Kopfhörer: Wie Gear abhängig ist ein guter Mix? Oder reicht Können?

[lovemakemusic]

Viele sind Opfer des Mythos, dass man zwingend eine gute Abhöre (teure) und einen super optimierten Raum benötigt.

Nach meiner Erfahrung ist es genau anders herum: Viele sind Opfer des Mythos, dass man mit halbwegs guter Abhöre mit einigen Basotect Platten gut mischen kann und auch, dass der Mastering Ing. dann all die kleinen Fehler noch ausgleicht...

Das Problem ist auch, dass kaum einer versteht, dass ein guter Abhörraum eine Norm erreichen muss im Nachhall. Um da hin zu kommen muss man mindestens rund 60-80% alle Wände mit Steinwolle vollmachen von oben bis unten... und da fängt es schon an, dass dies baubedingt nur die wenigsten überhaupt machen können.

Die meisten Profis haben vielleicht nicht die allerbesten Monis oder nutzen alte Yamaha's: Aber zumindest ihre Räume sind sehr gut gedämmt und dann passen die Ergebnisse auch.

Ist also viel abhängig von Wissen:
Wissen über Raumakustik.
Wissen über Gear.

 

[MJ.Ro]

Viele sind Opfer des Mythos, dass man zwingend eine gute Abhöre (teure) und einen super optimierten Raum benötigt. Ich denke das entspringt noch einer Zeit, als man nicht all die modernen Hilfsmittel zur Verfügung hatte. Heutzutage ist es für jemanden mit Erfahrung durchaus möglich, mit Hilfe von Analyzern u.ä., gute Mixe ohne High End Equipment anzufertigen.
So mancher gute Mix entsteht heute vermutlich unterwegs in der S-Bahn o.ä. Können und Erfahrung sind meiner Meinung nach deutlich ausschlaggebender. Umso höher das ist, umso günstiger darf das Equipment sein.

Das sehe ich aber sowas von anders. Einen Mix in der S-Bahn? Besser wäre auf dem Klo, denn da landet so ein Konstrukt am Ende auch.
Seit 30 Jahren arbeite ich so gut wie jeden Tag im Studio und ohne die Dreifaltigkeit des Studios, wie exzellente Schallwandler, optimierter Raum und exzellente Wandler würden unsere Mischungen nicht die Butter auf dem Brot verdienen (mal abgesehen von der Ausbildung als Toning.). Denn was man nicht hört, kann man nicht bearbeiten. Es ist fataler Unsinn zu behaupten, dass dies ein Mythos ist.
Wenn ich bei einem File einen EQ benutze, um Störfrequenzen zu ermitteln, die aber nicht höre, weil die Brüllwürfel dazu nicht in der Lage sind oder feine Auflösungen von einem halben dB+/- nicht zu hören sind, dann kann man auch kein Soundshaping durchführen, das einem die Gewissheit über seine Arbeit ergibt. Denn viel hängt von den Audiophilen -Farben der Werkzeuge ab, die eingesetzt werden und die erst deutlich bei gut justierten (leider auch teuren) Schallwandlern zu hören sind und die Entscheidungen in die richtige Richtung zu setzten. Es gibt noch 100 andere Gründe das die Werkzeuge ein Teil des Ergebnisses sind.

 

[litoni]

Wenn ich ein Instrument lerne und ordentlich Fortschritte gemacht habe, dann macht es auch Sinn sich ein gutes Instrument zuzulegen. Das gleiche gilt logischerweise auch für's Mixen. Zuerst mal ordentlich Fortschritte machen, viel dazulernen und dann macht es auch Sinn, sich technisch besser auszurüsten. Für mich gehört aber ein guter Raum inclusive Monitoren zur Basis. Wenn jemand mit guten Kopfhörern zum Ziel kommt, soll's auch recht sein

 

[Gelöschtes Mitglied 92547]

Ich denke es wurde hier schon genannt, aber es ist nicht Entweder Oder, es ist ein Und. Es braucht das bestmögliche Equipment, gute Skills, und gutes Ausgangsmaterial. Von allem das optimalste eben, wenn irgend möglich.

