GLÜCK

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GLÜCK

Glück ist immer auf Reisen.
Mit einem Schweigen verbunden.
Er hat nie rausgefunden,
was die Stille erzeugt.
Gott, wie er das bereut!


Da war dieses starre Gesicht
Und ein versunkener Blick,
Ohne Wärme und Licht -
In die Steinzeit zurück

Da war ein Reim ohne Reim:
sowas wie Wasser und Eis
wie Lupe und Sonnenstrahl
Etwas wie Liebe und Hass

Und das Gestern nur Vorspann.
Und das Morgen Ewigkeit -
Heut steht er in der Kälte
Allein auf Bahnsteig drei

Glück ist immer auf Reisen.
Mit einem Schweigen verbunden.
Er hat nie rausgefunden,
was die Stille erzeugt.
Gott, wie er das bereut!


Er kann sich gut erinnern,
wie das alles* begann….
Da war nicht mal ein Vorspiel.
Auch kein großer Gesang.

Da war nur ihr Schweigen
Und seine Geschichte
Und das Blau ihrer Augen
Immer auf ihn gerichtet

Und je länger er sprach
Desto tiefer ihr Blick
Desto stiller die Nacht
Und die Sehnsucht nach Glück

Musik

Glück ist immer auf Reisen.
Mit einem Schweigen verbunden.
Er hat nie rausgefunden,
was diese Stille erzeugt.
Gott, wie er das bereut!


Und nun das starre Gesicht
Und der versunkene Blick
Ohne Wärme und Licht
in die Steinzeit zurück

Dieser Reim ohne Reim
So wie Wasser und Eis
Wie Lupe und Sonnenstrahl
So wie Liebe und Hass

Gestern war Vorspann
Morgen ist Ewigkeit
Heut steht er in der Kälte
Allein auf Bahnsteig drei

Glück ist immer auf Reisen
Mit einem Schweigen verbunden
Er hat nie rausgefunden
Was diese Stille erzeugt
Gott, wie er das bereut
Gott, wie er das bereut…

*
es einst

Erzählt der Text von einer Langezeit-Beziehung, oder über eine Liebesnacht? Was meint ihr?
Ein Autor hat ja einen viel größeren Einblick in die Story als ihr Leser!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das gefällt mir sehr gut.
Herzlichen Dank @nooob , ich war selber berührt, als mir diese Verse einfielen! :)

P.S. Dein spezielles Lob hat mich nun sogar ermutigt, die andere Hälfte des ursprünglichen Refrains zu löschen, um eben diese Zeilen noch mehr in den Vordergrund zu rücken! Danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich freue mich über Dein „Daumen hoch“ unter dem Text, lieber @SoulFrontier! :)
 
Hier bist du zwischen e und r hängengeblieben. :)
Besser gesagt zwischen A „ein versonnener“ und B „der versonnene Blick“ -
Aller guten Dinge sind drei: Ich nehme dann mal C: Ein versunkener Blick. Danke! ;)

Mit dem Text brauche ich noch eine Weile. Deswegen (noch) kein Daumen.

Vielleicht denken und fühlen wir in diesem Falle einfach zu verschieden. Ich lege keinen Wert mehr darauf, so oft wie möglich verstanden zu werden. Ich habe als Publikum diese fragwürdige Gabe bei fremden Texten ja ebenfalls nicht! - Derart gelassen habe ich nicht immer auf Unverständnis reagiert. ;) Aber jetzt betrachte ich diese neue „Bescheidenheit“ sogar als kräftigen Motor beim Schreiben!

Natürlich genieße ich es sehr , wenn einige Menschen diesen oder jenen meiner Texte teilen, mit eigenen Interpretationen meinen ziemlich nah kommen! Das wirkt manchmal im ersten Moment auf mich, als hätte wir am gleichen Tag Geburtstag …:oops::D… Naja, das kennst du sicher.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlichen Dank @Brunhilde für deinen Daumen hoch unter diesem Text! :)
 
Herzlichen Dank @mWermut , für dein Daumenhoch unterm Text! :)
..ich höre den Sprachrhythmus als 3er..
Klar, DAS kann ich mir auch sehr gut vorstellen! Ich liebe ja generell die Verwendung von Gegensätzen. Einen elegant tänzelnder 3/ 4 oder 6/8 unter einer dramatischen Situation werde ich wohl immer nice finden! - Kann mir aber auch andere Rhythmen und Taktarten vorstellen.
vielleicht auch 'Glück ist auf Reisen immer'..?
Jaaa :kratzamkinn: … das wäre dann allerdings eine andere Bedeutung als „immer auf Reise“ … müsste man einfach mal hören.
 
