Gesangsspur/en "andicken"

bodo

bodo

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Hallo!

Ich bemerke bei meinen Produktionen immer wieder das meine Vocals echt dünn klingen, im Gegensatz zu manchen die hier gepostet wurden.

Bei professionellen Produktiionen ist mir auch aufgefallen das die Vocals häufig mal gedoppelt werden, aber viel öfter ist dieselbe Spur eine Oktave tiefer/höher eingesungen.

Wenn ich das probiere klingts aber nur noch schrecklich und ich hab keine Ahnung woran das liegt... :(

Ich bin mir auch relativ unsicher wie ich vorgehen soll.

-Soll ich dieselbe Spur in derselben Tonlage 2mal einsingen und im Panorama verteilen?

-Oder doch besser in verschiedenen TOnlagen, und wenn ja: Eine Oktave tiefer oder kleinere Tonabstände?

-Gibt es irgendwelche Effekte die was bringen? Ich verwende eigentlich nur das Standardzeugs: [g=322]Compressor[/g], Deesser, EQ, Reverb. in dieser Reihenfolge.

Vielleicht können mir ja mal ein paar Leute Tipps geben, oder noch besser ihre Vorgehensweise beschreiben.

Danke,

Bodo, der momentan an allen Rädchen dreht und sich die Haare rauft.
 
Probier das Doppeln doch einfach mal aus indem du die Vocalspur einfach kopierst (duplizierst) und im Panorama verteilst. Ist schneller und genauer als nochmal einsingen...

Nett sind auch an bestimmten Stellen gesungen Intervalle wie Terzen, Quinten, Oktaven.

Oder du doppelst durch ein Instrument (Gitarre, Synth) , spielst also die Gesangsmelodie.
 
MC1977 schrieb:
Probier das Doppeln doch einfach mal aus indem du die Vocalspur einfach kopierst (duplizierst) und im Panorama verteilst. Ist schneller und genauer als nochmal einsingen...

Das wird gar nichts bringen. Doppeln heisst "nochmal aufnehmen", denn nur dadurch erhält man eine echte Dopplung mit den kleinen Unterschieden, die den Sound fetter macht. Künstlich kann man das mit einem ganz kurzen Echo oder [g=52]Chorus[/g] simulieren, aber es klingt dann etwas klinischer als echtes Doppeln.
 
Künstlich kann man das mit einem ganz kurzen Echo oder [g=52]Chorus[/g] simulieren, aber es klingt dann etwas klinischer als echtes Doppeln

Oder eben mit kopieren. Ist der gleiche Effekt, wie ein ganz kurzes Echo bzw. Delay. Man kann die Kopie auch um ein paar Samples verschieben, oder einzelne Events.

Um einen Effekt, egal ob positiv oder negativ, zu erhalten, reicht aber dieser "klinische" Klang. Daher auch 'probieren'. Geht halt schneller.
 
MC1977 schrieb:
Künstlich kann man das mit einem ganz kurzen Echo oder [g=52]Chorus[/g] simulieren, aber es klingt dann etwas klinischer als echtes Doppeln

Oder eben mit kopieren. Ist der gleiche Effekt, wie ein ganz kurzes Echo bzw. Delay. Man kann die Kopie auch um ein paar Samples verschieben, oder einzelne Events.

Wenn man einen hörbaren Effekt (und nicht nur eine Anhebung der Lautstärke) erhalten will, muss man die kopierte Spur verschieben. Einfach nur kopieren bringt gar nichts.
 
bodo schrieb:
Vielleicht können mir ja mal ein paar Leute Tipps geben, oder noch besser ihre Vorgehensweise beschreiben.

1. Möglichkeit: Doppeln, also den Gesang mehrmals aufnehmen. Wenn Das Timing zu sehr wackelt, wird häufig empfohlen, die Konsonanten bei der doppelten Spur wegzulassen. Ich finde das persönlich unheimlich schwierig, dann noch passend zur Originalspur zu singen, darum mache ich die Konsonanten bei wackeligen Dopplungen mit Kompressor und einem Freeware-Transientendesigner leiser (irgendwas mit fish, audiofish, oder so).

