, die sich auskennen, habe ich auf dieser Seite einen Schaltplan gefunden (es dauert ein bisschen, bis der Downloadlink in der Zeile unter den beiden kursiven Zeilen unter der Vorschau erscheint)

Hatte jemand vielleicht schon dieses oder ein ähnliches Problem und weiß, woran es liegen könnte?
Vielen Dank schon mal im Voraus und viele Grüße

 

[tomric]

Ich hätte aus dem Bauch raus den TL072SM (U4B, im Schema der Preampsektion ziemlich in der Mitte) nach der EQ-Sektion der Drivestufen im Verdacht… Wäre es einer innerhalb der Scoop-Schaltungen, dann dürfte es nur einen Drivekanal betreffen und der letzte im Preampbereich kann es auch nicht sein, sonst hätte der Clean-Kanal auch den Fehler…

Vielleicht hat Sampa oder ein anderer Elektronik-Profi mal Zeit drüberzugucken, ich bin bei sowas nicht so wirklich fit...

 

[usenene]

Danke für deine Antwort, was du schreibst macht absolut Sinn Wäre es der U3B (weiter links), würde es nicht zerren, richtig?
Werde mal jemanden bitten, sich das Teil genauer anzusehen, aber dann scheint ja nichts "gravierendes" defekt zu sein.

 

[HarrySH]

U3B könnte auch defekt sein, wobei solche OPs eigentlich kaum kaputtgehen, außer man zerstört sie mutwillig. Die meisten Ops sind zudem kurzschlussfest.

Eine weitere Möglickeit wären die FETs vor U3B. Die Drive1 und Drive2-Sektion wird bestimmt über Schalter, die ihrerseits diese FETs ansteuern, ausgewählt. Jedoch müssten dann beide FETs defekt und damit in jeder Schalterstellung so hochohmig sein, daß nur noch ein minimaler Pegel in die weiteren Stufen gelangt.

Ich tippe eher auf die Röhrenschaltung, die wohl auf einem eigenen PCB-Board sitzt. Hier könnte ne Röhre im Eimer sein, die Versorgungsspannung ist weg oder die Heizspannung ist ausgefallen. Das könnte durch einen Wackelkontakt an einem Stecker liegen oder es liegt ein komplette Leiterunterbrechung vor.

Eine größere Wahrscheinlichkeit ist ein defekter Elko - z.B. Kurzschluss - in der Röhrenversorgung.
Dann könnte F1 geflogen sein, wenn nicht dann wäre noch C21 so ein Kurzschlusskandidat.

Wenn Du nicht soviel Ahnung von Elektronik hast, dann solltest Du die Finger von der Röhrenschaltung lassen. Da herrschen nämlich Spannungen von 200 V vor. Und ohne Messgeräte ist das sowieso ne Frickelei.