Übrigens, nicht dass ich das Gefühl hätte, mich zwingend rechtfertigen zu müssen, aber natürlich hat die Sache mit dem Zoom eine Vorgeschichte - und von daher auch meine Ansprache an den Support, mit dem ich vorher schon mailte (wurde übrigens leider abgewiesen, die Mailadresse existiert nicht mehr, war in UK, seit Brexit sitzt der europäische Support anscheinend hier in D). Dem deutschen Support habe ich eine deutlich nüchternere Mail geschrieben, da Erstkontakt.
--- TL;DR gibt's unten ---
Wie dem auch sei, ich habe mir seinerzeit (2015/16) das Zoom zugelegt, weil ich auf der Suche nach einem dezent klingenden Interface mit möglichst sehr kleinen Latenzen war. Babyfaces waren mir seinerzeit nicht nur zu teuer sondern ich fand die Sache mit der Kabelpeitsche auch nicht so geil. Das UAC-2 war aber klanglich vollkommen ok (hatte das UAC-8 bereits im Üraum-Studio eines Bekannten genauer angehört) und zumindest fast in der Latenzliga von RME (mit den ersten Treibern ging es bei 44.1/32 sogar auf 4,6ms runter, die Babyfaces (1.Gen) lagen kurz unter 4, in der Preisklasse bis, na, 3-400 gab's außer dem Zoom exakt gar nix. Da war man meist bei ca. 8ms, manchmal gewürzt mit Knacksern, 32 Samples fand kaum ein Interface geil.
Also hab ich mir das besorgt. Und war in punkto Klang und Latenz auch hochzufrieden. Nur: Das Ding hat auf dem anscheinend eigentlich zur internen Kommunikation benötigen Port dauerhaft SysEx-Daten gesendet, die in einigen Hosts dann auch aufliefen. Und als Logic User kann man sowas nicht global in irgendwelchen Voreinstellungen wegfiltern (geht bestenfalls per Projekt und auch dann nervt das "x" noch im Input-Monitor des Transportfeldes rum). Das war also schon mal richtig shice, aber da ich a) nicht mehr Kohle ausgeben wollte (meine Frau ebenfalls nicht, stimmt's, zille?) und b) zumindest irgendwann auf ein Treiber/Firmware-Update hoffte, war ich clever und habe MidiPipe installiert. Damit kann man systemweit MIDI-Daten filtern, umwandeln, etc. Das für meine Zwecke funktionierende Preset habe ich dann als Anmeldeobjekt definiert, alles super. Also zumindest so halbwegs.
Dem Zoom-Support habe ich all das haarklein geschrieben (und das war denen ja auch schon von anderen Usern bekannt)
Was aber auf der Website dann erschien, war ein Dokument mit dem Namen "Faults and workaround in Logic for TAC/UAC Series".
Und in diesem Dokument fand man dann bspw. diese Tipps:
"Workaround: Please disconnect TAC/UAC devices from Mac when you use Step Input. Or
please use mouse for Step Input."
"Workaround: Please disconnect TAC/UAC devices from Mac when you use Controller
Assignment."
"Workaround: Please disconnect TAC/UAC devices from Mac when you use Smart
Controls."
Da kann man jetzt sagen, was man will, das ist einfach an Unverschämtheit nicht zu überbieten. Klar, wenn ich in Logic bin und Noten bzw. Controller editiere/eingebe/aufnehme, stöpsel ich mal eben mein Audio-Interface ab. WTF?!? Das ist in quasi derselben, wenn auch weniger lustigen Liga wie Microsofts "No keyboard found, press F1 to continue" Meldung (die ja tatsächlich echt ist). Zumal ja auch bessere Workarounds (wie eben bspw. das globale Filtern per MidiPipe) vorlagen.
Gut, irgendwann gab es dann einen neuen Treiber - und plötzlich war das mit der SysEx Geschichte Vergangenheit. Super!
Aber anscheinend wurde das per Treiber gefixt und nicht per Firmware (was natürlich der bessere Weg gewesen wäre), wie sich aber für mich erst genau jetzt herausstellte. Denn auf dem Macbook ist alles wieder so schlimm wie eh und je.
Nur dass es dieses Mal noch schlimmer ist. Denn anscheinend hat das neue Firmware-Update dauerhaft einen Teil des EEPROMs überschrieben, der dafür zuständig ist, dass das UAC unter macOS treibergesteuert laufen kann, denn wenn ich jetzt den dafür zuständigen Schalter umlege und das Teil neustartet (was notwendig ist, damit die Änderung in Kraft tritt, das war aber schon immer so, kennt man so ähnlich auch von RME, wenn man vom Mac nach Win geht und umgekehrt), dann wird es gar nicht mehr erkannt. Nicht unter Sonoma. Und eben auch nicht mehr unter Mojave, trotz versuchter (und auch so angezeigter) Rückkehr auf die voherige Firmware.
Sprich: Es gibt jetzt auf beiden macOS Versionen nur noch Class Compliant Latenzen (unter Sonoma sogar noch schlechter als unter Mojave, 7,9 vs. 6,9ms, vorher mit Treiber eben 4,9) und auch wieder den SysEx-Auswurf.
Mit anderen Worten: Die haben das Interface über dieses Update komplett zerschossen - das kann ich jetzt ja nicht einmal mehr für'n Fünfziger verschenken.
Langer Rede kurzer Sinn: Doch, genau darüber kann man sich so aufregen, wie ich mich aufgeregt habe. Und auch genau diese deutlichen Worte benutzen - wie gesagt, die gingen ja auch nur an den Teil des Supports, mit dem ich wg. ja durchaus verwandter (streckenweise identischer) Probleme bereits mehrfach gemailt hatte. Ich muss mir nämlich jetzt ein neues Interface besorgen, denn einer der Mitgründe für den Erwerb des neuen Rechners war ja auch, wieder mehr mit Software-Amps machen zu wollen bzw. zumindest zu können (u.a. eben auch unterwegs). Und ich hatte das Zoom bereits für mobile Zwecke vorgesehen und angedacht, irgendwann für daheim bspw. ein Digiface USB und einen 8-kanaligen Adat-Wandler von welcher Firma auch immer zu besorgen. Jetzt muss ich sofort handeln und mir vor allem ein Interface kaufen, welches ich eigentlich schon zu besitzen glaubte. Danke Zoom!
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TL;DR: Meine Ansage an den Zoom-Support ist etwas, zu dem ich 100% stehen kann.