2. Möglichkeit: Spur kopieren und verschieben oder kurzes Delay.

3. Möglichkeit: [g=52]Chorus[/g] oder Modulationsdelay auf die Stimme.

4. Möglichkeit: Nah ran ans Mikro und [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] ausnutzen, klingt aber nur bei leiser gesungenen Passagen wirklich gut. OHne [g=108]Hall[/g] kriechst Du Deienen Hörern quasi in die Gehörgänge. ;)

5. Möglichkeit: Flüstern als Dopplung aufnhemen und leise unter die Originalspur legen. Auf dieser Spur kannst Du kräftig mit allen möglichen Effekten experimentieren, ohne die eigentliche Gesangsspur zuzumatschen.

6. Möglichkeit: Waves Doppler - teuer und nicht wirklich spektakulär
 
(irgendwas mit fish, audiofish, oder so).

www.digitalfishphones.com

Man kann auch die kopierte Spur mit Effekten bearbeiten. Aber ich will ja nicht nur auf meiner Methode beharren. :)

Kann eigentlich auch zu leise aufgenommen und mit zuviel [g=108]Hall[/g] versehen zu einem 'unpräsenten' (was ist das Gegenteil von präsent?) Klang führen?
Also praktisch das Gegenstück zum [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g].



Was macht denn der Waves Doppler?
 
Wenn man einen hörbaren Effekt (und nicht nur eine Anhebung der Lautstärke) erhalten will, muss man die kopierte Spur verschieben. Einfach nur kopieren bringt gar nichts.

Diese ganze Kopiererei und Verschieberei bringt nichts! Im Milisekundenbereich, bekomme ich so nur Frequenzauslöschungen und fiese Phasengeschichten, darüber kann ich auch gleich ein "richtiges" Delay als Effekt nehmen.

Mich würde erst mal interessieren, was vor dem Mikro passiert. I.d.R. ist das Problem nämlich nicht ein falscher EQ oder ein fehlendes Wunder-Plug-In, sondern der Sänger selbst.

- ist der Sänger überhaupt gut?
- passt die Stimme zum Song / Stil?
- passt die Tonlage (ein [g=40]Halbton[/g] rauf oder runter bewirkt oft Wunder)?
- Passt die Art wie gesungen wird überhaupt zum Song?
- Liegt dem Sänger überhaupt diese Art / dieser Gesangsstil?
- War der Sänger eingesungen?
- Hatte der Sänger einen guten Tag?
- Stimmt die emotion und die attitude? (wohlmögl. das Wichtigste!)

Hilfreich wäre ein kurzer Ausschnitt als [g=114]mp3[/g]! Ansonsten hilft ein Gesangslehrer, oder eine dritte Person, die das Gesungene neutral bewerten kann.

Ansonsten: Mikro wechseln, Mikroabstand wechseln, Aufnahmeraum wechseln, Preamp wechseln.

Erst wenn hier alle Fehler ausgemerzt sind, macht es überhaupt Sinn, über so etwas wie EQ und Effekte nachzudenken.

Viel Erfolg!
 
Hi!

Erstmal danke an euch alle für eure Postings!

@goetz:
- ist der Sänger überhaupt gut?
- passt die Stimme zum Song / Stil?
- passt die Tonlage (ein [g=40]Halbton[/g] rauf oder runter bewirkt oft Wunder)?
- Passt die Art wie gesungen wird überhaupt zum Song?
- Liegt dem Sänger überhaupt diese Art / dieser Gesangsstil?
- War der Sänger eingesungen?
- Hatte der Sänger einen guten Tag?
- Stimmt die emotion und die attitude? (wohlmögl. das Wichtigste!)

Naja, von gut kann man eigentlich nicht wirklich sprechen, es handelt sich ja um mich ;) :D
Allerdings achte ich schon auf die anderen Kriterien. Da ich ausschliesslich meine eigene Musik produziere trifft das zumindest soweit zu, daß ich auf meine Tonlage etc. achte.

Vom kopieren der Spuren halte ich auch nicht viel, ich kopier ja auch die Gitarrenspuren nicht. Das klingt nicht wirklich lebhaft.

