KI-Grundsatzdiskussion

[Kwaku]

Wollen wir das? Denke immer daran, dass wir keine hilflosen Stopfenten sind, sondern entscheiden können, was wir wollen. Und wieso sollten Schöpfer zum Konsumenten werden? Echte Künstler sind doch geil darauf, ihre Kunst zu erschaffen. Manche (wie ich), die einen Schuss haben, können und wollen gar nicht anders

Ich glaube die meisten hier im Forum wollen das nicht aber Problem an der Sache ist, dass wir nichts zu entscheiden haben. Außer ein wenig mit unseren Kaufentscheidungen. Ich werde mir weiterhin Musiksoftware kaufen und auch leistungsstarke neue Computer.
Die meisten Menschen sind aber nunmal Konsumenten und keine Creators. Wenn ein Konsument sich mit technischen Mitteln alles selbst erstellen kann, dann wird der Markt sich auch dahingehend verlagern.

 

[SoulFrontier]

Ein Profi hört und versteht das, was da läuft. Er greift höchst spezifisch in den Track ein. KI-Mastering ist dumm.

KI wird schon sehr bald viel besser analysieren, wissen und verstehen was eine Aufnahme benötigt. Gruselig aber nicht zu verhindern

Man muss höchst individuell an jeden Song herangehen, bis das Bestmögliche aus ihm rausgeholt ist. KI-Mastering bügelt einfach nur drüber.

Jung, heute mag das so sein, morgen wird es die KI auch intelligent umsetzen und viel komplexer, als wir uns das heute vorstellen.
Hast Du evtl die letzten Jahre verpennt?

 

[44Kilohertz]

sobald ein mensch hinter einer arbeit steckt, lässt sich für gewöhnlich immer kunst hineininterpretieren.

da gibts den schönen spruch: "kunst kommt von können."
wir setzen kunst allerdings auch oft auch mit kreativer schöpfung gleich.

beim mastering gibt es sicherlich einen anteil an kreativer schöpfung,
den würde ich persönlich jetzt aber auch nicht überbewerten.

vielleicht sollte man in dem zusammenhang an mancher stelle eher vom begriff kunsthandwerk reden, als von der kunst.

hier stellt sich allerdings dann auch die frage inwieweit zb. ein klassischer orchestermusiker ein künstler ist.
wenn er ein klassisches stück neu interpretiert? wenn er "nur" eine partitur nachspielt?

und darauf die frage:
ist ein musiker, der eine ki-kreation interpretiert, deswegen unkreativ oder "nur" ein kunsthandwerker, oder kann er den gleichen künstlerischen anspruch erheben, wie der klassische orchestermusiker, der sein notenblatt runterspielt?

hängt das attribut "künstler" von seinem können ab, oder etwa von dem, was er interpretiert?
sind wir nun doch nicht mehr alle "künstler"?

ist kunst ein mythos?

Die Definition von "Künstler" ist oft subjektiv und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Intention, Kreativität, Technik und Kontext.

Interpretation vs. Kreation: Ein Musiker, der eine KI-Kreation interpretiert, kann durchaus als Künstler betrachtet werden, auch wenn die ursprüngliche Komposition nicht von ihm stammt. Die Art und Weise, wie er die Musik interpretiert – durch Emotionen, Ausdruck und persönliche Note – kann einen erheblichen Einfluss auf das Werk haben. Ähnlich verhält es sich mit klassischen Musikern: Auch sie bringen ihre eigene Interpretation in ein bestehendes Werk ein.

Künstlerischer Anspruch: Der künstlerische Anspruch hängt nicht nur vom Können des Interpreten ab, sondern auch von der Absicht hinter der Darbietung. Ein Musiker kann durch seine Interpretation neue Bedeutungen oder Emotionen schaffen, unabhängig davon, ob das Ausgangsmaterial von einer KI stammt oder nicht.

Kunst als Mythos: Die Frage, ob Kunst ein Mythos ist, berührt philosophische Überlegungen über den Wert und die Bedeutung von Kunst im Allgemeinen. Kunst wird oft als etwas Einzigartiges betrachtet, das menschliche Erfahrung und Kreativität widerspiegelt. In einer Welt, in der Technologie eine immer größere Rolle spielt, wird diese Definition jedoch herausgefordert.

