Kreativität von Ableton

[TwooM]

Hallo alle zusammen,

ich studiere momentan an der TU Dresden Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Kognition. Eines der Aufgabenfelder ist auch die Kreativitätsforschung. Aus diesem Zusammenhang wollte ich in Hinblick auf meine Masterarbeit schoneinmal etwas Input sammeln und Euch gern die Frage stellen:

Welche Funktionen oder Arbeitsweisen findet ihr an Ableton kreativ?

Es würde mich freuen, wenn so viele wie Möglich eine Antwort geben könnten. Schreibt einfach frei von der Leber weg. Ich bitte Euch nur bei Ableton zu bleiben und z.B. keine Vergleiche wie "Cubase macht das so oder so..." anzustellen.

Danke für Eure Antworten schonmal im voraus!

 

[Sato2828]

Welche Funktionen oder Arbeitsweisen findet ihr an Ableton kreativ?

- Modularer Aufbau der Effektketten und Sounderzeugung bereits in der "Grundversion", mit max4live noch stärker.

- Session view, also die Möglichkeit live mit Clips zu experimentieren, bevor man arrangiert.

- man kann Spuren In sehr kleinen Einheiten gegeneinander verschieben, also nicht nur in Millisekunden, sondern Einheit einzelner samples, entsprechend der eingestellten buffersize.

- Push

 

[aksul]

-1+ für die Übersichtlichkeit und loopbasierte Arbeit im Session View Modus. Ich habe damals mit Yamaha Motif XS angefangen, da fand ich den Pattern-Modus richtig cool. Ableton ist quasi die DAW, die mir auch genau das gibt.

-Desweiteren ist ein unglaubliches Potential der Einbindung von Midi-Controller mithilfe von Max4Live möglich!

-Man kann vorhören, was man machen will, und lässt es erst raus, wenn man weiß wie es klingt. Diesen Gag aus DJ-Programmen finde ich auch richtig gut.

 

[toba303]

Ich würde auch Session-View und die flexiblen Effektketten als wichtigste Kreativitätstreiber nennen. Für mich persönlich sind auch die Automationsfeatures (z.B Clip-Automation) enorm wichtig bei der Klangerzeugung.

Aber keine Ahnung, was davon genau Ableton-spezifisch.

 

[drewsocial]

Funktionen selbst finde ich weniger kreativ. Vielmehr steht bei Ableton Live aufgrund des minimalistischen Designs und der durchgängigen Arbeitsweise per "drag&drop" der eigenen Kreativität (im Sinne von Ideen schnell umsetzen) nur wenig im Wege.
Der Weg von Gehirn zur Umsetzung ist einfach super kurz (Geschwindigkeit).

 

[Hobelhai]

Die Session-View und den ganzen Warp-Kram, also Warp-Modi, Clip-Quantisierung, Launch-Modes usw. Damit lässt sich schon eine Menge anstellen.

 

[Loop_Breaker]

Session view ist einfach göttlich zum lieder basteln. Durchgehende audiowiedergabe. Alles spielt weiter bis man sagt "den clip stoppen bzw ist so eingestellt". Drag n drop. Man kann ganze effektketten speichern. Auch genial das man patterns unterschiedlich lang machen kann und quasi "gegeneinader laufen" lassen kann...

 

[nubash]

Macro Mapping, Effekt-Racks, Drag n Drop von Spuren/Racks/Clips aus verschiedenen Projekten
Mittels Midicontroller und Tastaturbefehle nahezu Maus-unabhängiges erstellen von Ideen

 

[der_julian]

Die Möglichkeit bis ins endlose kaskadieren zu können. Man kann sich ohne viel Aufwand sehr komplexe Effekt- und Instrumenten Racks zusammen bauen. Und anschließend natürlich die interessantesten Parameter auf Makros mappen.

 

[ansatheus]

- man kommt sehr schnell zu guten Ergebnissen
- Konzentration auf das wesentliche in der GUI
- schnelle unkomplizierte Einbindung von VST/VSTI
- schnelle Sound/MIDI-Bearbeitung
- vieles selbsterklärend und schnell zugänglich

 

[abletonforlive]

- das einfache Mapping (sowohl Midi als auch die Belegung von Kommandos auf der Mac/PCTastatur)
es lässt sich einfach unglaublich viel Experimentieren

- ein kreativer Worklow lebt auch von "Happy Accidents" , zumindest für mich. Also "Fehler" machen die einfach beim Jammen, oder rumspielen entstehen...

- Die Möglichkeit mit den Locatern im Arrangement View zu Jammen.

- Ableton Push mit seinen ganzen Möglichkeiten

- Max4Life

 

[mofox]

Schließe mich den Meinungen meiner Vorredner an.