Equipment wechseln ist bei mir leider nicht drin, weil ich nur jeweils einen Preamp und einen Kondenser hab...

@thaukelt:
Was meinst du mit nur die Vokale zu singen? Soll ich tatsächlich nur a, e, i, o, u auf der zweiten Spur singen, so ganz ohne Konsonanten? Klingt das nicht seltsam?

Verteilt ihr im Panorama wenn ihr doppelt?

Und singt ihr die 2. Spur in einer anderen Tonlage? In welchem Tonabstand?

Und noch eine Frage: Mit welchem Mikro-abstand singt ihr ungefähr ein? Bei mir sinds zur Zeit so ca. 20cm.
 
Hy,

probier mal hier das Tool:
Choir Boy


Echt ganz nett.

Gruss

BB
 
Push!

Sorry, wenn ich euch auf den Keks gehe, aber vielleicht kann mir nochmal jemand die paar Fragen aus meinemn letztene Posting beantworten?

THX!
 
hi,
bei mir sinds so 10-15cm abstand von meinen B1.... denn selbst bei nem Kondenser mein ich zu merken das die Stimme immer dünner klingt wenn man weit wegsteht!

Wenn ich neh 2te Stimme aufnehm,dann meistens in Terzabstand. Quinten sind auch ganz witzig,weil man die später nicht wirklich vom Grundton unterscheiden kann.

Gruß Sebastian
 
Ich würde erst den EQ, dann den DeEsser und dann den Kompressor einsetzen.
 
Hi,

ich kann Dir wohl auch nicht viel weiterhelfen, weil ich noch nicht viel Erfahrung mit Stimmenaufnahme habe. (jaja, nachts, wenn alles schläft :D)
Aber ich habe trotzdem die Erfahrung gemacht, dass ein Großteil VOR dem Mikro passiert. Damit meine ich, wenn ich länger wieder in Gesang "drin" bin, aus mir rausgehen kann, dann passt die Stimme automatisch besser. Und Abstand und Einsprechwinkel spielen auch eine große Rolle. Nun habe ich nie mit einem Lineal nachgemessen, aber so ca. 15-20 cm schätze ich mal.
Als Effekt habe ich früher gerne ein Delay benutzt. Recht kurze Verzögerungszeit, dezent dazugemischt, fand ich ganz gut. Was ich jetzt mit "anständiger" Ausrüstung machen werde, weiß ich selber noch nicht.

Aber auf keinen Fall andere Tonlagen nehmen! Die Stimme hat vielleicht einen Tonumfang von etwas über 2 Oktaven. Wenn man da in Oktaven einsingt, hört man sich wahrscheinlich an wie Cindy und Bert oder Mickymaus und Krümelmonster. Auch sonstige Intervalle würde ich nur einsingen, wenn Du wirklich mehrstimmig singen willst. Ansonsten zum dezenten Dazumischen tuts ein Pitch-Shifter auch.

Gruß Rainer
 
Hi Bodo,
da kann ich mich nur den Vorrednern anschließen, das meiste passiert vor dem Mikro. Doppeln durch Kopieren der Spur bringt imho nicht besonders viel, es ist ja einfach nur das selbe nochmal. Auch ein kurzes Delay klingt für mich merkwürdig, wenn die Tonleute sagen, das sind Phasenschweinereien will ich das gern glauben, so klingt es nämlich auch. ;)
Zweite Stimmen bringen da eher was, Terzen und Quinten kann man ja noch selber hinkriegen, Oktaven werden je nach Tonlage schon deutlich schwieriger. Ne dezente Kopfstimme kann auch gut kommen.

Aber das entscheidende ist, das die erste Stimme sitzt. In der Regel singt man ja unterschiedlichen Text auf mehr oder wenige die gleiche Melodie. Da muss an jeder Stelle klar sein, wie man die Noten angeht. Text und Melodie müssen im Kopf komplett fertig sein. Wenn man den Text erst noch lesen muss, bevor man ihn singt, hat man schon im Timing verloren.

