Ist analoges Mischen besser?

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Hallo zusammen,

bei kommerziellen Produktionen wird doch meist analog gemischt. In der Xound stand mal, dass das digitale Mischen klanglich schlechter sei. Habe den Artikel aber selbst leider nicht gelesen. Nun frage ich mich, ob es sinnvoll wäre, eine gute Soundkarte mit sagen wir 8 Ausgängen zu kaufen und ein Mischpult mit entsprechend 8 Eingängen und die Stereosumme wieder in den PC zu schicken.

Klar sollte das Pult nicht unbedingt das billigste sein, damit kein Rauschen und so hinzukommt, aber es geht ja darum, dass ob das Prinzip der digitalen Mischung einen entscheidenden klanglichen Unterschied zu großen Produktionen ausmacht. Da meine Produktionen noch sehr deutlich von amtlichen entfernt ist, ich aber ein bisschen perfektionistisch bin, ziehe ich diese Möglichkeit in Erwägung.
Was meint ihr?

Und weiß eigentlich jemand, warum es da einen Unterschied geben soll?

Viele Grüße
Freealism
 
Hi



Da meine Produktionen noch sehr deutlich von amtlichen entfernt ist, ich aber ein bisschen perfektionistisch bin, ziehe ich diese Möglichkeit in Erwägung.

Dann ist das der falsche Weg,denn die Voraussetzung für gute Produktionen ist mehr das Know How und die Erfahrung bevor man anfängt mit Sachen wie analogem Summieren etc. Das ist ein Trugschluss.

Voraussetzung dafür, dass analoges Mixing wirklich mher bringt ist:

1. viel Erfahrung vor allem auch mit analogem Mixign
2. entsprechende Technik (i.e. wirklich gutes Studiopult + wirklich gute Kompressoren etc pp)
3. n Arsch voll Kohle, denn das Equipment ist nicht billig
4. viel Erfahrung mit Mixing im Rechner, denn dann macht es Sinn noch eine Stufe höher zu gehen.

Wenn das nicht vorhandne ist belügst Du Dich nur selber, wenn DU meinst durch analoges Mixing deine Produktion "amtlicher" klingen zu lassen.

hart aber wahr!
 
freealism schrieb:
Nun frage ich mich, ob es sinnvoll wäre, eine gute Soundkarte mit sagen wir 8 Ausgängen zu kaufen und ein Mischpult mit entsprechend 8 Eingängen und die Stereosumme wieder in den PC zu schicken.

Das macht meiner Meinung nach keinen Sinn weil du ja dann das Signal zwei mal durch die [g=60]Wandler[/g] schickst und dadurch einen Qualitätsverlust hast.
Wenn schon analog dann ganz oder zumindest erst am schluss in Digital umwandeln

Gruß Timo
 
Das macht meiner Meinung nach keinen Sinn weil du ja dann das Signal zwei mal durch die [g=60]Wandler[/g] schickst und dadurch einen Qualitätsverlust hast.

Nicht wirklich, wenn Du guute [g=60]Wandler[/g] hast ist das egal!
 
Und weiß eigentlich jemand, warum es da einen Unterschied geben soll?
Na, ich versuche mal, so zu tun als ob... ;)

1) Folgendes: Wenn Du ein digitales Signal in der Lautstärke absenkts (und das macht man ja beim Mischen), reduzierts Du die Anzahl der tatsächlich genutzen Bits. Sprich: Der Dynamikumfang wird reduziert, der Signal-Rausch-Abstand verringert sich.
--> Schlecht für den Sound.

2) Wenn Du dann die ganzen aneinander angeglichenen Signale aufaddierst (=das, was im analogen Pult im Masterbus passiert), summieren sich die Pegel der einzelnen Signale. Um nicht zu übersteuern, muss der Pegel also noch weiter reduziert werden.
--> Schlecht für den Sound. Siehe 1)


Die Abhilfe gegen 1) und 2) bestünde in einem komplett analogen Mixdown. Ein Kompromiss besteht darin, in Rechner "vorzumischen" und nur einige Subgruppen analog zu summieren. = Abhilfe gegen 2)

Letzteren Weg beschreitet man mit Geräten wie zum Beispiel dem SPL MixDream. (Auf der Seite findest Du noch mehr Informationen, einschließlich Testberichten, in denen das Thema noch näher erläutert wird).