Kreativität in der KI: Wenn KI in den kreativen Prozess einbezogen wird, stellt sich die Frage nach dem Ursprung der Kreativität. Ist die KI selbst kreativ oder spiegelt sie lediglich die Daten wider, mit denen sie trainiert wurde? Und was bedeutet das für den Menschen, der mit dieser Technologie arbeitet?

Letztendlich hängt die Antwort auf diese Fragen stark von individuellen Perspektiven ab. Kunst ist ein dynamisches Feld und entwickelt sich ständig weiter – sowohl durch technologische Innovationen als auch durch kulturelle Veränderungen. Es gibt kein eindeutiges "richtig" oder "falsch", wenn es um die Definition von Kunst und Künstlern geht.

 

[stereolli]

Hat schon jemand einen halben Text geschrieben, der den eigenen Gesangspart betrifft und dann die KI damit beauftragen, ein Duett daraus zu machen ?

 

[Soundloch]

Online- (bzw. KI) Mastering wird irgendwann recht bald gang und gäbe sein und die Sache tatsächlich besser machen als Menschen. Schlicht und ergreifend weil eine der Aufgaben des Masterings die Schaffung von Kompatibilität ist. Das kann eine KI bauartbedingt viel besser als ein Mensch.

Sehe ich überhaupt nicht so. Mastering hat auch viel mit Geschmack und der Wirkung zu tun, die ein Song ausstrahlt. Und Mastering ist nicht nur ein technischer Prozess, es wird auch richtig Sound gemacht. Und wie genau der Sound dann aussieht, entscheiden nicht zuletzt die Seele und das Bewusstsein, von dem man nicht einmal beim Menschen weiß, was genau es eigentlich ist. Somit kann man das auch keinem Roboter beibringen.

Ein Roboter ist eh nur ein Sensor, der Daten abgleicht. "Sieht" er einen traurigen Gesichtsaussdruck, fragt er dich, wie es dir geht. Aber er fragt dich das nicht wirklich, ihm wurden nur die Merkmale trauriger Gesichter eingespeichert. Mundwinkel und so. Das hat rein gar nichts mit dem zu tun, wie ein Mensch funktioniert. Das ist auf dem Level von einem Bewegungsmelder, der den teuren Rasenmäher in deiner Scheune bewacht.

 

[Sato2828]

Der Roboter hat auch eine Meinung dazu, ob der Döner, äh... KI den Menschen beim Mastern bald ersetzen wird:

ChatGpt:
"

Meinung 1: KI-Mastering wird bald besser als Menschen sein​

Pro:​

1. Technische Präzision:
   KI kann Frequenzen, Dynamik und Lautstärke millimetergenau analysieren und optimieren. Menschliche Fehlerquellen – wie Ermüdung oder subjektive Wahrnehmung – fallen weg.
2. Konsistenz:
   Ein Algorithmus liefert bei jedem Song dasselbe hohe Qualitätsniveau, ohne von Stimmung, Erfahrung oder Tagesform beeinflusst zu werden.
3. Kompatibilität:
   Mastering bedeutet oft, Songs so zu gestalten, dass sie auf verschiedenen Plattformen, Geräten und Lautsprechern gleich gut klingen. Eine KI, die riesige Datenmengen vergleicht, kann dies theoretisch besser umsetzen.
4. Effizienz und Kosten:
   Ein KI-Mastering-Dienst ist schnell, rund um die Uhr verfügbar und oft günstiger als ein menschlicher Mastering-Ingenieur.

Kontra:​

1. Fehlende Intuition:
   Technik allein reicht nicht, um emotionale Nuancen zu erfassen. Ein Mensch hört, fühlt und versteht Musik kontextuell – eine KI versteht nur Daten.
2. Kreative Eingriffe:
   Ein menschlicher Engineer kann bewusst von der Norm abweichen, um einem Track eine besondere Note zu verleihen. KI tendiert dazu, in sicheren, vorgegebenen Bahnen zu arbeiten.
3. Subjektivität der Musik:
   Musik ist Kunst, keine Wissenschaft. KI mag den "perfekten" Frequenzgang erstellen, aber was als „perfekt“ empfunden wird, variiert stark.

