Hilfe bei Raumakustikmessung/Dämmung

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hirnsieb

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Hallo,

ich habe in vielen Threads hier mitgelesen und beschlossen, mein Homestudio zuerst einmal akustisch zu vermessen, bevor ich anfange, auf gut Glück irgendwelche Dämmungsmaßnahmen zu unternehmen. Ich habe mir Room EQ Wizard runtergeladen und mir ein Messmikro gekauft. Derzeit komme ich im aber DIY-Verfahren nicht weiter und brauche Hilfe. Ich hoffe, hier kompetenten Rat finden zu können.

Ausgangssituation:
Raum: 8,7m² (3,75m x 2,33m)
Abhöre: Yamaha HS50M + Subwoofer HS10W
Software: Room EQ Wizard
Messmikrofon: Behringer ECM8000


Ich habe mich die letzten Tage in die Handhabung von Room EQ Wizard eingearbeitet, alle Schritte laut Anleitung befolgt, und heute meine erste vernünftige(?) Messung zustande gebracht (zumindest stimmen jetzt die Eingangspegel und die Kalibrierung hat funktioniert).

Das Problem: ich erhalte sehr starke Kammfilter in meinen Messergebnissen (siehe Grafik). Ich weiß nun nicht, ob das eine Charakteristik meines Raumes ist, oder ob ich bei der Messung nach wie vor etwas falsch mache. Ich tendiere zu letzterem, weiß aber nicht mehr weiter.

Kann mir jemand sagen, ob meine Messung normal aussieht? Wenn nein, was ist zu tun?

PS: Falls weitere Infos oder Grafiken nötig sein sollten, einfach Bescheid sagen!
 

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Hallo,


sieht für mich ziemlich normal aus....

Den Bereich >200 Hz die [g=226]Monitor[/g]-Raum Interaktion einzeln messen.
Der Bereich darunter dann beide Monitore + Sub sowie Sub einzeln und beide Monitore ohne Sub. So lässt sich auch schnell überprüfen, ob der Übergang zum Sub passt (maximale Addition).
Den Mittel/Hochtonbreich kannst du ruhig glätten (1/6 oct), den Bassbereich ungeglättet betrachten....so sind schmalbandige Resonanzen besser erkennbar.

Die Impulsantwort auf die ersten 10-20 ms beschränken. Was danach kommt, interessiert kaum.


Grüsse, Andy
 
Danke für die Antwort.

inthro schrieb:
sieht für mich ziemlich normal aus....

Puh....! ;-)


inthro schrieb:
Den Mittel/Hochtonbreich kannst du ruhig glätten (1/6 oct), den Bassbereich ungeglättet betrachten....so sind schmalbandige Resonanzen besser erkennbar.

Was meinst du mit "glätten"? Ist das eine Funktion in der Software, um den Graphen zu vereinfachen?


inthro schrieb:
Die Impulsantwort auf die ersten 10-20 ms beschränken. Was danach kommt, interessiert kaum.

Hab ich nicht ganz verstanden. Meinst du damit, eine Einstellung bei der Messung ändern oder eine Einstellungen im Graphen?

Ich führe dann die nächsten Tage alle vorgeschlagenen Messungen durch und poste die Ergebnisse!
 
Was meinst du mit "glätten"? Ist das eine Funktion in der Software, um den Graphen zu vereinfachen?

Richtig. Du findest die Einstellungen dazu unter "Trace Adjustments" links neben dem Grafikfenster und kannst dort zwischenverschiedenen Glättungen wählen.

Hab ich nicht ganz verstanden. Meinst du damit, eine Einstellung bei der Messung ändern oder eine Einstellungen im Graphen?

Eine Einstellung des Graphen. Du kannst in jeden Bereich der Darstellung (in dem Fall Zeit und Pegel) ein- und auszoomen.
Rechts unten am Diagrammfenster für die Zeit-, links oben am Diagrammfenster für die Pegelachse...



Grüsse, Andy
 
So, ich hab jetzt fleißig gemessen wie vorgeschlagen. Allerdings habe ich immer über das gesamte Spektrum gemessen, d.h. z.B. Monitore auch ab 20Hz und Sub bis 20kHz. Hoffe, das ist kein Problem.

Anbei die neuen Graphen. Weiterhin eine Raumskizze und ein Foto der Abhörsituation.