Grüße
Edgar
 
Hi,
ich mach das immer so: Komplette Vox-Spur auf ne zweite Spur kopieren und auf der zweiten Spur Kompressor bis zum Abwinken rein. Klingt für sich genommen dann latürnich ziemlich seltsam, aber zusammen mit der "cleanen" Spur wird das schon recht fett ;)

- Ulli -
 
Hallo,

der Tatsache das das meiste vor dem Mikro passiert kann ich nur zustimmen, deshalb werd ich mir diesmal auch mehr 3 Std. für Text schreiben und einsingen Zeit nehmen... ;)

Ich habe mittlerweile auch ein bißchen rumprobiert, die zweite Stimme um Terzen oder Quinten verschoben einzusingen, finde das aber unsagbar schwierig. Entweder falle ich ständig auf die Originaltonart zurück, oder ich weiß gar nicht richtig wo ich hinwill und schwanke dann intonationsmäßig wie ein Besoffener durch den Raum.

Mit ´nem Pitchshifter hab ichs auch schon probiert, aber das klingt in meinen Ohren total schrecklich und ist nicht wirklich zu gebrauchen.

Naja, ich werd mir diesmal auf jedenfall mehr Zeit nehmen, bei meinem aktuellen Projekt hab ich 2 Tage am Gitarrensound rumgepfuscht, da sollte mindestens genauso viel für die Gesangsspur drinsein. Ich hab nur das Problem das ich nur an einem Tag der Woche wirklich singen kann, weil da meine Mitbewohner nicht da sind und ich denen nicht tierisch auf den Keks geh.

Gruß, Bodo
 
Ich hab nur das Problem das ich nur an einem Tag der Woche wirklich singen kann, weil da meine Mitbewohner nicht da sind und ich denen nicht tierisch auf den Keks geh.

Dieses Problem hab ich letztens auch gehabt und bin auf die Idee gekommen, im Kleiderschrank zu singen. Mit Tür zu ist es kaum hörbar. Die Akustik ist gar nicht so schlecht, nur das Licht fehlt irgendwie... :)

Die Terzen und Quinten passen nicht an jeder Stelle. Ist im Prinzip die zweite, dritte oder eine weitere Stimme. Wenn man sich mal Transkriptionen von mehrstimmigen Liedern betrachtet, haben da oft erste und zweite Stimme an vielen Stellen den gleichen Ton und erzeugen erst durch die Intervalle bestimmte Spannungen, Eindrücke und ähnliches. Da kommt dann die Harmonielehre ins Spiel.
Das ändert allerdings nichts an einer von vornherein zu dünnen Stimme.
 
Hi!
um meine Vocals fetter zu machen nehm ich immer den classic-[g=52]chorus[/g] von kjaerhusen. die einstellung fatvoice oder rocksinger holen da immer mehr "Dicke" raus. Ich habe auch das B1 von SP. mittlerweile ist mir aufgefallen, dass dyn. mics vom druck her schon etwas dicker kommen. vielleicht singst du mal die dopplung mit nem dyn. mic ein.
vielleicht hilfts

S to da E
 
Hi @ Bodo,

Die Ansätze sind schon gut... Kopieren ist blödsinn, außer Du hast Analogtechnik. Und selbst Da würde es nicht von Intelligenz zeugen.

Probier das mal: Singe den Song einmal ein, dann auf einer neuen Spur nochmal, und auf eine dritte nochmal. Also dreimal exakt das Gleiche. Achte darauf, daß Zischlaute und Popplaute möglichst exakt kommen, das hört mann sonst später. Auch die Einsätze sollten zur gelichen Zeit erfolgen, und nicht wie bei den alten InExtremo-Aunahmen....

So, dann nimmst Du die erste Spur in der Mitte, die zweite drehst Du ganz links, und die dritte ganz nach rechts. Die mittlere Gesangsspur legst Du in den Mix, also so, wie Du es gerne hättest. Die beiden anderen machst Du nun vorsichtig lauter, bis Du den gewünschten Effekt hast.

Und nochwas, ein gutes Delay macht mehr als nur das Original zu kopieren. Aber wenn Du reverb und Delayeffekte benutzt, dann würde ich das nur auf die mittlere Gesangsspur geben.

(Mein Tipp, kann was bringen, muß nicht ;-) )
 

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