Wenn da nicht das Real Life wäre. Meist muss man ja mit dem zurechtkommen was man hat. Das bestmögliche Equipment ist für den einen ein Billigkopfhörer und eine Bontempi Orgel. Und für den anderen ein 10.000 Euro Studio und ein Steinway Flügel. Und zwischen den zwei Extremen bewegt man sich halt. Fängt mit ersterem an, und arbeitet sich dann langsam über die Jahre zu letzterem vor.

Letztenendes ist mal wieder erlaubt was funktioniert. Es gab ja auch Zeiten da wurden Technonummern mit einem Amiga und One Shot Samples zusammengetrackert. Und manchmal auch gleich so live abgespielt. Und wenn man sich zum Beispiel die frühen Nummern von Depeche Mode anhört, die waren klanglich nicht wirklich prickelnd. Und wurden trotzdem ein Erfolg. Weil es da um die Musik und ein Lebensgefühl ging. Und das sollte imho eigentlich bei aller Technikaffinität und dem Versuch auch noch das letzte Quentchen Qualität rauszuquetschen wollen das wichtigste sein.

 

[tylerhb]

Es ist doch klar, dass Equipment, Skills und Erfahrung automatisch immer ineinander greifen. Wenn eine der Säulen viel kleiner ist als die anderen wird es nichts mit dem Dach.

 

[Schlumpfpeter]

Wenn du dir den Thread "Zeigt her eure Studios" (oder wie der heißt) ansiehst, dann siehst du ja, dass Equipment nicht zwingend ein Problem für viele User darstellt, im Gegenteil, viele sind recht gut bis sehr gut ausgestattet. Equipment, wovon man als Profi noch vor einigen Jahren nur träumen konnte. Das Problem liegt daher meiner Meinung nach weniger daran, sondern am teils mangelnden Können.
Was nutzt das ganze Zeug, wenn man nicht damit umgehen kann? Und dann kommt einer mit seinen 20 Euro Kopfhörern u.ä. und zeigt wie es geht.

Genau! Und wer von denen hat einen wirklich guten Raum? Fast keiner. Das ist der Knackpunkt. Gear an sich ist heutzutage fast egal, ein mittelklasse Rechner mit 100 Euro Interface reicht aus um auf oberstem Profiniveau ITB produzieren zu können. Die meisten Sequenzer bringen schon von Haus aus genug Plugins mit. Boxen gibt es auch schon richtig solide teile im Mittelklassebereich, da kann man auch mit arbeiten. Das hat auch beides jeder 2. ambitionierte Heimrecordler zu Hause, bringt aber trotzdem kein Profiniveau auf den Teller. Wo sich die Spreu vom Weizen trennt ist der Raum. Bzw. in Einzelfällen die Bereitschaft in einen GEEIGNETEN Kopfhörer zu investieren (da ist man dann nämlich auch schnell 1-2k los, umschifft aber den Raum und ist mobil).

Was man nicht hört, kann man nicht bewerten. Das Ohr kann einen gestörten Frequenzgang kompensieren, aber nicht die Zeitdomäne. Die Zeitdomäne wird vom schlechten Raum maximal gestört, d.h. schlechter Raum = kein Einhören möglich.

 

[Komfort]

Das sehe ich aber sowas von anders. Einen Mix in der S-Bahn? Besser wäre auf dem Klo, denn da landet so ein Konstrukt am Ende auch.
Seit 30 Jahren arbeite ich so gut wie jeden Tag im Studio und ohne die Dreifaltigkeit des Studios, wie exzellente Schallwandler, optimierter Raum und exzellente Wandler würden unsere Mischungen nicht die Butter auf dem Brot verdienen (mal abgesehen von der Ausbildung als Toning.). Denn was man nicht hört, kann man nicht bearbeiten. Es ist fataler Unsinn zu behaupten, dass dies ein Mythos ist.
Wenn ich bei einem File einen EQ benutze, um Störfrequenzen zu ermitteln, die aber nicht höre, weil die Brüllwürfel dazu nicht in der Lage sind oder feine Auflösungen von einem halben dB+/- nicht zu hören sind, dann kann man auch kein Soundshaping durchführen, das einem die Gewissheit über seine Arbeit ergibt. Denn viel hängt von den Audiophilen -Farben der Werkzeuge ab, die eingesetzt werden und die erst deutlich bei gut justierten (leider auch teuren) Schallwandlern zu hören sind und die Entscheidungen in die richtige Richtung zu setzten. Es gibt noch 100 andere Gründe das die Werkzeuge ein Teil des Ergebnisses sind.

Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Ich habe zwar nicht die ganz große exzellente Technik, möchte aber für mich ergänzen, man muß seine Abhöre genau kennen, um analysieren zu können.
Das geht nur mit Referenz und nochmals Referenz hören mit Tracks und Referenz Lautsprechern, auch in Mono mal hören.
Allgemein gilt, was ich nicht hören kann, werde ich auch nicht analysieren können.
Der letzte Punkt, ist natürlich das analytische Hören und musikalische Vorstellungsvermögen.
Erfahrungen, die sich erst nach Jahren entwickeln erlauben dann auch mal das Mischen unter etwas prekären
Bedingungen. Es werden aber immer noch brauchbarere Mischungen entstehen, die sich von weniger erfahrenen Leuten
die unterTop Bedingungen arbeiten, deutlich unterscheiden.

 

[lovemakemusic]

Fast keiner.

ich kenne glaube ich nur ein oder zwei in diesem Forum. Ehemalige, die hier mal unterwegs waren, die haben gute Räume... sind halt im Business und verdienen ihr Geld. Ich glaube viele sind so gepolt, dass sie ihr Wissen nicht weitergeben wollen. Denn würden sie es tun, würden sie weniger Geld verdienen...

 

[Schlumpfpeter]

ich kenne glaube ich nur ein oder zwei in diesem Forum. Ehemalige, die hier mal unterwegs waren, die haben gute Räume... sind halt im Business und verdienen ihr Geld. Ich glaube viele sind so gepolt, dass sie ihr Wissen nicht weitergeben wollen. Denn würden sie es tun, würden sie weniger Geld verdienen...

Ja, das habe ich hier auch schon leider öfter erlebt. So halten sich dann natürlich solche Myten wie "In einen schlechten Raum kann man sich einhören und trotzdem lernen gute Ergebnisse zu liefern" noch hartnäckiger.

 

[tylerhb]

Ich glaube viele sind so gepolt, dass sie ihr Wissen nicht weitergeben wollen.

Das glaube ich eher nicht. Es wird einfach nicht mehr so viel gefragt wie vor 20 Jahren, vielleicht weil die Anfänger lieber Youtube Videos schauen. Früher war hier sehr viel direkter Wissensaustausch, was mir persönlich sehr viel weiter geholfen hat. Mittlerweile ist der Off Topic Anteil halt leider sehr hoch.

 

[psinnovation]

ich kenne glaube ich nur ein oder zwei in diesem Forum. Ehemalige, die hier mal unterwegs waren, die haben gute Räume... sind halt im Business und verdienen ihr Geld. Ich glaube viele sind so gepolt, dass sie ihr Wissen nicht weitergeben wollen. Denn würden sie es tun, würden sie weniger Geld verdienen...

Das kann hier natürlich nicht für alle beantwortet werden. Aber auch ich nehme den Schwund and fähigen Leuten und an Threads mit hohem Know-how-Wert wahr. Allerdings aus komplett anderen Gründen. Es gibt einfach eine recht große Zahl von "Experten", die alle Challenges immer gleich mit Gear - am besten natürlich mit ihrem Gear - erschlagen und zusätzlich vorgefertigte Meinungen haben, obwohl sie eher selten wirkliche, echte Erfahrungen haben, sei es mit Mikrophonen, Monitoren oder anderen Werkzeugen. Dazu kommt, dass oft diesen Leute auch der nötige theoretische Unterbau fehlt. Jetzt kommt bestimmt gleich die nächste Diskussion, ob man das wirklich braucht...)

 

[lovemakemusic]

Ja, das habe ich hier auch schon leider öfter erlebt. So halten sich dann natürlich solche Myten wie "In einen schlechten Raum kann man sich einhören und trotzdem lernen gute Ergebnisse zu liefern" noch hartnäckiger.

Den Satz habe ich selbst sogar geschrieben

Es ist ja auch so, dass mein Raum nicht in der Norm ist, aber ansatzweise herankommt. Nun kann ich natürlich diese Fehler des Raums bei mir einigermaßen erlernen und mich einhören. Bis circa 500 Hz runter klappt das ganz gut - oder sogar bis 300 Hz. Rund 55% aller Wandflächen haben mindestens 30-50cm Steinwolle. Dennoch bleibt der FG in einer 15 db Range wegen sbir und solchen Geschichten im Bassbereich. Der Raum ist eher klein und vieles wühlt sich auf! Zudem gehen die Boxen eh nur bis auf circa 80 Hz runter. Drunter ist nicht mehr viel.

