HINTER 'S LICHT GEFÜHRT

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Du hast mich hinters Licht geführt
Wo mit dem Schein das Sein aufhört
Wo Flüsterklang das Herz berührt
Du hast mich hinters Licht geführt

Mein schwaches Herz du wachst nicht auf
wenn Hämmer schwingen gegen Hauch
Steigt auch vom Altar krummer Rauch
Du gibst dich hin - und Kain nicht auf.


Im Dunkeln ist gut munkeln
das kleinste Licht kann funkeln,
wenn die Gespenster schunkeln.
Im Dunkeln ist gut munkeln

Du hast mich hinters Licht geführt
Wo mit dem Schein das Sein aufhört
Wo Lumpen Lumpentanz aufführn
und blinde Augen applaudiern.

Die Sonne scheut das weiße Licht.
Die dunkle Energie verspricht
den Waisenkindern Adoption
Wer hier nicht spottet, erntet Hohn


Im Dunkeln ist gut munkeln
das kleinste Licht kann funkeln,
wenn die Gespenster schunkeln.
Im Dunkeln ist gut munkeln

Du hast mich hinters Licht geführt
Wo mit dem Sein der Schein aufhört
wo nackte Könige spaziern,
Bis einem wirklich übel wird.


Der Tag erwacht, die Scheinbar schließt
zu keiner Zeit. Doch ich genieß,
wie sich mein Weg mit scheuen Menschen füllt -
Die Freiheit hinkt! - Ich liebe dieses Bild.
ich liebe dieses Bild!


Im Dunkeln ist gut munkeln
das kleinste Licht kann funkeln,
wenn die Gespenster schunkeln.
Im Dunkeln ist gut munkeln
 
Zuletzt bearbeitet:
Nanu, 99 Aufrufe, noch keiner hat sich zu Wort gemeldet.

Ich geh nicht gern voran,
doch wenn da keiner ist - was dann?

Keiner traut sich Dich zu kritisieren.

Naja, so schlecht ist der Text jetzt auch nicht :)
- vielleicht ein bisschen Wirr? (Die Sonne Scheut das weisse Licht)

Es sind sehr schöne Bilder dabei, hauptsächlich stört mich aber der abgedroschne Kinder-Reim munkel dunkel. Und irgendwie fehlt mir eine klare "Linie" Es ist so ein bisschen ein aneinanderreihen schöner, reizvoller Verse aber so langsam kann ein Song gar nicht geschrieben werden um zu kapieren, worum es überhaupt geht.

Trotzdem saugut.
 
Toller Text, tolle Bilder. Ein rhythmisches Kaleidoskop rund um Licht und Dunkel, Sein und Schein und der entsprechenden "Bar", die auch nach Tagesanbruch niemals schließt.
Und da ich hier nichts zum lyrischen Ich und Autoren-Ich zu sagen habe, begnüge ich mich mit dem Leser-Ich, das den Text für "gut" befindet, weil es ihn auf sich beziehen kann und sich fragt, ob es zu den scheuen Menschen gehört oder zu den kleinen Lichtern.
Mehr traue ich mich jetzt nicht ;)
 
vielleicht ein bisschen Wirr? (Die Sonne Scheut das weisse Licht)

Manche Designer nennen das Weiß des leeren Papiers oder Bildschirms "Weißes Licht". Dieses "weiße Licht" ist sehr spannend und oft wirkungsvoller als die Worte und Figuren, die achtlos drauf gepopt werden.

klauski schrieb:
hauptsächlich stört mich aber der abgedroschne Kinder-Reim munkel dunkel.

Mich stört das Kindliche nicht, Im Gegenteil. Das verschwörerisch Infantile mag ich hier. Is ja auch kein netter Song. Hat eher (bis auf die Schlußzeilen) zynischen Charakter.