Wenn man die Wahl hat, möchte man eher eine Liebesnacht vermuten. Wahrsacheinlicher ist aber eine Langzeitbeziehung. Unabhängig davon fehlem dem Betrachter noch ein paar Hinweise für die Einordnung in die gemütlichen Schubladen..
 
Unabhängig davon fehlem dem Betrachter noch ein paar Hinweise für die Einordnung in die gemütlichen Schubladen..

Welche Hinweise wären denn das aus deiner Sicht? Beispielsweise? Versteh mich bitte nicht falsch: ich will dir keine fertigen Textvorschläge abringen ( sowas könnte schnell zu aufwendig werden), sondern nur wissen, was DIR hier für einen spannenderen Koppfilm noch fehlen könnte?

Zur Erklärung: Erfahrungsgemäß steh ich als Texter generell vor einer Zwickmühle:

Einerseits haftet an näher beschreibenden Aussagesätzen zunächst viel Sachlichkeit. Vor allem dann, wenn man das platzsparende Verb „ist“ benutzt! Aber treffendere Verben verlangen eben fast immer zusätzlichen Platz im notorisch kurzen Liedtext!

Andrerseits klauen emotionale Zeilen ( Fragesätze, Forderungen, Ausrufe) oder Wortspiele dem Text automatisch Hintergrundwissen. Deshalb sind für mich Bilder das Optimum: Im besten Falle beschreiben sie knapp und spannend und vermitteln gleichzeitig die vom Autor gewünschten Emotionen.


Verstehst du den Hintergrund meiner Frage?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei dem Absatz mit dem starren Gesicht kann man schon drauf kommen. Ehrlich gesagt will ich als Hörer gar keine offensichtlichen Hinweise. Aber doch willl ich mich ganz genau auskennen. Das ist ein Widerspruch in sich aber genau davon lebt eine Geschichte. Immer wiederkehrendes Begehren wie beim ersten Mal zeichnet eine Beziehung und auch die Story dazu eigentlich aus. Deshalb ist unbestimmt fast bestimmter und besser als überdeutlich.
 
Deshalb ist unbestimmt fast bestimmter und besser als überdeutlich.
Jaaa! :right: … Weil das Finden versteckter Merkmale zu 50% ein Wahrnehmungserfolg des Autors und zu 50% des Betrachters ist! Moralapostel bewerten immer links- oder rechtslastig! Ich zähle wohl eher zu denen, die einen Drehpunkt interessanter als einen Standpunkt finden.

Das entspringt keiner übertriebenen Vernunft . Wohl eher persönlichem Schicksal.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Drehpunkt steht für Dynamik. Oft überliest man Hinweise oder nimmt sie gar nicht war. So ist es mir auch hier ergangen. Neulich verfolgte ich das Special über Simon und Garfunkel. Bei Bridge over Troubled Water war sich der Autor gar nicht sicher, ob die Textaussage nicht zu wenig war, weil man ja gar nichts weiter mitbekommt außer: Ich bin für dich da. Dabei lag darin einfach alles, was eine Beziehung ausmacht. Also wenn man die Wahl hat, ist weniger oft mehr.
 