Wie man in den Messungen sieht, habe ich zwei signifikante Peaks bei ca. 46Hz und bei ca. 127Hz. Ich denke, das ist das Wummern im Raum.

Den Sub habe ich derzeit rechts neben dem Schreibtisch stehen. Evtl. suboptimal. Würde mich über Vorschläge freuen wo ich ihn besser hinstelle.

Wie passen Monitore und Sub denn vom Frequenzgang zusammen. Ich kann es ehrlichgesagt nicht interpretieren...
Genauso wie das Wasserfalldiagramm. Was sagt mir das denn?

Hoffe, die Bezeichnungen der Anhänge sind klar.

Die große Frage nun ist: kann ich basierend auf diesen Informationen denn anfangen den Raum zu optimieren? Oder fehlen noch Informationen. Ich würde gerne erst eine solide Ausgangsbasis schaffen, bevor ich anfange über Optimierungen zu reden.
 

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Ach ja: die Monitore stehen noch auf Büchern bis ich Ständer bekommen habe. Ist nicht gut, ich weiß...
 
Als zusätzliche Info noch was ich in dem Raum eigentlich machen will: nur Produktion, d.h. Songs am Rechner erstellen und Mischen. Keine Aufnahmen in diesem Raum.
 
Also ich habe es in Zusammenarbeit mit einem Akustiker bei mir so geplant wie auf dem angehängten Bild.

Alles was orange ist sind Absorber, alle ausser direkt hinter mir sind mit 120mm² Steinwolle der direkt hinter mir ist 240mm².

Also immer Latten-Gerüst Steinwolle rein Molton drum, so wird das von Akustikern weltweit in den Studios gemacht.

Total wichtig sind die Ecken, besonders hinter Deinen Monitoren. Außerdem MÜSSEN die Monitore min. 70cm besser 90 von der Wand wech stehen.


Ich hoffe ich konnte Dir schon mal n bissel helfen.
 

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Danke für die Antwort. Aber wie eingangs erwähnt, will ich erstmal verstehen was mein Problem ist, bevor ich anfange wild Dämmaßnahmen anzubringen.

Meine Monitore können leider nicht 70cm von der Wand weg, weil die Abhörposition bei 38% der Raumlänge liegen soll.

Ich würde gerne auf die Ergebniss meiner Messungen eingehen. Wo liegen die Probleme? Ich sehe zwei Peaks im Bassbereich und Phasenauslöschungen. Was kann ich dagegen tun?

Was sonst sieht verdächtig aus?

EDIT: Wenn ich meine Boxenständer habe, dann wird meine Abhörposition sowieso nach hinten rücken. D.h. meine Aussage von eben mit den 38% lässt sich eh nicht mehr halten, hatte ich übersehen. Was ist denn im Zweifelsfall wichtiger: Abhörposition auf 38% der Raumlänge oder Monitore 70-90cm weg von der Wand?
 
um ehrlich zu sein kann ich deine Herangehensweise nicht ganz verstehen.
Erst mal stellt man sich doch die frage: "was will ich erreichen"

Dann kommt "wie kann ich das erreichen"

und dann kommt irgendwann wie kann ich das mit höchst professionellen und total "over-size-ten-Mitteln" nach messen ;-)

Sorry für meine Ausdrucksweise aber ich glaube einfach du gehst da etwas zu weit mit deiner Messung. Es giebt Leute die viele Jahre studieren um solche Messungen lesen und verstehen zu können und du gehst los kaufst dir n Mess-Mikro und denkst jetzt bist du Akustiker.


Glaube mir der erste Schritt sind die Raum-Ecken, weil da üblicher weise Bassverdopplungen stattfinden. Das kann man entweder mit sehr sehr teuren basotect Absorbern oder eben wie beschrieben mit Steinwolle machen.

Als nächsten sind die Punkte der Erst-Reflektionen dran, also links, rechts über und hinter Dir. Auch hier wieder entweder teure basotect oder DIY.

Wenn das alles erledigt ist bist du schon ganz schön nah an dem Optimum soweit in diesem keinen Raum möglich.
 
Das sehe ich ganz anders. Nur was man messen kann kann man auch verbessern.