Klauski schrieb:
Und irgendwie fehlt mir eine klare "Linie" Es ist so ein bisschen ein aneinanderreihen schöner, reizvoller Verse aber so langsam kann ein Song gar nicht geschrieben werden um zu kapieren, worum es überhaupt geht.
Ich lege bei Liedtexten, die ich für mich schreibe, keinen Wert auf sofortige Verständlichkeit. Heutzutage übersetzt man ja eh Texte, wenn man sich dafür interessiert oder sucht sich den Tect im Netz. Sangbar ist der Text vermutlich. :) Das Tempo kann von mir aus 140-160 b\m sein

Danke, lieber Klauski
 
Zuletzt bearbeitet:
@Teestunde,

Danke, dass du mitten im vielleicht angespannten Schweigen mir still dein Dankelächeln geschenkt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
rho schrieb:
Und da ich hier nichts zum lyrischen Ich und Autoren-Ich zu sagen habe, begnüge ich mich mit dem Leser-Ich, das den Text für "gut" befindet, weil es ihn auf sich beziehen kann und sich fragt, ob es zu den scheuen Menschen gehört oder zu den kleinen Lichtern.

Mach's doch wie ich und zähl dich zu beiden...;-)
 
Mir geht es mit dem Text ein bisschen wie @Klauski - musikalisch-rhythmisch ein Selbstläufer und voller kleiner neuronenfeuerwerkerzeugender Sprachbilder. Aber für mich ohne erkennbaren Zusammenhang - wie eine zersplitterte Bleiglasscheibe. Die Arbeit, das Puzzle zusammenzufügen, ist mir zu viel. Und so vermag ich darin wenig anderes zu erkennen, als das Bemühen, Kunst um der Kunst Willen zu erschaffen. Lyrik als Selbstzweck. Womit wir wieder beim Jazz wären: die Improvisation macht der Jazzer zuerst für sich selbst. Ob ihm jemand folgen kann, ist sekundär.
Das ist nicht mein Verständnis von Texten und auch nicht von Musik. Manchmal bin ich einfach nicht boheme genug. Da wünsche ich mir etwas weniger stark codierte Texte - sonst komme ich mir blöd vor. ;-)
 
Turquoise, des Menschen Willen ist sein Himmelreich.

Turquoise schrieb:
Die Arbeit, das Puzzle zusammenzufügen, ist mir zu viel.
Hm... Gut. Hier is ja auch keine Personalabteilung. Irgendwer wird diesen Job schon so gern machen,wie ich selber ;-)

Ich schreibe, wie gesagt, meist (es gibt Ausnahmen.. wenn ich ...hm.... dem Adressaten vertraue) im Rhythmus meiner Gefühle. Ich wiederum glaube, dass die Ansprüche an Stringenz im Namen eines mysteriösen Publikumsgeschmackes überzüchtet sind! Die politische Realität wird von Trump bestimmt... das große Kino von Trash und MG-Schnittfolgen... Die Natur von Stürmen und Unwettern... die Wirtschaft von immer größeren Pleiten... Das Forum voller jäher Ausbrüche und Verfolgungsängsten... wieso wollen wir welches Publikum vor schnellen Schnitten schützen?!

Wie gesagt: Ich bin auch gern Handwerker. Ich überlege nicht (mehr) ewig lange. Langes Zaudern würde ich nicht als künstlerische Tugend benennen.

Gut, ruhig Brauner: Leben und Leben lassen. Danke für's Vorbeischauen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
@artname

Mir würde es schon helfen, wenn ich entziffern könnte, ob ich einen Text vor mir habe, der sich

- mit enttäuschter Liebe
- mit nicht enttäuschter Liebe
- mit Gott
- mit dem Teufel
- mit dem Leben ansich
- mit dem Selbst
- mit einem Verbrechen / Verbrecher
- mit einer Institution
- mit einer Vorstellung usw.

befasst. Wenn der Text sich wie ein Stück Knete in jede erdenkliche Situation einfügen kann - womit er vielleicht Deinem Ziel von Ambivalenz nahe kommt - dann bleibt mMn am Ende nicht viel mehr von ihm hängen, außer der Titelzeile: Du hast mich hinters Licht geführt. Wozu dann der ganze Rest? Hast Du nicht gerade in einem anderen Thread bemängelt, dass Du zu groß aufgeblähte Einzelgedanken als künstlierisch sinnlos empfindest?

