Hätte da nochmal eine andere Frage. Kann mir ein Sinusgenerator und ein Pegelmessgerät eine gute ergänzende Hilfe sein um Raummoden zu lokalisieren, sie durch gezielte Absorberplatzierung zu dämpfen und die beste Abhörposition zu ermitteln? Ziel wäre es ja alle Bassfrequenzen an der Abhörposition möglichst gleich laut zu hören richtig?
Also wenn mir z.B. in REW Berge bei 35, 70 und 96 angezeigt werden, laufe ich mit Pegelmessgerät im Raum rum und höre wo mein Druckmaximum in etwa liegt. Dann platziere ich da meine Absorber oder Glaswollpakete und wenn an der Abhörposition die Frequenzen nicht lauter als mein Referenzpegel von 83 dB SPL sind dann habe ich die Moden ausreichend gedämpft um den Bassbereich zumindest an der Abhörposition zu linearisieren. Ist das so in etwa richtig oder hab ich nen Denkfehler?
Kann es denn generell mit diesem ganzen Try and Error Prinzip überhaupt funktionieren die Raumakustik zu verbessern oder wird man nicht drum herum kommen aufwendige, höchstkomplexe Berechnungen berwerkstelligen zu müssen?
Um die beste Hörer / Speaker Position zu finden hat sich bei mir in der Praxis zu 100 Prozent die Methode mit dem RTA bewährt.
Das was ich dir in Post 59 verlinkt habe.
Denn dass ist ja im Grunde ziemlich ähnlich zu deinen Gedanken. Nur dass du dem Mic das Hören überlässt - weil es hier einfach deutlich bessere Fachkompetenzen hat als deine Ohren.
Zum Platzieren der Absorber kannst du das jederzeit so machen - vor allem bei gestimmten Sachen ist das sogar sehr gut so vorzugehen.
Bei porösen Absorbern wird halt in der Regel in den Ecken angefangen weil sich hier immer ziemlich viel Probleme gemeinsam ausbauen - von verschiedenen Moden.
Wenn man jetzt was gegen die erste Längsmode machen will und poröse Absorber einsetzt wird in der Praxis meist halt die komplette Rückwand sehr dick behandelt.
Wenn über die Rückwand komplett nicht geht oder Overkill für ein Budget erst mal ist dann kann man natürlich auch was dick in die Ecken stellen und halt z.B. noch einen sehr dicken Schrank an Glaswolle in die Mitte der Rückwand - weil hier oft meist das nächst höchste Druckmaximum der ersten Längsmode liegt.
Ich denke du kannst die Druckmaximum auch mit deinen Ohren raus hören, aber eine Überprüfung mit SPL Meter kann man ja trotzdem machen. Leg die Frequenz deiner Wahl auf im Sinusgenerator von REW und geh an deinen Wänden entlang. Du wirst Stellen hören wo es sehr dröhnt und auch welche wo du ggf gar nicht hörst.
Ich würde mit der höheren Frequenz anfangen - denn die kannst du leichter lokalisieren und hören. Also beim ersten mal die 96 und nicht die 35.
Das hier ist ein aufschlussreiches Tool.
https://amcoustics.com/tools/amroc
Du kannst ja mal ein wenig damit rum spielen. Da dein Raum Schrägen hat und Fenster und Türen werden die Moden nicht exakt übereinstimmen mit dem Rechner wenn du deine Grundmaße eintippst (also halt einfach von einem Quader ausgehst für den Rechner)
Aber ich denke, dass auch wenn sie nicht genau übereinstimmen es trotzdem was um die 35 Hz geben wird das deine Längsmode darstellt. Und dann kannst du dir auf den Grafiken in dem Tool anzeigen lassen wo diese Moden den meisten Druck haben. Musst halt ein wenig rum spielen bis du ein Gefühl dafür bekommst, welche Moden jetzt deinen entsprechen.
Und das kannst du dann auch mit der "Hörmethode" überprüfen.