Diese Probleme haben hier fast alle im Forum!

Gleichzeitig muss man wissen, dass man auch seinen HP nur sehr selten in den Höhen vertrauen kann. So nah am Ohr und mit den verbogenen HP Frequenzen im Höhenbereich, geht das schnell mal schief! Bei allem was über 2khz ist, vertraue ich also eher den Monitoren.

Tja und für den Bassbereich... Da hilft nur noch ein extrem neutraler HP, der weit runtergeht oder man müsste zu einem Sub greifen, der aber vieles noch komplizierter macht im Raum.

Dummerweise bin ich mittlerweile zur Überzeugung gekommen, dass man auch für HP viel Geld ausgeben muss und langes Research betreiben muss, bis man einen überzeugenden HP gefunden hat. Auch da bin ich jahrelang einen Irrweg gegangen und habe eher auf den Geldbeutel geschielt.... bis ich mich einfach mal getraut habe. Und ich wurde positiv überrascht.

Im Bereich HP hat dieses Forum glaube ich viel Nachholbedarf und da gilt es einige Mythen zu entkräftigen. Das Problem ist immer, dass sich in diesen Forum schnell auch falsche Meinungen durchsetzen, weil einfach auch kaum jemand hier ein echter Profi ist. Man muss also die Tendenzen erkennen und sich daraus dann eine eigene Meinung bilden.

Nun habe ich Jahrelang falsch gemischt im Bassbereich. Viel Geld für Zeugs ausgegeben... und am Ende des Tages brauchte ich nur diesen einen HP. Klingt krass. Aber das ist meine Erfahrung.

Massdrop-Ware und die alten Bekannten sind nun mal auch Teile, wo viel Marge verdient wird... Kauft man einen HP für 400 Euro, ist da vermutlich 300 Euro Marge eingepreist mit Shipping, Lieferketten, Umweltauflagen etc. 20 Euro davon gehen an den CEO als Boni. Der Treiber kostet im Einkauf vielleicht 20 Euro in China und wird automatisiert massenweise hergestellt. 10 Euro verdient der Arbeiter... die Aktionäre wollen auch noch 30 Euro in Aktienrückkäufen sehen... usw. Oft ist es die Marke und die Werbung... noch einige Influencer und schon kaufen die Leute das Zeug. Will man was hochwertiges, kommt man schnell im 1k Bereich an! Und auch da muss man aufpassen. Der einzig günstige HP, der wirklich gut zu sein scheint ist der Verum-1 aus der Ukraine. Dort ist man froh, wenn man überhaupt noch Geld verdient und überlebt. Der ist wirklich fair eingepreist. Andere Firmen nehmen für sowas gerne mal das Doppelte. Und die Seite wo ich all dieses Wissen aufgebaut habe heißt Audioscience-Review oder so ähnlich. Da findet man die ganzen HP Reviews, denen man trauen kann!

 

[Schlumpfpeter]

Den Satz habe ich selbst sogar geschrieben

Es ist ja auch so, dass mein Raum nicht in der Norm ist, aber ansatzweise herankommt. Nun kann ich natürlich diese Fehler des Raums bei mir einigermaßen erlernen und mich einhören. Bis circa 500 Hz runter klappt das ganz gut - oder sogar bis 300 Hz. Rund 55% aller Wandflächen haben mindestens 30-50cm Steinwolle. Dennoch bleibt der FG in einer 15 db Range wegen sbir und solchen Geschichten im Bassbereich. Der Raum ist eher klein und vieles wühlt sich auf! Zudem gehen die Boxen eh nur bis auf circa 80 Hz runter. Drunter ist nicht mehr viel.

Diese Probleme haben hier fast alle im Forum!

Gleichzeitig muss man wissen, dass man auch seinen HP nur sehr selten in den Höhen vertrauen kann. So nah am Ohr und mit den verbogenen HP Frequenzen im Höhenbereich, geht das schnell mal schief! Bei allem was über 2khz ist, vertraue ich also eher den Monitoren.

