Dieses Phänomen gab es aber schon deutlich vor KI (im Metal). "Früher" (TM) klangen Metalscheiben im Vergleich zu heute objektiv dünn. Vergleiche mal die aktuelle Architects oder Lorna Shore mit dem Sound von Ride The Lightning, Aces of Spades, Number of the Best, Pleasure to Kill... usw.
Die "Wahrheit" ist, wenn man bollernde Drums, laute Gitarren und einen dröhnenden Bass in einem akustischen Space aufnehmen will, ist die Herausforderung, tontechnische saubere Aufnahmen zu erzeugen und dabei aber die maximale Härte zu erhalten. Dies ist bei vielen Scheiben absolut nicht gelungen, im Vergleich zu dem Sound, den die Typen auf der Bühne gefahren haben. Z.B. Dark Angel. Live eine absolute Macht, das erste Album kaum hörbar wegen Soundgewuschel, die folgenden Alben komplett dünn und spechtig. So klingt Hoglan nicht.
In den 90ern ist es dann zunehmend gelungen, dass die Sounds fetter und artikulierter geworden sind.
Heute, seit den 2010ern ähneln (moderne) Metalproduktionen zunehmend Elekto-Tracks, was die Zahl der Spuren angeht, was die Samples, Keys, usw. angeht. Alles wird direkt eingespielt und programmiert, da bewegt sich keine Luft bei der Aufnahme.
Daher klingt das dann so überkrass, weil man keine Kissenburg um den Amp bauen muss oder nicht mit Decken Tunnel um die Kicks bauen muss, damit deren Bleed nicht die ganzen anderen Drummics versaut.
Diese Klangästhetik hat sich weitestgehend etabliert und wäre in den 90ern ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, da nicht "True".
Ich denke aber, gerade als Homeprodusa kann man sich schonmal (auch zur Not KI) ein Masteringtool wie Gullfoss, God Particle, Ozone, das Landr Plugin usw. um sich eben helfen zu lassen, mal den Bassbereich aufräumen zu lassen. Ich sehe darin keine Schande, weil man damit nicht "cheatet", sondern die kompromissbehaftete Hörsituation im Heimstudio kompensiert.