Bei einigen Männern hier hab ich das Gefühl, dass sie sich einfach mit den „falschen“ Frauen einlassen. Letztenendes musst du die richtige Frau haben. Eine, die ihr eigenes Ding macht, am Besten selbst Künstlerin oder Musikerin ist, jedenfalls etwas in ihrem Leben ausserhalb der Partnerschaft hat, was ihr wichtig ist, was ihr Selbstvertrauen gibt, eine Leidenschaft eben. Musikerin muss gar nicht sein, kann aber auch gut sein. Ich hab noch nie länger als eine Nacht mit ner Frau verbracht, die weder zu Kunst noch zur Musik ein leidenschaftliches Verhältnis hatte. Das geht gar nicht, solche Frauen ziehen mich nicht an, ich lerne die gar nicht erst näher kennen.
Na gut, sowas soll aber anderen Männern passieren

... Auch wenn Madame „Velvet Underground“ nicht von „Van Morrison“ unterscheiden kann und denkt, „Behind blue eyes" wäre im original von „Limb Biscuit“, sie hat einfach schöne Augen, super Brüste und überhaupt wars du am ersten Abend so besoffen, und dann ging eigentlich alles ganz von alleine, und der Sex von anfang an auch schon ziemlich gut, also was will mann eigentlich mehr...
Wenn du dir also so ein Fräulein an Land ziehst, das maximal ihren Job und sonst gar keine leidenschaft hat, den Job macht sie eigentlich auch nicht mit Leidenschaft, sondern nur wegen dem Geld und der Sicherheit, und eigentlich ist ihr einziger ehrgeiz die Partnerschaft und alles was für SIE dazugehört: Schöner Urlaub statt teure Instrumente, die Wohnung mit allerlei nippes dekorieren, statt schöne studiomöbel im Kellerstudio, mit dir zig paar schuhe und sonstige klamotten einkaufen gehen, so dass du dir wieder nicht den neuen synthie ansehen kannst usw usw.
Das Endziel ist, zwei bis drei Kinder in die Welt zusetzen, um sie dann zu verhätscheln und später mal was zu haben, auf das sie stolz sein kann, wenn denn aus den Kids auch was anständiges geworden ist, wovon sie natürlich ausgeht, da sie sich mit absoluter Professionalität auf die Erziehung stürzen wird. All das macht sie, weil sie eigentlich nur total untalentiert und leer ist, das einzige was sie noch ganz gut drauf hat, ist die Sache im Bett, aber das ist eben mehr als Mittel zum Zweck und aus der puren Langeweile entstanden, und eigentlich hätte sie wirklich Pornostar werden sollen, das war ihre wahre Bestimmung, aber das hat sie sich eben nicht getraut. In Wahrheit ist sie auch bei anderen Sachen nicht untalentiert, aber sie hat einfach jegliche Leidenschaft verleugnet oder ihrer Sicherheit geopfert, um schließlich nur ihrer biologischen Bestimmung zu folgen, sie hat irgendwann einen anderen Weg eingeschlagen als du, den Weg der Durchschnittlichkeit eben, Reduktion auf Reproduktion und Behaglichkeit, Erreichen von Sicherheit und gesellschaftlicher Achtung.