---

Meinung 2: Mastering ist Kunst, keine reine Technik​

Pro:​

1. Kreativität und Geschmack:
   Mastering ist nicht nur Anpassung, sondern auch Gestaltung. Ein erfahrener Mensch kann subtil entscheiden, ob ein Song wärmer, breiter oder direkter wirken soll.
2. Emotionale Verbindung:
   Ein Mensch bringt seinen eigenen Geschmack, seine Persönlichkeit und seinen kulturellen Background ein – etwas, das KI (noch) nicht beherrscht.
3. Bewusste Entscheidungen:
   Ein Mensch kann bewusst imperfekt arbeiten, um einen bestimmten Klang zu erzeugen. Dieses Element des "Unperfekten" macht oft den Charme eines Songs aus.
4. Empathie und Kontext:
   Ein Mensch versteht, was ein Künstler mit einem Song ausdrücken will, und passt das Mastering entsprechend an – etwas, das reine Datenanalyse nicht leisten kann.

Kontra:​

1. Subjektive Grenzen:
   Menschliche Ingenieure bringen ihre eigene Wahrnehmung mit ein, was zu inkonsistenten Ergebnissen führen kann.
2. Kosten und Verfügbarkeit:
   Ein Mensch kostet mehr und benötigt Zeit. Für Projekte mit knappen Budgets oder engen Deadlines könnte eine KI die pragmatischere Lösung sein.
3. Technik spielt eine große Rolle:
   Geschmack hin oder her – auch menschliche Mastering-Ingenieure arbeiten mit technischen Tools. KI kann diese Tools genauso oder sogar effizienter einsetzen.

---

Zusammenfassung:​

• KI hat Vorteile, wenn es um technische Präzision, Effizienz und Konsistenz geht. Sie ist perfekt für standardisierte Aufgaben wie Lautheitsanpassung oder Plattformkompatibilität.
• Menschen bringen Emotion, Intuition und kreative Entscheidungen ein. Gerade bei Projekten, die Persönlichkeit oder spezielle Sounddesigns erfordern, bleibt der Mensch unersetzlich – zumindest derzeit.

Die Zukunft könnte also eine Kombination sein: KI übernimmt die Routinejobs, und der Mensch veredelt das Ganze mit seiner Kunstfertigkeit. Eine Art „Hybrid-Mastering“, bei dem beide Welten zusammenwirken."

 

[Sascha Franck]

zumindest derzeit

Und "derzeit" könnte schneller vorbei sein, als es wünschenswert wäre.

 

[stereolli]

Mags garnicht sagen, aber mir würde es sehr entgegenkommen, wenn mir KI meine Ideen so mixt (Lautstärkeverhältnisse selber machen) und mastert, dass es keiner Nachbearbeitung mehr bedarf.
Dann habe ich mehr Zeit für Musikmachen.

 

[Sascha Franck]

Mags garnicht sagen, aber mir würde es sehr entgegenkommen, wenn mir KI meine Ideen so mixt (Lautstärkeverhältnisse selber machen) und mastert, dass es keiner Nachbearbeitung mehr bedarf.
Dann habe ich mehr Zeit für Musikmachen.

Ich finde da ja selbst jetzt schon einige Sachen durchaus sinnvoll. Alles, was keiner oder nur wenig geschmacklicher Sicherheit bedarf, kann gerne die KI machen. "Mastere das so, dass es auch mit den meisten Smartphone-Speakern anhörbar klingt" ist bspw. mMn eine quasi ausschließlich technische Angelegenheit, auf die ich, auch wenn ich mehr in der Mix/Mastering-Materie drin wäre, überhaupt keinen Bock hätte.

 

[Ennui]

Mags garnicht sagen, aber mir würde es sehr entgegenkommen, wenn mir KI meine Ideen so mixt (Lautstärkeverhältnisse selber machen) und mastert, dass es keiner Nachbearbeitung mehr bedarf.
Dann habe ich mehr Zeit für Musikmachen.

KI kann mir mal Social Media machen, mit Plan, Content und pi pa po. DANN wäre mehr Zeit für Musikmachen.

 

[Sascha Franck]

KI kann mir mal Social Media machen, mit Plan, Content und pi pa po.

Und hier tippen. Dann auch gerne ohne Plan und Content (also in meinem Fall).