Finale Frage:
Bringst das was und wäre das was für Dich?!?

Finale Antwort:
(Höchstwahrscheinlich) Nein. Um wirklich Unterschiede zu bemerken, benötigst Du eine extrem hochwertige Kette vom Signal über die Aufnahme bis hin zu den Wandlern. Wenn Du soweit bist, Deine "Rosetta"-[g=60]Wandler[/g] gegen bessere auszutauschen, weil Dir der schreckliche Jitter Ohrensausen bereitet - dann kannst Du ja mal über analoges Summieren nachdenken. :D Vorher werden jedoch die Nachteile durch mehrfaches Wandeln und "günstige" analoge Signalverarbeitung überwiegen. - Ich lasse mich jedoch gerne vom Gegenteil überzeugen...
 
Vorher werden jedoch die Nachteile durch mehrfaches Wandeln und "günstige" analoge Signalverarbeitung überwiegen. - Ich lasse mich jedoch gerne vom Gegenteil überzeugen...

Yepp aber nur bei Wandlern der Homercordingklasse. Und wie gesagt: wer auf dem Rechner gut mischt und richtig fir ist kann analog sicher noch etwas mehr rausholen. Ich mische analog auch lieber weil:

1. ich so angefangen habe
2. ich das ganze bezüglich Haptik besser finde und einfach mehr hinhöre statt hinschaue (ich höre mehr auf Kompressoren etc statt mir eine Kurve im Rechner anzuschauen)
3. ich sehr viel live mische/gemischt habe und mich so einfach mehr an analoge Pulte gewöhnt habe



Allerdings fahre ich den Grossteil aller Auftragsmischungen im Rechner (+ Outboard was ich dann über meine [g=60]Wandler[/g] einschleife), da der deutliche Mehraufwand (kein total Recall, man braucht länger wegen Routing etc) für eine komplette analoge Mischung von dem Kunden einfach nicht bezahlt wird!
 
Hallo,

danke für eure Antworten. Ja das leuchtet ein, dass das digitale Mischen gar nicht so schlecht sein kann, wie von Xound behauptet. Schließlich gibt es ja auch im professionellen Bereich große Digitalmixer (Sutder Vista, Digidesign Icon).

Viele Grüße
Freealism
 
Die Icon ist kein Mischer sondern nur ne Fernsteuerung für ProTools.

Gruß,
ColdSteel
 
Ach so. Auch nicht schlecht, sowas in der Größe hätte ich ja mal gerne für Cubase...

Viele Grüße
Freealism
 
die xound hat doch nie beahuptet das digitales mischen schlecht wäre...also ich habe die artikel gelesen und sie haben
1.) keine klang-/dynamikbearbeitungen benutzt (eq/comp/etc), lediglich panorama und
lautstärke veränderungen
2.) digidesign [g=60]wandler[/g] benutzt
3.) eine richtig teure analogkonsole benutzt

und sind zu dem ergebnis gekommen, dass die summierung der spuren zu einem stereomix
in den programmen nicht so gut klang wie die auf dem analogpult über die teuren [g=60]wandler[/g]...aber sie haben nie gesagt digitales mixing ist schlecht...
...so viele produktionen werden heute digital gefahren...und klingen sie alle schlecht?...ich finde nicht...
...wollte ich nur mal sagen ;)...
 
