Ist mein Rode NT-1 noch 100% in Ordnung?

[Lucky]

Ich hatte ja neulich meine vorhandenen Mikrofone für eine Schlagzeug-Abnahme benutzt, u.a. auch das Rode NT-1 für die Bassdrum. Hatte dazu gelesen, man muss einen Sicherheitsabstand halten wegen der Druckwelle, weil sonst die Membran beschädigt werden könne.

Nun hatten wir einen Abstand von ca. 50cm, ich hatte (beim Soundcheck, wo aber der Drummer leider noch nicht GANZ so fest auf die Bassdrum getreten hat, wie später bei den Stücken) mit der bloßen Hand dort keinerlei Luftbewegung mehr gespürt. Außerdem ein Ploppschutz davor und die Membran etwas seitlich gedreht, damit eventuelle Druckwellen besser passieren können.

Reicht sowas als Sicherheitsmaßnahme?

Jetzt, ein paar Tage später, wo ich ein bisschen meines Gesangs aufnehme (nur testweise, da ich gerade ordentlich Schnupfen und ne Halsentzündung hab), bilde ich mir ein, der Gesang klingt nicht mehr so brilliant und präsent wie sonst. (Kann natürlich wirklich an der Erkältung liegen). Aus einer Akustikgitarre bekam ich (in den Tiefen) neulich auch nicht so richtig, was ich wollte. Irgendwie als wäre der Nahbesprechungseffekt schwächer als sonst.

Alles Einbildung? Wenn's geht, dann geht's? Oder was meint ihr?

 

[RefinedRough]

Wahrscheinlich Einbildung.. mit einer Erkältung kann man sowieso nichts richtig einschätzen.

 

[Smartys]

Vielleicht hast du verkehrt reingesungen. Die Seite mit dem goldenen Punkt ist vorne. Halte dich nicht für blöd, aber ich wusste das am Anfang nicht.

 

[m4d3raIn]

Wahrscheinlich ist, dass deine Erkältung auch deine Ohren etwas in Mittleidenschaft zieht..

 

[Lucky]

Also, ich hab da jetzt noch mal reingesungen. Folgende Beobachtung meine ich zu machen:

1. Das Mikro (selbst) klingt bei vernünftiger Aussteuerung bei langen Vokalen so, als würde es leicht übersteuern. Die Aussteuerung beim analogen Preamp ist im ganz normalen Bereich, mein Gesangsabstand ist für diese mittlere Lautstärke angemessen (ca. 25 cm) und innerhalb von Cubase hab ich auch kein digitales Clipping. Also befürchte ich einen Defekt am Mikro

2. Auf der anderen Seite, habe ich den Eindruck, dass besonders leise/zarte Passagen nicht mehr so direkt/faccettenreich aufgenommen werden. Unterm Strich irgendwie so, als sei das Mikro "etwas schwerhörig" geworden. Ich finde, es kommt bei sehr leisem Gesang nur weniger auf der Pegelanzeige im Pult an als vorher.

Das Kabel ist ein nagelneues, gutes Cordial mit Neutrik-Steckern.

Da ich (nach vielen Jahren Musikmachen) jetzt zum ersten Mal etwas mit meiner Band aufnehme, was gut werden soll, und wo wir viel Herzblut reinstecken, geht es natürlich gar nicht, wenn alle Vocals oder akustischen Gitarren mit einem nicht mehr optimalen Mikro für immer auf Band wären. Das Rode NT-1 ist zwar ein Budget-Mikro, aber der Sound war in meinen Ohren immer genau das, was ich für Preis/Leistung "optimal" finde. Das genügt. Aber eben nur, wenn es ganz fit ist.

Ich überlege nun in die Richtung, mir ein funkelnigelnagelneues Rode NT-1A zum Vergleich zu bestellen, ob man wirklich einen Unterschied hört, oder ob ich mir das alles einbilde. Aber irgendwie wär das auch dreist (falls man den Unterschied nicht hört), das neue wieder zurückzuschicken. Kann man sein altes Mikro irgendwo zuverlässig durchchecken lassen, ob es noch 100% neuwertigen Klang hat?

Oder: Könnte man an der damit letzte Woche aufgezeichneten Bassdrum-Spur an der Waveform sehen, ob da Ereignisse waren, die für die Membran grenzwertig waren?

Wie gesagt, es kann Einbildung sein, aber ich empfinde, als fehlen 20-30% an Brillianz, Tiefe und Details.

 

[m4d3raIn]

Wenn es zerrt kann es ein Problem mit der Membranaufhängung sein o.ä....
Das kann schonmal durch starke Stöße und unverhältnismäßige Belastung passieren...
...aber eigentlich nicht im Abstand von 50cm von der Bassdrum entfernt... da hab ich schon ganz anderes gesehen... (U67 10cm neben dem Loch etc.)