Tja und für den Bassbereich... Da hilft nur noch ein extrem neutraler HP, der weit runtergeht oder man müsste zu einem Sub greifen, der aber vieles noch komplizierter macht im Raum.

Dummerweise bin ich mittlerweile zur Überzeugung gekommen, dass man auch für HP viel Geld ausgeben muss und langes Research betreiben muss, bis man einen überzeugenden HP gefunden hat. Auch da bin ich jahrelang einen Irrweg gegangen und habe eher auf den Geldbeutel geschielt.... bis ich mich einfach mal getraut habe. Und ich wurde positiv überrascht.

Im Bereich HP hat dieses Forum glaube ich viel Nachholbedarf und da gilt es einige Mythen zu entkräftigen. Das Problem ist immer, dass sich in diesen Forum schnell auch falsche Meinungen durchsetzen, weil einfach auch kaum jemand hier ein echter Profi ist. Man muss also die Tendenzen erkennen und sich daraus dann eine eigene Meinung bilden.

Nun habe ich Jahrelang falsch gemischt im Bassbereich. Viel Geld für Zeugs ausgegeben... und am Ende des Tages brauchte ich nur diesen einen HP. Klingt krass. Aber das ist meine Erfahrung.

Massdrop-Ware und die alten Bekannten sind nun mal auch Teile, wo viel Marge verdient wird... Kauft man einen HP für 400 Euro, ist da vermutlich 300 Euro Marge eingepreist mit Shipping, Lieferketten, Umweltauflagen etc. 20 Euro davon gehen an den CEO als Boni. Der Treiber kostet im Einkauf vielleicht 20 Euro in China und wird automatisiert massenweise hergestellt. 10 Euro verdient der Arbeiter... die Aktionäre wollen auch noch 30 Euro in Aktienrückkäufen sehen... usw. Oft ist es die Marke und die Werbung... noch einige Influencer und schon kaufen die Leute das Zeug. Will man was hochwertiges, kommt man schnell im 1k Bereich an! Und auch da muss man aufpassen. Der einzig günstige HP, der wirklich gut zu sein scheint ist der Verum-1 aus der Ukraine. Dort ist man froh, wenn man überhaupt noch Geld verdient und überlebt. Der ist wirklich fair eingepreist. Andere Firmen nehmen für sowas gerne mal das Doppelte. Und die Seite wo ich all dieses Wissen aufgebaut habe heißt Audioscience-Review oder so ähnlich. Da findet man die ganzen HP Reviews, denen man trauen kann!

Jupp, vollste Zustimmung, bis auf den Raum.

Sobald das Nachschwingen des Raumes (also Moden, Hall) zu stark wird, kann das Ohr dieses nicht kompensieren. Es geht dann nicht um Überhöhungen oder Senken im Frequenzgang. Hier geht es ausschließlich darum, das der Raum Signalanteil abgibt, der so gar nicht mehr im Signal aus den Boxen enthalten ist. Das kann das menschliche Ohr nicht kompensieren, geht nicht.

Mal versucht das bildlich darzustellen, wenn der Raum im Bass nachschwingt, von Note A, dann wirst du die darauf folgende Note B und den zwischendurch spielenden Kick nicht vernünftig akustisch bewerten können, weil sie vom Nachschwingen der vorigen Noten kaschiert werden. Die Kaschierung ist allerdings immer ungterschiedlich, je nach vorheriger Note, die ja auch ständig varriiert. Heisst das ein konstanter Kick (nehmen wir einfach mal ein statisches Sample an, ohne velocity gespielt), klingt immer wieder leicht unterschiedlich, je nachdem was der Raum da gerade an Signal hinzu addiert. Wie soll man da arbeiten!

Je länger das Nachschwingen des Raumes und je lauter das Nachschwingen des Raumes, desto stärker stört dieser Effekt. Es gibt Schwellen ab welchen diese Störungen nciht mehr so stark ins Gewicht fallen und das ist hier bei uns normalerweise RT 60, 300 ms. Im Bass kann man evtl. etwas groszügiger sein.

