Haltet ihr das für sinnvoll???

[Dominik]

Ich hab mir mal überlegt, ob man im Arranger die Samples nicht immer 100% genau dem Takt
anpasst, denn ein Schlagzeuger kann ja auch nicht 100% die ganze Zeit lang den gleichen Takt halten Ab und zu kommt sein snare vielleicht ein paar millisekunden früher als der vorhige oder so.
Dadurch müßte das doch dann auch mit dem Computer natürlicher klingen...
Was meint ihr dazu?

 

[GothRockSinger]

Hi erstmal.

Ja, Du hast recht. Das macht man auch normalerweise so. Zumindest dann, wenn man möchte, daß es nach "echtem Drummer" klingt.

Dieses "Humanizing" kann man auch in vielen Programmen extra einstellen.

Ich kenne das z.B. von Fruity Loops. Da kann man dann innerhalb eines Pattern so was wie Lautstärke und Tonhöhe des einzelnen Instruments leicht variieren damit es "lebensechter" klingt

 

[Dominik]

also pitchen tu ich auch ab und zu bei den drumkits, aber dann auch nur ganz ganz wenig so von 100% nur 5% oder so...

 

[the_Emre]

Also ich persöhnlich finde die kleinere Variation der Lautstärke für akustisch dynamisch gut (was fürn Satz)... doch das verschieben der Drumsampels mag ich persöhnlich nicht.. Wenn es Lebendiger klingen soll wende ich ein kleines Reverb an.. doch solange es gut klingt ist alles Sinnvoll =)

cya
-E-

 

[DJAxeman]

Hi,
Erstmal: Welches Sequenzer Programm verwendest Du ?

mfg

 

[deepstahl]

also bezogen auf drums weiss ich nur, dass roland irgendwann mal eine drumcomputer herausgebracht hat, der "human feel" beherrschte, was nix anderes war als eine snare bsp nich bloss als ein sample zu sehen, sondern wie im echten leben zu modulieren. (von wegen: haue ich hier hin klingts so, haue ich da hin klingts anders). das andere, was die genauigkeit des einsatzes betrifft, haben sequenzer schon seit urzeiten und nennt sich shuffle. musst du mal schauen und so einstellen wie es dir am besten passt.

 

[NULL]

"...das andere, was die genauigkeit des einsatzes betrifft, haben sequenzer schon seit urzeiten und nennt sich shuffle."

Shuffle ist kein Parameter, der sich auf die Genauigkeit des Anschlags bezieht. Auch ein geshuffelter Beat kann 100% genau gespielt werden. Shuffle ist eine Verschiebung der 16tel Noten in Richtung Triolen-Feel (siehe Bild).

 

[Audiophreak]

Ich halte das gezielte verschieben von Startzeiten auch für sinnvoll um Grooves zu erzeugen. In Orion Platinum gibt's dafür sogar einen Templatizer, wo man nicht nur die Grooves einstellen kann, sondern die Noten in Echtzeit mal mehr mal weniger auf die verschiedenen Templates verschieben kann. Und das für jeden Track einzeln.
Es lohnt sich auf jeden Fall sich mit dem Thema zu beschäftigen, weils dann meist lebendiger klingt.

 

[NULL]

hmmmm, also ich finde es klingt am "lebendigsten" wenn man schön sauber sampled, bezogen auf drums! der kleinste "unwichtigste" anschlag einer snare der nur kurz auftaucht macht viel aus, genauso mal snares mit kicks dran samplen und "seltsam" klingende hi hats, ich find das real-mäßiger. Muss dazu sagen ich mach mir nicht viel gedanken....bei mir hauts immer so hin wie ichs fühle, isn inspect ding !

 

[deepstahl]

"einsatzes" nich anschlag
einsatz verschoben um gaaaanz wenig : shuffle

 

[micwarz]

hab schonmal probiert in den loops
die samples ansich gaaanz leicht zu
verändern. (also immer anders...)
also die snare bisschen lauter
oder leiser - oder bisschen flatter oder
härter... natürlich nur im kaum höhbaren
bereich. aber bilde mir ein, dass das nen
ganzen haufen natürlichkeit gibt..