ich behaupte mal, dass - wenn einer nicht wirklich der absolute vollprofi ist - derjenige eh keinen hröbaren unterschiedschied produzieren würde. und selbst bei den profis: 90% der leute, die sich das anhören, merken auch rein gar keinen unterschied, und 99% der relevanten leute ( = kääufer) ohnehin schon mal überhaupt nicht... :D
 
ich behaupte mal, dass - wenn einer nicht wirklich der absolute vollprofi ist -

und ich behaupte mal: ich bin kein absoluter vollprofi und die mixes, die ich auf der NEVE VR konsole gemacht haben übertreffen bei weitem das, was ich in-the-box zusammengebracht habe. nur, deswegen werd ich mir auch keine konsole um 60 000 euro kaufen. trotzdem werd ich aber auch unser album in einem analogstudio (vor allem bei DER musik) mischen.
will damit auch nicht behaupten, dass digital schlecht ist, ich komm halt mit analog besser zurecht. die vorteile von digitalen studios (total recall, wiederdurchführbarkeit des mixes,...) in der heutigen zeit sind auf jeden fall größer als der klangaspekt es sein kann.

lg
flox
 
@floxe

die Haptik spielt eine entscheidende Roll! Bei analogen Pulten muss man hinhören und ist nicht so bildschirmfixiert! Das macht meiner Erfahrung nach extrem viel aus!
 
@frankye..
jep, das stimmt genau so.

Wobei das analoge Mischen auch nur was mit nen relativ guten Pult bringt. Ich behaupte einfach mal, das ein Behringer MX8000 schlechter klingt wie digital Mixdown. Ein Mackie 8 [g=183]Bus[/g] hingegen klingt besser. Je besser das Pult ist, desto besser ein analoger MIx auch zu hören.

Man hört den Vorteil daran, das der analoge MIx einfach vier breiter ist, Instrumente sich viel besser integrieren lassen, einige Details besser rauskommen, kurz gesagt angenehmer fürs Ohr klingt.
Achja... Rauschen.... is doch egal, analoges Pultrauschen klingt gut ;)
 
@frankye

das glaub ich dir aufs wort. wenn man das nur abstellen könnte. ist ja auch so, wenn ich einen mehrbandigen eq zur verfügung habe, zieh ich resonanzen schmalbandiger raus, auch wenn das vielleicht gar nicht nötig wäre. am pult hab ich halt meine fixen bänder zur verfügung und gut ist. vielleicht mach ich ja in digitaler ebene einfach zu viel :)

lg
flox
 
Ich denke das des hauptsächlich auf die Musik die produziert, aufgenommen,... wird ankommt.
Bei Hip Hop, Techno Dance etc. ist es meiner Meinung nach egal ob Digital oder anlog.
Wohingegen ich Klassik eher analog aufnehmen würde.

Gruß Timo
 
@floxe: klar, analog ist von der bedienung her und vom arbeiten her sicher besser, ich dachte halt es ginge hier nur um den sound und die möglichkeiten... ;)
 
ich dachte halt es ginge hier nur um den sound

soundmäßig würde ich auf jeden fall auch analog bevorzugen, aber nur wenn mir ein hochwertiges pult zur verfügung steht. mein mx8000 werd ich wie popsta nicht zum mixing einsetzen ;)

lg
flox
 
@flox

kann es nicht auch sein, dass die akkustik des raumes in der die vr steht um ein vielfaches besser/optimaler ist, als bei dir "zuhause" am rechner? ;)

aber stimmt schon: ich reg mich dauernd auf, dass man immer wieder der versuchung erliegt mit den augen zu mischen am rechner, sprich die kurve anschaut anstatt zu hören. ich mach jedenfalls häufig die augen zu wenn ich am eq'en bin, ist aber natürlich schwieriger, als bei richtigen knöpfen...

und zu der ursprünglichen frage: ich denke analoges mischen ist geiler aber nicht unbedingt besser! es sei denn, mann hat wirklich edle teile. ich finde aber, dass der preis für die edel-hardware nicht dem mehrwert entspricht, den man klanglich gegenüber digitalem erreicht. wenn geld keine rolle spielt ok, aber für [g=79]homerecordler[/g] ist's wohl keine frage.

mfg SOS
 
"Wohingegen ich Klassik eher analog aufnehmen würde."

klassik mit dieser hohen [g=4]dynamik[/g] ist eher was für digitale aufnahmen.
 

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