Du denkst ne zeitlang, alles wäre cool, sie toleriert deinen kontrollierten Alkoholismus und den häufigen Griff zur [g=422]Gitarre[/g], mag sogar deine Bandkumpels, solange sie sich die Schuhe abputzen bevor sie reinkommen .... nur irgendwann merkst du dass sie immer mehr von dir fordert, immer mehr an dir rummäkelt. Dann wird sich gestritten, aber der Sex nach der Versöhnung ist so gut (es ist natürlich überhaupt gut, wieder Sex zu haben nach 2 Wochen Schmollen und GV-Verbot), dass du immer wieder weich wirst und Kompromisse machst, von denen du denkst, dass sie euch beide weiterbringen. Und sie ist ja andererseits auch wieder so nett, sie hat dir auch verziehen, dass du neulich erst am nächsten morgen nach dem Konzert heimgekommen bist und dann sturzbesoffen in komatösem Zustand Bett gefallen bist, obwohl du ihr versprochen hattest, gleich samstagmorgens noch irgendwas für sie furchtbar wichtiges mit ihr einkaufen zu gehen., also sie hat sie dir eine Szene gemacht und dir dann gnädigst verziehen (aber auch nur weil du ihr verschwiegen hast, dass du nur nicht mit der süßen Brünetten aus der ersten Reihe im Bett gelandet bist, weil du solange deine Skrupel mit Bier und Schnaps bekämpft hast, dass du schließlich am Tresen eingepennt bist, und die Brünette statt dir dann den Schlagzeuger abgeschleppt hat, AUSGERECHNET DEN SCHLAGZEUGER! ), aber beim nächsten Konzert gar nix zu trinken,das musstest du ihr versprechen, und heimlich überlegst du dir schon, wie du das Versprechen brechen kannst, ohne dass sie es mitbekommt, aber eigentlich bist du ja schon froh, dass du sie hast, und wenn es halt kinder sein sollen, dann gut, kondome sind eh lästig und irgendwann muss es ja mal soweit sein, davon lässt mann sich ja auch nicht unterkriegen.
Nur: Die Frau wird in Wahrheit nicht deshalb bei dir bleiben, weil sie echtes Verständnis für dich hat, dich unterstützt wenn sie kann und auch öfters in Ruhe lässt, wenn sie muss (weil sie ihr eigenes ding macht), sondern, weil sie entweder denkt, sie könne dich ändern, oder zweitens denkt, du würdest dich irgendwann für sie ändern. Beides kann fatale Folgen haben, denn die meisten Menschen ändern sich nie in ihrem ganzen Leben.
Es gibt einen auf den ersten Blick relativ banalen Film "The Edge", in dem Alec Baldwin und Anthony Hopkins mit dem Flugzeug abstürzen und Baldwin meint, er würde sich bzw. sein Leben ändern, falls sie überleben. Daraufhin gibt ihm Hopkins zu verstehen, dass er das für sehr unwahrscheinlich halte und behauptet, er habe noch nie jemanden kennengelernt, der sein Leben geändert hat. Und das ist leider sehr nah dran an der Wahrheit. Kaum jemand ändert je sein Leben.
Menschen werden älter, manchmal auch ein bischen weiser, abgeklärter, humorvoller, gelasser. Wirklich ändern tun sich die meisten Menschen nie mehr, wenn sie einmal erwachsen geworden sind.
Dass in einer Partnerschaft jeder sein Ding macht, ist imo sogar noch wichtiger als das, was man gemeinsam macht. Selbst wenn das traute Paar die gemeinsamen Aktivitäten nur auf die drei F. (fressen ####en fernsehen) reduziert reicht das eigentlich schon locker für eine glückliche Beziehung aus, solange der eine seine Band oder seinen Sequenzer hat und die andere ihren Gesang oder ihre Ölmalerei oder wasauchimmer.
Imo kann mensch sich in einer Partnerschaft verdammt viel Egoismus erlauben. Solange das beide gleich handhaben, also eine gewisse [g=184]Balance[/g] vorhanden ist und möglicherweise vorhandene Kinder nicht drunter leiden, sehe ich darin kein Problem. Aber dass funktioniert nur, wenn beide Partner ein ähnlich großes Interesse daran haben, ihr eigenes Ding zu machen. Es gibt auch möglicherweise ein paar symbiotische Beziehungen die funktionieren, aber ich halte das für die Ausnahme, und selbst wenn es funktioniert, für potentiell gefährlich. Gibst du dein eigenes Leben auf und deine Beziehung geht kaputt oder dein Partner stirbt, hats du eben kein eigenes Leben mehr.