 

[Starclassic]

...und am Ende spielen wir Drummer präziser als eure Loops...

 

[micwarz]

das sowiso....
das ist ja das problem, dass sich das dann
auch echt anhöhrt.....hehe......

 

[NULL]

Was das angeht ist das denke ich immer die Frage der Zielgruppe. Will man Musiker beeindrucken wie toll echt ein Schlagzeug klingt?
Dann NIMMMT man ein echtes Schlagzeug!!
Der Ottonormalverbraucher hört das imho so gut wie nie. Ich hab schon Leuten irgendwelche total künstlich Klingende Drums vorgespielt, wo die Leute mich dann gefragt haben, ob ich die programmiert, oder selber eingespielt habe...

Ich quantisiere die Drums immmer bis ins letzte (von auf Deadnotes auf Tom und Snare mal abgesehen). Was "drauf" ist drückt immer noch am meisten.

Was ich allerdings mache ist, das ganze mit der über MIDI-Keyboard einzuspielen und das nachzubearbeiten.
Es lohnt denke ich mehr die Arbeit in die Velocity-Werte zu stecken und etwas drüber nachdenken wie ein echtes Schlagzeug funktioniert, wann ein Drummer wo einen beat/offbeat mit welcher Hand spielt und so (mit rechts schlägt man zB auf der HiHat meistens automatisch etwas fester).

Hier kann wesentlich mehr an Realismus (den man dann auch <i>wirklich</i> hört) herausholen, als mit einer Verschiebung der einzelnen Notenwerte, die man kaum wahrnimmt.

Gruß D.VE

 

[ptr22]

Nette Unterhaltung...


Ganz generell ist es sicher richtig, daß es sinnvoller ist, für ein "echtes" Drumfeeling auch ein echtes Drumset + Drummer zu verwenden.
Blos können hier viele sich nicht gerade Einen nach Hause ins Kinder- oder Wohnzimmer einladen...
Wenn es bei mir dazu kommt, daß ich mal Drums programmieren muß, statt sie einzuspielen (was wesentlich schneller geht), dann verwende ich auch eine "Humanizefunktion" wenn es menschlich wirken soll. Die Noten werden je nach eingestelltem Grad ganz leicht nach vorn oder hinten verschoben und / oder in ihrer Tonstärke, in ihrem "Anschlag" variiert.

Es ist auch richtig, daß die linke Hand bei einem Rechtshänder meist nicht so kräftig zulangt, wie eben die Rechte.
Selbst bei richtig guten Drummern ist da immer noch ein Unterschied (wenn auch minimal) zu hören.
Simon Phillips z.B. (einer der wohl "besten" Drummer wo gibt) wurde mit left / right Hand gesamplet, einfach weils natürlich ist.

Und zum Thema drauf - nicht drauf...

Ein guter Drummer kann sowohl drauf, als auch vor oder nach den Zählzeiten spielen.
Selbst wenn er genau die erwünschten Zählzeiten trifft, bleibt unter der Lupe betrachtet z.B. in einem Hihatpattern immer eine winzige Verschiebung oder ein Dynamikunterschied, auch wenn die noch so klein sind. Das ist ja das was es wiederum lebendig macht.

Sollte man keine Humanizefunktion besitzen oder will, daß der Beat ganz statisch kommt, kann man alternativ auch einen Shaker richtig einspielen und über den programmierten Beat legen.
Shaker in Form eines Ei´s kosten meist ca. 1€ und sind nicht gerade laut, könnte man also auch nachts im Wohnzimmer aufnehmen... Mit Zwein klingt es z.B. schon wieder ganz anders...und 8tel oder 16tel spielen kann damit eigentlich jeder.

Na dann, Trommelgrüße, P.