Aber, um mich noch einmal auf die andere Diskussion zu beziehen, wenn dieser Text die Antithese ist und Du gefragt hast, ob ich diese nicht auch akzeptieren könne?

Natürlich kann ich das.
;)

Nur werde ich vermutlich nicht mehr besonders viel Gehaltvolles beisteuern können.
 
Die Redewendung "jemanden hinters Licht führen" leitet sich ab von dem heimtückischen Versuch, jemand aus dem Scheinkegel der Laterne ins Dunkel zu locken. Mit unklaren Absichten. Dieses Bild finde ich treffend für viele Kontakte im Netz... auch in Foren. Jeder spricht irgendwie aus dem Dunkeln. und schnell verwandeln sich Kontaktangebote in Kampfarenen.

Turquoise schrieb:
Hast Du nicht gerade in einem anderen Thread bemängelt, dass Du zu groß aufgeblähte Einzelgedanken als künstlierisch sinnlos empfindest?

Nein, genau das tat ich nicht. Ich kritisierte, dass ein Einzelgedanke unreflektiert für einen Text herhalten soll. Ich kritisierte konkret die Aussage, dass IMMER NICHTS sei. Bei mir passiert aber ne Menge hinterm Licht. Auch auf die Gefahr, dass du wirklich blöde aussiehst. Finde es oder nicht. mir egal. Du mußt es dir nicht mal vorstellen. Es steht ja da. du hast eben, wie du freffend sagtest, einfach keine Lust, es zu deuten. Das ist nicht mein Problem. ;-).

Ich kann dir aber eins verraten: Du wirst keine ambivalente Meinung über die Welt hinter 'm Licht finden. Ich ziehe die Regeln, die Umgangsformen des realen denen des virtuellen Lebens vor. In realen Leben hätte wir uns kurz gecheckt und schnell heraus gefunden, ob wir uns und unsere Interessen mögen.

Ich kann dir nicht folgen, warum dieser Text eine Antithese sein soll. Ich schrieb Dir woanders , dass ich immer ein Für und Wider in dieser kontigenten Welt erkenne. Ich habe hier eine These für eine Virtuelle Scheinwelt wie die unsrige, in der soeben wieder Hybris auf Hybris prallt.. und eine Anthithese... das ist die Welt, die spätestens vor meinem Hause beginnt mit all den teils verschüchterten, teils verbissenen und teils übermütigen Menschen. die alle auf wesentlich mehr Distanz achten, als beispielsweise wir beide hier. Meine Synthese lautet: Die Freiheit hinkt immer. Wir haben das Internet zunächst als Hort größtmöglicher Freiheit abgefeiert. Aber die angepriesene Freiheit hinkt...sie dient den Besitzern der Kanäle und Treffpunkte: Unter deren Dach gehen wir uns nun wie im Mittelalter an die Gurgel. Die Freiheit hinkt. - Der Subtext meiner Zeilen lautet: Geht vorsichtige miteinander um!

Nimm uns beide: Du hast keine Lust, meine Bilder zu deuten, Dann lass es doch. Ich wiederum habe keine Lust, den Spielraum meiner Bilder durch Interpretationen einzuengen. Mir gefallen deine Lieder hinreichend gut, dir meinen Respekt zu bezeugen. Obwohl ich andere Songs und Stücke bevorzuge.

Nimm Du mich doch als einen Strassenmusiker, geh weiter und denk dir: "keine Zeit für diese intellektuellen Hirngespinste, hab Wichtigeres vor" - Hab ich, lieber Turquoise, wirklich kein Problem damit. Wir werden uns beide nicht umpolen wollen und können. - Oder würdest du dich vor einen Straßenmusiker stellen und seine Texte oder sein Spiel kritisieren?