Neulich verfolgte ich das Special über Simon und Garfunkel. Bei Bridge over Troubled Water war sich der Autor gar nicht sicher, ob die Textaussage nicht zu wenig war, weil man ja gar nichts weiter mitbekommt außer: Ich bin für dich da. Dabei lag darin einfach alles, was eine Beziehung ausmacht. Also wenn man die Wahl hat, ist weniger oft mehr.
Hab ich ebenfalls kürzlich gesehen und übrigens ähnliche Empfindungen gehabt! Sehr interessant!:)

ich achte in letzter Zeit wieder mehr darauf, dass ich entweder von Anfang an.., oder spätestens nach dem ersten Entwurf den entscheidenden Slogan für den u entsprechenden Text finde. Neuerdings wird das dann mein Arbeitstitel und am Ende meistens der Titel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja besonders die Geschichte mit der 3. Strophe und dem Silver Girl. Die kam auf Aufforderung aller Beteiligten dazu, um den Song gegen Ende hin zu steigern. Jedenfalls gelang es, das Textgefüge einzuhalten und nichts weiter zu verfälschen. Als Kind lag für mich hier schon damals die emotionale Steigerung. Da kann man nun streiten, ob der letzte Vers wirklich sein muss. Der Verfasser wollte es wohl anfangs nicht erweitern, doch dann ist es ihm gelungen.
 
Ja besonders die Geschichte mit der 3. Strophe und dem Silver Girl…,, Der Verfasser wollte es wohl anfangs nicht erweitern, doch dann ist es ihm gelungen.
Das fand ich ebenfalls vielfach interessant! Ich weiß zu wenig über Garfunkel, aber fast erschien mir sein Drängen auf die dritte Strophe Ausdruck von Eifersucht zu sein. Als wollte er sich als Interpret unbedingt in den Vordergrund drängeln …. aber er sein unbeirrter Druck hat den Song tatsächlich perfekt gemacht!
 
Ja so war es eben ein geistlicher Song also eher Gospel. Das Klavier ist ja auch so gestaltet. Da war noch eine witzige Geschichte mit dem Arrangeur, der den Titel vollkommen falsch verstanden hatte, aber trotzdem einen Killer-Song daraus machte. Killersong ist überhaupt das Stichwort. Ich möchte auch gerne mal auf dem Bett liegen, die Gitarre schrammeln und einen Killersong schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte auch gerne mal auf dem Bett liegen, die Gitarre schrammeln und einen Killersong schreiben.
..ich denk, das hast du schon getan;-)..

..aber wenn man die erste Hürde überwunden hat, es selbst zu bemerken, kommt die zweite, dass es andere (ziemlich viele) es auch erkennen..
 
aber wenn man die erste Hürde überwunden hat, es selbst zu bemerken…
Eine gute Gelegenheit, Text und Musik als Paar zu betrachten.

Mancher ( Gitarre spielende) Songschreiber sucht u.a. nach neuen Ideen, indem er in den höchsten Lagen herumklimpert. Also in Lagen, die er sowohl praktisch wie auch theoretisch (noch) nicht im Schlaf beherrscht. So entstehen oft völlig unverbrauchte Sounds, Melodien oder auch Akkordverbindungen==> was natürlich automatisch auch zu unverbrauchten Gedanken führt.

Einen ähnlichen Effekt kann man auf einer Klavier-Tastatur erreichen, wenn man willkürlich Töne verbindet, deren theoretische Verbindung einem in diesem Augenblick unklar ist. Sofort reagiert der Kopf angenehm irritiert….

Ich beispielsweise experimentiere gern mit ( mich verwirrenden) Kirchentonarten… und meine Erinnerungen fliegen mich oft zu Zeiten zurück, wo ich sonntäglich als Bub in der Chorende sang und mir sehnsüchtig im kalten Kirchenschiff den Sonn(en)tag hinter den bunten Glasfenstern vorstellte…😌
…., kommt die zweite, dass es andere (ziemlich viele) es auch erkennen..
Die Angst vor Missverständnissen muss man als Autor killen!!! Crazy Momente muss man fieberhaft festhalten. Und dazu braucht beispielsweise nur eine primitive Handyaufnahme und später das Handwerk, aus Schlagwörtern und - zeilen ersten Strophen zu formen! Möglichst zügig, den auch heiße Ideen werden schnell zu kaltem Kaffee im Kopp! 🙃

FAZIT: Verrücktes am Instrument erzeugt Verrücktes im Kopf - lieben wir das nicht alle?!
 
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