Ist halt eine "Einfach-mal-machen,-und nicht-in-Internetforen-Endlosdiskussionen-über-das-letzte-Quäntchen-Perfektion-aka-Cubase-vs.-Studio1-fuehren"-DAW.
Bisschen nerdig, nicht unbedingt Protools 2.0, trotzdem ungemein flexibel, (Racks, Routing und so..), keinen Stock im Ars.. ...läuft.
Und Standard-Skin ist für mich nach wie vor das Augenfreundlichste...
Gibt es sowas in der Art eigentlich auch in Bitwig? Immer wenn ich dessen normale GUI auf Screenshots oder so in Augenschein nehmen darf, muss ich eher an Lasso-Tool oder Pinsel statt an virtuellen Synth, FX etc. denken..

Ok, 3rd-Party-Sidechaining suckt noch bisschen, aber ich hab die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.

 

[rktic]

Insgesamt bietet mir Ableton einen Workflow an, der mir und meiner Arbeitsweise sehr entgegenkommt. Das liegt vor allem an dem Session vs Arrangement-View Konzept.

Ich bin studioseits damit aufgewachsen während der Aufnahme von Tracks am Mischpult zu muten, an parametrischen EQs rumzuschrauben etc um den eigenen Flow in die Musik zu bekommen. Arrangieren ist mir irgendwie immer fremd gewesen.

Diese Spontanität kann ich mit Ableton am besten einfangen und dann beim jammen direkt in ein Grund-Arrangement überführen um dann an Feinheiten zu arbeiten.



Hallo übrigens! Gibt's hier keinen Vorstellungs-Thread? Ich komm mir so vor, als würde ich mit der Tür ins Haus fallen

Beste Grüße
Ronny

 

[Gast92251]

Das ist sicher der richtige Thread für meine Anfrage.
Ich plane schon länger, mir Ableton - nicht nur fürs Loop und Soundfrickeln - anzutesten.
Die Demo läuft leider ja nur 30 Tage, das ist für mein dichtgeballerten Tages/Monats/Jahreablauf absolut zu wenig, gerade wenn man herkömmliche geniale Timeline-DAWs verwendet hat und nur diese wirklich saugutkennt und supergern damit arbeitet. ^^
Frage:
Würde sich die kleinste Ableton Lite / Intro / Elements (oder wie das jetzt heisst) durchaus lohnen? oder würde da doch zu viel fehlen? Die Soundpackages interessieren mich nicht, könnt auch damit leben, dass es weniger Slots sind) Die Comparison-Liste kenne ich, aber die Kenner wissen ja mehr hier und können mich sicher gut beraten. Bin, wie gesagt, totaler Neuling auf diesem Sektor.

Gruß & Danke!

 

[leary]

Nimm die Vollversion. Am besten suche dir einen Schüler oder Lehrer, dann gibt's den halben Preis und mehrere Lizenzen. Unterm Strich sehr günstig.

 

[Gast92251]

danke Leary, klingt vernünftig, hast auch wieder Recht. Mal schauen..
Aber erstmal Abelton ausführlich auschecken...daher meine Frage, ob die kleinste reichen würde.

 

[leary]

Aber erstmal Abelton ausführlich auschecken...daher meine Frage, ob die kleinste reichen würde.

die frage ist, was dir reicht und das kannst nur du alleine für dich beantworten.

die übersicht über die verschiedenen versionen kennst du ja schon:

https://www.ableton.com/de/live/feature-comparison/

 

[Gast92251]

ja, die kenne ich bereits... (s.o.)

 

[schnuffke]

Nur zum kennenlernen des Workflows reicht natürlich die kleine Version. Die meisten Instrumente fehlen ( welche allerdings ziemlich gut sind ) und einige Effekte - plus Spuren- und Szenenbegrenzung. Ansonsten gibt es mWn keine Unterschiede.

EDIT: Hab´ gerade nachgeschaut und es gibt schon noch ein paar mehr Unterschiede. Den grundsätzlichen Workflow, kann man aber auch mit Live Intro kennenlernen.
--------------------------

Zum Thema:

Ex-Liveuser hier

Für mich punktet Live nicht durch spezielle Features, sondern durch seinen Spielzeugcharakter - die Optik sagt mir einfach zu und sämtliche Funktionen sind sehr schnell abrufbar. Alles ist sehr einfach gehalten.

Meine bevorzugte Arbeitsweise war Audio-Microediting in der Arrangement-Ansicht. Das ging so richtig schnell. Innerhalb von ein paar Sekunden aus einem schnöden Drumbeat ein paar schnuffige Breakbeats ´rausholen ( per Hand und Maus ) geht für mich nur in Live.

Einfach, schnell zu erlernen, schnell zu bedienen, übersichtlich.

 

[Gast92251]

Ja, die Instrumente würde ich gern ebenso testen, sehr interessant!
Andernfalls werd ich mir halt den Rechner mit Ableton Suite vom Kumpel leihen müssen. Mal schauen. Danke f. d. Infos!