Ich werde das künftig hier auch mehr beherzigen und mir genauer überlegen, wen ich meine Meinung oder gar Hilfe anbiete. Wer sich von mir nett angesprochen fühlen könnte. Und wer eher angepisst. Ist doch völlig normal, Gleichgesinnte zu suchen und den Anderen eben respektvoll aus dem Weg zu gehen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann dir nicht folgen, warum dieser Text eine Antithese sein soll.
Na - zu meiner "These", dass Texte ein Medium sind (sein sollten), durch welches Verständnis hergestellt wird.

Du hast keine Lust, meine Bilder zu deuten, Dann lass es doch. Ich wiederum habe keine Lust, den Spielraum meiner Bilder durch Interpretationen einzuengen.
Friss Vogel, oder stirb?
Von "keine Lust" habe ich nichts geschrieben.
Ich wollte nur freundlich sein, weil ich dachte, im Austausch über eine Sache liegt ein Wert ansich.
 
Turquoise schrieb:
Ich wollte nur freundlich sein, weil ich dachte, im Austausch über eine Sache liegt ein Wert ansich.

Ja, lieber Turquoise, da hast du auch wieder recht! Danke für deine nochmalige Anfrage. Heute habe ich wenig Zeit zum Antworten. Vielleicht heute Nacht .. oder so bald wie möglich. Hab bitte etwas Geduld. - Vielleicht kommen wir beide doch noch in einen spannenderen Dialog... ;-)

ich antworte jetzt mal in Arbeitspausen... und markiere den Schluß dieses Postings mit einem ENDE.


Turquoise schrieb:
Ich kann dir nicht folgen, warum dieser Text eine Antithese sein soll
Turquoise schrieb:
Na - zu meiner "These", dass Texte ein Medium sind (sein sollten), durch welches Verständnis hergestellt wird.

Ok, alles klar. - Also ich würde eine Songantwort nie als Antithese verstehen wollen.

T-A-S sind für mich werkinterne Stilmittel. Ich nehme mir am Anfang einer Schreibsession regelrecht vor, auf sperrige Gedanken zu achten. Das Sperrige ist ein Zeichen von Vourteilen oder sonstiger Scham. Genau DIESE Blockaden abzubauen ist eines meiner Hauptziele beim Schreiben.

Nimm die Zeile: "Wenn Hämmer schwingen gegen Hauch"... Ich höre schon die Kritiker: Das ist Schwampf! Aber für mich drückt dieses Bild sehr gut die Verachtung dieser Kritiker aus. :D

Nimm den "krummen Rauch"... Bibelkenner werden wissen, dass Kains Opferversuche von einem krummen Rauch begleitet waren, Abels Gottesopfer von einem gerade aufsteigenden. Kritiker werden hier anmerken: Intellektueller Schwampf! Ich finde in diesen Bibelbildern tolle Vergleiche zu geraden und krummen Absichten. Ich bin kein Christ (mehr). .. aber mich beeindruckt die Klugheit vieler Bibelmetaphern.

Ich glaube nicht, dass ich durch meine Texte, egal ob sie klar oder kryptisch wirken, Verständnis wecken kann oder will. Ich sage meine Meinung... und hoffe, dass ich Gleichgesinnten etwas Ermutigendes mitteilen kann. Allerdings weiß ich auch, dass Form und Inhalt bei anderen an deren Vorurteilen scheitern werden. Ich bin ein emotionaler Schreiber - mit einer gehörigen Portion an handwerklichem Wissen. Dieses Wissen läßt mich selbstbewußter und vor allem schneller als früher meinem Gefühlsfluß folgen.

Und das möglichst schnelle Reagieren auf meine inneren Impulse ist mir wichtiger als alles Andere: Die Wiedergabe meiner tatsächlichen Impulse macht mich zu einem Unikat. Dabei bediene ich mich zwar bei biblische Autoren... aber diese haben ebenfalls das Wisssen ihrer Zeitgenossen und Vorfahren angezapft. :D

Hier hast du also einen recht großen Ausschnitt meiner Schreibphilosophie!

ENDE
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, jetzt bin ich im Bilde. Und kann damit den Text nicht nur ein-, sondern auch schätzen. ;)
 
Das freut mich wirklich sehr!!
 

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