 

[hanselmann]

Neige auch dazu, beides als wichtig zu empfinden.
Gerne rede ich mir ein, die immer wieder auftretenden Fehler in meinen mixen lägen nur an der schlechten Abhörsituation, da ich zumindest einiges an Erfahrungen habe, aber am Ende sind es doch auch oft fehlende skills, teils schlicht die Bereitschaft, nochmal ins Auto zu gehen….oder falsche Zielsetzungen aus mangelnder Disziplin, Fehler schon beim producen trotz Ahnung und Befürchtung, aber die Gewohnheit ….usw.

skills nicht!= Erfahrung

Aber ein Teil ist auch sicher die Mauer der Nichtwahrnehmung, welche die Skillentwicklung behindert.

Beides taugt als Ausrede nicht gut, aber kann sehr bzgl. des mixes helfen.

 

[Schlumpfpeter]

Neige auch dazu, beides als wichtig zu empfinden.
Gerne rede ich mir ein, die immer wieder auftretenden Fehler in meinen mixen lägen nur an der schlechten Abhörsituation, da ich zumindest einiges an Erfahrungen habe, aber am Ende sind es doch auch oft fehlende skills, teils schlicht die Bereitschaft, nochmal ins Auto zu gehen….oder falsche Zielsetzungen aus mangelnder Disziplin, Fehler schon beim producen trotz Ahnung und Befürchtung, aber die Gewohnheit ….usw.

Aber ein Teil ist auch sicher die Mauer der Nichtwahrnehmung, welche die Skillentwicklung behindert.

Beides taugt als Ausrede nicht gut, aber kann sehr bzgl. des mixes helfen.

Die Tatsache das du ins Auto gehen musst zeigt, das etwas mit deiner Abhöre nicht stimmt.

 

[hanselmann]

um das zu merken, muß ich nicht ins Auto gehen

ja das ist ohne Zweifel richtig, aber ich habe auch schon lange die Illusion aufgegeben, es läge nur daran und nicht an mangelden skills.

 

[Schlumpfpeter]

um das zu merken, muß ich nicht ins Auto gehen

ja das ist ohne Zweifel richtig, aber ich habe auch schon lange die Illusion aufgegeben, es läge nur daran und nicht an mangelden skills.

Was ich für mich festgestellt habe ist, das je besser die Abhöre, desto mehr kann ich Skills überhaupt erst entwickeln.

Wir sind doch alle ambitioniert und haben richtig Spaß an der Sache. Das ist die allerbeste Grundlage um sehr schnell sehr viel zu lernen. Wir haben da richtig Bock drauf! Übertrage das mal auf andere Disziplinen. Wer war in der Schule der beste in Chemie? Der dem das enormen Spaß gemacht hat! Dem ist das Wissen einfach so in den Kopf geflossen und blieb drin. Alle anderen hatten Schwierigkeiten und mussten sich das mühsam anlernen bzw. auswendig lernen. Was ne Arbeit.... demjenigen dem es Spaß machte... boa was war der Chemieunterricht für eine Freude! Alles was derjenige las, wurde sofort als wichtig vom Gehirn erkannt und bestmöglich abgepseichert.

Wir sind diese Chemienerds, nur auf Audioebene. Wir haben da richtig Bock drauf und alles was wir lernen wird als wichtig vom gehirn erkannt und bestmöglichst abgespeichert.

Wo ist dann der Knackpunkt? Was ist der Unterschied zu dem Chemienerd?

Der Chemienerd hatte eine Brille auf, der es ihm ermöglichte die Schrift der Bücher zu lesen, heisst er sah das volle Spektrum an vorhandenen Informationen. Deshalb konnte er alles was er gelesen hatte verwerten.

Wir tun das nicht. Wir haben verwaschene Infos die uneindeutig sind und uns am Lernen hindern. Wenn der Text so verschwommen ist das wir den Inhalt nur noch erahnen können, machen wir so keinen Meter. Wenn wir dann allerdings dafür sorgen das die Infos da sind, dann kommt auf einmal auch die Entwicklung und die Skills werden entwickelt, im EILTEMPO.

Eiltempo deshalb, weil wir solchen Spaß dran haben. Es macht uns Freude und das Gehirn steht auf Freude. Wir müssten eigentlich alle in 2-3 Jahren top Mischer werden, sofern wir die Infos aus unseren Anlagen bekommen würden die wir brauchen......

 

[lovemakemusic]

Ich glaube, dass in Wirklichkeit jeder die Skills hat. Das Abhör-Gear ist wichtiger als gedacht oder wichtiger als das Forum denkt... und ich bin da auf der Seite von Schlumpfs Meinung, auch wenn diese ziemlich vehement erscheint!