Ich gebe dir aber recht, dass ich hier noch nicht erklärt habe, was ich erreichen will. Also:

Probleme:
- Unangenehmens Wummern im Bassbereich
- Es klingt hallig

So. Basierend allein auf dieser Information kann ich nicht einfach Absorber und Bassfallen basteln. Ich muss doch erst mal wissen, welche Frequenzen mich stören! Das finde ich nicht Over-The-Top, sondern akkurat.

Ich bin aber natürlcih offen für Vorschläge: Was erreiche ich denn, wenn ich z.B. die Absorber genauso bastele und baue wie du? Das weiß ich nicht.
 
breitbandige Absorption !!

Das wummern kommt von stehenden Wellen in dem Raum. Grund sind parallele Wände. Der [g=108]Hall[/g] kommt von schallharten Flächen (Wände, Fenster, Türen usw.).
Mit Absorbern und Defusern will man dem entgegen wirken.
 
Beim [g=108]Hall[/g] seh ich das ein. Ich dachte beim Wummern aber im Moment an Helmholtzresonatoren, die ich auf die beiden [g=357]Peak[/g]-Frequenzen im Bassbereich abstimme. ==> dadurch hätte ich weniger Bastelaufwand und es würde auch weniger Platz benötigen. Hab ich hier 'nen Denkfehler?

Was ich eben nicht weiß ist: was bringt mir ein besseres Ergebnis?

----

Zu den Absorbern: sind die eigentlich deckenhoch?
 
Was mache ich denn wegen den Phasenauslöschungen zwischen 60Hz und 80Hz (siehe Grafik)? Lässt sich das auch damit lösen, dass ich einfach Absorber an die Wände klatsche?

In den Graphen oben sieht man schön, dass es zu den Phasenauslöschungen kommt, wenn Monitore und Sub zusammenspielen. Beide haben derzeit Cuts bei 100Hz eingestellt (jeweils Hi bzw. Low).
 

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Taj das kann man leider alles nicht so einfach sagen, es kann an der Aufstellung der Boxen liegen es kann aber auch an Stehenden-Wellen liegen. Leider kann man das nicht immer so pauschal sagen aber Boxen umstellen kostet ja nicht und das würde ich mal als erstes probieren.

kleine Erklärung zum thema stehende Wellen.

Ein 30Hz [g=118]Bass[/g] Ton hat eine Wellenlänge von 11Metern. Wenn also dein Raum zb. 5.5m oder 2,75m oder auch 11m breit ist und die Wände parallel zu einander stehen wirst du mit ziemlicher Sicherheit eine Addition oder eine Subtraktion in eben genau der [g=349]Frequenz[/g] haben. Darum versucht man immer die Wände möglichst nicht parallel zueinander zu bauen, bzw. wenn das doch der Fall ist werden eben Absorber oder Defuser aufgehängt.

Du kannst dir natürlich auch genau auf die FQ- abgestimmte Plattenschwinger bauen aber das ist wirklich nicht so einfach und kommt eig. (wie das Messen auch ;-) ) in einem der letzten Schritte.

So nu muss ich aber wieder an die Arbeit ;-)
 
Zu den Absorbern: sind die eigentlich deckenhoch?


in den Ecken ja die anderen sind ca. 1,20 hoch.

für den ganzen Bau wie gezeichnet habe ich Material im wert von ca. 250 Euro veranschlagt. Wahrscheinlich hat allein dein MessMic ein vielfaches gekostet oder ?
 
Also ich werde heute Abend mal den "Room Control" Schalter der Monitore ausprobieren. Damit soll man Problemen entgegenwirken können, die dann enstehen, wenn die Boxen zu nahe an der Wand stehen. Evtl. ist der Anstieg der Boxen im Bassbereich dann steiler.

Kann mir jemand sagen, wie ich gegen die Basspeaks vorgehe? Pauschaul Bassfallen in die Ecken oder lieber Helmholtzresonatoren?
 
Gerade in kleineren Räumen empfiehlt es sich wohl eher in Richtung Breitband-Absorption zu gehen.
Einen guten Artikel, der erklärt warum dass so ist findest Du hier:

http://www.realtraps.com/art_small_rooms.htm

Auf der Seite gibt es auch noch viele andere interessante Texte wie man seinen Raum sinnvoll akustisch behandeln und verbessern kann.
Wirklich sehr empfehlenswert.
 

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