@capridriver:
Eine 7-saitige [g=422]Gitarre[/g] klingt genauso wie eine 6-saitige [g=422]Gitarre[/g]. Kannst vielleicht deiner Frau/Freundin anders einreden, aber mir nicht. Ich umgebe mich jetzt schon über 10 Jahre mit Gitarren aller Art, habe welche "geschnitzt", andere aus Rohlingen "raffiniert" und zusammengebaut, bin also in sehr "intimen" Kontakt mit den Unterschieden und Eigenheiten verschiedener Gitarren und Gitarrentypen gekommen und traue mir dadurch durchaus ein ziemlich objektives Urteil zu.
Eine 7-Saiter ist exakt das Gleiche wie eine 6-Saiter. Haargenau das Gleiche. Der Body ist ein paar mm breiter, ebenso das Griffbrett, denn irgendwo muss die 7te Saite ja hin, auch die Hardware (Sattel, Bridge, ...) sind nur erweitert, von den Tonabnehmern gar nicht zu reden.
Und jetzt erklär mir bitte, ja ich bitte wirklich darum, wie eine 6-saitige Ibanez RG mit nem Saitensatz von .11 bis .54 anders klingt als eine 7-saitige Ibanez RG mit nem Saitensatz von .09 bis .42 plus ner tiefen .54-Saite?
Hm?
...
Genau, sie tut es nicht. Dass eine [g=422]Gitarre[/g] mit 7 Saiten eine Saite mehr hat als eine mit 6 Saiten, das is mir genauso klar wie dir, so viel Mathe hab ich mir noch beibringen lassen. Aber dass durch eine 7. Saite die Aufnahme besser wird und vor allem glänzender, denn darum gings ja ursprünglich (wenn du mich schon so schlau anmaulst dass ich nicht lesen kann), das ist der letzte Schwachsinn auf Erden. Und der Müll mit einem "Nu-Metal-[g=182]Amp[/g]" noch viel mehr.
Sonst hätten Leute wie Zakk Wylde, Dime Darrell, Mick Thompson und Max Cavalera ein ernsthaftes Problem mit ihren 6-Saitern und ihren "klassischen" Amps...
Der Threadsteller wollte wissen was im Nachhinein passiert. Ich habe versucht ihm klarzumachen dass es eben meist NICHT im Nachhinein passiert, sondern dass man für guten Sound in der Recordingkette schon beim Pick anfangen muss, denn wenn das zu dick oder zu labbrig is... aber gut, du hast ja auch eine [g=422]Gitarre[/g], du weisst das sicher.
Nein, du hast sogar zwei Gitarren, dann wirst du ja sicher auch wissen, dass eine Tele nicht klingt wie eine Les Paul, und dass man aus einer Explorer keine Strat-Sounds bekommt. Entschuldigung wenn ich dein Weltbild zusammenfallen lasse, aber das ist tatsächlich so.
Wenn also die [g=422]Gitarre[/g] nicht stimmt weil sie aus dem falschen Holz ist, der Hals nicht eingeleimt ist, die Tonabnehmer für andere Sounds gedacht sind, die Saiten zu dünn sind um ordentlich zu drücken, der [g=182]Amp[/g] keine Mitten hergibt aber der Lautsprecher mittenorientiert ist und nix anderes hergibt... wie will man DAS mit nem EQ und nem Comp retten und klingen lassen als wäre es anders?
Oder hast du einen Nu-Metal-[g=322]Compressor[/g] daheim rumstehen der das kann?
(Sorry für den bissigen Ton, aber manchmal mag ich einfach nimmer ruhig sein.)
Dass Gitarren "glänzen" wird z.B. noch auf Mehrband-Kompression zurückzuführen sein. Die macht das tiefe Knurren kompakt, dämmt das Schreien der Mitten ein und bringt das Zischen der Höhen in den Vordergrund. Jetzt noch diese Bänder leicht unterschiedlich pannen, das Tiefe etwas nach innen und das Grelle weiter nach aussen - et voila: Glanz.
Es heisst ja immer man soll verzerrte Gitarren nicht mehr groß komprimieren - aber wen interessiert das? Die [g=422]Gitarre[/g] ist doch heutzutage vollkommen überlagert von [g=118]Bass[/g], Geschepper, Synthesizern im Hintergrund und ner blökenden Tussi im Vordergrund, die beeinträchtigen das Gitarrensignal doch auch. Und hinterher wird die Summe ja eh Limitiert, und das beinhaltet gewissermaßen auch Komprimierung.
Dass also jemand nen Kompressor scheut weils dem Gitarrensignal nicht zugute kommt - das kann ich nicht glauben.
Außerdem bin ich (ja, ich ganz allein) der Meinung dass man sich, wenn die Aufnahme schon hergibt was erwünscht ist, hinterher vor und nach der Komprimierung nen EQ sparen kann, der beeinträchtigt das Gitarrensignal wohl ein wenig mehr.
Auf was Manche hier schwören, das ist später im Mix ne Bandsättigung oder Röhrensättigung auf den Gitarren. Subtil, aber vorhanden. Mir persönlich würde das zuviel Rauschen und Knistern in den Sound bringen, aber Geschmäcker dürfen ja, Gott sei Dank, verschieden sein.