Die Abhöre sagt einem dann gane einfach, was da noch fehlt und man wird dann solange ein Tool suchen, bis das Sound-Ziel erreicht ist. Dazu findet man unzählige Demos und Freeware Plugins im Netz... Man würde also sehr schnell seine Skills verbessern!

Mit einer guten Abhöre kann man dann auch schnell die schlechten Tools von guten Tools unterscheiden.

Neulich habe ich mal probiert, die Chain meiner Kick Drum mit Plugins nachzubauen. Meine HW würde ich gerne verkaufen, wenn Plugins besser klingen! Kostet viel Geld das Zeug! Die Kick Drum Chain ist 550b EQ > 525 Comp Needle Kissing. Mit Plugins (in diesem Fall war es das neuste Acustica Gold 5) habe ich das jedoch nicht so colour reich und dick / charakterstark hinbekommen. Obwohl ja Neve Gear bekanntlich dick im Bass aufträgt! Deutlich dicker als API. Das Plugin war zu straff und sauber im Bass. Der EQ an sich kam nah ran... aber hmm... es fehlte was! Vielleicht hört man es im Endmix nicht, aber ich wollte genau diesen dicken Sound haben. Der setzt sich auch gut durch. Mit einem schlechteren KH wären diese Unterschiede sehr wahrscheinlich nicht hörbar gewesen. Ich hätte also ggf. eine falsche Gear-Entscheidung getroffen und hätte die HW verkauft...

 

[hanselmann]

Eigentlich….

ich denke, mit den „skills“ verhält es sich ähnlich wie mit der Abhörsituation aka Equipment.
Es ist vielschichtig. Was Du ansprichst, würde ich die Motivation nennen, den Initialen Impuls, welcher durchaus eine der Grundlagen darstellt. so wie der Spieltrieb als Antriebsfeder für das lernen allgemein.

Darüber hinaus braucht es aber vermutlich auch Dinge wie Disziplin, Ausdauer, Talent, strategisches Vorgehen wie zum Beispiel die Ausrichtung aller Bemühungen auf die wirklich wichtigen Aspekte - die als solche auch erstmal richtig identifiziert werden müssen, die Fähigkeit zur unbedingten Selbstreflektion und weitestgehender Abschaltung aller Ego Aspekte hinsichtlich eines realistischen Vergleichs mit relevanten Referenzmischungen usw. würde ich als weitere Grundvoraussetzung bezeichnen.

So gerne ich glauben würde, meine Liebe zur Musik und zum Sound würde ausreichen, um mein Potenzial zu entfalten, so sehr merke ich doch auch, wie schwer ich manchmal mit diesen Punkten zu kämpfen habe.

Man könnte meinen, das würde auf mangelndes Talent hinweisen, weil der Lernprozess dann doch eher mühsam und langsam verläuft.
Ob die durchaus vorhandene Euphorie und Begeisterung das auf lange Sicht ausgleichen kann, und/ oder das eventuell sogar schlicht der normale Prozess ist, wird sich zeigen.

 

[synthpark]

Ich glaube, dass in Wirklichkeit jeder die Skills hat. Das Abhör-Gear ist wichtiger als gedacht oder wichtiger als das Forum denkt... und ich bin da auf der Seite von Schlumpfs Meinung, auch wenn diese ziemlich vehement erscheint!

Mit schlechter Abhöre werden die Mixe mal mumpfig und mal schlumpfig. Aber man kann auch mit der besten Abhöre und bestem Raum gravierende Fehler machen. Es klingt fertig, aber in anderer Umgebung hören sich professionelle Mixe dann doch besser an.

Beste Medizin: Hirn ausschalten und mischen. Es gibt noch eine Sonderbegabung beim Mischen, und das ist die Anpassung der Ohren an die Umgebungsumstände. Kann aber längst nicht jeder, daher ist das mit Skills bei allen so eine Sache. Intelligenz hilft auch weiter, kann vieles kompensieren. Welcher KH sagt mir was? Wenn man die Stärken und Schwächen von bestimmten KHs kennt, kann man sich das zunutze machen. Und dann ist da noch die gesunde Distanz zu der eigenen Arbeit, die kann helfen.