 

[stereolli]

KI kann mir mal Social Media machen, mit Plan, Content und pi pa po. DANN wäre mehr Zeit für Musikmachen.

Was willst du mit Social Media denn machen ?
Was für'n Plan ? Content ?
Deine Sachen veröffentlichen?

 

[Ennui]

Was willst du mit Social Media denn machen ?
Was für'n Plan ? Content ?
Deine Sachen veröffentlichen?

Ich mein, die Liebe auf recording.de ist schon schön, aber ja, manchmal will man die Musik aus dem eigenen kleinen Zirkel ein bisschen nach draußen tragen und damit auftreten, ohne auf Freunde und Familie angewiesen zu sein, damit jemand vor der Bühne steht.

Wenn man's richtig machen will, ist die "ich mach Musik" und "ich mach für die Musik Social Media" Ratio ungefähr 1:10. ^^

 

[Dub Element]

Ich benutze ChatGPT jeden Tag zum lernen und das Geld ist jedne Cent wert, ich finde es unglaublich hilfreich, wenn es darum geht, mir Dinge bei zu bringen, die schon lange fest stehen, z.B. Physik, Elektrik etc.

Mir ist es auch komplett egal ob etwas von KI generiert wird oder nicht, solange es mir gefällt. Das beinhaltet auch Kunst. Bis jetzt überzeugt mich auf jeden Fall nichts.

Wirkliche Probleme werden wir lösen müssen, wenn wir Quantencomputer haben, z.B. dann wird jede Verschlüsselung durch KI erstmal unbrauchbar, da gilt es eine Lösung zu finden.

KI ist wie jede andere Technologie die sich durchsetzt, man wird am Anfang alles übertreiben und nicht richtig wissen wie damit umgehen, jeder will Geld damit machen, nach einer Generation spätestens, legt sich der Hype und irgend was neues kommt. Allerdings wird KI immer ein fester Bestandteil von unserer Gesellschaft sein und unglaublich viele Dinge erleichtern, z.B. in der Medizin.

Von irgendwelchen Dystopien und Apokalypse-Junkies halte ich mich fern, die Stammen aus der Hollywood Dramaturgie.

 

[stereolli]

Ich mein, die Liebe auf recording.de ist schon schön, aber ja, manchmal will man die Musik aus dem eigenen kleinen Zirkel ein bisschen nach draußen tragen und damit auftreten, ohne auf Freunde und Familie angewiesen zu sein, damit jemand vor der Bühne steht.

Wenn man's richtig machen will, ist die "ich mach Musik" und "ich mach für die Musik Social Media" Ratio ungefähr 1:10. ^^

Aah. ok. Cool, du machst auch Live was ?

 

[Ennui]

Aah. ok. Cool, du machst auch Live was ?

Siehe Profilbild. ^^
Inzwischen nur noch als Live-Musiker bei anderen, ganz sporadisch . Die Rap-Sachen mit @Decapitator will ich nächstes Jahr live bringen.

 

[stereolli]

Siehe Profilbild. ^^
Inzwischen nur noch als Live-Musiker bei anderen, ganz sporadisch . Die Rap-Sachen mit @Decapitator will ich nächstes Jahr live bringen.

Super. Mir fehlt nach Jahren einfach dafür die Energie und die Lust. Aber immer gut, wenn es Leute auf die Bühne zieht.

 

[Ennui]

Super. Mir fehlt nach Jahren einfach dafür die Energie und die Lust. Aber immer gut, wenn es Leute auf die Bühne zieht.

Vermiss ich extrem. Auch gute alte Bandproben mit herumliegenden Hertl-, Schanzenbräu-, Eichhofener- und Gutmannflaschen, und irgendwo dazwischen die Gitarren-Pedale.

 

[stereolli]

gute alte Bandproben

nääh, viel zu laut
Aber mit anderen zusammen Jammen bleibt sehr geil.
Das kann KI nicht und wenn Sie es kann, dann nicht mit ner angeheizten Leber.

 

[Ennui]

Aber mit anderen zusammen Jammen bleibt sehr geil.
Das kann KI nicht und wenn Sie es kann, dann nicht mit ner angeheizten Leber.

Ja, genau das. Und dieses Flow-Gefühl, wenn ein brandneuer Song aus dem Nichts zusammenkommt. AI, eat this!